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Der Vorrichtungsbau: Erster Teil Einteilung, Aufgaben und Elemente der Vorrichtungen PDF

71 Pages·1961·3.885 MB·German
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WERKSTATTBUCHER FUR BETRIEBSFACHLEUTE, KONSTRUKTEURE UND STUDIERENDE HERAUSGEBER DR.-ING. H. HAAKE, HAMBURG ========== HEFT 33 Der Vorrichtungsbau Von Heinrich Mauri Hamburg Erster Teil Einteilung, Aufgaben und Elemente der Vorrichtungen Sie ben te verbesserte Auflage (41. bis 48. Tausend) Mit 337 Abbildungen Springer-Ver lag Berlin / Go ttingen / Heidelberg 1961 ISBN 978-3-642-53181-1 ISBN 978-3-642-53180-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-53180-4 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 3 I. Bedeutung, Zweck und Ziel des Vorrichtungsbaues ..................... 4 1. Begriff der Vorrichtung S.4. - 2. Aufgaben und grundsiitzliche Ziele S.4. - 3. Austausch fiihigkeit als Mittel zur Erreichung des Hauptzieles S. 4. II. Einteilung der Vorrichtungen ............................................ 5 4. Haupteinteilung S. 5. - 5. Unterteilung der reinen Spannvorrichtungen S. 6. - 6. Unterteilullg der Bohrspannvorrichtungen S. 7. III. Aufgaben und Elemente der Vorrichtungen.............................. 7 A. Spannen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 7. Spannarten S.8. - 8. Spanndruckarten S. 9. - 9. Starre Spannmittel S.1O. - 10. Elastische Spannmittel S. 19. - 11. Starre und elastische Spannmittel miteinander verbunden S. 24. - 12. Spannfehler S. 25. B. Zentrieren und Bestimmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 13. Bedeutung des Zentrierens S.26. - 14. Bedeutung des Bestimmens S.27. - 15. Erschwerende Umstiinde S. 27. - 16. Halbzentrieren S. 28. - 17. Zentrieren S.30. - 18. Vollzentrieren S. 36.- 19. Halbbestimmen S.36. - 20. Bestimmen S.37. - 21. Vollbestimmen S.38. - 22. Zentrieren unter gleichzeitigem Bestimmen S.39. C. Unterstiitzen . . . . . . .. . .. . . . . . .. . . . . . . . . . .. . . . .. . . . . .. . . . . . .. . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . . . . .. 44 23. Bedeutung und allgemeine Richtlinien S. 44. - 24. Einpunktauflage S. 44. - 25. Zweipunkt auflage S. 44. - 26. Dreipunktauflage S. 45. - 27. Feste Stiitzen S. 45. - 28. Besondere bewegJiche Stiitzen S. 45. - 29. Bewegliche Stiitzmittel flir die Normalauflage S. 46. - 30. Prismen als Stiitz mittel S. 46. D. Anschlagen ............................................................................... 47 31. Bedeutung S. 47. - 32. Feste Anschl1ige S. 47. - 33. Federnde Anschlage S. 48. - 34. Einstell bare Anschlage S. 48. - 35. Schwenkhare Anschlage S. 48. E. Druckverteilen und -umlenken ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 49 36. Bedeutung S. 49. - 37. Druckverteilen durch Spanneisen S. 49. - 38. Druckumlenken durch Spanneisen S. 51. - 39. Druckverteilen durch Kugelteller S. 51. - 40. Druckverteilen durch Hebel S. 52. - 41. Druckurnlenken durch Hebel S. 52. - 42. Druckverteilen und -urnlenken durch Hebel S. 52. - 43. Druckverteilen durch Kugelteller mit Zughaken S. 53. - 44. Druckverteilen und -um lenken durch Keile S. 53. F. VerschlieBen . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 53 45. Genauigkeitsverschliisse S. 54. - 46. Reine Spannverschliisse S. 55. G. Auswerfen ............................................................................... 55 47. Selbsttiitiges Auswerfen S. 55. - 48. Auswerfen durch Hebel S.55. - 49. Auswerfen durch Schrauben S. 56. H. Teilen und Feststellen .................................................................... 56 50. Bedeutung S. 56. - 51. Teilungsfehler beim Feststellen S. 56. - 52. Feststellen durch Rasten klinken S. 57. - 53. Feststellen durch Sperrstifte S. 57. - 54. Feststellen durch Federkugeln S.58. I. Einstellen der Werkzeuge und Messen ....................................................... 58 55. Einstellen der Werkzeuge an einer Bezugsflache S.58. - 56. Einstellen der Werkzeuge durch Klapplehren S. 59. - 57. Bezugsflachen als Anschlage fiir Bohrwerkzeuge S. 59. - 58. Messen durch schwenkbar angeordnete Lehren S. 60. K. Fiihren der Bohrwerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 60 59. Zweck und grundsatzliche Anordnungsarten der Werkzeugfiihrungen S. 60. - 60. AUsfiihrungs formen der Bohrbuchsen S. 61. L. MaBnahmen uud Einrichtungen zurn Reinigen und Schutz vor Spanen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 66 61. Auswirkung schlechter Spiinebeseitigung S. 66. - 62. Mallnahmen zur Spanebeseitigung S. 66. - 63. MaBnahmen zum Spaneschutz S. 67. M. Verbindung von Vorrichtung und Maschine ................................................. 67 64. Verbindung der Rundbearbeitungsspannvorrichtungen S.67. - 65. Verbindung der Lang bearbeitungsspannvorrichtungen S.68. - 66. Verbindung der Bohrspannvorrichtungen mit den Maschinen S.69. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsllamen, Warenbezeichnungen usw. in die.em Buche berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nieht zu der Annahrne, dall solehe Narnen im Sinne der Warenzeiehen und Markenschutz-Ge.etzgebung als frei zu betraehten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. AIle Rechte, insbesondere das der 'Obersetzung in fremde Spraehen. vorbehalten. Ohne ausdriiekliehe Genehrnignng des Verlages ist es aueh nicht gestattet, dieses Bueh oder Teile daraus auf photorneehanischem Wege (Photokopie, Mikrokopic) zu vervielflHtigen.- Vorwort Der Vorrichtungsbau, dessen Aufgabe es ist, dem Bet.rieb die fUr die bestmog lichen Arbeitsverfahren erforderlichen Fertigungsmittel zu stellen, hat durch seine leistungsfordernae Auswirkung in den letzten Jahrzehnten auBerordentlich an Be deutung gewonnen, so daB er sich besonders durch den Bedarf in der Metall industrie schon teilweise zu einem Nebenindustriezweig entwickelt hat. Immer mehr hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daB die Forderungen nach Vereinfachung der Fertigung, nach der Entlastung der Menschen von schwerer korperlicher Arbeit und nach Leistungssteigerung weitgehend abhangig sind von der zielbewuBten und plan maBigen Arbeit des Vorrichtungsbaues. Die durch den Zwang zum Streben nacb Wettbewerbsfahigkeit immer weiter fortschreitende Typisierung und Teilenormung wird eine immer groBere AusmaBe annehmende Reihenfertigung zur Folge haben. Diese macht es aber zur gebieterischen Pflicht, die giinstigsten Herstellungs· verfahren, die der Vorrichtungsbau kennt, sinngemaB anzuwenden, urn die groBen Stiickzahlen mit dem geringsten Arbeitseinsatz zu erzeugen. Deshalb muB alles, was sich in der Praxis an neuen Herstellungsverfahren bewahrt hat, der Offent lichkeit in weitestem Umfang zuganglich gemacht werden. Den Vorrichtungsbau behandeln in der Sammlung "Werkstattbiicher" die . Hefte 33, 35 und 42. Das vorliegende Heft 33 war schon in der sehr schnell ver griffenen 6. Auflage1 neu gestaltet worden, so daB sich del' Verfasser bei diesel' 7. Auflage damuf beschranken konnte, den Text und die Abbildungen zu iiber arbeiten sowie Erganzungen und Verbesserungen auf Grund von Vorschlagen aus dem Leserkreise einzufiigen. Die z. Z. ebenfalls vergriffenen Hefte 35 und 42 werden neu bearbeitet. Heft 35 behandelt "Wesen und konstruktive Grundsatze del' Vorrichtungen, Typische Vorrichtungen aller Arten" und Heft 42, das auch einen ausfiihrlichen Dberblick iiber die "Vorrichtungsnormen" enthalt, die "Wilt schaftliche Herstellung und Ausnutzung del' Vorrichtungen". Geplant ist dann noch ein viertes Heft iiber "Vollstandige Bearbeitungsbeispiele mit Vorrichtungen". 1 Die ersten 4 Auflagen sind 1928,1932,1939 und 1942 erschienen und von lng. F. KL.A,UTKE (gest. 5.2.1942), anfangs unter dem Pseudonym GR;UNIrAGEN, bearbeitet worden. Die 5. und 6. Auflage erschienen 1950 und 1957, bearbeitet von H. MAURI. 1* I. Bedeutung, Zweck und Ziel des Vorrichtungsbaues 1. Begriff der Vorrichtung. Der Begriff Vorrichtung ist in der deutschen Technik vieldeutig und umfassend. Ganz allgemein bezeichnet man damit aIle erganzenden Hilfsmittel zu Maschinen und Werkzeugen, die zu deren Vervollkommnung und besseren Ausnutzung bestimmt sind, und ferner solche Einrichtungen, die auch als selbstandiges Ganzes zu irgendeinem Arbeitsvorgang benotigt werden, um die Fertigung zu erleichtern oder sie iiberhaupt erst durchfiihren zu konnen. 2. Aufgaben und grundsatzliche Ziele. Es ist die Hauptaufgabe des Vorrichtungs baues, durch Vereinfachung und Verbesserung des Fertigungsvorganges die Her stellungskosten zu verringern und die Austauschbarkeit der Werkstiicke zu er reichen. Weitere Aufgaben bestehen darin, in besonderen Fallen gewohnliche Maschinen so herzurichten, daB auf ihnen ungewohnliche Arbeiten leichter oder iiberhaupt erst ausgefiihrt werden konnen. Um diese Ziele zu erreichen, sind grundsatzlich folgende Punkte zu beachten: 1. GroBtmogliche Ausnutzung der Werkzeugmaschinen durch bequeme und zweckmaBige Auf- und Abspannmoglichkeiten unter voller Ausnutzung der Zer spanungsleistung von Werkzeug und Maschine. 2. Die Benutzung einfacher statt hochwertiger und teurer Maschinen. 3. Verkiirzung bis zur volligen Beseitigung der sog. N ebenzeiten fiir das Spannen, Ausrichten, Messen uSW. 4. Die Verwendung angelernter Hilfskriifte durch Vermeidung schwieriger Ein- stell- und MeBarbeiten und Freimachen der Fachkriifte fUr andere Aufgaben. 5. Entlastung der Arbeiter von schwerer korperlicher Anstrengung. 6. Verminderung des WerkzeugverschleiBes. 7. Unbedingte Austauschfahigkeit der Werkstiicke ohne handwerksmaBige Nacharbeiten. Die Erfiillung aller Punkte wird natiirlich nicht immer moglich sein, wenn die Kosten fiir die Herstellung der Vorrichtungen eine Rolle spielen. Das ist der Fall, wenn die Werkstiicke nicht in geniigender Stiickzahl herzustellen sind. Je hoher die Stiickzahlen sind, desto weniger fallen die Anschaffungskosten fiir die Vorrich tungen ins Gewicht, desto sorgfaltiger konnen die Vorrichtungen durchgebildet und desto mehr kann am einzelnen Stiick an Herstellungskosten erspart werden. 3. Austauschfahigkeit als Mittel zur Erreichung des Hauptzieles. An der Aus tauschfahigkeit als solcher ist zwar auch der Kaufer insofern interessiert, als es jederzeit moglich ist, genau passende, billige Ersatzteile zu erhalten, die er ohne Nacharbeit und ohne Hilfe von Facharbeitern einbauen kann. Diese, mit der Aus tauschfahigkeit verbundene niitzliche Nebenerscheinung darf aber bei groBeren Stiickzahlen niemals Hauptzweck sein, sondern dieser bleibt immer der billige Ver kaufspreis. Wird dann Z. B. die Austauschfahigkeit nur mit hOheren Fertigungskosten er reicht, so ist darin schon eine falsche Auffassung der Betriebsleitung erkennbar, und in der Durchbildung und Leitung der Fertigung miissen Fehler liegen. Werden die Einzelteile aber bei sachgemaBer Vorbereitung ohne Nacharbeit billig und ohne nennenswerten Prozentsatz von Fehlstiicken austauschfahig het gestellt, so ist auch das Hauptziel, der billige Preis fiir das Fertigerzeugnis, erreicht: denn die groBten und verbliiffendsten Ersparnisse an Lohnen werden erst beim Zusammenbau erzielt. Allerdings kann es vorkommen, daB der Besteller auch bei geringeren Stiick zahlen und sogar bei Einzelfertigung wegen des schnelleren und miiheloseren Ein baues von Ersatzteilen auf der Austauschbarkeit besteht, die ohne die Verwendung Einteilung der Vorrichtungen 5 von Vorrichtungen haufig nicht zu erreichen ist. Da in diesem Falle die Austausch fahigkeit als Hauptziel anzusehen ist, muB eine moglichst einfache, nur auf die Er zielung der Austauschbarkeit ausgerichtete Vorrichtungskonstruktion angestrebt werden, um eine unnotige Steigerung der Herstellungskosten zu vermeiden. II. Einteilung der Vorrichtungen Eine sachgemaBe Einteilung und einheitliche Benennung der Vorrichtungen ist eine zeitgemaBe Forderung, nicht allein wegen einer guten literarischen Ubersicht, sondern auch fiir die Praxis in Biiro und Betrieb. Die Einteilung nach Tabelle 1 ist im nachfolgenden sachlich begriindet und diirfte im allgemeinen geniigen. 4. Haupteinteilung. Es konnen folgende vier Hauptgruppen unterschieden und eindeutig benannt werden: a) Reine Spannvorrichtungen. Unter diese Bezeichnung fallen aIle Vor richtungen, die ausschlieBlich nur zum Festspannen der Werkstiicke wahrend der Bearbeitung dienen. Es ist dabei gleichgiiltig, zu welcher Maschinen- oder Be arbeitungsart sie benotigt werden. Der Einfachheit halber wird spaterhin nur Spann vorrichtungen gesagt. b) Bohrspannvorrichtungen. Die Bohrspannvorrichtungen sind haupt sachlich auch Spannvorrichtungen, jedoch mit einer Zusatzaufgabe, der zwang laufigen Fiihrung der Bohrwerkzeuge. Da sie meistens auf der Bohrmaschine und auf dem Bohrwerk verwendet werden und ihr eigentlicher Hauptzweck darin liegt, Tabelle 1. Einteilung der Vorrichtungen Reine Spannvorrichtungen Fiir Rundbearbeitung Fiir Langbearbeitung ~ F" ~'eiiar~ ~R~e~ih~enng . Fu.. r. Ffaiicrh Mlanehgr-- Fiir Reihen 2 EinzelrundI;:a rbeitung I Emzellangbearbeltung bearbeitung langbearbeitung 3 I Svpoirtrziecnh-- FVloiergriecnhd-e heFnedset sVteo-r-I,I bsaCrhew Veonr-k-/ MScehhwrs-ep-n-a-kn;-bn;.- ----_.- M.i t Block-,, Mhaitn guingaebr - tungen tungen richtungen i richtungen vorrichtgn. spannung I Spannung Bohrspannvorrichtungen 1 Bohrschablonen Stand KiPP. bohr-.1 Mebhorhfarc-h- Schw. enk- VieBlzowhre-ck- bohrvorrichtungen vorflchtgn. vorrichtg-n-.- . bohrvorTlchtungen vorrichtgn. I Form- I Ring-.oder Mit fester! Mi~ Wd~;~~~~ [ ~~~~;ee~J~~ ----.- 2 schablonen Zentner- Bohrplatte I beweglIcher schablonen i Bohrplatte achse Schw.-Achs. Arbeitsvorrichtungen fUr Bearbeitung durch Schneidwerkzeuge ---l-' 1 Werkzeugsteuernde Werkstiicksteuernde Werkzeugtragende - -- Nachform- 2 (Kopier-) Lenk- Nachfoflll- Lenk- Fiir stillstehende Fiir kreisendc vorrichtungen I vorrichtungen vorrichtungen I vorrichtungen Werkzeuge Werkzeuge ,Arbeitsvorrichtungen fUr die Handhabung der Werkstiicke 1 AnreiBvorrichtungen Werkstiicktragende .- -_._ ---------. --- -- 2 AnreiB- AnreiB- Schweill- Befiirderungs- Zusammenbau- schablonen vorrichtungen vorrichtungen vorrichtungen vorrichtungen I Ring- oder Mit fester [Mit bewegl. - - _ .. _._-- _._._----- . - 3 Form- Zentrier- AnreiB- Anreill- schablonen schablonen schablone schablone Priifvorrichtungen MeBmitteltragende Werkstiicktragende MeBmittel-und Werkstiicktragende 6 Einteilung der Vorrichtungen den Bohrvorgang zu erleichtern, zu beschleunigen und genauer durchzufiihren, werden sie in der Regel kurz Bohrvorrichtungen genannt. Da jedoch in Unterarten der nachsten Hauptgruppe Vorrichtungen vorkommen, die nur ZUlli Bohren dienen, die aber mit Spannen nichts zu tun haben, muB an der Bezeichnung Bohrspann vorrichtung als Sammelbegriff festgehalten werden. c) Arbeitsvorrichtungen. Hiermit werden aIle Vorrichtungen bezeichnet, die entweder mit der Maschine verbunden werden und deren eigentliche Aufgabe erganzen, urn dem Werkstiick zwanglaufig eine bestimmte genaue Sonderform geben zu konnen, oder die auch als selbstandiges Ganzes zur HersteIlung oder Handhabung der Werkstiicke dienen. d) Priifvorrichtungen. Ais Priifvorrichtungen sind aIle jene Vorrichtungen anzusehen, die lediglich zur Erleichterung der Priifung von Werkstiicken auf ihre MaBhaltigkeit bzw. auf die ihnen vorbestimmte Funktion dienen oder eine solche Priifung iiberhaupt erst ermoglichen. Hierzu gehOren auch die AbpreB- bzw. Ab driickvorrichtungen, die erforderlich sind, urn gewisse Werkstiicke einer Erprobung auf Dichtigkeit durch PreBluft oder Fliissigkeitsdruck zu unterwerfen. 5. Unterteilung der reinen Spannvorrichtungen. Die Spannvorrichtungen werden im allgemeinen auch Dreh-, Schleif-, Fras-, Hobel-, StoBvorrichtungen usw. be nannt. Wie schon oben begriindet, ist es aber nur teilweise berechtigt, sie so zu benennen; sie auch so einzuteilen, ware falsch. Denn eine bestimmte Spannvor richtung ist nicht an eine bestimmte Art von Maschine gebunden. Es ist z. B. moglich, eine Rund-"Frasvorrichtung" ohne weiteres auch auf der Drehbank oder einer Hobel- oder Schleifmaschine zu verwenden. Demnach kann also eine Frasvorrichtung auch eine Dreh- oder Hobelvorrichtung sein usw. Die Spannvorrichtungen konnen nur mit Bezug auf zwei Grundarten der Bearbeitung eingeteilt werden, die bestimmend sind flir eine besondere kenn zeichnende Form und sonstige Eigenheiten: a) Spannvorrichtungen fiir Rundbearbeitung werden flir alle Be arbeitungsarten benotigt, die durch eine runde (kreisende) und stetige Bewegung Orehen R. dfi _. pJ. 'flfI . des Werkstiickes er- .~ ~ ~ ~ ~~:~:;~~f~~~~ ~ ~~ ~ tige Bearbeitung nen- , nen. Die Maschinen- Abb.1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 1 ... 4. Rundbearbeitungsverfahren art spielt dabei Imine Rolle, denn man kann z. B. eine Vorrichtung zum Drehen auf der Drehbank auch ohne weiteres zum Frasen auf einer Frasmaschine mit Rundtisch verwenden. In Abb. 1 .. ·4 sind vier verschiedene Rundbearbeitungsverfahren, flir die obige Vorrichtungen in Frage kommen, schematisch dargesteIlt. '"WI I-~ I Abb.5 Abb.6 Abb.7 Abb.8 Abb. 5·· ·8. Langbearbeitungsverfahren b) Spannvorrichtungen fiir Langbearbeitung sind alle Spannvorrich tungen zum Langbearbeitungsverfahren, das durch eine hin- und hergehende geradlinige Bewegung der Werkstiicke oder Werkzeuge erzielt wird. Es ist auch Aufgaben und Elemente der Vorrichtungen 7 hierbei gleichgultig, welche Maschine dabei verwendet wird. So kann, um einen besonderen Fall herauszugreifen, eine Spannvorrichtung zum StoBen einer Nut ebenso wie auf der StoB- und Hobelmaschiue auch auf der Drehbank verwendet werden, wobei die Nut durch eine hin- und hergehende Bewegung des Langs schlittens hergestellt wird. Abb. 5···8 zeigen vier verschiedene Langbearbeitungs verfahren. 6. Unterteilung der Bohrspannvorrichtnngen. Die Bohrspannvorrichtungen werden in der Regel sehr verschiedenartig benannt, wie: Bohrlehren, Bohrschab lonen, Bohrkasten und Bohrvorrichtungen. Mit diesen verschiedenen Bezeich nungen werden meistens jedoch nicht besondere Arten gemeint, sondern jeder wahlt den Ausdruck, der ihm am gelaufigsten ist. Es lassen sich jedoch zunachst folgende sechs Unterarten bestimmen, die durch gewisse konstruktive Merkmale und Besonderheiten in der Wirkungsweise sofort zu erkennen sind. a) Bohrscha blonen nennt man die einfachsten Bohrvorrichtungen, die meistens kein eigenes Spannelement besitzen und entweder am Werkstuck oder mit diesem zusammen auf dem Maschinentisch befestigt werden. b) Standbohrvorrichtungen werden, wie schon aus der Bezeichnung her vorgeht, in del' Regel fest auf dem Maschinentisch aufgespannt und bleiben somit als ein Teil der Maschine unveranderlich wahrend des Betriebes stehen. c) Kippbohrvorrichtungen werden im Gegensatz zu den vorgenannten nicht auf der Maschine befestigt, denn sie mussen, damit man von verschiedenen Seiten bohren kann, schnell auf dem Maschinentisch gekippt werden und auch darauf gleiten kOnnen. Wegen ihrer kennzeichnenden Kastenform werden sie auch Bohrkasten genannt. d) Mehdachbohrvorrichtungen bestehen aus zwei oder mehr gleichen Vorrichtungen von der Art der Standbohrvorrichtungen, die entweder durch Schwenken um eine gemeinsame Achse oder durch geradliniges Verschieben ab wechselnd beschickt und in Arbeitsstellung gebracht werden konnen. e) Schwenkvorrichtungen sind meistens auch kastenformig wie die Kippvorrichtungen, aber in besondere Bocke eingelagert; sie konnen darin in verschiedenerlei Arbeitsstellungen geschwenkt werden. Die Richtung der Schwenk achsen kann dabei verschieden sein. f) Vielz weck -Bohrvorri ch tungen, auch Mehrzweck-Bohrvorrichtungen genannt, sind in der Regel als Standbohrvorrichtungen ausgebildet. Sie unter scheiden sich von den gewohnlichen Bohrvorrichtungen aller Art grundsatzlich dadurch, daB die eigentliche Bohrplatte und die Elemente fur die Werkstuckauf nahme schnell und leicht auswechselbar sind, so daB dieselbe Bohrvorrichtung mit einem Satz verschiedener Bohrplatten und Werkstuckaufnahmen fur eine ganze Anzahl verschiedener Werkstucke gebraucht werden kann. 1hre vielseitige Verwendbarkeit macht sie fur Betriebe mit wechselnder Fertigung besonders geeignet. III. Aufgaben und Elemente der Vorrichtungen Die Vorrichtungen haben verschiedenerlei Aufgaben zu erfullen, fur die zahl reiche Elemente benotigt werden, die in Art und Form sehr voneinander abweichen. Aus wirtschaftlichen Grunden muB angestrebt werden, auf eine einheitliche Form gebrachte Teile zu verwenden. Wenn jedoch der Herstellungspreis im Vergleich mit den damit erzielten Ersparnissen unter Berucksichtigung eines bestimmten Ferti gungsprogramms keine Rolle spielt, so ist fUr die Vorrichtung die jeweils zweck- 8 Aufgaben und Elemente der Vorrichtungen maBigste Form zu wahlen. (Uber die zweckmaBige Konstruktion der Vorrichtungen und die Verwendung genormter Vorrichtungsteile siehe Heft 42.) 1m nachfolgenden sollen an Hand erprobter und bewahrter Konstruktionsbei spiele von Einzelteilen und ihrer Verbindungen die einzelnen Aufgaben der Vor richtungen in ihren mannigfachen Abweichungen erlautert werden. Die einzelnen Aufgaben konnen jedoch nicht immer scharf voneinander abgegrenzt werden, sondern gehen verschiedentlich ineinander iiber oder ineinander au£. Viele der hierbei gezeigten Mittel sind bei den Vorrichtungsbeispielen verwendet, die in Heft 35 bzw. in dem neuen Heft iiber "Vollstandige Bearbeitungsbeispiele mit Vorrichtungen" behandelt werden. A. Spannen Spannen ist eine Hauptaufgabe aller Arten von Spannvorrichtungen und bedeutet: durch Hand- oder Maschinenkraft und geeignete Mittel Werkstiick mit Vorrichtung oder Maschine fest und starr zu verbinden. Da das aus wirtschaft lichen Griinden auGerst schnell erfolgen muG, kommt es darauf an, die Spann mittel in jedem Einzelfall richtig auszuwahlen und anzuordnen, anstatt eine be stimmte Art aIlgemein zu bevorzugen. 7. Spannarten. Bei der Konstruktion der Vorrichtungen miissen aIle nur denk baren Spannarten und -moglichkeiten in Betracht gezogen werden, wenn man stets die beste Wirkung erzielen will. Es sind dabei grundsatzlich folgende vier ver schiedene Arten des Spannens zu unterscheiden: a) Einseitige Spannung. Sie wirkt: 1. unmittelbar oder durch Druckverteiler (s. Druckverteilen usw. S. 49) auf ein Werkstiick oder Werkstiickpaket (Abb. 9); 2. durch Druckverteiler teils auf ein Werkstiick oder Werkstiickpaket, teils auf den Vorrichtungskorper (Abb. 10); 3. durch Druckverteiler auf zwei oder mehr Werkstiicke oder Werkstiick pakete (Abb. 11 und 12). Abb.9 Abb.1O Abb.l! Abb.12 Abb. 9· . ·12. Einseitige Spannungen Abb.13 Abb.14 Abb.15 Abb.16 Abb. 13· • ·16. Doppeiseitige Spannungen b) Doppelseitige Spannung. Sie wirkt: 1. unmittelbar oder durch Druckverteiler auf zwei Werkstiicke oder Werk stiickpakete (Abb. 13); Spannen 9 2. durch Druckverteiler teils auf zwei Werkstucke oder Werkstuckpakete, teils auf den Vorrichtungskorper (Abb. 14); 3. durch Druckverteiler auf vier oder mehr Werkstucke oder Werkstiick pakete (Abb. 15 und 16). c) Zentrische Spannung. Sie wirkt wie folgt: 1. Von einem Spannelement werden zwei, in der Regeldrei, aber auch mehr Zwischenorgane gleichmaBig bewegt, die allein nur auf das Werkstuck drucken (Abb. 17···20); 2. von einem Spannelement werden in der Regel zwei, aber auch mehr Zwischenorgane gleichmaBig bewegt, die auf das Werkstuck drucken und dieses auf eine feste Unterlage (Abb. 21) pressen. Abb.17 Abb.18 Abb.19 Abb.20 Abb.21 Abb. 17·· ·21. Zentrische Spannungen d) Zentrische Doppelspannung. Sie wirkt wie folgt: Von einem Spannelement wird unabhangig voneinander nach zwei Stellen zentrisch gespannt (gemaB Abschnitt c) derart, daB die Spanndrucke auf beiden Spannstellen gleich groB sind oder in einem bestimmten Verhaltnis zueinander stehen (Abb. 22). In jedem FaIle kann auch selbsttatig gespannt werden (Abb. 23 und 24): ent weder nur durch das Eigengewicht des Werkstuckes oder auch noch durch einen zusatzlichen Druck auf das Werkstiick. Diesen Druck kann das Werkzeug er Abb. 22. Zentrische DoppeJspannung zeugen, z. B. der Bohrer beim Bohren, oder eine besondere Kraft. Es konnen auch verschiedene Arten des Span nens miteinander verbunden werden, indem von einem Spannelement nach zwei Stellen gespannt wird, z. B. einmal einseitig und einmal zentrisch. Meist muB es moglich sein, das Werkstiick Abb.23 Abb.24 (oder mehrere Werkstucke gleichzeitig) in der Abb.23 u.24. SeJbsttiitige Spannungen Vorrichtung nur auf eine Art zu spannen. In be- sonderen Rallen wird man die gleiche Spannung auch mehrmals anwenden mussen, was zwar nicht ideal, aber auch nicht gerade falsch ist. Falseh ist es aber, wenn an einer Vorrichtung durch mehrere Elemente versehiedenartig gespannt wird. Derartige Vorrichtungen werden in der Regel nicht nur fehlerhaft arbeiten, son dern auch zu viel Spannzeit erfordern. 8. Spanndruckarten (Naheres s. Heft 51 "Spannen"). Der Spanndruck kann grundsatzlich starr oder elastisch sein. Starr ist er dann, wenn die das Werkstuck unmittelbar angreifenden Spannorgane wahrend des Betriebes im Beharrungs zustand verbleiben. Beim elastischen Spanndruck konnen sich im Gegensatz dazu die angreifenden Spannorgane wahrend des Betriebes zur Aufreehterhaltung gleichen Spanndruckes bewegen. Sie bewegen sieh selbsttatig var, wenn unter Einwirkung der Schnittkrafte, die das Werkstuck zu verdrehen, verschieben oder

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