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Der Selbstmord der amerikanischen Demokratie PDF

479 Pages·2004·25.564 MB·German
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J Chalmers ohnson Der Selbstmord der amerikanischen Demokratie Aus dem Amerikanischen von Hans Freund! und Thomas Pfeiffer Karl Blessing Verlag Titel der amerikanischen Originalausgabe: The Sorrows of Empire. Militarism, Secrecy, and the End of the Republic Originalverlag: Metropolitan Books, New York Umwelthinweis: Dieses Buch und sein Schutzumschlag wurden auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschrumpffolie (zum Schutz vor Verschmutzung) ist aus umweltschonender recyclingfähiger PE-Folie. Der Kar! Blessing Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH. 1. Auflage Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe by Kar! Blessing Verlag GmbH München 2003 Copyright © by Chalmers Johnson 2003 Umschlaggestaltung: Design Team München Satz: Uhl + Massopust, Aalen Druck und Bindung: GGP Media, Pößneck Printed in Germany ISBN 3-89667-226-6 www.blessing-verlag.de Inhalt Prolog Die Enthüllung des Amerikanischen Imperiums .............. 7 Kapitel 1 Alter und neuer Imperialismus ........... 25 Kapitel 2 Die Wurzeln des amerikanischen Militarismus ............ 57 Kapitel 3 Auf dem Weg zu einem neuen Rom ........ 93 Kapitel 4 Die Institutionen des amerikanischen Militarismus ............ 133 Kapitel 5 Söldner und Soldaten >>aus dem Land<< 181 Kapitel 6 Das Imperium der amerikanischen Militärbasen ............ 205 Kapitel 7 Kriegsbeute und Stützpunkte ............ 249 Kapitel 8 Die Irakkriege ........................ 289 Kapitel 9 Was geschah mit der Globalisierung? 341 Kapitel10 Der Selbstmord der amerikanischen Demokratie ............. 387 Danksagung ................................... 428 Anmerkungen .................................. 431 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 73 5 Prolog Die Enthüllung des Amerikanischen Imperiums Im Unterschied zu anderen Völkern verstehen die meisten Ame rikaner nicht-oder wollen nicht verstehen - , dass die Vereinig ten Staaten mit ihrer militärischen Macht die Welt beherrschen. Wegen der Geheimniskrämerei des Staates haben sie meist keine Ahnung, dass ihr Land auf der ganzen Erde Truppenstützpunkte unterhält. Die Bürger der USA erkennen nicht, dass dieses weit gespannte Netzwerk amerikanischer Militärstützpunkte auf je dem Kontinent einschließlich der Antarktis in Wahrheit die neue Form eines Imperiums darstellt. Wir Amerikaner haben weit über eine halbe Million Solda ten, Agenten, Techniker, Lehrer, die Angehörigen dieser Perso nen und zivile Auftragnehmer in anderen Ländern in unseren Diensten, und fast ein Dutzend Flugzeugträger sind auf allen Weltmeeren stationiert. Wir betreiben zahllose geheime Stütz punkte außerhalb unseres eigenen Territoriums, um zu über wachen, worüber die Menschen dieser Welt und unsere eigenen Bürger sich am Telefon unterhalten, was sie einander für Faxe senden oder in E-mails schreiben. Unsere die Erde umspannen den militärischen Einrichtungen und Geheimdienste bescheren privaten Unternehmen Profite, die Waffen für unsere Streitkräfte entwickeln und herstellen oder im Auftrag der Regierung unsere Stützpunkte in aller Herren Länder errichten und unterhalten. Eine Aufgabe dieser Auftragnehmer ist es, die uniformierten Mit glieder des Imperiums mit komfortablen Unterkünften zu ver sorgen, sie gut zu ernähren, sieznunterhalten und ihnen ebenso vergnügliche wie erschwingliche Einrichtungen für die Gestal tung ihrer Freizeit zur Verfügung zu stellen. Am Vorabend unse res zweiten Kriegs gegen den Irak beispielsweise orderte das Ver- 7 teidigungsministerium 273 000 Flaschen »Native Tan Sunblock (SPF 15)<< - nahezu das Dreifache dessen, was es 1999 bestellt hatte und zweifelsohne ein Segen für den Hersteller in Tulsa, Oklahoma, Control Supply Co., und seinen Subunternehmer Sun Fun Products aus Daytona Beach in Florida.1 Das neue amerikanische Imperium ist nicht erst vor kurzem entstanden. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins frühe 19. Jahr hundert, als die Vereinigten Staaten ganz Lateinamerika zu ihrer Interessensphäre erklärten und begannen, ihr Territorium auf Kosten der nordamerikanischen Eingeborenenvölker ebenso wie der britischen, französischen und spanischen Kolonisten und des benachbarten Mexiko zu vergrößern. Wie ihre Zeitgenossen in Australien, Algerien und im zaristischen Russland widmeten sich die Amerikaner mit ganzer Kraft der Aufgabe, die Ureinwohner des Landes zu vertreiben und das geraubte Land an neue Sied ler zu verteilen. Dann, kurz vor Anbruch des 20. Jahrhunderts, nutzte eine Gruppe von sehr selbstbewussten Imperialisten in der amerikanischen Regierung den Spanisch-Amerikanischen Krieg, um Militärstützpunkte in Mittelamerika, auf mehreren Karibik inseln, auf Hawaii, Guam und auf den Philippinen zu errich ten. Sie haben durchaus Gemeinsamkeiten mit jener Gruppe von Konservativen, die ein Jahrhundert später unter dem Deckman tel des >>Kriegs gegen den Terrorismus« ihre eigene und sehr um fassende Agenda durchzusetzen versucht. Mit dem Zweiten Weltkrieg stieg Amerika zur reichsten und mächtigsten Nation der Erde und zum selbst ernannten Nach folger des Britischen Empire auf. Doch der Enthusiasmus, mit dem viele amerikanische Militärs und Politiker und insbesondere Präsident Franklin D. Roosevelt in diese Rolle schlüpften, wurde von den Bürgern der Vereinigten Staaten nicht geteilt. Nachdem der Frieden wiederhergestellt war, forderten sie von der Regie rung, die Streitkräfte zu demobilisieren und das Augenmerk auf Vollbeschäftigung und die nationale Entwicklung zu richten. Doch der Friede sollte nicht lange währen. Der Kalte Krieg und die wachsende Überzeugung der Amerikaner, dass die vitalen Interessen und sogar das nationale Überleben der Vereinigten 8 Staaten von einer erfolgreichen >>Eindämmung<< der Sowjetunion abhängig wären, trugen mit dazu bei, das informelle amerikani sche Imperium, dessen Grundsteine im Zweiten Weltkrieg gelegt worden waren, zu einem dichten Netz mit hunderten von Mili tärstützpunkten rund um die Welt auszubauen für die größte ste hende Armee, die Amerikaner jemals in Friedenszeiten unterhal ten haben. In den fast fünfzig Jahren des Kalten Krieges bestritten die Vereinigten Staaten stets beharrlich, dass ihre Aktivitäten eine Form des Imperialismus konstituierten. Unsere Politik sollte an geblich nur eine Reaktion sein auf die Bedrohung durch das >>Im perium des Bösen<< der UdSSR und ihrer Satellitenstaaten. Nur langsam wurde die amerikanische Bevölkerung sich der wach senden Rolle des Militärs in ihrem Land und der Tatsache be wusst, dass die Exekutive - die >>imperiale Präsidentschaft<< - die demokratischen Fundamente unserer konstitutionellen Re publik unterhöhlte. Doch selbst dieses Bewusstsein wurde nie mals-auch nicht zur Zeit des Vietnamkriegs und dem unter dem Schlagwort >>Watergate<< zusammengefassten Machtmissbrauch der Exekutive-stark genug, um die vom Kalten Krieg vorange triebene Machtverschiebung von den gewählten Vertretern des Volkes hin zum Pentagon und zur Central lntelligence Agency wieder rückgängig zu machen. Als die Sowjetunion 1991 zusammenbrach und mit ihr die Be gründung für die amerikanische Politik der >>Eindämmung<<, hat ten sich unsere Führer bereits so sehr daran gewöhnt, den halben • Erdball zu beherrschen, dass ihnen die Vorstellung, diese Macht wieder aufzugeben, unannehmbar erschien. Viele Amerikaner waren der Ansicht, sie hätten den Kalten Krieg >>gewonnen<< und verdienten nun die imperialen Früchte des Siegs. In dieser Zeit vertraten zahlreiche Ideologen die Ansicht, die Vereinigten Staa ten seien ein >>gutes Imperium<< und sollten in der von einer dominanten Macht beherrschten Welt entsprechend agieren. Mit einer Demobilisierung und der Investition der Ressourcen für friedliche Zwecke würden wir nur, so warnten sie, wieder die alte Sünde des >>Isolationismus<< begehen. Im ersten Jahrzehnt nach 9

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