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Der lange Schatten von Carrhae. Studien zu M. Licinius Crassus PDF

346 Pages·2011·12.548 MB·German
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Schriftenreihe Studien zur Geschichtsforschung d e s A11 e r t u m s Band 22 ISSN 1435-6600 ''/erlag Dir. Kovac Katharina Weggen Der lange Schatten von Carrhae Studien zu M. Licinius Crassus Verlag Dr„ Kovac Hamburg 2011 Verlag Dr. Kovac e. k. Fachverlag für wissenschaftliche Literatur Leverkusenstr. 13 · 22761 Hamburg ■ Tel.040- 39 88 80-0 ■ Fax 040 - 39 88 80-55 [email protected] ■ lnternetwww.verlagdrkovac.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibhografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISSN: 1435-6600 ISBN: 978-3-8300-5520-4 Zugl.: Dissertation, Universität Mannheim, 2007 © VERLAG DR. KOVAC in Hamburg 2011 Umschlagillustration: Mirys, S. D.: Defaite de Crassus. Sa mort. Aus: Figures de l’histoire de Ia republique Romaine, Paris 1800, N° 156. © Mary Evans Picture Library. Abdruck mit freundlicher Genehmigung. Printed in Germany Alle Rechte Vorbehalten. Nachdruck, fotomechanische Wiedergabe, Aufnahme in Online- Dienste und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträgern wie CD-ROM etc. nur nach schriftlicher Zustimmung des Verlages. Gedruckt auf holz-, chlor- und säurefreiem , alterungsbeständigem Papier. Archivbeständig nach ANSI 3948 und ISO 9706. Vorwort Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die überarbeitete Fassung meiner im Jahre 2007 von der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim an­ genommenen Dissertation. Nach den Ereignissen der letzten Jahre sowie den vielen wertvollen positiven und negativen Erfahrungen, die diese Arbeit begleitet haben, möchte ich hier die Gelegenheit ergreifen, um einigen Menschen meinen herzlichen Dank auszu­ sprechen. Zunächst danke ich meinen beiden Doktorvätern, Herrn Prof, (em.) Dr. Rainer Bernhardt und Herrn Prof. Dr. Kai Brodersen für ihre Betreuung und ihre Be­ reitschaft, diese Arbeit in ihren verschiedenen Stadien immer wieder durchzuse­ hen, hauptsächlich aber für das Vertrauen, mir nach anfänglichen Bedenken die­ ses, mein Dissertationsthema genehmigt zu haben. Darüber hinaus danke ich Herrn Bernhardt für seine kritischen und direkten, aber immer gut gemeinten Ratschläge und Hinweise sowie seinen Humor, Herrn Brodersen für seine Herz­ lichkeit, seine Offenheit und Ermunterungen für alle meine Ideen. Nachfolgend gilt es den Menschen zu danken, die wissen, unter welchen Be­ dingungen die Promotion und die Überarbeitung der Dissertation erfolgte und deren moralische bzw. menschliche Unterstützung ich hier erwähnt wissen möchte: Am Historischen Institut der Universität Mannheim danke ich Herrn Prof, (em.) Dr. Michael Erbe und Herrn Leo Kosma für ihre Freundschaft, ihr Interes­ se sowie ihre Hilfe in allen universitären Belangen, am Seminar für Alte Ge­ schichte Frau Dr. Rosmarie Günther und insbesondere den beiden Kollegen, die zu engen Freunden geworden sind, Herrn Prof. Dr. Stefan Pfeiffer und Dr. des. Katrin Herrmann, sowie natürlich allen Hilfskräften, vor allem Herrn Lukas Kainz, für diverse Literaturbeschaffungsaktionen. Bedanken möchte ich mich auch bei allen meinen Kursen der vergangenen Jahre für die Freude und die An­ regungen, die ich aus ihnen gezogen habe. Gewidmet ist die Arbeit den drei Menschen, ohne die dies alles nicht zu ver­ wirklichen gewesen wäre, die mich immer und ohne Einschränkung mit aller Liebe und Freundschaft unterstützt haben und für die mein Dank kaum in Worte zu fassen ist - meinen Rostocker Studienfreunden samt Anhang, die der Crassus beinahe ebenso lange begleitet hat wie mich selbst - Helen, Katy und Sabine. Mannheim, im Januar 2011. Katharina Weggen 5 Inhaltsverzeichnis /. Einleitung_____________________________________________________________ 9 1. M. Licinius Crassus - Problematik und Konzept_______________________________ 9 2. Gliederung und Fragestellungen_____________________________________________ 11 3. Die Forschungslage und ihre Besonderheiten___________________________________13 II. Studien zum Partherfeldzug des M. Licinius Crassus 54/53 v. Chr.______________21 1. Der Fluch mit dem Fluch - eine sakralrechtliche Untersuchung__________________21 1.1. Crassus’ Auszug aus Rom in den Quellen_____________________________________ _ _ 23 1.2. Das Schweigen der Primärquelle und die Antworten aus der Forschung___________________ 30 1.3. Die Verfluchung eines römischen Feldherrn?____________________________________ 37 2. Crassus’ Partherfeldzug - Motivsuche abseits der Tradition_____________________ 46 2.1. Die Tradition - Habgier, Ruhmsucht und „a minor mystery” _________________________ 46 2.2. Römische Väter und parthische Söhne_____________________________________________ 49 2.2 1 Ein ehrgeiziger und begabter Sohn - P Licinius Crassus adulescens__________________49 2 2 2 Ein Thronstreit im Part herreich und der Weltherrschaftsanspruch der Römer__________ 56 2.2 3 Quod licet bonis, non licet triumviris__________________________________________ 66 2.4. Cyri et Alexandri similis esse voluit - (un)gewollte Parallelen__________________________73 3. Der tragische Tod eines Feldherrn__________________________________________ 82 4. Die clades Crassiana oder der Sieger schreibt die Geschichte_____________________94 4.1. Die direkten Auswirkungen auf den Osten und Rom___________________________________94 4.2. Die direkten Auswirkungen der augusteischen Propaganda_____________________________103 4 2 1 Clades Crassiana - Rekonstruktion einer Konstruktion __________________________ 110 4.3. Crassus, Carrhae und die Kreuzzüge_____________________________________________114 III. Das Crassus-Bild in den Quellen____________________________________________119 1. Die Sicht der Zeitgenossen - Crassus und keine Niederlage_____________________121 2. Im Übergang von der Republik zum Prinzipat - Rächt die Niederlage!____________ 143 3. Das Bild der frühen Kaiserzeit -- vir potentissimus et dives______________________ 150 4. Crassus in Epigrammen, jüdischen Altertümern und Kriegslisten_______________164 5. Crassus bei Plutarch - „Ich will ja zwar den Crassus nicht loben“..._____________ 167 5.1 Aufbau und Gewichtung der Crassus-Biographie____________________________________168 5.2. Quellen und Zitate____________________________________________________________170 5.3. Charakterisierung des Crassus__________________________________________________172 7 5 3 1 Ein Laster, das alle anderen Laster in den Schatten stellte..._________________________172 5 32 . oder doch viele gute Eigenschaften'*_________________________________________ 177 5 3 3 Der bekannte Crassus - Reichtum & Konkurrenz zu Pompeius______________________182 5 3 4 Der eher unbekannte Crassus___________________________________________ 185 5 4 Synkrisis_____________________________________________________________________186 5.5. Crassus in den anderen Plutarch-Biographien____________________________________ 189 6. Die kaiserzeitliclien Quellen nach Plutareh - Sieger über Spartakus_______________202 7. Die späte Kaiserzeit und die ers ten christlichen Autoren________________________ 219 8. Crassus in der Spätantike - contra Parthos missus est___________________________236 IV. Die Gemme im Parthertorques - ein Bild des Crassus?_______________________ 263 1. Ein Römer in einem parthisdien Halsschmuck?_______________________________263 2. Porträts und Gemme - ein Vergleich________________________________________ 268 3. Ein Crassus-Porträt als Beutestück?____________________________________ 273 4. Die Bedeutung der Schlacht bei Carrhae im Osten - ein orientalistischer Exkurs___ 277 4.1. Surenas und das Haus Suren_____________________________________________________277 4.2. Surenas im Schähnäme des Ferdausi?______________________________________________ 279 4.3. Das Haus Süren und das Geschlecht der Licinii Crassi - Weiterleben____________________ 283 V. Die Ergebnisse der Studien__________________________________________________291 1. Studien zum Pairtherfeldzug des Crassus - Carrhae zwischen senatorischer Geschichtsschreibung, augusteischer Propaganda und Plutareh__________________291 2. Studien zum Bild des Crassus in den Quellen - (Einfluss)Reichtum, Carrhae und der Sieg über Spartakus________________________________________________297 3. Archäologische und orientalistische Studien - Die Auswirkungen von Carrhae im Osten__________________________________________________________________302 VI. Chronologische Bibliographie zu Crassus____________________________________305 VII. Quellen- und Literaturverzeichnis__________________________________________315 1. Quellenverzeichnis__________________________________________________________315 2. Literaturverzeichnis________________________________________________________323 Anhang_______________________________________________________________________ 339 Abbildungsverzeichnis__________________________________________________________342 8 I. Einleitung 1. M. Licinius Crassus - Problematik und Konzept Auf den ersten Blick erscheint es wenig aussichtsreich, sich erneut mit M. Li­ cinius Crassus auseinanderzusetzen - einem Thema, das seit dem 19. Jh. einge­ hend bearbeitet worden ist, zu dem drei englischsprachige Biographien aus der Mitte des 20. Jhs. vorliegen und das eher als abgeschlossen gilt. Noch weniger Erfolg verspricht es, den Schwerpunkt dabei auf den Partherfeldzug zu legen. So ist es gerade dieser, der innerhalb der Crassus-Forschung neben dem Spartakus­ aufstand, der Catilinarischen Verschwörung und dem Triumvirat am häufigsten untersucht wurde, da hier in Bezug auf diese Ereignisse die meisten Quellen zu Crassus vorliegen. Allerdings ist es gerade die Quellenlage, die jegliche Unter­ suchung zu Crassus so schwierig macht, denn obwohl diese im Ganzen für die Epoche der späten römischen Republik doch sehr gut ist, weist sie für viele As­ pekte von Crassus’ Leben große Lücken auf und „zwingt zu Beschränkung und zu vorsichtiger Vermutung bei der Rekonstruktion von Crassus1 Lebenspor­ trät.“1. So ist zwar eine Biographie zu Crassus vom kaiserzeitlichen Autor Plu- tarch erhalten, diese birgt jedoch eine Menge Probleme in sich.1 2 Da der Parther­ feldzug bei Plutarch beinahe die Hälfte der Biographie einnimmt und somit die Hauptquelle für den Feldzug bildet, ist es notwendig, sowohl Plutarchs Konzep­ tion der Biographie, als auch seine Bewertung und Darstellung des Feldzuges zu untersuchen. Bedenkt man, wie sehr Plutarchs Biographie die (For- schungsjMeinung über Crassus’ Partherfeldzug und ihn selbst geprägt hat, ist es umso auffälliger, dass sie bisher noch nicht in einer detaillierten Studie in Bezug auf Plutarchs Konzeption des Crassus-Bildes analysiert worden ist. Es ist ein Anliegen dieser Arbeit, diese Lücke zu schließen. Um ein möglichst objektives Bild von Crassus zu gewinnen, ist es unabding­ bar, mit einer Analyse des Partherfeldzuges zu beginnen, um sich der Traditi­ onsstränge und absichtlichen Verzerrungen bewusst zu werden, denen die Dar­ stellung des Partherfeldzuges und die Person des unglücklichen Feldherrn im Laufe der Zeit unterlag. Des Weiteren sollen neben der Betrachtung der Auswir­ kungen der Schlacht im Westen zum ersten Mal auch die Auswirkungen auf den Osten untersucht werden. 1 BURCKHARDT, L.A.: Marcus Licinius Crassus oder Geld allein macht nicht glücklich, in: Von Romulus zu Augustus: Große Gestalten der römischen Republik, hrsg. von K.-J. Hölkeskamp und E. Stein-Hölkeskamp, München 2000, S. 220. 2 Als einer der wenigen hat BURCKHARDT das hervorgehoben: Sie ist „in vielen Punkten offensichtlich tendenziös, spekulativ und von missgünstigen Gewährsmännern abhängig“ (S. 220). 9 Die vorliegende Arbeit verfolgt weder die Absicht, eine vollständige Darstellung des Partherfeldzuges zu geben, noch eine Biographie des Crassus zu verfassen. Es handelt sich vielmehr um Einzelstudien zu Crassus, die alle den Feldzug be­ rühren bzw. von ihm ausgehen, um aufzuzeigen wie sehr die Wahrnehmung desselben die Bewertung der Person des Crassus beeinflusst hat. Die Auf­ deckung von Traditionen ist dabei ein weiteres Ziel dieser Studien. Darüber hinaus bietet die Arbeit die erste (soweit möglich) vollständige Liste von Erwähnungen zu Crassus in den literarischen Quellen: Das sind mehr als 60 Autoren3 mit Werken der verschiedensten Gattungen über einen Zeitraum von beinahe 900 Jahren. Methodisch versucht die vorliegende Arbeit althistorische (1. Teil), philolo­ gische (2. Teil) und archäologische (3. Teil) Untersuchungen miteinander zu verbinden und Fragestellungen aufzuwerfen, die in der Forschung bisher unzu­ reichend oder überhaupt nicht behandelt wurden. Dabei profitiert die Arbeit ins­ besondere vom Ansatz des fächerübergreifenden Arbeitens innerhalb und außer­ halb der Altertumswissenschaften sowie dem Blick auf die Rezeption insgesamt. In diesem Zusammenhang finden dann selbst der Unabhängigkeitskrieg von 1776, die Kreuzzüge, der griechische Alexanderroman sowie DNA-Analysen in einer chinesischen Provinz ihren Platz. Da es der Zielsetzung zuwiderlaufen würde und zudem den Rahmen der Ar­ beit gesprengt hätte, wurde darauf verzichtet, die im Einzelnen zu untersuchen­ den Aspekte und Episoden noch einmal in einen größeren Zusammenhang zu stellen. So fehlen Kurzabrisse zu Crassus’ Stellung im Triumvirat und der Situa­ tion im Plorn der 50er Jahre des 1. Jhs. v. Chr. ebenso wie eine Darstellung des parthischen Aufstiegs zur Großmacht und eine Darstellung der Schlacht bei Carrhae. Die Arbeit setzt vieles als bekannt voraus und wird, wo es nötig ist, auf die entsprechende Literatur verweisen. Zur Berücksichtigung der Forschung innerhalb dieser Arbeit sei noch hinzu­ gefügt, dass aufgrund der teilweise sehr speziellen Fragestellungen nicht alle Arbeiten zum Partherfeldzug, den Parthern oder zu Crassus Verwendung finden konnten, da sie oft nicht auf die Fragen eingehen, die hier untersucht werden. Dies gilt ebenso für die allgemeinen Werke zur späten römischen Republik. Insgesamt versteht sich die Arbeit als Anstoß zur Überprüfung und Einbezie­ hung möglichst aller verfügbaren Quellen zu diesem Thema sowie der For­ schung selbst und der Tradition, aus der heraus sie entstanden. Nicht zuletzt aus diesem Grunde ist im Hinblick auf den Titel der Arbeit die Frage zu beantwor­ ten, wie lang der Schatten tatsächlich ist, den die Niederlage von Carrhae auf die Person des Crassus geworfen hat. 3 GELZER, M.: s.v. M. Licinius (Nr. 68) Crassus Dives, RE XIII 1, Stuttgart 1926, Sp. 295- 331, arbeitet mit knapp 30 Autoren. 10

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