Ein erster grüner Zweig glänzt am Ende über dem Wasser, Noah weiß:
Die Sintflut ist beendet, er hat sich mit den Seinen in der Arche vor
der Naturkatastrophe retten können.
Orientalische Sage und biblische
Geschichte: die Sintflut. Marianne Bruns nimmt die Zeit unmittelbar
vor diesem Ereignis zum Thema ihres Romans: Sie erzählt vom Leben
und Treiben eines kleinen Stammes in der Wüste, dessen Mitglieder
sich gegenüber der Kunde abwehrend verhalten, eine Flut werde über
sie kommen. Sie wollen in ihren Lebensgewohnheiten nicht gestört
werden, nicht von ihnen lassen, sie möchten raffen, was zu haben
ist, und verfolgen den Mann, der durch den Bau der Arche den
Grundstock zu seiner Rettung legt. Der grüne Zweig symbolisiert sein
Überleben und Neubeginnen. Der Beziehungsreichtum dieser Parabel
wird dem Leser sehr bald klar und durch die Rahmengespräche aus
unserer Zeit handfest unterstrichen: Es geht um die globale
ökologische Krise, die unseren Nachkommen mit großer
Wahrscheinlichkeit bevorstehen würde, verhielte sich die Menschheit
- unter den gänzlich anderen ökonomischen Bedingungen - ähnlich,
wie jene Ebräer zur Zeit der Sintflut handelten.
Eine erregende Geschichte, die
durch ihre dichte Atmosphäre und die literarische Gestaltung der
Lebens- und Verhaltensweisen eines Wüstenstammes zur Zeit der
Sumerer einen besonderen Reiz gewinnt.