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Der israelische Aphoristiker Elazar Benyoëtz PDF

224 Pages·1994·36.73 MB·German
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Conditio Judaica 8 Studien und Quellen zur deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte Herausgegeben von Hans Otto Horch in Verbindung mit Itta Shedletzky Christoph Grubitz Der israelische Aphoristiker Elazar Benyoetz Mit einem Geleitwort von Harald Weinrich Max Niemeyer Verlag Tübingen 1994 In Erinnerung an meine Mutter Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Grubitz, Christoph: Der israelische Aphoristiker Elazar Benyoetz / Christoph Grubitz. Mit einem Geleitwort von Harald Weinrich. - Tübingen: Niemeyer, 1994 (Conditio Judaica ; 8) Zugl.: Freiburg (Schweiz), Univ., Diss., 1993 NE: Conditio ludaica ISBN 3-484-65108-3 ISSN 0941-5866 © Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1994 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt Einband: Hugo Nadele, Nehren Inhalt Geleitwort IX Einleitung . l l Reflexion auf Sprachmagie und Moralistik: Benyoetz' poetische Verfahrensweisen 8 l. l Semantische Pointierungsweisen 9 1.1.1 Die bildgleiche Fortführung erstarrter Metaphern 10 1.1.2 Die Verknüpfung von Redensarten zu Priameln 16 1.1.3 Die Personifizierung handlungsorientierender Abstrakta 25 1.1.4 Witzige Kombination und 'Kubistik' des Einwortspiels 29 Ergebnisse 35 1.2 Poetische Überformung der Prosa 36 1.2.1 Lautliche Äquivalenz und sachliche Analogie 37 1.2.2 Ironische Klangmagie 47 1.2.3 Parallelismus membrorum und Rhetorisierung der Parataxe ... 52 Ergebnisse 59 1.3 Selbstbewußtes Sprechhandeln 60 1.3.1 Feststellungen mit offenem propositionalen Gehalt 61 1.3.2 Aufgehobene Handlungsregeln 63 Ergebnisse : 70 1.4 Witz und Ethik des Zitierens 70 1.4.1 Anspielung als Rettung 72 1.4.2 Kontrafaktur als Neubestimmung der Vorlage 77 1.4.3 Collage als Emanzipation des Zitats vom Aphorismus 82 Ergebnisse 86 VI 2 Sprachwitz in theologischen und poetologischen Zusammenhängen: Benyoetz' Sujets 2.1 Paradies und Sündenfall 89 2.1.1 Gott als Vertragspartner 91 2.1.2 Die Genesis als Geschichte der Sprachentstehung 96 2.1.3 Der Sündenfall als Bedingung von Freiheit und Verantwortung 100 Ergebnisse 103 2.2 Die Sprache 104 2.2.1 Epistemologischer Aspekt: Die Sprache als Mittel der Erkenntnis 105 2.2.2 Ethischer Aspekt: Die Sprache als Mittel der Handlungsorientierung 109 2.2.3 Poetischer Aspekt: Die Sprache als Medium und Sujet 113 Ergebnisse 116 2.3 Die eigene Schreibweise 117 2.3.1 Aphoristik 117 2.3.2 Wortspiel 120 2.3:3 Kürze 122 2.3.4 Interpunktion 124 Ergebnisse 127 2.4 Die Erinnerung 128 2.4.1 'Erinnerung' und 'Gedächtnis' 128 2.4.2 Erinnerung und Totengedenken 132 Ergebnisse 135 3 'Einsatz', Buchtyp und Gattung: Benyoetz' Auffassung der literarischen Aphoristik 136 3. l Dominante Merkmale 137 3.1.1 Rhythmisierung 142 3.1.2 Segmentierung und Zentrierung 147 3.1.3 Verkettung 152 3.1.4 Collage 157 Ergebnisse 163 νπ 3.2 Zwei Schl sseltraditionen 164 3.2.1 Skeptische Spruchdichtung: Kohelet 166 3.2.2 Sprachreflexive Aphoristik 170 Ergebnisse 176 Literaturverzeichnis 178 Anhang: Elazar Benyoetz: ICHMANDU oder: Was nicht trifft, kommt nicht an. Briefe an Christoph Grubitz 1987 bis 1992 192 Geleitwort Vom Roman, dieser lexikalisch aufwendigsten und beim Lesepublikum erfolgreichsten aller literarischen Gattungen, fast aussichtslos in die Enge getrieben, hat der Aphorismus in der deutschen Literatur der jüngeren Zeit nur noch wenig von sich sich vernehmen lassen. Gibt es diese literarische Gattung überhaupt noch? Haben die Lichtenberg, Friedrich Schlegel, Nova- lis, Schopenhauer und Nietzsche keine Nachfolger mehr in dieser hellsichti- gen Kunst gefunden? Warum kann unter den Heutigen niemand mehr so scharf züngig entlarven, dem verkehrten Denken so klar auf den Grund sehen wie Karl Kraus? Es mußte wohl einer von außen kommen, einer wie der deutschschrei- bende Israeli Elazar Benyoetz, um den Aphorismus neu in die deutsche Lite- ratur einzupflanzen, als ein zartes Gewächs, doch winterhart geworden in kalten Zeiten. So haben wir nun wieder einen sprachmächtigen Aphoristiker deutscher Zunge. Hier stocke ich. Wer hat hier das Recht, »wir« und »uns« zu sagen? Denn »wir« haben ja Benyoetz vom Grund und Boden dieser Sprache vertrieben, durch »uns« ist der Autor ein Fremder geworden in diesem Land, dieser Sprache. Oder verhält es sich gerade umgekehrt? Einer, der jetzt zwischen den streng mit den Menschen redenden Steinen Jerusalems lebt, ist der deutschen Sprache aufs engste verbunden geblieben, und wir, die wir weiterhin hierzu- lande heimisch sind, haben uns von dieser Sprache, die wir vollmundig spre- chen, im Eilschritt entfernt? Der Aphorismus - eine eigenartige Gattung. Sie ist, außer durch ihre knappe, prägnante, pointierte Form, auch durch ihren Inhalt definiert: Apho- ristik als Moralistik. Bei Elazar Benyoetz ist diese Kunst, über die europäi- sche Literatur hinweg, auch mit der hebräischen Spruchdichtung verwandt. Besonders der Prediger Salomo, Kohelet, steht ihm nahe als einer, der gottes- fürchtig zu denken übrig läßt. In Christoph Grubitz, dem Verfasser dieser Buches, hat Elazar Benyoetz einen Interpreten gefunden, der den hohen Ansprüchen der Gattung und des Autors gerecht wird. Man kann sein Buch also, entweder vor oder nach der Benyoetz-Lektüre, mit der Erwartung öffnen, in ihm die Gattung und ihre von Elazar Benyoetz neuentdeckte Art genau beobachtet und zutreffend beschrieben zu finden. Man darf folglich auch gewiß sein, bei der Lektüre und Betrachtung dieses Gegenstands ein Stück mehr von der Sprache, von der Welt zu verstehen. Harald Weinrich Professor am College de France, Paris

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