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Der Kafill-Desinfektor: Apparat zum Sterilisiren und Austrocknen von Thierleichen, Fleischabfällen und dergl. unter Gewinnung von Fett, Leim und Dungpulver. D. R.-P. No. 57349 PDF

28 Pages·1892·0.84 MB·German
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Der Kafill-Desinfektor. Apparat zum Sterilisiren und Austrocknen von Thierleichen, Fleischabfällen und dergl. unter Gewinnung von Fett, Leim und Dungpulver D. R.-P. No. 57349. Von Rudolf Henneberg, Ingenieur. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1892 Additional material to this book can be downloaded from http:f/extras.springer.com ISBN 978-3-662-38720-7 ISBN 978-3-662-39607-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-39607-0 INHALT. Seite Einleitung . 5 Zweck und Nutzen des Apparates 9 Beschreibung des Apparates 13 Beschreibung des Betriebes . 15 Yerwerthung der Produkte . 18 Aufstellung des Kafill-Desinfektors . 20 Normal-Kafill-Desinfektions-Anlage 22 Anlage-Kosten . 24 E i n 1 e i t u n g. Seitdem es feststeht, dass die Erregung der so genannten Infektionskrankheiten bei Menschen und Thieren durch Mikroorganismen geschieht, welche ausser durch die Haut und die Athmungsorgane besonders auch durch die Verdauungsorgane in den menschlichen Körper gelangen, ist es eine der vornehmsten Aufgaben der hygienischen Wissenschaft sowohl, wie der zu ihrer Nutzbarmachung berufenen gewerblichen und behördlichen Faktoren ge worden, diejenigen prophylaktischen Maassregeln zu er mitteln, anzugeben und auszuführen, welche der Verbrei tung krankheitserregender Keime einen Damm setzen. Neben der Reinhaltung von Boden, Wasser und Luft erscheint als ein eminent wichtiger Theil dieser Aufgabe die Regelung des Nahrungsmittel-Verkehrs in der Weise, dass dabei die Verschleppung jedweder Infektionsstoffe, sei es auf Menschen, sei es auf Thiere, vermieden werde. Insbesondere bezieht sich dies auf den Verkehr mit ani malischen Nahrungsmitteln und nebenher läuft die weitere Aufgabe, Thierleichen und animalische Stoffe überhaupt, - 6 - auch wenn Sie nicht zu Kahrungszwecken haben dienen sollen, im Sinne der öffentlichen Gesundheitspflege unschäd lich zu machen. Dass die Lösung dieser Aufgabe keines\'.regs leicht ist, liegt in der Natur der Sache. Zu mannichfaltig und oft sogar schwer auffindbar sind die Wege, auf denen die Uebertragung von Infektionskrankheiten durch animalische Stoffe erfolgen kann, zu schwer wird auch oft der pekuniäre Schaden empfunden, welchen bei Durchführung sanitärer Maassregeln der Einzelne im Interesse der Gesammtheit zu tragen hat. Zudem entbehren wir einer einheitlichen Regelung des Schlachtverkehrs und des Abdeckereiwesens. Andererseits darf auch nicht verkannt werden, dass eine so schwierige Frage nicht mit einem Schlage zu lösen ist, sondern YOn Stufe zu Stufe zum Austrag gebracht werden muss. Bakteriologen, Hygieniker, Techniker und Sanitätsbehörden sind gleichmässig bestrebt, dabei mitzu wirken und cter Erfolg ihrer Thätig;keit ist aller Orten zu bemerken. Die vorliegende kleine Schrift hat den Zweck, einen neuen Fortschritt auf dem berührten Gebiete zur Kenntniss weiterer Kreise zu bringen. Die in derselben behandelte Erfindung ist das Verdienst des verstorbenen Direktors des städtischen Schlachthofes zu Antwerpen, De Ia Croix; ctie Aufmerksamkeit deutscher Interessenten zuerst auf die hochwichtige Neuerung gelenkt zu haben, verdanken wir einem auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege und des Veterinär\\'esens hochverdienten und bekannten höheren Beamten. - 7 - Gestützt auf die in Belgien gemachten Erfahrungen darf der Verfasser hoffen in erster Linie das Interesse der in Deutschland von Jahr zu Jahr an Zahl erfreulich zu nehmenden Schlachthofverwaltungen, sowie der beaufsich tigenden Behörden zu finden; aber auch einzelne grosse Schlächtereien und Fleischwaarenfabriken, ebensowohl wie die oft noch recht veraltet eingerichteten Abdeckereien, sollten dem 1"\ achstehenden Beachtung schenken. Zweck und Nutzen des Apparates. vVas ist zu beginnen mit den im Schlachthofe todt anlangenden oder daselbst verendeten Schlachtthieren, mit dem ausgeschlachteten Vieh, dessen Fleisch für den menschlichen Genuss als ungeeignet befunden wird, mit den Eingeweiden und Fleischstücken, welche dem Verkehr wegen krankhafter Zustände oder wegen an gehender Fäulniss entzogen werden müssen, mit den unreifen Leibesfrüchten der Schlachtthiere (ungeborenen Kälbern u. s. w.), mit den Tragsäcken und so vielen anderen Schlacht abfällen, die keine Verwendung in der Bereitung von Ficischwaaren finden sollen? So lautet die tägliche Frage jeder Schlachthofver waltung, welche sich der Pflichten bewusst ist: erstens unter allen Umständen zu verhüten, dass ekel haftes, gesundheitsgefährliches oder gesundheitsschädliches Fleisch auf irgend einem offenen oder versteckten Wege in den Verkehr gelange und grosses Unheil anrichte, und zweitens dafür Sorge zu tragen, das durch unschäd liche, zweckmässige Verwerthung aller beschlagnahmten 10 - Thiere und Thiertheile der Schaden, welchen die polizeiliche Beschlagnahme dem Züchter oder dem Mäster oder dem Händler oder dem Schlächter oder der Viehversicherungs Anstalt verursacht, auf das möglichst geringe Maass sich zurückführe. Alle zu diesem Zwecke bisher versuchten Aus kunftsmittel waren mangelhaft, oft auch sehr bedenklich. Abkochen und Aussieden, Verfüttern an Thiere, Hunde brotbereitung, Ablieferung nach der Abdeckerei, Ver arbeitung zu technischen Zwecken, Vergraben u. s. w. schützen nicht gegen missbräuchliche, oft gemeingefähr liche Verwendung der Theile, noch gegen Gefahren, welche diejenigen laufen, welche Hantirungen mit den Thierleichen und deren Theilen bei der Verarbeitung oder bei der Be handlung und Verwendung der gewonnenen Produkte vor nehmen, noch gegen jene üblen, oft geradezu gesundheits störenden Ausdünstungen, welche die Talgschmelzen, die Abdeckereien, die Thiergräber u. s. w. verbreiten, noch endlich gegen empfindliche, in volkswirthschaftlicher Hin sicht sehr erhebliche Verluste. Die bisher offen gebliebene Frage ist nun in vollendeter Weise durch den Kafill-Desinfektor *) gelöst. *) Wir haben dieses Wort gebildet, um für den Apparat, welcher in Belgien nach dem Erfinder ,,Appareil sterilisateur dessicateur systeme De la Croix-Willaert & Co.'' genannt wird eine bequeme Bezeichnung zu haben, welche annähernd über den Zweck Aufschluss giebt. Bekanntlich heissen die Ab deckereien in vielen Theilen Deutschlands Kavillereien oder Kafillereien. Dieses Wort stammt aus dem Neuhebräischen, wo - 11 - Mitteist dieses Apparates kann im Schlachthofe selbst Alles, was von Thieren und Thiertheilen im rohen Zustande dem Verkehr entzogen werden soll, und ebenso, was den Wurstlern an Knochen übrig bleibt, in einigen Stunden gefahr- und schadlos für Menschen und Thiere in für die Industrie und die Landwirthschaft werthvolle Stoffe um gewandelt werden und zwar - was die Hauptsache ist - m völlig geruchloser Weise. Die Beseitigung der beschlagnahmten Theile ist un mittelbar und unbedingt sicher; jede missbräuchliche Verwendung ist ausgeschlossen. Die höchstmögliche Ver werthung der Theile wird so vollkommen erzielt, dass alles Fett, aller Leim ausgezogen, ein überaus kräftiger Dünger gewonnen und nur der Wassergehalt der verar beiteten Theile verloren wird. Alle Produkte sind voll kommen desinfizirt, weil sie einer mehrsti.indigen Temperatur von über 150° C. bis in ihre feinsten Theile hinein ausge setzt waren und können daher, selbst wenn sie von Milz brand-, Rauschbrand-, Rothlauf- oder Rotz-Kadavern, von septicämisch veränderten oder faulen Thiertheilen herrühren, gefahrlos dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Die Fähigkeit des Kafill-Desinfektors, ganze Thier kadaver in wenigen Stunden vollständig zu desinfiziren Kefal Abziehen oder Abdecken bedeutet. Da die Abdeckereien wesentlich die ,,Verwerthung" der thierischen Abfälle betreiben, nicht aber unter allen Umständen auch die ,,Unschädlich machung'', so giebt also der Name Kafill-Desinfektor ungefähr das \Vesen des Apparates an, welcher ausser der Verwerthung auch die unbedingte Unschädlichmachung (Desinfektion) besorgt.

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