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Der Ideenwettbewerb als Methode der aktiven Kundenintegration: Theorie, empirische Analyse und Implikationen für den Innovationsprozess PDF

372 Pages·2007·3.731 MB·German
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Dominik Walcher Der Ideenwettbewerb als Methode der aktiven Kundenintegration GABLER EDITION WISSENSCHAFT Markt- und Unternehmensentwicklung Herausgegeben von Professor Dr. Dres. h.c. Arnold Picot, Professor Dr. Professor h.c. Dr. h.c. Ralf Reichwald, Professor Dr. Egon Franck und Professorin Dr. Kathrin Möslein Der Wandel von Institutionen, Technologie und Wettbewerb prägt in vielfältiger Weise Entwicklungen im Spannungsfeld von Markt und Unternehmung. Die Schriftenreihe greift diese Fragen auf und stellt neue Erkenntnisse aus Theorie und Praxis sowie anwendungsorien- tierte Konzepte und Modelle zur Diskussion. Dominik Walcher Der Ideenwettbewerb als Methode der aktiven Kundenintegration Theorie, empirische Analyse und Implikationen für den Innovationsprozess Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Prof. h.c. Dr. h.c. Ralf Reichwald Deutscher Universitäts-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Techn. Universität München, 2006 1. Auflage Mai 2007 Alle Rechte vorbehalten © Deutscher Universitäts-Verlag | GWVFachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: Brigitte Siegel /Stefanie Loyal Der Deutsche Universitäts-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbe- sondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. indiesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8350-0596-9 Geleitwort V Geleitwort Das Gelingen von Innovationsprojekten ist für den Erfolg eines Unternehmens essenziell, denn die Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen ist vielfach mit hohen Investitionen verbunden. Bereits eine kleine Serie von Misserfolgen kann den Fortbestand eines Unternehmens ernsthaft gefährden. Aus diesem Grund wird seit jeher die Frage nach der bestmöglichen Gestal- tung des Innovationsprozesses gestellt. Die Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleis- tungen wird meist als interner Prozess rund um den Bereich Forschung und Entwicklung ver- standen. Seit einigen Jahren lässt sich jedoch die Öffnung der Unternehmensgrenzen für externe Quellen, wie Kunden, Universitäten, Zulieferer oder teilweise auch Mitbewerber, erkennen – eine Thematik, die innerhalb der betriebswirtschaftlichen Forschung unter dem Begriff Open Innova- tion diskutiert wird. Innovation wird dabei zu einem gemeinsamen, kollaborativen Prozess zwi- schen Unternehmen und Marktpartner. Das Paradigma des innerbetrieblichen, geschlossenen Forschungs- und Entwicklungsbetriebs wird aufgelöst zu Gunsten einer interaktiven Wertschöp- fung. Ausgehend von den Arbeiten Eric von Hippels aus den 1970er Jahren belegen zahlreiche empiri- sche Studien, dass gerade der Einbezug von Kunden in die frühe Innovationsphase als Effizienz steigernd und Risiko reduzierend gesehen werden kann. Trotz dieser Erkenntnisse wird von den meisten Unternehmen das Wissen der Kunden als viel versprechende Ressource für erfolgreiche Innovationen noch unzureichend genutzt. Dies erscheint unverständlich, verlangen doch die durch Globalisierung und Marktdynamik verursachten Verschiebungen des ökonomischen Um- felds nach neuen Wettbewerbsstrategien. Die systematische Integration von Kunden in den In- novationsprozess als Weiterführung einer kundenorientierten Unternehmensstrategie stellt eine zeitgemäße Reaktion auf diese veränderten Anforderungen dar und kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. Die vorliegende Arbeit ist im Spannungsfeld von Innovationsmanagement und Marketing ange- siedelt und untersucht den internetbasierten Ideenwettbewerb als Methode zur Integration von Kunden in die frühen Phasen des Innovationsprozesses. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Beo- bachtung, dass Ideenwettbewerbe in der Praxis überwiegend als Marketinginstrument eingesetzt werden, eine systematische Eingliederung ins Innovationsmanagement jedoch in den seltensten Fällen erfolgt. Darüber hinaus kann ein Defizit an systematischen Untersuchungen in diesem Bereich konstatiert werden. Ziel der Arbeit ist es deshalb, den Ideenwettbewerb wissenschaftlich auf seine Eignung als Kundenintegrationsmethode zu untersuchen und darauf aufbauend Impli- kationen für die Unternehmenspraxis zu geben. Als empirisches Feld dient ein Innovationswett- bewerb, der in Zusammenarbeit mit dem Sportartikelhersteller adidas durchgeführt wurde. Die Untersuchungen erfolgen methodisch auf zwei Ebenen: Auf der ersten Ebene wird unter Einsatz überwiegend qualitativer Methoden das Untersuchungsfeld exploriert, um darauf aufbau- end im nächsten Schritt mit Hilfe quantitativer Verfahren die Befunde zu validieren. Die Kombi- VI Geleitwort nation von induktivem mit deduktivem Vorgehen bringt valide Befunde von hoher wissenschaft- licher Relevanz hervor. Im letzten Teil wird auf Basis der empirischen Ergebnisse das idealtypi- sche Konzept eines externen Vorschlagswesens entwickelt, wobei konkrete Empfehlungen zur organisatorischen Ausgestaltung und Implementierung dieses Systems im Unternehmensalltag gegeben werden. Damit hat Dominik Walcher eine originelle und für die Innovationsforschung erkenntnisreiche Arbeit zu einem hochaktuellen Thema vorgelegt. Die wissenschaftliche Bereicherung der Ergeb- nisse betrifft vor allem drei Bereiche: Erstens überträgt der Autor Erkenntnisse aus der Verhal- tensforschung, sowohl zum Konsumentenverhalten als auch zum Innovationsverhalten von Kunden, auf das Anwendungsfeld „Innovationswettbewerb“. Zweitens zeigt er für die Innovati- onsforschung – was ein besonders origineller Ansatz ist – , dass die Consensual Assessment Technique von Amabile, die ihren Ursprung in der Bewertung der Kreativität künstlerischer Leistungen hat, auch zur Beurteilung technischer Ideen geeignet ist. Damit bestätigt er die weni- gen früheren Arbeiten in diesem Bereich. Drittens leistet die Arbeit einen Konzepttransfer zur Lead-User-Methode, indem der Innovationswettbewerb als potentielles neues Mittel zur Identifi- kation von Lead Usern gesehen werden kann. Darüber hinaus liefert die Arbeit für das Marketing wichtige Erkenntnisse über Motive und Eigenschaften besonders wichtiger Kunden und leistet somit einen Beitrag zum Kundenbeziehungsmanagement. Mit diesem Buch legt Dominik Walcher eine beeindruckende und originelle Arbeit vor, die für die Marketing- und Innovationsforschung, aber auch für die betriebliche Praxis von hohem Er- kenntniswert sein dürfte. Der Herausgeber wünscht dem Verfasser, dass sein Werk in Wissen- schaft und Praxis mit breitem Interesse aufgenommen und intensiv diskutiert wird. Ralf Reichwald Technische Universität München Vorwort VII Vorwort Der Ideenwettbewerb als Methode der Integration von Kunden in den Innovationsprozess steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Dass es bislang nur sehr wenige wissenschaftliche Arbeiten über Ideenwettbewerbe gibt, erscheint verwunderlich, stellt doch der kreative Wettstreit ein alle Berei- che der Gesellschaft durchziehendes Grundprinzip dar. So basiert eine Vielzahl aller schulischen wie auch beruflichen Anforderungen auf Kreativleistungen, deren Güte von Dritten in Abwä- gung mit Leistungen der Mitbewerber bestimmt wird – angefangen vom Malwettbewerb im Kin- dergarten bis hin zum „Visionenwettbewerb“ zukünftiger Vorstandsvorsitzender. Ziel dieser Arbeit ist es, den Ideenwettbewerb im Bereich des Innovationsmanagements wissenschaftlich zu untersuchen sowie der Unternehmenspraxis ein praktikables Instrument (das externe Vor- schlagswesen) zur systematischen Integration von Kunden an die Hand zu geben. Auf dem Weg zur Fertigstellung dieser Arbeit wurde ich von zahlreichen Menschen unterstützt, denen an dieser Stelle ausdrücklich gedankt werden soll. So danke ich ganz besonders meinem Doktorvater Prof. Dr. Prof. h.c. Dr. h.c. Ralf Reichwald, der stets Vertrauen in meine Arbeit hatte, mir ein Höchstmaß an Eigenverantwortlichkeit und Forschungsfreiraum einräumte und mich auch in schwierigen Phasen motivierte. Ich danke auch Prof. Dr. Anton Meyer (LMU Mün- chen) für die Übernahme des Zweitgutachtens sowie Christoph Berger für seine Unterstützung auf Seiten des Praxispartners adidas. Ganz herzlich möchte ich Frank Piller danken, der mir – trotz großer räumlicher Distanz – stets hilfreich zur Seite stand, mir wertvolle Impulse und Ratschläge gab sowie mich immer wieder erinnerte, das „big picture“ der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren. Daneben danke ich Christoph Ihl, der mich besonders beim Einsatz quanti- tativer Methoden tatkräftig unterstützte. Hierbei waren mir auch Florian Siems und Michael Bartl exzellente Gesprächspartner. In der Schlussphase lieferte mir darüber hinaus das Feedback von Melanie Müller und Sascha Seifert wichtige Überarbeitungsimpulse. Auch bei der Anfertigung einer Doktorarbeit lohnt es sich eine große Familie zu haben. So danke ich Florentine, Raffaela, Bastian und Camillo Walcher fürs Korrekturlesen sowie besonders mei- nem Vater, Peter Walcher, der die Arbeit ingesamt mindestens dreimal gelesen und auf Fehler geprüft hat, dabei jedoch bis zuletzt sorgfältig, interessiert und hinsichtlich meiner Auslegung der deutschen Rechtschreibung kompromiss- und verhandlungsbereit blieb. Meiner Mutter, Eleonore Walcher, danke ich für ihren Optimismus und die diversen Wundermittel zur Steigerung meiner Gesundheit und Konzentration sowie für die Tatsache, unser Elternhaus nach wie vor zu einem Ort der Kreativität zu machen. Schließlich möchte ich mich bei meinen Schwiegereltern, Hedwig und Peter Wörmann, für ihre durchgängige Motivation bedanken sowie besonders für ihre Toch- ter Daniela. Ohne sie gäbe es diese Arbeit nicht! Dominik Walcher Inhaltsverzeichnis IX Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis....................................................................................................XIII Tabellenverzeichnis..........................................................................................................XV Formelverzeichnis............................................................................................................XVI Anhangsverzeichnis……………………………………………………………………………………. XVII Abkürzungsverzeichnis………………………………………………………………………….……... XIX I. TEIL: INTRODUKTION..........................................................................1 1 Bezugsrahmen....................................................................................................................3 1.1 Ausgangssituation..............................................................................................................................3 1.2 Problemstellung und Forschungsziel..............................................................................................5 1.3 Hintergrund und zentrale Fragestellungen....................................................................................6 1.4 Aufbau und Methodik......................................................................................................................8 1.5 Wissenschaftliche Leitideen...........................................................................................................10 2 Begriffsbestimmungen.....................................................................................................13 2.1 Innovationsprozess.........................................................................................................................13 2.1.1 Innovationsbegriff...................................................................................................................13 2.1.2 Phasen des Innovationsprozesses.........................................................................................14 2.1.3 Klassifikation von Innovationsprojekten.............................................................................17 2.1.4 Öffnung des Innovationsprozesses......................................................................................18 2.2 Kundenwissen..................................................................................................................................19 2.2.1 Arten von Kundenwissen.......................................................................................................20 2.2.2 Sticky Information...................................................................................................................21 2.3 Kundenintegration..........................................................................................................................23 2.3.1 Das Modell von Kleinaltenkamp...........................................................................................24 2.3.2 Das Modell von Piller.............................................................................................................25 2.3.3 Das Modell der aktiven Kundenintegration........................................................................26 2.4 Kundeninnovation..........................................................................................................................28 2.4.1 Lead User-Forschung..............................................................................................................30 2.4.2 Open Source Software-Forschung........................................................................................33 2.4.3 Konzepttransfer.......................................................................................................................37 2.5 Ideenwettbewerb.............................................................................................................................38 2.5.1 Systematisierung.......................................................................................................................39 2.5.2 Kreativitätsbewertung.............................................................................................................43 2.5.3 Interaktionsplattform..............................................................................................................62 II. TEIL: EXPLORATION..........................................................................67 3 Explorationsübersicht......................................................................................................69 4 Grundlagenexploration....................................................................................................71 4.1 Fallstudienanalyse............................................................................................................................71 4.2 Experteninterviews..........................................................................................................................72 5 Situationsexploration.......................................................................................................75 5.1 adidas-Gesamtunternehmensebene..............................................................................................76 5.1.1 Hintergrund adidas..................................................................................................................76 5.1.2 Innovation bei adidas..............................................................................................................78 5.2 mi adidas-Abteilungsebene............................................................................................................80 5.2.1 Hintergrund mi adidas............................................................................................................80 X Inhaltsverzeichnis 5.2.2 Innovation bei mi adidas........................................................................................................86 5.3 Zusammenfassung...........................................................................................................................88 6 Technologieexploration...................................................................................................90 6.1 Entwicklungsmethodik...................................................................................................................90 6.2 Ideen- und Konzeptphase..............................................................................................................91 6.3 Prototypenphase..............................................................................................................................93 6.4 Einführungsphase............................................................................................................................95 6.5 Zusammenfassung...........................................................................................................................99 7 Marktexploration............................................................................................................100 7.1 Teilnahmeverhalten.......................................................................................................................100 7.1.1 Datenprüfung.........................................................................................................................102 7.1.2 Datenauswertung – Gesamtprojekt....................................................................................103 7.1.3 Datenauswertung – Ideengenerierung................................................................................106 7.1.4 Datenauswertung – Ideenbewertung..................................................................................108 7.2 Leistungsverhalten.........................................................................................................................111 7.2.1 Prüfung der Anwendungsvoraussetzungen.......................................................................111 7.2.2 Bewertung...............................................................................................................................114 8 Explorationsbeurteilung.................................................................................................117 8.1 Technologische Unsicherheit......................................................................................................117 8.2 Marktliche Unsicherheit...............................................................................................................117 8.2.1 Teilnahmeverhalten...............................................................................................................117 8.2.2 Leistungsverhalten.................................................................................................................118 III. TEIL: EXPLANATION........................................................................121 9 Explanationsübersicht...................................................................................................123 9.1 Untersuchungsmodell...................................................................................................................125 9.2 Hypothesensystem........................................................................................................................126 9.2.1 Teilnahmehypothesen...........................................................................................................127 9.2.2 Leistungshypothesen.............................................................................................................129 9.2.3 Hypothesenprüfung..............................................................................................................130 9.3 Datenerhebung..............................................................................................................................132 9.3.1 Pretest......................................................................................................................................132 9.3.2 Operationalisierung...............................................................................................................133 9.3.3 Imputationsverfahren............................................................................................................134 10 Motivexplanation..........................................................................................................135 10.1 Begriffsbestimmung....................................................................................................................135 10.2 Motivationstheorien....................................................................................................................137 10.2.1 Inhaltstheorien.....................................................................................................................137 10.2.2 Prozesstheorien....................................................................................................................140 10.3 OSS-Studien-Analyse..................................................................................................................144 10.4 Motive...........................................................................................................................................151 10.4.1 Nutz-Motive.........................................................................................................................151 10.4.2 Hedonismus-Motive............................................................................................................160 10.4.3 Norm-Motive.......................................................................................................................166 10.5 Statistische Vorauswertung........................................................................................................173 10.5.1 Explorative Faktorenanalyse..............................................................................................173 10.5.2 Reliabilitätsanalyse...............................................................................................................177 10.5.3 Konvergenzvaliditätsanalyse..............................................................................................178 10.5.4 Konfirmatorische Faktorenanalyse...................................................................................179 10.5.5 Zusammenfassung...............................................................................................................183

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