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Der Pfarrer Georg Jakob Eissen, seine Freunde und seine Zeitgenossen. Ein Strassburger Zeitbild aus dem 18. Jahrhundert PDF

134 Pages·1906·9.539 MB·German
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GEORG JAKOB EISSEN 1740—1825. GEORG JAKOB EISSEN DigitizedbyGoogle r DigitizedbyGoogle ' •• DER I'FAIIRER GEORG JAKOB EISSEN mm mm vumm um zeitgenosisen. EIN STKASSBUUGEK ZEITBILD AUS DEM 18. JAHRHÜNDEUT. AUF 6BUND U&KUNDLIGHEN UATEBIALS ZUSAHHENGBSTELLT VON HOBPFFNER. Dr. E. MITEINERSll-HOUETTE öTKAbSBÜliG J. H. Ed. Hbitz (Heitz & MOndeO IIXX). DigitizedbyGoogle DEC 181906 IIOHENZOLLCR»! COLIFICTION Eine reichhaliiye Sammlung t'on Familienpapieren, Briefen, Urkunden u, die bis in die Mitte des iS, Jahrhunderts hinaufreichen, gab den Anlaß zuvorliegender Skizze. Im Mittelpunkt steht Georg Jakob Eissen {tlAO bis iS2uJy der seihst mit peinlicher Sorgfalt jene Sannnluuy angelegt und anjhewalirt hat. Irin ihn hanim gmppieren sich ältere und jüngere Zeitgenossen, Lehrm* und Studien^ freunde, dieteilsindirektemBriefwechselmitihmgestanden, teils erst aus anderweitigen an Eissen gerichteten Berichten in einzelnen Zügen ihres Leben» um bekannt xüerden, Sie allegehören allerdingsnicht zu denhochragenden Gestalten^ die in der Geschichteeinedauernde Spur ihresErdendaseins hinlerlassen haben ;scldichteMunne}'sind es zumeist^ einfach in ihrem Sinn, treu in derErfüllungihrerPßichten, redlich imDienste ihrer Heimatsich mühend. IhreNamenverdienen es, in den Annalen der Stadt, der sie dienten und in welcher sie wirkten, verzeichnet zu werden. Unbekannt sind sie nicht aUe, doch von vielen reden nur die offiziellen Ur- kunden und Dokumente in ihrer unpersönlichen Weise. Aus den Briefen abet', die der alte Straßburger Pfarrherr mit 1 Gesammelt wmeinem Urenkel des Pfarrers GeorgJakobEissen, Herrn Charles Eissen, in dessen Besitz sich die volhtnwUge Samm- lung noch heute befindet und der mit unsäglicher Mühe und UebevoUer Hingebung siegeordnet und eugängUdhgcmaciU hat. DigrtizedbyGoogle — - VI liebenderHandsorgfältig gehütet hatyläßtsiehvielleicht dieser oderjener Zug ct^/s dem Lehen de^^ einen oder des andern ermitteln^ Einblick gewinnen in die Eigenart und den Cha- rakter dieser Männer, ihre Physiognomie a^aten und in toerivoUer lebendiger Anschaulichkeit ein Blick werfen auf jene letzten Jähret die Straßburg und seine Bewohner un- mittelbar fwr dem Attsbruch der großen framösischen Revo_ lution erlebten. ZurKenntnis jenerZeit mögendiefolgenden Blätter einen anspruchslosen Beitrag geben. DigitizedbyGoogle r I. Kapitel. Der Pfarrer Georg Jakob Eissen. Georg Jakob Eissen wurde preboren zu Sfraßbui'g am 24-. September 1740. ZweiAuszüge aus tieii TuiitVegi.stern der Alt-St. Peler-Kircbe, das eine in deutscher, das andere in französischer Sprache, bestätigen diese AQLiabe,.die er selbst in einem eigenhändi;^' geschriebenen Lebenslauf gemacht hat. Sein Vater, Johann Georg Eissen, war Bürger und Leinen- webermeisler in derselben Stadt, auch ßüUel aul der Tucher- stnb; seine Mutter, Anna-Maria Eis.sen (geboien den 2ü. Dez. 1712), TochterdesStrumpfstrickersAnthonAmires, stammteaus Bergzabern. In der evangelischen Kirche zu Alt-Sankt-Peler wurde er am 27. desselben Monats geläutt; Paten waren die RatsherrenJakoi) DürningerderJüngere und Johann Kürschner, KauOeute, Patin die Buchdruckerswitwe Anna Katharina Panschingei'. Danach gehörte er also einer einfachen, vom Handwerk lebenden und wohl weder reich begüterten noch sehr gebildeten Familie derStadt an. Dazu stimmt deini auch die Angahe, die in gewissen Freundeshrieien zu lesen ist, daß seine Mutter, eine schlichte und einfache Frau, sogar des Lesens unkundig war und nur durch die Genossen ihresSohnes von ihm während seiner Abwesenheit Kunde erhielt. An Geschwistern findet man erwähnt eine Halbschwester aus des Vaters erster Ehe, Maria Barbara, die mit dem Chirurgen und Schulmeister Heinrich Christoph Kühlwetn in Meissenheim(Baden)vermähltwar; eineandereSchwester,Maria Katharina, hatte Johann Bernhardt Würtz, Hosenstricker und BürgerStrafiburgs, geheiratet. AuchdieExistenzeinesBruders ist gesichert, mit diesem aber hat die Familie anscheinend nichtviel Ehre eingelegt. Wenigstensheifiteseinmal ineinem HOEPFFNER. 1 DigitizedbyGoogle — — 2 Briete, den Eissens Ficiirni,-Martin Weiß, am 17. Juli 17(37 schreibt: «Seine Mutter .... findet sich recht wühl, l)esondei's jetzo, (ia SievonSeinem Bruder erlöset ist, welcher, wieSiemir sa^te, viel Veidrul.! ^a»rnacht hat.» Etwas später meldetderselbe Schreiber: «Sie (Eissens Mutter) wollte es Ihme nicht melden lassen , das er sich hat lassen unterhalten unter Preisen» (Preußen), womit er offenbar sagen will, daß der betreffende Bruder in Preußen sich batanwerben lassen. Dasbestätigt denn aucheinweitererBriefvom 16«Mai 1768: cEsgereuetanfangen Seinen Bruder, das er Soldat worden, und wäre gern wieder davon.» Was aus ihm geworden ist, ist weiter nicht bekannt geworden; er scheint verschollen und verdorben zu sein. Im 6. Jahre, berichtet uns Eissen selbst in seinerkurzen Auto-Biographie, bekam er einen «Haus-Informator»; bald darauf wurde er in die «Neue Schul» geschickt, and später, nach der Berufung seines Lehrers nach Barr, in die Schule zu AU-St.-Peter, der Pfarrei seiner Familie. Im 8. Jahre brachte ihn dann der Vater auf das Gymnasium, wie es die GepHogenheit in der StraBburger Burgerschaft war. Bis zur 4. Klasse (etwa bis zum Alter von 13—14 Jahren) ab- solvierte er ohneUnterbrechung dieGymnasialklassen. Datrat ein Ereignis ein, das auf seinen ganzen späteren Lel)enslauf entscheidend einwirken sollte. Wir geben hier Eissen seihst das Wort, der darüber folgendes berichtet: «Da ich in die 4*' Glasse ging, faßte mein Sei. Vater den Entschluß mich zu seinem Handwerk anzuziehen; man fragte mich zwar um meineMeinung; ichkanndte aberkeinen Willen alsden meines Vaters, ohngeacht ich zu verstehen gab» daß ich gerne noch einige Glassen gemacht hätte und das jedesmal erhaltene Praemium ein kleiner Beweiß wäre, daß ich keiner der un- fleißigen Schüler seye. Ich mußtenichts destowenigerzu haus bleiben. Wenig Tage hernach kamen Herrn M(agister) Kramp und Ott, um meinem Vater zuzureden, mich wieder in die Gbsse zu schicken. Er schützte zwar sein geringes Verm(^en vor (womit unsere obige Behauptung bestätigt wird); doch sie versprachen für mich zu sorgen.»i GymuasJiJi.oha—nnUeMbiecrhaJeolhanKnra3mtipch,aclseiOttt17v4g(lj. PZrwialelcienpgt.orDisuepeIrrioarins- zosische Sprache in Straßbarg in der t'estBclirift DigitizedbyGoogle — — 3 Gleich im foln^enden Jahre erhielt Eissen denn auch in der T;<t das Maurilianische Slipendium, das ihm die Fortselzun{i- der Gelehrlenlaufbrihn erlaul»te. Im Jahre 1756 wurde er «auf die Universilät promovirt», d. h. es begann für ihn der dem ei^fenllichen theologischenStudiumvoraufgehende Vuiheixitun^^s- kursus in den Fächern der philosophischen Fakultät. Aus Eissens Aufzeicimun^'^en gewinnt man einen interessanten Ein- blick in die Besciialienheit dieses L'nteni'lit- : «Bey H. Prof. Lorentz», berichtet ei, «hörte ich über lateinische Eloquenzund dieUnivorsal-Geschichte l»cy H. Prof. Fried überdie Philosoph. ; Moral; l)ey H. Prof. BrakenlioÜer über die MatheuKitik; bey H. Prof. Giauel nber die Experimental-Physik bey H. Prof. ; Heus ober Lo;:ik, Metaphys., die Philosoph, und die Liltcrat- Geschiehte hey H, Prot. Scherer nber die Heliraeisclie und ; jrriechische Spia(:he.»i Es enls}»F!(bt dieser Lehrphui etwa dem unserer heuti^'^en oberen Gymnasialklassen. Zwei Jahre nachher, 4758, nach regelrecht absolviertem Kursus, wurde er, D:tCLalaui'eus ; 17()0 eitol;:teseineAufnahme als.\hunnu> in das Wilhelmitanei-Klo'^ler, «welch Eiei^rniß ich biß diese Slini—de als eine der i^Hricklichslen E[)()rlieri meines l.ebens ansehe». «im Jahre 17ö'2,» lieilM es woiti'r, «wurde ich Mü^msIlt ^^e- macht, nachdem ich unter dem Vorsitz 11. Prof. Scherers eine Critische Disputation übereini;re Stellen des Neuen Testaments veiilieiili^''l liatte.» Am 21. Juli des tollenden Jahres17<)3 fand diefeierhche Promolion statt, in welcherden «candidati secuiulae bureae sive doctoi-atus philosophici« in öft'enflieber Sitzunj^^ die neueWürdeerteilt wurde. DieUniversitats-Statutenaus dem17. zOuyiimjnas5iüa-jmäshrpi.g2e94n. BDeersotbeehneaunj^defeöshrtFerZoagtebsesttaätnigLitsvoclhlaeuuf das dascUist über ihn ausg'esprochene Urteil: «Ein edler Kinder- freund, der nicht nur seinen ScIiiiU'rii nützliclip Kenntnisse beizu« bernitnggeegne,nksaomn,deihrrnvaouUcehB,ZaiturdacameneruinhdneinhrmeitinnaiugfreicAhnthiägnegrliLcihekbeeit. .zu, gewinnen verstand» (1. c. p. 296). 1 Das Lebensbild, dasFriedr.Wilh.Edel von Eissen aufGrund der genannten selbstbiographischen Aufzeichnungen entwirft (in Blä11erzurEriuneruugauElerrn Georg JakobEissea, vonFriedrichWilhelmEdel, Straßburg, 1S2<;), nennt außerdemnoch Schöpflin fnr die Geschichte. In Eissens eigenhändigen Aufzeich« nungen, die ans vorliegen, ist davon nichts vermerkt. DigitizedbyGoogle

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