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Der Magnetbandspeicher und seine Anwendung in der Schallmeßtechnik PDF

66 Pages·1973·1.848 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 2360 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Heinz Kühn vom Minister für Wissenschaft und Forschung J ohannes Rau Dip!. -Ing. D. Kutzer Dr. -Ing. J. Leichsenring Dr. -Ing. P. Scherer Institut für Technische Akustik der Rhein. -Westf. Techn. Hochschule Aachen Der Magnetbandspeicher und seine Anwendung in der Schallmeßtechnik Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1973 ISBN 978-3-531-02360-1 ISBN 978-3-663-06801-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-06801-3 © 1973 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Op1aden 1973 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Untersuchung der für die Schallmeßtechnik wich tigen Eigenschaften des Magnetbandspeichers 1.1 Problemstellung 1.2 Zur Einstellung der Magnettongeräte 2 1.3 Begrenzung der Aussteuerung 2 1.3.1 Begrenzung bei großen Amplituden durch Verzerrung 3 1.3.1.1 Linearitätsabweichung 4 1.3.1.2 Nichtlineare Verzerrungsprodukte 4 1.3.2 Begrenzung bei geringen Amplituden durch Störspannungen 5 1.3.2.1 Betriebsrauschen 5 1.3.2.2 Modulationsrauschen 7 1.3.3 Phasen fehler 8 1.4 Konstanz der Aufzeichnung 9 1.4.1 Amplitudenschwankungen 9 1.4.2 Abweichung des Übertragungsmaßes 12 1.4.3 Frequenzschwankungen 12 2. Anwendung des Magnetbandspeichers in der Schall meßtechnik 13 2.1 Aussteuerung und Amplitudenfrequenzfläche 13 2.1.1 Breitbandanalyse 16 2.1.2 Schmalbandanalyse 18 2.2 KonstanzprObleme der Speicherung 20 2.2.1 Einfluß von Amplitudenschwankungen und Änderungen des Übertragungsmaßes 20 2.2.2 Einfluß von Frequenzschwankungen auf die Schmalbandanalyse 22 Seite 2.3 Der Speicher in der Meßkette 24 2.3.1 Gerätewahl 24 2.3.2 Betrieb des Meßsystems 25 2.3.3 Wartung des Speichers 27 2.3.4 Archivierung 28 Literaturverzeichnis 30 Bildanhang 32 - 1 - 1. Untersuchungen der für die Schallmeßtechnik wichtigen Eigenschaften des Magnetbandspeichers 1.1 Problemstellung Bei Schall- und Schwingungsmessungen wird in zunehmendem Maße das Meßsignal zunächst auf Magnetband gespeichert. Dieses Ver fahren bietet zahlreiche Vorteile: Aufnahme und Wiedergabe können an getrennten Orten vorgenommen werden. Umfangreiche und empfindliche Meßapparaturen brauchen nicht zum Aufnahmeort gebracht zu werden, wo meist aus räumli chen und zeitlichen Gründen ausgedehnte Messungen kaum möglich sind. Das gespeicherte Signal kann beliebig oft reproduziert werden, so daß verschiedene Auswertemethoden am selben Signal vorgenommen werden können. Der Umfang der Auswertung kann so im Labor festgelegt werden. Von kurzen Vorgängen lassen sich mittels Bandschleife leicht Analysen herstellen. Für spezielle Anwendungen sind Zeit- und Frequenztransponierungen möglich. Ein Bandarchiv gestattet rückgreifende und vergleichende Auswertung. Den Vorteilen der Speicherung stehen Beschränkungen vor allem hinsichtlich des zulässigen Amplitudenbereichs entgegen. Außer dem besteht die Gefahr, daß bei mangelnder Konstanz der Auf zeichnung die Reproduzierbarkeit leidet. Aufgabe dieser Untersuchung ist es, die für die Schallmeßtech nik wichtigen Speichereigenschaften zusammenzustellen und schließlich die Bedingungen anzugeben, unter denen im Betrieb die besten Ergebnisse erzielt werden. Dazu wird ein Meßsystem beschrieben, das bei den heute üblichen Aufzeichnungsverfahren große Betriebsvorteile bringt. Am Beispiel des direktaufzeich nenden Verfahrens mit Hochfrequenzvormagnetisierung /2/,/3/, /4/,/5/,/6/,/7/,/8/ wird gezeigt, daß dieses System es gestat tet, den Speicher optimal zu nutzen und so zu kontrollieren, daß für die Verläßlichkeit der Messung über die gesamte Meßket te hinweg Zahlenangaben gemacht werden können. Dabei ist es un erheblich, welcher Zeitraum zwischen Aufnahme und Auswertung liegt. Die geringe Toleranzbreite der kontrollierten Meßkette erlaubt Schallpegelmessungen mit gleicher Genauigkeit wie bei Verwendung eines Präzisionsschallpegelmessers nach DIN 45633 /1/. - 2 - 1.2 Zur Einstellung der Magnettongeräte Ein Magnettongerät wird vor der Auslieferung vom Werk auf sei ne Betriebsdaten eingestellt. Bei der Verwendung eines solchen Gerätes zur Messung muß diese Einstellung häufiger kontrolliert und korrigiert werden, da sie nicht unveränderlich ist. Für das direktaufzeichnende Verfahren mit Hochfrequenzvormagne tisierung bestehen genormte Einstellvorschriften und Einstell mittel, die DIN-Bazugsbänder nach DIN 45513 /9/. Mit Ihrer Hil fe werden Wiedergabe- und Aufsprechverstärker und die Einstel lung der Spalte von Wiedergabe- und Aufsprechkopf eines Ton bandgerätes kontrolliert und korrigiert. AUßerdem ist es notwendig, den Arbeitspunkt des Hochfrequenz vormagnetisierungsstroms auf seinen günstigsten Wert einzustel len, da eine Reihe von Ubertragungseigenschaften des Speichers wie Empfindlichkeit, Klirrdämpfung und Modulationsrauschen von diesem Arbeitspunkt abhängt. Da jede der genannten Eigenschaf ten ihren optimalen Wert bei einem anderen Strom erreicht/10/, kommt ein Einstellbereich zustande, innerhalb dessen die Fest legung des Arbeitspunktes sinnvoll ist. Der Bereich zu kleine ren Strömen hin ist durch eine starke Verschlechterung aller Eigenschaften gekennzeichnet. Es wird daher in Anlehnung an die Einstellrichtlinien der ARD /11/ für die Messungen ein Arbeits punkt bei 1,2 Iopt festgelegt. Dabei ist Iopt der Vormagneti sierungsstrom, der bei 1 kHz und der verwendeten Bandgeschwin digkeit maximale Empfindlichkeit ergibt. Für die folgenden Un tersuchungen wurden stets nach DIN 45513 eingestellte Magnet tongeräte verwendet. 1.3 Die Begrenzung der Aussteuerung Den Aussteuerungsbereich in Abhängigkeit von der Frequenz und der Amplitude, der für die Aufzeichnung geeignet ist, kann man durch eine "Amplitudenfrequenzfläche" darstellen, wie sie in Bild 1 gezeigt ist. Die obere Grenze dieser Fläche ist durch die zulässigen Nichtlinearitäten des Ausgangssignals, die unte re durch die Störspannungen festgelegt. Welche Nichtlinearitäten und Störspannungen zulässig sind, hängt von der Meßaufgabe und der geforderten Genauigkeit ab. Besonders die untere Grenze va riiert stark mit der Meßaufgabe. Die in den folgenden Abschnit- - 3 - ten beschriebenen Meßergebnisse geben die Grundlage zur Kon struktion spezieller Amplitudenfrequenzflächen. 3.' 1. Begrenzung bei großen Amplituden durch Verzerrung Bei geringer Aussteuerung mißt man an einem Magnetbandgerät ei nen nahezu konstanten Übertragungsfaktor. Bei Übersteuerung des Magnetbandes ist das Verhältnis U2/U, jedoch nicht mehr kon stant. Diese Nichtlinearität hat in der meßtechnischen Anwen dung zwei Folgen: a) Oberhalb einer bestimmten Grenze bewirken Änderungen der Eingangsspannung U, nicht mehr proportionale Änderungen der Ausgangsspannung U2. Die Ausgangsspannung bleibt um die "Linearitätsabweichung" unter dem durch den konstanten Übertragungsfaktor festgelegten Wert (Bild 3) . b) Bei einem sinusförmigen Signal entstehen durch die Krümmung der Kennlinie Klirrspektren, enthält das Signal mehr als einen Grundton, zusätzliche Differenztonspektren. Stärke und Lage dieser Spektren hängen von der Zusammensetzung des Signals und der Krümmung der Kennlinie ab. Hier ent stehen - soweit es das Magnetband betrifft - nur Verzer rungen ungerader Ordnung. Ublicherweise beschreibt man in der Elektroakustik die Nicht linearitäten durch Angabe der Klirr- bzw. Differenztondämpfung. Die Beschreibung durch die Linearitätsabweichung ist dagegen bei der Verwendung des Magnettongerätes in der Meßtechnik dann von Bedeutung, wenn es auf die richtige Wiedergabe von Effek tivwerten ankommt. Die Nichtlinearität der Kennlinie hängt vom eingestellten Vor magnetisierungsstrom, vom verwendeten Bandmaterial und von der aufgezeichneten Bandwellenlänge des zu speichernden Signals ab. Bänder gleichen Typs verschiedener Hersteller zeigen nur gerin ge Unterschiede, die meist im Bereich der Meßungenauigkeit lie gen. Sehr viel größere Unterschiede ergeben sich zwischen ver schiedenen Bandtypen, z.B. zwischen normalen Studiobändern, hier als Bandtyp A bezeichnet und hochaussteuerbaren Studio bändern, Bandtyp B. - 4 - 1.3.1.1 Linearitätsabweichung In Bild 3 sind Linearitätsabweichungen, die an einem Band des Typs A gemessen wurden, dargestellt. Die Linearitätsabwei chung hängt danach deutlich von der Signalart ab, ferner von der Bandmittenfrequenz und der Bandbreite des aufgezeichneten Signals. Bei vergleichbarer Aussteuerung ergeben sich mit spit zenwertanzeigenden Meßinstrumenten höhere Werte als mit effek tivwertanzeigenden. Ferner ist die Linearitätsabweichung um so größer, je breitbandiger das Signal ist. Der Bandbreitenein fluß ist bei Effektivwertanzeige geringer als bei Spitzen wertanzeige. Wegen dieser Vieldeutigkeit ist die Linearitätsabweichung vor allem bei großen Aussteuerungen zur Kennzeichnung der Nicht linearität in Abhängigkeit von der Frequenz nicht geeignet. Die Festlegung der Aussteuerungsgrenzen geschieht besser mit Hilfe der Differenztondämpfung. Dagegen gibt die Linearitäts abweichuhg, z.B. mit Oktavrauschen (Bandmittenfrequenz 1 kHz) mit Effektivwertanzeige gemessen, einen guten Anhalt für die Verfälschung des Pegels, da sehr viele Geräusche in diesem Frequenzbereich ihr Energiemaximum haben. Zur Einhaltung der in DIN 45633 angegebenen Toleranzen von dB im mittleren ~1 Frequenzbereich ist es sinnvoll, die maximal zulässige Lineari tätsabweichung auf 0,5 dB festzulegen. 1.3.1.2 Nichtlineare Verzerrungsprodukte Die hier an der nichtlinearen Kennlinie entstehenden zusätzli chen Frequenzanteile sind in der Hauptsache kubische Klirr und Differenztonspektren. In der Praxis ergeben sich also fast immer komplizierte Mischspektren. Zwischen dem Band, das bei normalem Betrieb Ursprung der Ver zerrungen ist, und dem Ausgang des Gerätes sind erhebliche Frequenzgangkorrekturen erforderlich, die bei Klirrfaktormes sungen berücksichtigt werden müssen. Deshalb mißt man hier zweckmäßig den Differenztonfaktor nach DIN 45403 /12/, dessen Verzerrungsprodukte in ihrer Frequenz so nahe beim Nutzsignal liegen, daß Korrekturen nicht notwendig sind. Klirr- und Differenztondämpfung werden in Abhängigkeit von der Ausgangsspannung U2 dargestellt, die dem remanenten Bandfluß - 5 - proportional ist. Außerdem ist es vorteilhaft, sich stets auf den Pegel des DIN-Bezugsbandes /9/ zu beziehen, wodurch die Meßwertangabe unabhängig von Ungenauigkeiten in der Einstellung der Aufsprech- und Wiedergabeentzerrung wird. Bei hohen Aussteuerungen und entsprechend großen Verzerrungen unterscheiden sich die Zahlenwerte von Klirr- und Differenzton dämpfung kaum, während bei einer Aussteuerung entsprechend 200 mM:6,25 mm Bandbreite die Differenztondämpfung um etwa 2 dB geringer ist als die Klirrdämpfung (Bild 4). Bild 2 zeigt die Aussteuerungsgrenzen in Abhängikgiet von der Frequenz für vorgegebene Differenztondämpfung. Diese fallen im Bereich kleiner Bandwellenlängen steil ab. Die Kurven wurden für Bandtyp A gemessen. Bezüglich der Aussteuerbarkeit ergeben sich keine nennenswerten Unterschiede bei Bändern verschiede ner Hersteller. Stark abweichende Ergebnisse liefern hochaus steuerbare Bänder, vgl. /13/. Die größere Aussteuerbarkeit ist hier jedoch l€ider nur bis zu mittleren Bandwellenlängen gege ben, so daß sich dieser Bandtyp sinnvoll nur bei 76 und evtl. noch bei 38 cm/s Bandgeschwindigkeit einsetzen läßt. 1.3.2 Begrenzung bei geringen Amplituden durch Störspannungen Die untere Grenze der Amplitudenfrequenzfläche wird durch Stör spannungen festgelegt. Wir unterscheiden nach ihrem Ursprung zwei Arten von Störspannungen: Störspannungen 1. Art sind unabhängig vom Nutzsignal und hängen nur vom Bandmaterial und der Einstellung der Maschine ab. Stör geräusche dieser Art bezeichnen wir als Betriebsrauschen. Störspannungen 2. Art (z.B. Modulationsrauschen) werden durch das Niederfrequenzsignal selbst hervorgerufen. Die Stärke und Frequenzlage dieser Störspannungen hängt von der Art des Nutz signals ab. 1.3.2.1 Betriebsrauschen Das Betriebsrauschen stellt die absolute Grenze dar, unterhalb der die Aufzeichnung eines Nutzsignals nicht mehr sinnvoll ist, falls nicht Methoden der Signalaufbereitung angewandt werden. Das Betriebsrauschen setzt sich zusammen aus dem Grundrauschen

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