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Der Stolz, an dem das Herz zerbricht PDF

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Pfingsten stand vor der Tür. Die große Reisewelle setzte ein. Strahlender Sonnenschein und schon hochsommerliche Wärme lockten viele Städter in die Ferne oder wenigstens ins Grüne.

Fee Norden seufzte abgrundtief, als sie den Stadtanzeiger las. »Du hast es schwer, mein Schatz«, scherzte Dr. Daniel Norden. »Was empört dich?« »Man soll es einfach nicht für möglich halten«, sagte Fee unwillig. »Zwölf Ärzte machen Urlaub, und ich sehe schon kommen, dass wir keine gemütliche Stunde über die Feiertage haben.« »Nächstes Jahr machen wir auch Urlaub über Pfingsten«, versprach Daniel. »Es war nicht vorauszusehen, dass das Wetter so schön und beständig bleiben würde. Seit Jahren haben wir das nicht erlebt. Aber Vergnügen würde es uns wohl auch nicht bereiten, uns dieser Völkerwanderung anzuschließen. Wenn alle Welt unterwegs ist, wird es hier wohl nicht gar so viel zu tun geben.« Er gab sich optimistisch, aber insgeheim fürchtete er sich doch auch ein bisschen, dass vor allem Unfälle ihn beanspruchen könnten. Fee Norden war nicht die einzige Frau, der die bevorstehenden Feiertage Sorgen bereiteten. Annette Bauer erging es ebenso, denn sie besaßen eine Tankstelle, und da ging es jetzt schon hoch her. Freilich hatte ihnen die außerordentlich günstige Lage im Laufe der Jahre viele Vorteile eingebracht, einen gesunden Wohlstand, aber auch ebenso wenig Freizeit. Zudem ging es der hübschen Frau Bauer schon einige Tage gar nicht gut. Annette ließ es sich nicht anmerken. Es sind die beginnenden Wechseljahre, tröstete sie sich selbst. Wenn der ganze Trubel vorbei ist, werde ich mal wieder zu Dr. Norden gehen. Annette Bauer war vierundvierzig und seit zweiundzwanzig Jahren mit ihrem Ferdl verheiratet, und so lange gab es auch schon diese Tankstelle. Zuerst war sie freilich nicht so groß und so modern gewesen. Damals hatte der Vorort auch nur ein Drittel seiner jetzigen Einwohnerzahl, und es gab auch entsprechend weniger Autos. Sie hatten bescheiden angefangen.

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Kurzbeschreibung

Pfingsten stand vor der Tür. Die große Reisewelle setzte ein. Strahlender Sonnenschein und schon hochsommerliche Wärme lockten viele Städter in die Ferne oder wenigstens ins Grüne.

Fee Norden seufzte abgrundtief, als sie den Stadtanzeiger las. »Du hast es schwer, mein Schatz«, scherzte Dr. Daniel Norden. »Was empört dich?« »Man soll es einfach nicht für möglich halten«, sagte Fee unwillig. »Zwölf Ärzte machen Urlaub, und ich sehe schon kommen, dass wir keine gemütliche Stunde über die Feiertage haben.« »Nächstes Jahr machen wir auch Urlaub über Pfingsten«, versprach Daniel. »Es war nicht vorauszusehen, dass das Wetter so schön und beständig bleiben würde. Seit Jahren haben wir das nicht erlebt. Aber Vergnügen würde es uns wohl auch nicht bereiten, uns dieser Völkerwanderung anzuschließen. Wenn alle Welt unterwegs ist, wird es hier wohl nicht gar so viel zu tun geben.« Er gab sich optimistisch, aber insgeheim fürchtete er sich doch auch ein bisschen, dass vor allem Unfälle ihn beanspruchen könnten. Fee Norden war nicht die einzige Frau, der die bevorstehenden Feiertage Sorgen bereiteten. Annette Bauer erging es ebenso, denn sie besaßen eine Tankstelle, und da ging es jetzt schon hoch her. Freilich hatte ihnen die außerordentlich günstige Lage im Laufe der Jahre viele Vorteile eingebracht, einen gesunden Wohlstand, aber auch ebenso wenig Freizeit. Zudem ging es der hübschen Frau Bauer schon einige Tage gar nicht gut. Annette ließ es sich nicht anmerken. Es sind die beginnenden Wechseljahre, tröstete sie sich selbst. Wenn der ganze Trubel vorbei ist, werde ich mal wieder zu Dr. Norden gehen. Annette Bauer war vierundvierzig und seit zweiundzwanzig Jahren mit ihrem Ferdl verheiratet, und so lange gab es auch schon diese Tankstelle. Zuerst war sie freilich nicht so groß und so modern gewesen. Damals hatte der Vorort auch nur ein Drittel seiner jetzigen Einwohnerzahl, und es gab auch entsprechend weniger Autos. Sie hatten bescheiden angefangen.

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