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Der Weg zu einer archäologischen Wissenschaft. Band 1. Die Archäologien von der Antike bis 1630 PDF

462 Pages·2017·47.825 MB·German
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Barbara Sasse Der Weg zu einer archäologischen Wissenschaft Band1 Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Herausgegeben von Heinrich Beck · Sebastian Brather · Dieter Geuenich · Wilhelm Heizmann · Steffen Patzold · Heiko Steuer Band 69.1 Barbara Sasse Der Weg zu einer archäologischen Wissenschaft Band 1 Die Archäologien von der Antike bis 1630 ISBN 978-3-11-021469-7 e-ISBN (PDF): 978-3-11-021470-3 e-ISBN (EPUB): 978-3-11-038424-6 ISSN 1866-7678 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for atthe Library of Congress Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.dnb.de abrufbar © 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co. KG, Lemförde Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany Vorwort Die vorliegende Arbeit ist zwischen 1994 und 2000 als Habilitationsschrift im Fach Frühgeschichtliche Archäologie entstanden und wurde im SS 2001 von der Philoso- phischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg unter dem Titel „Der Weg zu einer archäologischen Wissenschaft. Studien zu Voraussetzung, Erkenntnis und Anwendung von Methoden und Theorien bis zum Frühevolutionismus (1850)“ ange- nommen. Für den Druck wurde sie umgearbeitet, teilweise aktualisiert und vor allem die theoretische Einleitung sowie die Kapitel zur Antike bis Renaissance erweitert. Ziel war es, den Prozess der Entstehung der ur- und frühgeschichtlichen Spezialwis- senschaft aus der Universalwissenschaft und aus den verschiedenen archäologischen Thematiken zu verstehen. Der erste Band enthält neben der theoretischen Einleitung die gemeinsamen Grundlagen der europäischen Archäologien und den Beginn einer Trennung der Arbeits- und Interessenfelder in der Renaissance, der zweite Band die ‚Schwellenzeit‘ der Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie von der Gründung des ersten archäologischen Amtes 1630 in Schweden bis zur Gründung des Römisch-Ger- manischen Zentralmuseums in Mainz 1852. Ursprünglich war es nicht geplant, die Arbeitsweise der Ur- und Frühgeschicht- lichen Archäologie in dieser zeitlichen Tiefe zu untersuchen. Die Methoden der Grä- beranalyse standen im Mittelpunkt. Im Laufe der Arbeit zeigte sich aber die starke Abhängigkeit dieses Forschungsfeldes von weltanschaulich bestimmten Konzepten und der nationalen Politik (Sasse 1999; Sasse 2008). Daneben fielen beträchtliche nationale und regionale Unterschiede auf. Es stellte sich eine neue Frage: Woher kommen diese unterschiedlichen Konzepte, wie alt sind sie, sind wissenschaftliche Methoden nachweisbar und welche Bedeutung kommt den Methoden bei der Verän- derung und Bewahrung von Konzepten zu? Beeinflussten gesellschaftliche Faktoren den wissenschaftlichen Prozess? Als dann 1996 die Römisch-Germanische Kommission in Frankfurt (RGK), die mit Mitteln der Theodor-Wiegand-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Bibliothek Horst Kirchners (geb. 1913 in Görlitz, gest. 1990 in Berlin) angekauft hatte (Sasse-Kunst 2001), mir die Möglichkeit bot, über 300 Titel des 16. bis 19. Jahr- hunderts überwiegend zur Vor- und Frühgeschichte Mitteleuropas, Englands und Skandinaviens für diese Fragestellung auszuwerten, eröffnete sich eine neue zeitliche Perspektive und damit weitgehend Neuland, d.  h. die Ausdehnung der Untersuchung in eine Zeit vor der Entstehung der modernen archäologischen Fächer. Dadurch veränderten sich Fragestellung und Ziel der Arbeit. Die Anfänge der Ur- und Früh- geschichtlichen Archäologie konnten auf dieser Basis in entscheidenden Regionen ihrer Entwicklung wie dem deutschen Sprachraum, den beiden Niederlanden, den Britischen Inseln, Frankreich und Skandinavien miteinander verglichen werden. Die verstreuten Quellen vor allem zur Renaissancearchäologie wurden erst im Laufe der letzten zehn Jahre durch die großen europäischen Digitalisierungsprogramme zu- gänglich. VI   Vorwort In Deutschland wurde diese ‚Vorzeit‘ der Fachentwicklung seit den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts nicht mehr monographisch behandelt. Damals richtete man den Blick auf die Forschungsgeschichte im Zeichen der Formation der Ur- und Frühgeschichte als deutsches Universitätsfach (Callmer/Meyer/Struwe/Theune 2006). Heute stellt sich uns eine ganz andere Frage: wo steht die deutsche Ur- und Früh- geschichtliche Archäologie im europäischen und internationalen Vergleich (Biehl/ Gramsch/Marciniak 2002, besonders Wotzka 2002)? Während der Ausarbeitung des Themas, besonders aber in den Jahren zwischen der Abgabe als Habilitationsschrift 2002 und der Publikation hat Wissensgeschichte ‚Konjunktur‘ bekommen, wie Helmut Zedelmaier kürzlich geschrieben hat (Zedel- maier 2009, S. 77). Das Feld der historischen Erkenntnistheorie, für die sich zuneh- mend der Begriff Epistemologie durchsetzt, konnte sich im 20. Jahrhundert nicht nur als Wissenschaftszweig etablieren (Rheinberger 2007), sondern im Zuge dekon- struktivistischer Strömungen im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts auch in die Geschichtswissenschaft und die Archäologischen Wissenschaften Einzug halten, wenn man 2004 auch noch ein Plädoyer dafür schreiben musste (Veit 2002; Vogel 2004, S. 245  ff.). Archäologische Aspekte innerhalb der allgemeinen Wissenschafts- geschichte, die überwiegend die Naturwissenschaften behandelt, sind jedoch immer noch äußerst selten, selbst auf Gebieten wie der Klassifikation (Rossi 1997, S. 194). Die hier vorgelegte Arbeit versteht sich in diesem Sinne als einen Beitrag zur Rolle der Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie in der Wissensgeschichte. Durch die verschiedene Entstehungszeit der einzelnen Manuskriptteile zwischen 1995 und 2012 ist es allerdings nicht überall gelungen, die neueste Literatur nachzuarbeiten. Das ist schade, da in der erwähnten wissenschaftsgeschichtlichen Mode nach Abschluss der betreffenden Manuskriptteile eine ganze Reihe von Arbeiten erschienen sind, die unser Thema unmittelbar betreffen (z.  B. Callmer/Meyer/Struwe/Theune 2006; Mante 2007; Hakelberg/Wiwjorra 2010). Sie wurden, soweit möglich, eingearbeitet. Jüngere Literatur konnte nur noch in Einzelfällen berücksichtigt werden1. Die Hinweise auf Digitalisate wurden vom 15.6. 2016 bis zum 22.7. 2016 aktualisiert. Für zahlreiche wichtige Hinweise und Diskussionen danke ich meinem Mann, Michael Kunst, sowie Michael Blech, Thomas Schattner und Markus Trunk (alle zum Zeitpunkt der Diskussionen im Deutschen Archäologischen Institut Madrid). Michael Blech danke ich außerdem für die abschließende Lektüre der Arbeit vor der Publi- kation und Bernhard Neidiger für wichtige Hinweise zum kirchengeschichtlichen Hintergrund von Annius von Viterbo. Weiterhin gilt mein Dank dem Freiburger Erst- gutachter der Habilitationsschrift Heiko Steuer sowie den beiden weiteren Gutach- 1 Nicht mehr verwendet wurde z.  B. Müller u.  a. (2014): Ein Augsburger Humanist und seine römi- schen Inschriften: Konrad Peutingers „Romanae vetustatis fragmenta in Augusta Vindelicorum et eius dioecesi”; Faksimile-Edition der Ausgabe von 1505 mit Übersetzung, epigraphischem Kommen- tar und kulturgeschichtlichen Essays. Lindeberg. Vorwort    VII tern, Christian Strahm und Dieter Mertens, für Kritik und wertvolle Hinweise. Die Römisch-Germanische Kommission hat durch ihre großzügige Hilfe bei der Benut- zung der Rara-Sammlung der Bibliothek entscheidenden Anteil am Zustandekom- men der Arbeit in dieser Form, dafür und für inhaltliche Diskussionen sei den Direk- toren, Siegmar von Schnurbein, Friedrich Lüth und Susanne Sievers sowie Philine Kalb, Gabriele Rasbach und Knut Rassmann herzlich gedankt. Neben dem Fotografen Jürgen Bahlo (RGK) habe ich den Grafikern Michael Kinsky (Institut für Archäologi- sche Wissenschaften der Universität Freiburg) und Guida Casella (Lissabon) für ihre Arbeit an den Abbildungen des Buches zu danken. Gleichfalls gilt der Deutschen Forschungsgemeinschaft mein Dank für die drei- jährige finanzielle Unterstützung des Habilitationsprojektes, den Herausgebern für die Aufnahme in die Reihe der Ergänzungsbände des Reallexikons für Germanische Altertumskunde sowie den Mitarbeitern des Verlages De Gruyter, besonders Herrn Christoph Schirmer und Herrn Andreas Vollmer sowie der Setzerei für die professio- nelle Begleitung des Drucks.

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