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Der Jüdische Verlag 1902-1938: Zwischen Aufbruch, Blüte Und Vernichtung PDF

624 Pages·2003·20.495 MB·German
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Conditio Judaica 41 Studien und Quellen zur deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte Herausgegeben von Hans Otto Horch in Verbindung mit Alfred Bodenheimer, Mark H. Gelber und Jakob Hessing Anatol Schenker Der Jüdische Verlag 1902-1938 Zwischen Aufbruch, Blüte und Vernichtung Max Niemeyer Verlag Tübingen 2003 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 3-484-65141-5 ISSN 0941-5866 © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2003 http: // www.niemeyer.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Nädele Verlags- und Industriebuchbinderei, Nehren Inhalt I. Einleitung 1 1. Einführung in die Thematik 1 2. Aufbau der Arbeit 2 3. Forschungsstand 3 4. Quellenlage 6 II. Gründung und Frühphase in Berlin, 1902-1905 11 1. Die Anfänge des Zionismus in Deutschland bis 1902 11 2. Die »Demokratische Fraktion« 16 3. Vorgeschichte, Programm und Aufbau des Jüdischen Verlages 25 4. Der Streit mit dem Verlag von Max Hickl 39 5. Die Gründung des Jüdischen Verlages in Berlin 44 6. Innere Organisation und Struktur 49 7. Finanzielle und strukturelle Krise des Jüdischen Verlages 60 8. Die Rettung des Jüdischen Verlages durch die Intervention David WolfFsohns 66 9. Die Verlagsproduktion in den Jahren 1902 bis 1905 75 Exkurs 1: Erste Herausgabe der zionistischen Schriften Theodor Herzls 83 III. Interregnum in Köln, 1906-1911 89 1. Die Hintergründe der Rettung des Jüdischen Verlages durch David Wolffsohn 89 2. Die Überführung des Jüdischen Verlages nach Köln 92 3. Die Jahre bescheidener Aktivität des Jüdischen Verlages in Köln 95 4. Der Jüdische Verlag im Spannungsfeld zwischen Köln und Berlin .... 103 5. Die gescheiterte Intervention Adolf Böhms 108 6. Vorbereitungen zur Rückführung des Jüdischen Verlages nach Berlin 111 7. Die Verlagsproduktion in den Jahren 1906 bis 1911 113 Exkurs 2: Die Kontroverse um Jakobus Kanns Buch Erez Israel - Das Jüdische Land 118 VI Inhalt IV. Der Verlag unter der Leitung von Ahron Eliasberg, 1911-1919 127 1. Rückführung des Jüdischen Verlages nach Berlin 127 2. Ahron Eliasberg, 1879-1937 130 3. Personelle Restrukturierung des Verlages 134 4. Finanzielle Restrukturierung des Verlages 138 5. Der Jüdische Verlag in den letzten Vorkriegsjahren 147 6. Der Jüdische Verlag während des Ersten Weltkriegs 165 7. Die Verlagsproduktion in den Jahren 1912 bis 1919 184 Exkurs 3: Die Zeitschrift Der Jude 192 V. Neuorganisation des Verlages und Interregnum, 1920-1921 219 1. Die Zionistische Bewegung am Ende des Ersten Weltkriegs 219 2. Ideen, Pläne und Konzepte: Der Jüdische Verlag auf dem Weg in eine neue Zeit 221 3. Das neue Verhältnis zur Exekutive und Refinanzierung des Verlages 234 4. Fusion mit dem Welt-Verlag und Geschäftsführung durch ein Konsortium 243 5. Trennung vom Welt-Verlag und definitives Ausscheiden Ahron Eliasbergs 251 6. Die Verlagsproduktion in den Jahren 1920 und 1921 257 VI. Interimistische Leitung durch Siegmund Kaznelson, 1922-1924 263 1. Siegmund Kaznelson, 1893-1959 263 2. Beginn der Tätigkeit Siegmund Kaznelsons im Jüdischen Verlag .... 280 3. Der Jüdische Verlag auf dem Weg zur Selbständigkeit 288 4. Die Verlagsproduktion in den Jahren 1922 bis 1924 302 Exkurs 4: Erste Ausgabe der Tagebücher Theodor Herzls 308 VII. Die Jahre der großen Erfolge des Verlages, 1925-1932 321 1. Überführung des Jüdischen Verlages in Privatbesitz 321 2. Die Bewältigung ungelöster Probleme 336 3. Das Verhältnis zwischen dem Jüdischen Verlag und Salman Schocken 348 4. Der Streit um das Urheberrecht an der Zeitschrift Der Jude 370 5. Der Zionistische Bücher-Bund 382 6. Die Verlagsproduktion in den Jahren 1925 bis 1932 399 Exkurs 5: Das Jüdische Lexikon 417 Inhalt VII Vin. Niedergang und Vernichtung des Verlages, 1933-1938 429 1. Jüdisches Verlagswesen und nationalsozialistische Kulturpolitik .... 429 2. Siegmund Kaznelson im nationalsozialistischen Deutschland, 1933-1937 434 3. Hozaah Iwrith Limited: Die Parallelfirma des Jüdischen Verlages in Palästina 449 4. Die Rettung von Buchbeständen des Jüdischen Verlages 457 5. Die Vernichtung des Jüdischen Verlages in Deutschland 475 6. Die Verlagsproduktion in den Jahren 1933 bis 1938 484 Exkurs 6: Die Ausgabe Theodor Herzls Schriften in fünf Bänden 497 IX. Schlußbemerkungen 511 X. Bibliographie 517 1. Vorbemerkungen 517 2. Unpublizierte Quellen 518 3. Publizierte Quellen, Handbücher und Nachschlagewerke 521 4. Sachdarstellungen und Monographien 524 Anhang: Bibliographie der Publikationen des Jüdischen Verlages, 1902-1938 535 1. Einleitende Bemerkungen 535 2. Allgemeine Bemerkungen und Aufbau der Verlagsbibliographie ....536 3. Verlagswerke in deutscher Sprache 537 4. Verlagswerke in Hebräisch und Jiddisch 603 Personenregister 607 Danksagung 615 I. Einleitung 1. Einführung in die Thematik Nach mehr als dreitausend Jahren bekannter jüdischer Geschichte wurde die Welt in der Mitte des »fortgeschrittenen« zwanzigsten Jahrhunderts Zeuge des grausigsten Verbrechens, dessen Menschen je fähig waren: der Ausrottung eines Volkes.1 Diese einleitenden Worte stammen von Siegmund Kaznelson, der seit 1921 den Jüdischen Verlag leitete und diesen vier Jahre später als Besitzer über- nehmen konnte. Der Verleger entkam zwar dem Holocaust, aber, wie er kurz vor seinem Tod im Jahre 1959 weiter festhielt, seine »Generation war dazu verdammt, diesen tiefsten Punkt jüdischen Schicksals zu erleben«.2 So handelt denn die vorliegende Arbeit zwar nicht vom Holocaust, beschreibt aber die Geschichte eines Verlages und einer Leserschaft, die in den verzehrenden Flammen vernichtet worden sind. Neunzig Jahre nach Gründung des Jüdischen Verlages fand im Februar 1992 die viel beachtete Vorstellung des ersten neuen Verlagsprogrammes unter der Af- fiche der restituierten Firma in Frankfurt am Main statt.3 Mit der Übernahme und Neubelebung des traditionsreichen Betriebs durch den Suhrkamp Verlag Schloß sich der Kreis einer ebenso komplexen wie faszinierenden Verlagsodyssee. Der von einer Gruppe junger Zionisten im Jahre 1902 gegründete Jüdische Verlag war eine neuartige Erscheinung innerhalb der Verlagslandschaft des deutschsprachigen Raums. Die Firma publizierte bisher in deutscher Sprache nicht gekannte Werke, die weit über den eigenen Kreis hinaus Wirkung zeig- ten. Durch ungeschickte Führung des Unternehmens geriet der Verlag jedoch bald in Schwierigkeiten, die nur durch Eingreifen der Zionistischen Organisa- tion abgewendet werden konnten. In den Jahren 1906 bis 1910 blieb der Jüdi- sche Verlag nur in geringem Masse aktiv, bevor diesem 1911 neue Impulse 1 Jüdisches Schicksal in deutschen Gedichten. Eine abschließende Anthologie. Hg. von Siegmund Kaznelson. Berlin: Jüdischer Verlag 1959, S. 9. 2 Ebd., S.9. 3 S. u. a. Jürgen Drews: In: Süddeutsche Zeitung, 21. und 25. Februar 1992; Dieter Gräbner: In: Allgemeine Zeitung für das Judentum, 27. Februar 1992; Christiane Heu- winkel: In: Basler Zeitung, 22. Februar 1992; Konrad Lienert: In: Tages Anzeiger, 30. September 1992. 2 I. Einleitung gegeben wurden. Nach diversen Turbulenzen in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, konnte die Firma schließlich in Privatbesitz überfuhrt werden, wor- auf die Zeit der größten Wirkung und Bedeutung des Jüdischen Verlages folgte. Die Jahre nach 1933 waren von zunehmend restriktiveren Maßnahmen gegen jüdische Verlage und der graduellen Unterdrückung sämtlicher Verlagsaktivi- täten in Deutschland geprägt. Ende 1938 erfolgte die endgültige Liquidation des Jüdischen Verlages in Berlin durch die nationalsozialistischen Behörden. Diesen verschiedenen Phasen in der Entwicklung des Jüdischen Verlages soll hier nachgegangen werden. Dabei stehen die Firma, ihre Gründer, Ge- schäftsführer und Besitzer sowie die eigentliche Buchproduktion stets im Mit- telpunkt. Durch deren Kontakte mit Institutionen, Autoren und anderen Verle- gern zeichnet sich aber ein Bild ab, das teilweise weit über die inneren Ver- hältnisse der Firma hinausgeht. 2. Aufbau der Arbeit Die Hauptteile dieser Untersuchung beschreiben die Entwicklung des Jüdi- schen Verlages in weitgehend chronologischer Abfolge. Wegen der nicht in allen Bereichen idealen Quellenlage, worauf nachfolgend eingegangen wird, bietet sich dieser traditionelle Aufbau an. In Kapitel II sollen jene allgemeinen Bedingungen und das Umfeld skizziert werden, welche die Gründung des Verlages im Jahre 1902 ermöglicht haben. Die Initiatoren und deren Beweggründe werden darin ebenso geschildert, wie die eigentliche Arbeit im Verlag, die strukturellen Probleme der Firma sowie die Produktion der frühen Jahre. Das anschließende Kapitel beschreibt die organisatorischen und finanziellen Veränderungen in den Verhältnissen des Jüdischen Verlages und berichtet über die Jahre relativer Inexistenz in Köln. Kapitel IV zeigt die Anstrengungen der Zionistischen Organisation, die Firma in neue und geregeltere Bahnen zu lenken. Dabei wird über die Rück- führung des Jüdischen Verlages nach Berlin ebenso berichtet, wie über Person und Aktivitäten des damaligen Geschäftsführers vor, während und bis kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges. Das folgende Kapitel schildert die neuerli- che Krise des Jüdischen Verlages in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. Die organisatorische Restrukturierung, die vorübergehende Leitung durch ein Kol- lektiv sowie die unglückliche Verbindung mit dem Welt-Verlag stehen dabei im Mittelpunkt der Untersuchung. In Kapitel VI wird auf Person und Wirken des nachmaligen Besitzers Sieg- mund Kaznelson eingegangen sowie dessen Beginn der Tätigkeit im Jüdischen Verlag behandelt. Das folgende Kapitel beleuchtet die Überfuhrung des Verla- ges in Privatbesitz und die Jahre der bedeutendsten Buchproduktionen bis zum Jahr 1932. In dieser Zeit brachte die Firma die Mehrzahl der noch heute be-

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