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Der Letzte Wunsch PDF

459 Pages·2010·1.28 MB·German
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Der Hexer Geralt von Riva verdient sein Geld mit Kämpfen gegen Ungeheuer aller Art. Über einen Mangel an Aufträgen kann er sich nicht beklagen, denn es gibt genügend Leute, die dringend Hilfe ge- gen Vampire, Drachen und andere dämonische We- sen brauchen. Als Profi steht Geralt jedoch immer wieder vor dem Problem, zu entscheiden, ob wirklich Gefahr von dem Untier ausgeht, das er besiegen soll, oder ob er womöglich dazu benutzt wird, ein un- schuldiges Wesen umzubringen. Eines Tages befreit Geralt einen Luftgeist, und dieser schlägt ihn mit der verhängnisvollen und quälenden Liebe zu der schö- nen Zauberin Yennefer… Andrzej Sapkowski, geboren 1948, ist Wirtschafts- wissenschaftler, Literaturkritiker und Schriftsteller. Sein Fantasy-Zyklus über den Hexer Geralt erreicht in Polen inzwischen Millionen-Auflagen und wurde 1998 mit dem Literaturpreis der wichtigsten polni- schen Wochenzeitung ›Polityka‹ ausgezeichnet. Höchst erfolgreich ist auch seine ›Narrenturm‹- Trilogie um den schlesischen Medicus Reimnar von Bielau: ›Narrenturm‹, ›Gottesstreiter‹ und ›Lux per- petua‹. Andrzej Sapkowski Der letzte Wunsch Erster Band der Geralt-Saga Aus dem Polnischen von Erik Simon Deutscher Taschenbuch Verlag Von Andrzej Sapkowski sind im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienen: Narrenturm (24.489) Gottesstreiter (24.571) Ungekürzte Ausgabe Juni 2007 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München www.dtv.de © 1993 Andrzej Sapkowski Titel der polnischen Originalausgabe: ›Ostatnie Zyczenie‹ © 2006 der deutschsprachigen Ausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München Mit freundlicher Genehmigung von Niezalezna Oficyna Wydawnicza NOWA Erstveröffentlichung: München 1998 Scan by Brrazo 06/2007 Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen Umschlagbild: Darren Winter Satz: Fotosatz Reinhard Amann, Aichstetten Gesetzt aus der Stempel Garamond 10,63/12,76’ Druck und Bindung: Druckerei C. H. Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany • ISBN 978-3-423-20.993-9 Inhalt Die Stimme der Vernunft 1......................................8 Der Hexer................................................................10 Die Stimme der Vernunft 2....................................59 Ein Körnchen Wahrheit.........................................69 Die Stimme der Vernunft 3..................................118 Das kleinere Übel..................................................126 Die Stimme der Vernunft 4..................................190 Eine Frage des Preises.........................................198 Die Stimme der Vernunft 5..................................263 Der Rand der Welt................................................274 Die Stimme der Vernunft 6..................................343 Der letzte Wunsch.................................................354 Die Stimme der Vernunft 7..................................445 Die Stimme der Vernunft 1 E s ging auf den Morgen zu, als sie zu ihm kam. Sie trat sehr vorsichtig ins Zimmer, leise, mit lautlosen Schritten, schwebte durchs Zimmer wie ein Gespenst, wie eine Erscheinung. Und den einzigen Laut, der ihre Bewegung begleitete, erzeugte der Umhang, der sich an der nackten Haut rieb. Doch gerade dieses winzige, kaum hörbare Rascheln war es, das den Hexer weckte oder vielleicht auch nur aus dem Halbschlaf riss, in dem er sich monoton wiegte wie in einer bodenlosen Tiefe, in der Schwebe zwi- schen dem Grunde und der Oberfläche einer ruhigen See, inmitten sacht wogender Stränge von Tang. Er bewegte sich nicht, zuckte nicht einmal. Das Mädchen flatterte näher heran, warf den Umhang ab und stellte langsam, zögernd das gekrümmte Knie auf den Rand des Bettes. Er betrachtete sie zwischen gesenkten Wimpern hindurch und verriet noch im- mer nicht, dass er nicht schlief. Das Mädchen legte sich vorsichtig auf das Lager, auf ihn, und umschlang ihn mit den Schenkeln. Auf die ausgestreckten Arme gestützt, strich sie ihm mit den nach Kamille duften- den Haaren übers Gesicht. Entschlossen und an- scheinend ungeduldig beugte sie sich herab, berührte mit der Spitze einer Brust seine Lider, die Wangen, die Lippen. Er lächelte und fasste sie um die Schul- 8 tern, mit einer sehr langsamen Bewegung, vorsichtig, behutsam. Sie streckte sich und wich seinen Fingern aus, strahlend, erleuchtet, von ihrem eigenen Licht- schein in der nebligen Helle der Morgendämmerung verschwommen. Er bewegte sich, doch mit dem fes- ten Druck beider Handflächen verwehrte sie ihm, seine Stellung zu verändern, und forderte mit leich- ten, doch entschiedenen Bewegungen der Hüften ei- ne Antwort. Er antwortete. Nun wich sie nicht mehr vor seinen Händen zurück, sie warf den Kopf und die Haare nach hinten. Ihre Haut war kühl und erstaunlich glatt. Die Augen, die er sah, als sie ihr Gesicht seinem nä- herte, waren groß und dunkel wie die Augen einer Nixe. Hin und her gewiegt versank er im Meer von Ka- mille, das zu wogen und zu rauschen begann, ruhelos geworden. 9 Der Hexer I S päter hieß es, der Mann sei aus dem Norden vom Seilertor her gekommen. Er ging zu Fuß und führte das aufgezäumte Pferd am Zügel. Es war spät am Nachmittag, und die Buden der Seiler und Riemenschneider waren schon geschlossen, die Gas- se leer. Es war warm, der Mann aber hatte sich einen schwarzen Mantel über die Schultern geworfen. Er erregte Aufmerksamkeit. Vor dem Gasthaus »Zum Alten Narakort« hielt er inne, blieb eine Weile stehen und lauschte dem Stimmengewirr. Wie um diese Zeit üblich, war das Gasthaus voller Leute. Der Unbekannte ging nicht in den »Alten Nara- kort«. Er zog das Pferd weiter, die Gasse hinab. Dort befand sich eine andere, kleinere Schenke, sie hieß »Zum Fuchs«. Darin war es leer. Die Schenke hatte nicht den besten Ruf. Der Wirt reckte den Kopf hinter einem Fass mit sauren Gurken hervor und musterte den Gast. Der Fremde, noch immer im Mantel, stand steif am Schanktisch, ohne eine Bewegung, und schwieg. »Was soll’s sein?« »Bier«, sagte der Unbekannte. Er hatte eine unan- genehme Stimme. Der Wirt wischte sich die Hände an der Leinen- 10

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