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Der multimorbide Parkinsonpatient: Eine therapeutische Herausforderung PDF

139 Pages·2002·7.964 MB·German
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Horst Przuntek . Thomas Müller (Hrsg.) Der multi morbide Parkinsonpatient Horst Przuntek· Thomas Muller (Hrsg.) Der mult or ide e Parke so pa ient Eine therapeutische Herausforderung Prof. Dr. med. Horst Przuntek Prof. Dr. Thomas Muller Neurologische Klinik der Ruhr-Universitat Bochum St. Josef-Hospital GudrunstraBe S6 44791 Bochum Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz ftir diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhaltlich Dieses Werk ist urheberrechtlich geschtitzt_D ie dadurch begrtindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine VervieWiltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Ein zelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergtitungspf\ichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestim mungen des Ur heberrechtsgesetzes. ISBN 978-3-7985-I 353-2 ISBN 978-3-642-57512-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-57512-9 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2002 Originally publisbed by SteinkopffVeriag Darmstadt in 2002 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dtirften. Produkthaftung: Ftir Angaben tiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewahr tibernommen werden. Derartige Angaben mtissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit tiberprtift werden. Redaktion: Dr. Maria Magdalene Nabbe, /utta Salzmann - Herstellung: Heinz /. Schafer Umschlaggestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg 80/7231 -5 4 3 2 1 0 -(jedruckt auf saurefreiem Papier Vorwort Das dritte gemeinsame Treffen der Deutschen Parkinsonkliniken auf der Insel Zypern 2001 bot wieder, wie schon bei den ersten bei den Treffen, die hervorragende Gelegenheit, das Wissen und die Erfahrung über Therapiemöglichkeiten und -erfolge in der Behand lung von Parkinsonpatienten auszutauschen, zu erweitern und hin sichtlich therapeutischer Effizienz und allgemeiner Anwendbarkeit zu bewerten. Die bunte Vielfalt der hier vorgestellten Beiträge spie gelt das unermüdliche Bestreben aller in die Therapie von Parkin sonpatienten involvierten Vortragenden wider, Lebensqualität und Wohlbefinden von chronisch Kranken und deren Angehörigen zu verbessern und diese komplexe Erkrankung auch vor dem Hinter grund von Begleiterkrankungen zu betrachten. Einerseits wurde die Bedeutung vegetativer und sensorischer Störungen diskutiert, ande rerseits wurde der Einfluss von Begleiterkrankungen und ausge prägten Begleitsyndromen auf Therapie und Verlauf der Erkran kung vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen in Übersich ten vorgestellt. Diese Zusammenstellung bietet Erkenntnisse über mögliche Interaktionen, die im Rahmen der medikamentösen Kom binationstherapie zu beachten sind, sowie eine Bewertung der gän gigen intensivmedizinischen Vorgehensweisen und der neu entwi ckelten Therapieverfahren wie der Tiefenhirnstimulation und eine Bewertung von Langzeitaspekten. Abgerundet wird dieses Buch mit Aussagen zur Pharmakoökonomie und zu nichtmedikamentösen, die Lebensqualität und die Krankheitsverarbeitung verbessernden Therapieansätzen. Insgesamt bot dieses Symposium die einmalige Gelegenheit sich über diese Inhalte auszutauschen. Dieses Buch soll den so gewonne nen verbesserten Wissensstand und Erfahrungsschatz weiter ver mitteln. Der Dank gilt im besonderen Maße der Firma Lundbeck, deren großzügige finanzielle Unterstützung dieses nicht alltägliche Treffen auf der Insel Zypern ermöglichte. Bochum, im März 2002 Professor Dr. HORST PRZUNTEK Professor Dr. THOMAS MÜLLER Inhaltsverzeichnis Vorwort.............................................. V Morbus Parkinson und Schlaf D. Schäfer, W. Greulich ................................. 1 Restless Legs und Morbus Parkinson 1. Csoti ........................... ..................... 17 Optisches System und Morbus Parkinson T. Büttner. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Morbus Parkinson und Depression M. H. Strothjohann, G. Fuchs . .. . . . . . .. . . . .. . .. . .. . . . .. . . 45 Morbus Parkinson und Demenz - der De-novo-Patient J. Rieke ............................................... 51 Parkinson-Syndrom und zerebrovaskuläre Morbidität G. Ebersbach .......................................... 61 Medikamentöse Intervention beim Parkinson-Syndrom W. Jost, W. Fogel....................................... 69 Morbus Parkinson und Diabetes mellitus F.-J. Stein ............................................. 75 Harnblasenfunktionsstörungen bei Morbus Parkinson A. Hendrich, W. L. Strohmaier........................... 81 Morbus Parkinson und Infektionskrankheiten M. Körner............................................. 91 Akinetische Krisen und intensivmedizinische Komplikationen der Parkinsonkrankheit H. Reichmann ......................................... 97 VIII Inhaltsverzeichnis Parkinson-Syndrom und proximale Femurfrakturen D. Przuntek ........................................... 103 Tiefenhirnstimulation und Neuropsychologie bei Morbus Parkinson C. Neumann, J. Durner, W. Kaiser........................ 109 Dopaminerg-induzierte Psychosen und Halluzinationen bei Morbus Parkinson S. Bittkau ............................................. 117 Morbus Parkinson zwischen Innovation und Arzneimittelbudget G. Knaak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Spielerisches Training kognitiver Funktionen I. Gemende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Autorenverzeichnis Dr. SIMON BITTKAU Dr. GERD FUCHS Arzt für Neurologie, Psychiatrie Parkinson -Klinik Wolfach und Psychotherapie Kreuzbergstr 12-16 Langgasse 14 77709 Wolfach 97753 Karlstadt Dr. IRENE GEMENDE Prof. Dr. THOMAS BÜTTNER Waldklinik Bernburg Neurologische Klinik Keßlerstraße 8 Hans-Susemihl-Krankenhaus 06406 Bernburg Bolardusstraße 20 26721 Emden Prof. Dr. WOLFGANG GREULICH Klinik Ambrock Dipl.-Med. ILONA CSOTI Ambrocker Weg 60 Gertrudis-Klinik Biskirchen 58091 Hagen Karl-Ferdinand -Broll-Straße 2-4 35635 Leun-Biskirchen Dr. ALBRECHT HENDRICH Klinikum Rodach Dr. JOACHIM DURNER Kurring 16 Fachklinik Ichenhausen 96476 Bad Rodach Krumbacher Straße 45 89335 Ichenhausen Prof. Dr. WOLFGANG JOST Deutsche Klinik für Diagnostik Dr. GEORG EBERsBAcH Fachbereich Neurologie Neurologisches Aukammallee 33 Fachkrankenhaus für Bewe 65191 Wiesbaden gungsstörungen/Parkinson im Gesundheitspark Beelitz Dipl.-Psych. WALTER KAISER GmbH Fachklinik Ichenhausen Straße nach Fichtenwalde 16 Krumbacher Straße 45 14547 Beelitz-Heilstätten 89335 Ichenhausen Dr. WOLFGANG FOGEL Dr. GÜNTER KNAAK Deutsche Klinik für Diagnostik Arzt für Neurologie und Fachbereich Neurologie Psychiatrie Aukammallee 33 Beethovenstraße 25 65191 Wiesbaden 34346 Hann. Münden X Autorenverzeichnis Dr. MATTHIAs KÖRNER Dr. DIETMAR SCHÄFER Paracelsus Elena Klinik Klinik Ambrock Klinikstraße 16 Ambrocker Weg 60 34128 Kassel 58091 Hagen Dr. CHRISTIAN NEuMANN Dr. FRANZ-JOSEF STEIN Fachklinik Ichenhausen Klinik am Haussee Krumbacher Straße 45 Buchenallee 1 89335 Ichenhausen 17258 Feldberg Dr. DANIELA PRZUNTEK Prof. Dr. Marien-Hospital W ALTER LUDWIG STROHMAIER Bochum-Wattenscheid Klinikum Rodach Parkstraße 15 Kurring 16 44866 Bochum 96476 Bad Rodach Prof. Dr. HEINZ REICHMANN Dr. MARTIN HEINRICH Klinik und Poliklinik für STROTHJOHANN Neurologie Parkinson -Klinik Wolfach Medizinische Fakultät Kreuzbergstr 12-16 Carl Gustav Carus 77709 Wolfach Fetscherstraße 74/ Haus 27 01307 Dresden Dr. JÜRGEN RIEKE Arzt für Neurologie und Psychiatrie Frankfurter Str. 22 35392 Gießen Morbus Parkinson und Schlaf D. SCHÄFER, W. GREULICH Einleitung Der weitaus größte Teil der Parkinsonkranken wird im Lauf der Erkrankung von Schlafstörungen betroffen. Diese spielen im Lebensalltag des Patienten eine nicht zu unterschätzende Rolle: Karlsen und Mitarbeiter [8] konnten in einer epide miologischen Studie an Parkinsonpatienten zeigen, dass aus der Sicht des Patien ten der Grad der Abhängigkeit und der Schweregrad der Erkrankung erst auf den Rängen drei und vier der Hauptursachen eingeschränkter Lebensqualität ran gierten. An erster Stelle nannten die Befragten depressive Symptome, an zweiter Stelle Schlafprobleme. In einer Fragebogenaktion unter 78 konsekutiven Patienten einer Ambulanz berichteten 66% der Parkinsonkranken über Einschlaf-und 88,5% über Durch schlafstörungen [1]. Während neuere Arbeiten die Einschlafstörungen eher als altersbedingt werten, lassen sich Durchschlafstörungen als charakteristisches Merkmal der Schlafstörung des Parkinsonpatienten beschreiben [26, s. auch 17]. Die Ursachen der Ein- und Durchschlafprobleme variieren im Verlauf der Erkrankung. In vielen Fällen liegt auch eine multifaktorielle Genese der Störung zu Grunde. Insbesondere die Diskussion um sogenannte Schlafattacken (oder besser: exzessive Tagesschläfrigkeit) unter dopaminerger Medikation hat das Interesse an der Erforschung von Vigilanzschwankungen und Schlafstörungen bei extra pyramidalmotorischen Erkrankungen in den vergangenen Jahren wieder ent facht [2, 5, 6,10-17,20-21,27]. Da die Grundlagenwissenschaften zum Einfluss dopaminerger Mechanismen auf die Vigilanz und den Schlaf gegenwärtig noch keine schlüssigen Konzepte aufweisen können, bleibt hier weiterhin ein erheblicher Forschungsbedarfbeste hen. Diagnostik von Schlafstörungen SUbjektive Angaben und Fragebögen Bereits die anamnestischen Angaben können richtungweisend für den ursäch lichen Schwerpunkt der Schlafstörung sein. Da das übliche neurologische Unter- 2 • D. Schäfer, W. Greulich suchungsprocedere zumeist die motorischen Defizite und Fähigkeitsstörungen in den Vordergrund stellt, ist eine gezielte Nachfrage im Gespräch notwendig. Allgemeine Schlaffragebögen können helfen, charakteristische Merkmale von Schlafstörungen zu erfassen. Neben validierten, nicht erkrankungsbezogenen Bögen zu Störungen des Schlafs (vgl. 25) wurden auch Parkinson-spezijische Skalen wie die Parkinson's Disease Sleep Scale (PDSS) erarbeitet. Die Ergebnisse einer derartigen Befragung können gute Anhaltspunkte für erste Behandlungskonzepte geben. Ferner eignet sich die PDSS auch für Ver laufskontrollen bei bekanntem schlafmedizinischen Befund. Es darf dabei jedoch nicht übersehen werden, dass die Eigenwahrnehmung der Vigilanz, des Schlafes und entsprechender Störungen recht unscharf ist. N eben den Fragebögen und Skalen, die Schlafstörungen erfassen, existieren auch validierte Instrumente zur Ermittlung der Folgen von Schlafstörungen, zum Beispiel der subjektiven Schläfrigkeit. Die Epworth Sleepiness Scale fragt die Einschlafneigung in monotonen Standardsituationen ab, die Stanford Sleepiness Scale dient der momentanen Einschätzung der Wachheit. Tedlnisdle Untersuchungsverfahren Screeningmethoden. Zum Screening unterschiedlicher Schlafstörungen stehen eine Vielzahl tragbarer Mess- und Aufzeichnungssysteme zur Verfügung, die jeweils einzelne Störfaktoren erfassen können. So existieren ambulante Schlafapnoe-Screening-Geräte, die Sauerstoffsätti gung, Atmungsbewegungen, Puls- oder Herzfrequenz bzw. EKG, Körperlage und gegebenenfalls weitere Messgrößen in digitalisierter Form aufzeichnen kön nen. Ferner ist über eine Aktigraphie, d. h. die Bewegungsmessung an einer oder mehreren Extremitäten, eine Information über das motorische Verhalten erhält lieh. Schließlich ist auch ein Gerät auf dem Markt, das über ein Summensignal neurophysiologischer Messungen (mit EEG, EOG und EMG-Anteilen) und einen komplexen Auswertungsalgorithmus ein "Hypnogramm" ermittelt. Dieses Ver fahren erscheint jedoch aufgrund der Parkinson-charakteristischen Verände rung aller erfassten Signale wenig hilfreich, verlässliche Daten zur Entwicklung einer Behandlungsstrategie liefern zu können. Auch die übrigen genannten Screeningverfahren sind bei schwer schlafgestörten Parkinsonpatienten oft wenig hilfreich, da sie nur einen Ausschnitt aus der Gesamtsymptomatik auf zeichnen und wesentliche Störungs anteile möglicherweise nicht erfassen. Aus diesem Grunde ist für den Fall, dass eine apparative Abklärung der Störung indi ziert ist, zunächst eine Untersuchung mit polysomnographischer Technik anzu raten. Verlaufskontrollen hingegen können bei klar definierter Fragestellung in manchen Fällen durchaus mit Screeninggeräten vorgenommen werden. Polysomnographie. Die Untersuchung im Schlaflabor erfolgt in der Regel mit polysomnographischer Technik. Unter standardisierten Bedingungen werden das Schlaf-EEG einschließlich Elektrookulogramm und mentalem Elektromyo gramm, das EKG, die Atmungsbewegungen und der Atemgasfluss, die Sauer-

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