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Der Traum in Psychoanalyse und analytischer Psychotherapie PDF

165 Pages·1983·3.99 MB·German
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Der Traum in Psychoanalyse und analytischer Psychotherapie Herausgegeben von Michael Ermann Unter Mitarbeit von F. Beese . H. Dieckmann· R. Eckes-Lapp M. Ermann . H. Fahrig . H. Horn· L. Janus M. Koukkou . D. Lehmann· W. Liiders H. Pfannschmidt . C. Rohde-Dachser . A. Sauter Helga Schepank . J. Zauner Mit 18 Farbabbildungen und 4 Zeichnungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1983 Professor Dr. MICHAEL ERMANN Psychosomatische Klinik des Zentralinstitutes fiir Seelische Gesundheit J 5 6800 Mannheim 1 ISBN 978-3-540-11870-1 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Der Traum in Psychoanalyse und analytischer Psychotherapie 1 hrsg. von Michael Ermann, unter Mitarb. von F. Beese ... ISBN 978-3-540-11870-1 ISBN 978-3-662-06548-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-06548-8 NE: Ermann, Michael [Hrsg.); Beese, Friedrich [Mitverf.] Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanla gen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergiitungsanspriiche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die ,Verwertungsgesellschaft Wort', Miinchen, wahrgenommen. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1983 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1983 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wAren und daher von jedermann benutzt werden diirften. 21193130/543210 Inhaltsverzeichnis Einleitung IX I. Einfiihrnng 1 J. Zauner: Der Traum, ein Stiefkind der heutigen Psy- choanalyse? .................. 3 II. Znr psychoanalytischen Tranmtheorie nnd ihren Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Helga Schepank: Traumtheorien und Trauminterpre- tationen seit Freud .................... 13 F. Beese: Neuere Aspekte des Traums bei Ubertra gungsneurosen, narziBtischen Storungen und Psycho- sen 25 H. pfannschmidt: Traum und Individuation . . . 36 R. Eckes-Lapp: Ich-psychologische Aspekte des Traums ........................ 45 D. Lehmann und M. Koukkou: Psychophysiologie des Traums ... ....... . . . . . . . . . . . . . 54 III. Anwendnngen in der Psychoanalyse nnd analyti- schen Psychotherapie ................. 69 H. Dieckmann: Individuelle und kollektive Wand lungschancen aus dem irrationalen Bereich der Traume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 71 H. Fahrig und H. Horn: Der Traum in Diagnostik und Therapie bei Kindem . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 84 C. Rohde-Dachser: Traume in der Behandlung von Pa tienten mit schweren Ich-StOrungen . . . . . . . . . .. 107 W. Liiders: Traum und Selbst .............. 120 L. Janus: Spiegelung der Konfliktdynamik psychoso matischer Symptombildungen im Traum . . . . . . .. 131 A. Sauter: Traume in der analytischen Gruppenpsy- chotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Sachverzeichnis 155 Mitarbeiterverzeichnis Dr. med. FRIEDRICH BEESE, Leinsteige 11, 7240 Horb 8 Dr. med. HANS DIECKMANN, Schiitzallee 118, 1000 Berlin 37 Dr. med. ROSEMARIE ECKES-LAPP, Waldhofstra13e 24, 7800 Frei- burg i. Br. Prof. Dr. med. MICHAEL ERMANN, Zentralinstitut fUr Seelische Gesundheit, 1 5, 6800 Mannheim 1 Dr. med. HERMANN FAHRIG, Institut fUr analytische Psychothe rapie von Kindem und lugendlichen, Posseltstra13e 2, 6900 Heidelberg HILDEGARD HORN, Institut fUr analytische Psychotherapie von Kindem und lugendlichen, Posseltra13e 2, 6900 Heidelberg Dr. med. LUDWIG lANUS, Birkenaue 36, 6900 Heidelberg-Ziegel hausen Dr. med. MARTHA KOUKKOU, Psychiatrische Universitatsklinik Burgh6lzli, CH-8029 Zurich Prof. Dr. med. DIETRICH LEHMANN, Neurologische Klinik und Poliklinik der Universitat, Ramistra13e 100, CH-8091 Zurich Dr. phil. WOLFRAM LODERS, AnzengruberstraI3e 8, 6000 Frank furt a.M. Dipl.-Psych. HANSJORG PFANNSCHMIDT, Komblumenweg 7, 8000 Munchen 90 Priv. Doz. Dr. oec. publ. CHRISTA ROHDE-DACHSER, Medizini sche Hochschule, Karl-Wiechert-Allee 9, 3000 Hannover 61 Dipl. Psych. ALBERT SAUTER, Rastatter Stra13e 100 a, 7500 Karls ruhe-Ruppurr Dr. med. HELGA SCHEPANK, Berghalde 71, 6900 Heidelberg Med. Dir. Prof. lOHANN ZAUNER, Niedersachsisches Landes krankenhaus Tiefenbrunn, 3405 Rosdorf lIG6ttingen Einleitung Dieses Buch ist eine Einfiihrung in die Grundlagen der moder nen Traumtheorie und die Moglichkeiten ihrer Anwendung in der Psychoanalyse und analytischen Psychotherapie. Die Ab sicht, mit der die Herausgabe dieser Sammlung verbunden ist, liegt in dem Versuch, den Bogen zu spannen von den Weiterent wicklungen der psychoanalytischen Auffassung von Traumen seit Freud hin zur Praxis der Arbeit mit Traumen in der analyti schen Diagnostik und Behandlung in den verschiedenen heuti gen Anwendungsbereichen. Ruckblick und Bestandsaufnahme vermitteln Zugang zu dem vielfaltigen Wissen, das von den verschiedenen tiefenpsy chologischen Schulen auf der Basis und in Abhebung von Freuds Traumdeutung in 8 Jahrzehnten zusammengetragen wor den ist. Dieses Wissen hat einige Grundpositionen der psycho analytischen Traumtheorien erschuttert und in einigen Berei chen zu einer Neubewertung der Bedeutung der Traume in der Psychoanalyse und ihren Anwendungen gefuhrt. Diese Entwick lung wird im ersten Teil dieses Buches nachgezeichnet. In ihr spiegelt sich auch die Entwicklung der Psychoanalyse von einer rein triebpsychologischen zu einer auch Objektbeziehungs- und Ich-psychologischen Wissenschaft. Das markanteste Ergebnis dieser Entwicklung ist die Neubewertung im Verhaltnis zwi schen latentem und manifestem Trauminhalt. War der Traum bislang in der Psychoanalyse ein bevorzugter, vielleicht der be vorzugte Zugangsweg zu den unbewuBten Triebkraften und Wunschphantasien, war die Enthullung des latenten Traumin haltes das ausgesprochene und vorherrschende Ziel der psycho analytischen Arbeit am Traum, so steht der manifeste Traum heute als AuBerung des Ich in seinem Bemuhen urn die Struktu rierung der Primarprozesse des UnbewuBten mindestens gleich wertig daneben. Diese Neubewertung mundet in die Frage, die uber dem Ein fiihrungskapitel dieses Buches steht: Wird der Traum zum Stief kind der heutigen Psychoanalyse? Naturlich ist dies eine rheto rische Frage. Doch folgt man den Referaten des Mannheimer DPG-Kongresses 1981, die den Beitragen dieses Buches zu Grunde liegen, so ist es eine durchaus ernst zu nehmende Frage. Denn die Hinwendung zum manifesten Trauminhalt kann leicht x Einleitung dazu fUhren, den Traum neb en Phanomenen wie Ubertragungl Gegenubertragung oder Widerstand als einen nicht mehr sehr brauchbaren, bei manchen "schwerer gestorten" Patienten sogar gefahrlichen, in manchen Anwendungsbereichen wie der Grup pen- oder Kinderbehandlung kaum handhabbaren Zugangsweg zum UnbewuBten zu gering zu schatzen. Wenn Autoren wie Altman (1975) Schwierigkeiten der heuti gen jungen Psychoanalytikergeneration im Umgang mit Trau men konstatieren, so ergeben sich diese Schwierigkeiten aber ge wiB nicht aus einem Mangel an verfugbarem Wissen uber die Traume. Dieses ubertrifft bei wei tern das friiherer Analytikerge nerationen. Die Schwierigkeiten, die auftreten, sind Schwierig keiten im Umgang mit Traumen - die Unsicherheit, was man seinem Patienten ubermitteln kann und "solI", ob es nicht manchmal besser ist, Beunruhigung und Regression zu vermei den, und welcher Weg in besonderen Anwendungsbereichen uberhaupt gangbar ist, urn eine Briicke vom manifesten EinfaIl und von der manifesten Interaktion hin zum Traum zu schlagen. In dies en Fragen spiegelt sich in bezug auf die Traume eine all gemeinere Unsieherheit wider, die sich als Krise der Psychoana lyse bei der Hinwendung von den klassischen Neurosen zu den Ich- und Personlichkeitsstorungen beschreiben laBt. Fur diese Unsicherheit, die die psychoanalytische Beziehung belasten kann, soIlen hier 2 Ursachen genannt werden. Die eine betrifft die umstrittene Abgrenzung einer spezifi schen Psychotherapie fur Ich-gestorte Patienten von der klassi schen Psychoanalyse der Neurosen. Letztere ist eng mit der klas sischen Technik der psychoanalytischen Traumdeutung ver knupft, die sich historisch aus der Eigenanalyse Freuds und der Traumassoziation bei Patienten mit klassischen Neurosestruktu ren entwickelt hat. Diese historischen Wurzeln durchdringen auch den spateren psychoanalytischen Umgang mit Traumen, der dadurch die Voraussetzung einer ausgereiften neurotischen Ich-Struktur des Traumers und damit verknupft seiner Fahigkeit zur therapeutischen Ich-Spaltung enthalt. Bei Patienten mit Ich und Personlichkeitsstorungen ist diese Voraussetzung in der Re gel nieht gegeben. Deshalb muB auch die Anwendbarkeit der Technik der Traumassoziation im Rahmen der allgemeineren der freien Assoziation fur Patienten mit struktureIlen Ich-StO rungen neu uberdacht werden. Denn diese Technik mobilisiert durch die Konzentration auf den latenten Trauminhalt Angste und Impulse, die ein entwicklungsgestOrtes Ich iiberfordern und Dekompensationen einleiten konnen, die den Behandlungspro zeB storen und den Patienten mehr beeintrachtigen, als daB sie ihm helfen. Aber Einwande gegen die klassische Technik der Traumbe arbeitung bei Ich-gestorten Patienten konnen auch leicht zu ei- Einleitung XI ner ungerechtfertigten Ablehnung der Arbeit mit Traumen fiber haupt fUhren. Eine solche Vernachlassigung ware bedauerlich, da sie bei reiferen Neurosestrukturen ohnehin nicht gerechtfer tigt ist und selbst bei Ich-Storungen mehrere therapeutisch wert volle Moglichkeiten auBer acht laBt: Die Moglichkeit ffir den Patienten, beangstigendes Erleben durch die Ubersetzung des Traumbildes und der Traumgeffihle in Sprache im wortlichen Sinne zu "begreifen", mit dem Analytiker gemeinsam zu ertra gen und zu betrachten und damit die Strukturierung zu fordern; und schlieBlich die diagnostische Moglichkeit ffir den Analyti ker, aus dem Traum heraus Orientierungshilfen in bezug auf den Stand und die Fortschritte der Entwicklung der Ich-Funktionen und der Objektbeziehungen abzuleiten. Die zweite Ursache fUr die Unsicherheit im Umgang mit Traumen, die hier genannt werden solI, ist ein Problem der Aus bildung, in der die Einstellung zum Umgang mit dem UnbewuB ten ja vor allem durch die Lehranalyse vermittelt wird. Wenn man berucksichtigt, daB eine weitgehend ausgereifte Ich-Struk tur im allgemeinen zu den ausgesprochenen Auswahlkriterien fUr die psychoanalytische Weiterbildung gehOrt, so kann man wohl annehmen, daB auch der Ich-aufbauende Umgang mit Traumen in der psychoanalytischen Selbsterfahrung im Rahmen der Lehranalyse nur eine untergeordnete Bedeutung hat. Des halb kommt der theoretischen und praktischen Weiterbildung fUr die eigene Behandlung Ich-gestorter Patienten eine groBere Bedeutung zu als der Lehranalyse, wodurch auch eine beson dere Einstellung gegenfiber dies en Patienten und gegenfiber de ren Traumen entsteht. Bei der offensichtlichen Zunahme Ich-ge storter Patienten in unseren Behandlungen kann dies leicht dazu fUhren, daB der Traum in der spateren Arbeit der Analytiker fiberhaupt an Bedeutung verliert. Man wird abwarten mfissen, ob dies sich auch als veranderte Einstellung gegenfiber Traumen fiberhaupt fiber die Lehranalyse an die nachfolgenden Analyti kergenerationen vermitteln wird. In dieser Situation erhalt der Erfahrungsaustausch fiber die Theorie und die Anwendungsmoglichkeiten der Traume beson deres Gewicht, und es ist ein wichtiges Anliegen des Anwen dungsteiles dieses Buches, auch die Moglichkeiten des Traumes ffir die Behandlung unserer Patienten mit Selbst- und Ich-Patho logie zu erortern. 1m Prinzip gilt die Frage der Ubertragbarkeit der klassischen Traumtechnik und der Selbsterfahrung aber auch ffir alle anderen nicht-klassischen Behandlungsanwendun gen. Von dies en werden hier nur die Kinder- und Gruppenthera pie erortert. Bei allen Anwendungsbeispielen mit Ausnahme der Kinder therapie wird deutlich, daB der Umgang mit Traumen stets auch ein Umgang mit der Beziehung zwischen Patient und Behandler XII Einleitung ist. Diese wird heute nicht nur unter den Pramissen von Wider stand und reifer Obertragungsneurose gesehen, sondern in man chen Behandlungen bevorzugt unter denen des Ich-Aufbaus, der Objekt- bzw. Selbst-Integration und der Autonomiebildung im Rahmen der Neuerfahrung innerhalb der psychoanalytischen Beziehung. So steht der unterschiedliche Umgang mit Traumen und die Betonung des latenten oder des manifesten Traumin halts auch im engen Zusammenhang mit Unterschieden im Um gang mit der analytisch-psychotherapeutischen Beziehung. Inso fern ist die Arbeit mit Traumen auch heute paradigmatisch fur den Stand der psychoanalytischen Behandlungstechnik. Mannheim, im Juli 1982 MICHAEL ERMANN I. Einfiihrung

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