Klaus Kraemer Der Markt der Gesellschaft Klaus Kraemer Der Markt der Gesellschaft Zu einer soziologischen Theorie der Marktvergesellschaftung Westdeutscher Verlag Alle Rechte vorbehalten © 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuläs sig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt Gedruckt auf säurefreiem Papier ISBN 978-3-531-12989-1 ISBN 978-3-322-90286-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-90286-3 Inhaltsverzeichnis Vorwort 7 I. Einleitung: Der Markt als soziologische Kategorie 9 11. Vergesellschaftung über Märkte - Grundlegung 20 A. Markt und Rationalität I 20 1. Der funktionale Markttausch 20 2. Markttausch und soziale Reziprozität 28 3. Entlastungsfunktion des Marktes 33 4. Formale Rationalität und Marktzweck 41 5. Marktzweck und Organisationszweck 52 B. Markt und Rationalität II 56 1. Die Stoffe des Marktes 58 2. Die Zeit des Marktes 64 2.1 Zeit und Rationalisierung 69 2.2 Zeitstrategien: Sequenzialisierung und Synchronisation 73 2.3 Flexibilisierung von Zeit 78 3. Der Raum des Marktes 87 III. Markt und Macht 96 1. Der Machtfaktor des "Tauschens" 96 2. Formale Freiheit 111 3. Kontroll-und Sanktionsform: Preise und das individuelle Interesse 113 4. Exkurs zum Begriff des strukturellen Zwangs 116 5. Tauschzwänge auf Arbeitsmärkten 121 5.1 Zeitliche Dimension 126 5.2 Sachliche Dimension 129 5.3 Räumliche Dimension 130 5.4 Der Arbeitskontrakt -Kontingenz und Konflikt 132 6. Das Geld 137 6.1 Generalisierung von Tauschchancen 139 6.2 Geld als Konzentrat von Tauschchancen 141 7. Tauschchancen und Marktzwänge 155 6 Inhaltsverzeichnis IV. Markt und Risiko 168 A. Markt und Umwelt 171 1. Soziologie und Natur 171 2. Vergesellschaftung von Natur 178 3. Umweltbezüge des Marktes 191 4. Die ökonomische Bewertung der Umweltbezüge 196 5. Das Nutzungsdilemma der Positionsgüter 203 6. Exkurs zum Problem der Ressourcenproduktivität 211 B. Marktrationalität und Risiko 216 1. Umweltschäden in Zeitlupe 217 2. Zurechnungsprobleme von "Verantwortung" 221 3. Risikorationalität des Marktes 226 4. Riskante Entscheidungen als Systemzwang 233 5. Exkurs zu Ulrich Becks "Risikogesellschaft" 240 V. Markt und Subjektkonstitution 246 A. Markt und Habitus 246 1. Individuierung und Abstraktion 247 2. Handlungsmotivation und Geld 257 3. Separierung der Handlungsmotivation 262 B. Semantik des Marktes 271 1. KuIturmärkte und die Pluralisierung der Semantik 273 2. Funktionaler und symbolischer Gebrauchswert 280 3. Die Aufwertung des symbolischen Gebrauchswerts 288 4. Distinktion und Markt 297 VI. Schluß bemerkung 306 Literaturverzeichnis 311 Vorwort Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine geringfügig überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Jahre 1995 von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster angenommen wurde. Danken möchte ich Prof. Roland Reichwein für die Betreuung und Förderung der Arbeit sowie Prof. Hanns Wienold für das Korreferat. Ferner habe ich mich bei Katrin Hogrebe, Georg Kneer, Andreas Metzner, Armin Nassehi und Markus Schroer für wertvolle Hinweise und kritische Anregungen herzlich zu bedanken. Desweiteren gilt mein Dank den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des von Prof. Rolf Eickel pasch geleiteten Forschungskolloquiums "Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose" für wichtige Denkanstöße. Darüber hinaus möchte ich mich bei Ute Pospiech - für die Unterstützung in der Schlußphase der Arbeit - und meinen Eltern bedanken. Nicht zuletzt gilt mein Dank dem Institut für Soziologie für die in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Arbeitsmöglichkeiten, die mir im Rahmen meiner vierjähri gen Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft im "Projektbüro" gewährt wurden. Schließlich danke ich Gerd Nollmann für die Hilfe bei der Erstellung der Druck vorlage. Klaus Kraemer Münster, im August 1996 I. Einleitung: Der Markt als soziologische Kategorie Die vorliegende Untersuchung thematisiert den "Markt". Angesichts der Kom plexität des Themenfeldes und der Vielzahl von Deutungsversuchen mag dies überraschen. Ist der Markt nicht im Alltag der Gesellschaft wie auch in den diver sen sozialwissenschaftlichen Disziplinen ein bekanntes und altvertrautes Phäno men? Kann eine weitere Untersuchung überhaupt noch neue Erkenntnisse zu Tage fördern? Liegen nicht bereits ungezählte Versuche vor, den Markt aus wirtschafts anthropologischer, historischer, ökonomischer, psychologischer oder soziologi scher Perspektive einer eingehenden Analyse zu unterziehen? Der Markt ist seit Adam Smith ein klassisches Thema nicht nur der Natio nalökonomie, sondern auch der Gesellschaftstheorie und Sozialphilosophie (vgl. Hirschman 1992, 192ff.). Ungeachtet einiger innovativer Beiträge taucht die Marktthematik in den sozialtheoretischen Entwürfen der Gegenwartssoziologie jedoch nur kursorisch und wenig systematisch auf. Der Markt scheint als "sper riges" Analyseobjekt sukzessive aus dem Zentrum der zeitgenössischen soziologi schen Betrachtung von Gesellschaft in die separierten Forschungsgebiete der von der neoklassischen ökonomischen Theorie adaptierten individualistischen Ent scheidungstheorie, der Arbeits-und Berufssoziologie, der Industriesoziologie oder der Wirtschaftssoziologie abgedrängt worden zu sein. 1 In diesem Zusammenhang ist die "antithetische Konstruktion" (Beckenbach 1994, 99) des homo oecono micus und des homo sociologicus bedeutsam, welche die fachwissenschaftliche Arbeitsteilung zwischen Ökonomie und Soziologie nach dem Zweiten Weltkrieg vertieft und bis an die "Grenze der Kommunikationslosigkeit" (ebd.) gefilhrt hat. Sicherlich ist in Rechnung zu stellen, daß die filr modeme Gesellschaften typi schen Differenzierungsprozesse nicht spurlos am Wissenschaftssystem vorüber gegangen sind, was sich etwa an der fachwissenschaftlichen Spezialisierung auf unterschiedliche Methodologien und Heuristiken, Forschungsgegenstände und Fragestellungen ablesen läßt. Die einst unter dem Titel "Politische Ökonomie" Über Geschichte und Forschungsstand der Wirtschaftssoziologie und ihrer national ökonomischen Inspirationsquellen informieren die einschlägigen Arbeiten von L. von Wiese (1965), Smelser (1968), Fürstenberg (1970), Burghardt (1974), Pierenkemper (1980), Buß (1985), KutschlWiswede (1986), Türk (1987), Heinemann (1987a), Rein hold (1988), Hillmann (1988), Lange (1989) sowie Beckenbach (1994). Zum gegen wärtigen Stand der Industriesoziologie siehe im Überblick Hack (1994), zur Berufs soziologie vgl. Voß (1994). 10 Einleitung ursprünglich zusammengefaßte Sozialwissenschaft ist in diverse Spezialdiszipli nen auseinandergefallen. In besonders problematischer Weise wird die Soziologie von dieser Arbeits teilung tangiert, wenn man die kaum noch überschaubaren sozialwissenschaftli chen Diagnosen zur Ökonomisierung moderner Industriegesellschaften beim Wort nimmt. Zwar wird im Vergleich zu traditionalen Gesellschaften der immense Einfluß ökonomischer Beziehungen auf modeme Kultur und Gesellschaft heraus gestellt und die weitreichenden Struktureffekte der ökonomischen Sphäre - bei unterschiedlicher theoretischer Gewichtung - im Hinblick auf die Organisation und das Selbstverständnis moderner Gesellschaften untersucht. Auch fehlt es nicht an prominenten Versuchen, das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Gesellschaft oder das zwischen Wirtschaft und Politik gesellschaftstheoretisch zu bestimmen. Aus jüngster Zeit ist exemplarisch Jürgen Habermas anzuführen, der in der Theo rie des kommunikativen Handeins die ökonomische Sphäre in der Absicht thema tisiert, die Austauschbeziehungen zu rekonstruieren, die das "Subsystem" Wirt schaft und die "Lebenswelt" in modemen Gesellschaften miteinander unterhalten (vgl. 1981, 11, 470ff.). Die internen Strukturbesonderheiten des ökonomischen Systems im allgemeinen und des Marktes im besonderen werden im Kontext neuerer gesellschaftstheoretischer Entwürfe oftmals jedoch nur beiläufig disku tiert, als bekannt vorausgesetzt und damit den Wirtschaftswissenschaften überlas sen.2 Auf dieses augenfiillige Defizit reagiert meine folgende Untersuchung: Dabei verfolge ich die Absicht, die liegengebliebenen bzw. verstreuten Beiträge zur Soziologie des Marktes hinsichtlich ihrer gesellschaftstheoretischen Relevanz zu überprüfen und die damit verbundenen Probleme neu zu gewichten. Zweifellos begibt man sich mit einer soziologischen Annäherung an die Marktthematik auf ein schwieriges Gelände. Was ist unter dem Begriff Markt in Abgrenzung zu rein ökonomischen Bestimmungen zu verstehen? Welchen eigen ständigen Beitrag kann die Soziologie zur Marktproblematik überhaupt leisten? Gegenüber den ökonomischen Wissenschaften steht eine soziologische Analyse des Marktes allemal unter erheblichen Begründungszwängen. Das Terrain des Marktes ist nämlich seit jeher von den ökonomischen Wissenschaften als Untersu chungsfeld abgesteckt worden. Inwieweit sich die soziologische Methode hier Hiervon ist Luhmann auszunehmen, der in Wirtschaft der Gesellschaft nach dem selbstreferentiellen Operationsmodus der Ökonomie fragt und den "Markt" als etwas interpretiert, das die Selbstbeobachtung des Wirtschaftssystems durch Preise ermög licht. Demzufolge wird der Markt nicht als ökonomische Sphäre von Tauschvorgän gen vorgestellt, die sich zu einem System verdichten, sondern als "systeminterne Um welt" des Wirtschaftssystems (1988, 91 ff.), d.h. als etwas, das -systemtheoretisch ge sprochen - aus der Beobachtung von Beobachtungen des wirtschaftlichen Verhaltens anderer gewonnen wird. Der Markt erscheint somit als "Beobachterkonstrukt" (Baecker 1988a, 315) des ökonomischen Systems, mit dessen Hilfe die wirtschaftli chen Teilnehmer (z.B. Erwerbsbetriebe, Privathaushalte) Entscheidungen (Zahlen oder Nichtzahlen) treffen. Auf die damit verbundenen Probleme wird noch einzugehen sein. Einleitung 11 gegenüber der ökonomischen Theorie behaupten kann, hängt deswegen auch nicht zuletzt von der Plausibilität der Ergebnisse ab, die sie zur Analyse des Marktphä nomens beisteuern kann. In diesem Sinne steht schließlich die Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Instrumentarien der Soziologie auf dem Prüfstand. Angesichts der Komplexität des Marktphänomens bieten sich verschiedene Untersuchungsaspekte an: Man könnte eine soziologische Theorie auswählen und unter ihrem Blickwinkel die Marktproblematik entfalten. Sodann könnten die hieraus gewonnenen Erkenntnisse mit anderen sozialtheoretischen Konzepten ver glichen werden. Weiter könnte man die Erörterung des Marktbegriffs etwa in der Wirtschaftssoziologie mit den Befunden der (neo)klassischen ökonomischen Theorie kontrastieren, um nach Übereinstimmungen und Widersprüchen Aus schau zu halten. Auch wäre es möglich, die Ideengeschichte des Marktes in den Sozialwissenschaften unter Einbeziehung diverser Selbstgefährdungs-und Krisen theorien wirtschafts liberaler oder marxistischer Provenienz zu rekapitulieren, um die wechselvollen Interpretationen nachzeichnen zu können, die sich um das Phänomen des Marktes ranken. Außerdem böte sich an, die Marktthematik im Hinblick auf die Erklärung individueller Wahlentscheidungen zu erörtern, wobei insbesondere auf die diversen Tausch- und Verhaltenstheorien der neoklassischen Wirtschaftstheorie zurückzugreifen wäre. Hieran anschließend könnte die Rezep tion ökonomischer Handlungstheorien in der Soziologie analysiert werden.3 Fer ner wäre es möglich, die Genese und die Entwicklung moderner Marktordnungen wirtschaftshistorisch zu rekonstruieren und Hypothesen hinsichtlich der Entste hungsgründe und der "treibenden Kräfte" des modemen Kapitalismus zu erörtern, etwa unter Berücksichtigung der klassischen Beiträge von Karl Marx, Weme r Sombart, Max Weber u.v.a. In diesem Kontext wäre auch der Einfluß soziokultu reller Faktoren auf den Wandel der Erwerbsmentalitäten zu dechiffrieren. Oder man könnte sich im Sinne einer Realanalyse dem Gegenstand empirisch annähern, um spezifische Entwicklungslinien des Weltmarktes herauszuarbeiten. Als Unter suchungsfelder wären etwa in Betracht zu ziehen: einzelne Wirtschaftssektoren, die internationale Arbeitsteilung, Trends der Monopolisierung, Bürokratisierung und Vermachtung (administrativer Wettbewerb) oder der Einfluß intermediärer Organisationen (Unternehmensverbände, Gewerkschaften) und internationaler Zusammenschlüsse (z.B. IWF, GA TI, EU) auf das Marktgeschehen. Würde man diesen Weg der Analyse wählen, müßten die tUr modeme Gesellschaften typi schen Beziehungen zwischen Marktökonomie und politischem System ("soziale Marktwirtschaft") unter besonderer Berücksichtigung seiner rechtlichen und de mokratischen Institutionen in den Mittelpunkt gestellt werden. Mittels der kompa rativen Methode wäre es schließlich möglich, die Strukturen gegenwärtiger Vgl. etwa Homans (1972), Opp (1978; 1983), Becker (1982), Vanberg (1982), McKenzieffullock (1984), Elster (1986), Trapp (1986), RaubNoss (1986), Wiesen thal (1987), Krause (1989), Coleman (1991), Kirchgässner (1991) und Fried richslStollelEngelbrecht (1993). 12 Einleitung Marktordnungen im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Bedeutung empirisch mit einander zu vergleichen oder mit Plangesellschaften zu kontrastieren. Gegenüber diesen und anderen denkbaren Vorgehensweisen gebe ich einer soziologisch-systematischen Analyse des Strukturprinzips Markt den Vorzug. Da bei werden jene Überlegungen soziologischer Gesellschaftstheorien zu Rate gezo gen, die mir bei der Analyse des Marktes als Vergesellschaftungsmodus hilfreich erscheinen. Insbesondere greife ich auf gesellschaftstheoretische Analysen von Max Weber und Georg Simmel zurück, die als Pioniere einer Soziologie des Marktes und seiner Vergesellschaftungsformen angesehen werden können. Dar über hinaus beziehe ich wirtschaftsanthropologische, wirtschaftssoziologische, in dustriesoziologische, sozialökologische und kultursoziologische Analysen und Fragestellungen in meine Überlegungen mit ein. Im Anschluß an Simmel wird Vergesellschaftung als Figuration jener Wech selwirkungen gefaßt, die über den Horizont des individuellen Wollens und Han delns der einzelnen Akteure hinausweisen und zu einem Strukturzusammenhang gerinnen. Simmel begreift die Konstitution der Gesellschaft als Resultat der fort währenden Verknüpfungsprozesse einzelner Handlungen bzw. als Verfestigung sozialer Wechselwirkungen zwischen einzelnen Individuen oder zwischen Indivi duen und sozialen Organisationen oder Institutionen. Mit Vergesellschaftungs pro zessen sind somit Vorgänge gemeint, die aus sozialen Beziehungen hervorgehen und in einen interdependenten Strukturkontext übergehen, der nicht vollständig als Entscheidungsinteraktion begriffen werden kann. Die am Vergesellschaf tungsprozeß beteiligten Akteure orientieren ihr Verhalten wechselseitig aneinan der und schaffen auf diese Weise einen sozialen Kontext, der sich unabhängig vom und gegen den jeweiligen Entstehungszusammenhang begründet und erhält. Dieser Kontext kann nicht als die Summe intentionaler Entscheidungen aufgefaßt werden. Er verweist auf exogene Verhaltens- und Handlungszumutungen wie etwa Knappheit an Einkommen, Vermögen und Tauschoptionen, denen sich die Akteure nicht ohne weiteres entziehen können und die zugleich durch ihr Handeln bestätigt werden. Für Simmel (1989, 59) gilt der Tausch als "reinste und gesteigertste Wech selwirkung". Damit erörtert Simmel zunächst den Tausch nicht hinsichtlich seiner ökonomischen Funktion, sondern thematisiert ihn als soziale Beziehung, die der ökonomischen Funktion vorausgesetzt ist. Der Tausch, so fuhrt Simmel (ebd., 73f.) weiter aus, "ist nicht die Addition zweier Prozesse des Gebens und Empfan gens, sondern ein neues Drittes, das entsteht, indem jeder von beiden Prozessen in absolutem Zugleich Ursache und Wirkung des andern ist". In soziologischer Hin sicht seien etwa die Wirkungen des Geldmediums, das den Markttausch vermit telt, auf die Gegenseitigkeitsverhältnisse der sozialen Akteure sowie die "Wirkun gen auf die innere Welt: auf das Lebensgefuhl der Individuen, auf die Verkettung ihrer Schicksale, auf die allgemeine Kultur" (ebd., 10) zu untersuchen. Aus die sem Grunde sei der Markttausch auch "keineswegs nur eine nationalökonomische Tatsache" (ebd., 11). An diese Überlegungen anknüpfend soll mit dem Marktbe griff ein Strukturierungsprinzip von Gesellschaft gekennzeichnet werden, das die