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Der Finefrausandstein — Sedimentation und Epirogenese im Ruhrkarbon PDF

60 Pages·1965·2.561 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1396 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Pranz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt Dr. Axel Wend! im Auftrage der Montangeologischen Arbeitsgemeinschaft für die westdeutschen Steinkohlengebiete Der Finefrausandstein- Sedimentation und Epirogenese im Ruhrkarbon Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1965 Diese Arbeit ist von der Hohen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn als Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades angenommen worden. Eingegangen bei der Schriftleitung am 4. 12. 1963 Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com ISBN 978-3-322-98063-2 ISBN 978-3-322-98696-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-98696-2 Verlags-Nr. 011396 © 1965 by SpringerFachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1965. Inhalt Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 I. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 II. Zur Stratigraphie und Lithologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 III. Die Undationen in den unteren Wittener Schichten................. 14 1. Kurzzeitliche Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1.1 Flöz Geitling 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1.2 Abschnitt Geitling 2a-Mentor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1.3 Abschnitt Mentor-Finefrau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2. Der epirogene Bauplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 IV. Der Finefrausandstein ..................... , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 1. Sediment und Gefüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 · 1.1 Die Sandsteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 1.2 Die Geröllführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 1.3 Die Schiefermittel und Flöze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2. Sedimentalogische Möglichkeiten zur stratigraphischen Gliederung 28 2.1 Strömungszyklen ......................................... . 28 2.2 Schüttungsrichtungen ..................................... . 31 3. Der paläogeographische Werdegang des Finefrausandsteins . . . . . . 32 3.1 Die Ausbreitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3.2 Die Erosionsrinne des Finefraustroms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3.3 Die Schüttungsahschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 3.4 Zusammenfassende Betrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 5 Zusammenfassung Am Finefrausandstein und in den unteren Wittener Schichten werden die Zusam menhänge zwischen Epirogenese und Sedimentation im Ruhrkarbon untersucht: Dabei zeigt sich, daß die tektonischen Senkungen in der Vortiefe des varis zischen Gebirges nach einem räumlich festliegenden Bewegungsplan abliefen. Er gliederte das Ruhrgebiet in NE-streichende Tröge und Schwellen, die mit leich tem Achsenfallen gegen das Senkungszentrum am Niederrhein abtauchten. Diese epirogenen Einheiten wirkten in den Zeiten der Moorbildung, der marinen Über flutung und der Sandschüttung unverändert fort. Ihr Einfluß auf das Bodenrelief wird mehrfach nachgewiesen. Sie steuerten die regionale Mächtigkeits- und Faziesverteilung, die Strömungen, die Erosion und den Sedimenttransport. Strömungszyklen und ein mit ihnen verknüpfter Transportrichtungswechsel er lauben eine feinstratigraphische Aufgliederung des Finefrausa~dsteins und er möglichten die paläogeographische Rekonstruktion seiner Schüttungsahschnitte: An Hand umfangreicher Schrägschichtungsmessungen wird gezeigt, daß sich der Finefrausandstein schrittweise über die Ruhrsenke ausgebreitet hat und von NE gegen SW - zuerst durch Flußtransport, nach Mentor 2 durch Küstendrift - zum Niederrhein hin verfrachtet wurde. Die Liefergebiete lagen in der nordöstlichen und südlichen Umrandung des Ruhrkohlenbeckens. Die fluviatile Zeit des Finefrausandsteins- »channel phase«- ist die Geschichte des Finefrautals, das sich am Südrand des Ruhrgebietes über annähernd 100 km bis zum Niederrhein durchverfolgen läßt. Entstehung, Form und Füllung des Tals wurden zwischen Witten und Essen-West genauer untersucht. Der bis zu 40 m mächtige Finefrausandstein umfaßt hier vier Sedimentationszyklen. Die bei den obersten gehören der nachfluviatilen Zeit-»sheet phase«-an, während der das Ruhrgebiet von einer einheitlichen Wasserfläche bedeckt war. Im Schrägschichtungsgefüge des Finefrausandsteins sind »Löffelblätter« und » Zungenblätter« häufig noch im ursprünglichen Zusammenhang erhalten. Hier aus ergeben sich neue Erkenntnisse über den Bau, die Entstehung und die Ein messung fossiler Großrippelkörper. 7 I. Einleitung Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit der Entstehungsgeschichte und den Bildungsbedingungen des konglomeratischen Sandsteins im Liegenden von Flöz Finefrau (SLFi). Dieser Sandstein ist ein bekannter Leithorizont in den unteren Wittener Schichten des Westfal A. Er läßt sich von Hamm und Münster bis nach Lüttich und Roermond durchverfolgen und dürfte damit die bedeutendste Sand schüttung im produktiven Oberkarbon des Nordrhein-Westfälischen Steinkohlen bezirks gewesen sein. Münster o - über Ta.ze aufgeschlossen ~ durch Bergbau aufgeschlossen und Bohrungen nachgewiesen D Finefrausandstein fehlt primär 50 km Abb. 1 Verbreitung des Finefrausandsteins Zur Klärung der paläogeographischen Entwicklung und der epirogenen Vor gänge wurde auch die Schichtenfolge im Liegenden des Finefrausandsteins bis hinab zum Flöz Geiding 1 in die Betrachtung einbezogen. Die Untersuchungen begannen im südlichen Ruhrgebiet, wo der Finefrausand stein zutage tritt. Er bildet hier langgezogene Bergrücken (s. Taf.: Photo 29) und ist durch das Ruhrtal sowie zahlreiche Steinbrüche gut aufgeschlossen. Die dort gewonnenen Ergebnisse wurden im Untertage-Hereich des Ruhrreviers ergänzt und erweitert. 9 Für die Anregung zur vorliegenden Arbeit danke ich meinen verehrten Lehrern Professor Dr. R. BRINKMANN und Professor Dr. C. HAHNE. Den Untersuchungen, die von der Montangeologischen Arbeitsgemeinschaft für die westdeutschen Steinkohlengebiete gefördert wurden, standen die Unterlagen der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und der Markscheiderden mehrerer Zechen zur V er fügung. 10 II. Zur Stratigraphie und Lithologie Der Profilabschnitt zwischen den Flözen Geitling 1 und Finefrau umfaßt den hangenden Teil der unteren Wittener Schichten, dessen stratigraphischer Aufbau und Faziesentwicklung in Abb. 2 dargestellt ist. Regionale Besonderheiten lassen sich den Richtschichtenschnittbeschreibungen von FIEBIG (1954), HAHNE (1947), KrMPE (1961) und ScHAUB (1955) entnehmen. Flöz Geitfing 1 ist über weite Teile des Ruhrreviers bauwürdig und wurde in seinem regional-fazieHen V erhalten von HAHNE (1961) untersucht. Die Kohle schließt häufig mit einer Pflanzenschieferlage ab. Es folgen milde bis schwach sandige Schiefertone. Sie werden zum Hangenden hin sandreicher und gehen in Siltstein bzw. feinkörnigen Sandstein über. Flöz Geitfing 2 bleibt meist unter der Bauwürdigkeitsgrenze und keilt im mitt leren Ruhrgebiet an der Linie Essen-Kupferdreh-Herbede mitsamt seinem Wurzel boden aus. Südlich davon ist das Flöz nur an einzelnen Punkten durch einen Brand schieferstreifen vertreten. Die Hangendserie beginnt mit sandreichen Schiefern, denen nach oben zunehmend Silt- und Sandsteinlagen eingeschaltet sind. Die Schieferfolge schließt mit einem nicht bauwürdigen Kohlestreifen ab, der zwar weitverbreitet, aber nur lückenhaft erhalten ist. Er blieb bisher unbenannt und wird im folgenden als Geitfing 2a bezeichnet. Dieser Flözstreifen wurde bei Ausfall von Geitling 2 oder bei Flözscharung häufig nicht als selbständig er kannt und für das Liegendflöz gehalten. Über dem Kohlenband, seinem Wurzelboden bzw. einer durch Schwefelaus blühungen gekennzeichneten Aufarbeitungsfläche lagern milde blaugraue Schiefer tone mit dicht aufeinanderfolgenden Bändern und Knollen von Toneisenstein. Sie sind streckenweise durch ein sandiges Zwischenmittel zweigeteilt. Diese so genannten Attgenschiefer, die nahe ihrer Basis den von KuKUK (1948) be schriebenen »marinen Lingulahorizont hangend Geitling 2« (richtiger Geitling 2a) enthalten, werden von Planolites ophtalmoides durchsetzt, das als brackisches Faziesfossil gilt (]ESSEN, 1949). Sie gehen nach oben in fossilleere Sandschiefer und Siltsteine über, die mit dem Mentor-Flöz abschließen. Flöz Mentor ist im östlichen Ruhrrevier nur lückenhaft erhalten geblieben. Nach Westen wird es zunehmend mächtiger und erreicht am Niederrhein die Bauwürdig keitsgrenze. Nördlich und westlich der Linie Essen-Waltrop sowie am Südrand des Ruhrgebietes spaltet es in ein liegendes Mentor 1-Flöz und ein hangendes Mentor 2-Flöz auf. Im südlichen Bereich ist örtlich ein Brandschiefer zwischen geschaltet, der Mentor 1 a benannt sei. Diese Kohlestreifen werden am Niederrhein und im nördlichen Revier durch ein SandschieferfSiltsteinmittel getrennt, im süd lichen durch den liegenden Teil des Finefrausandsteins. 11 60m SOm 40m 30m 20m lOm Finefrausandsrein Sandstein Schiefer, sandreieil Augenschiefer § [::J c::::J ~ m k O ! k r zi e b n e hl o k n ei St n e h c s äli f st e W - n ei h r d r o N m rte nefrau isichtska Fier 1-Üb ng He die ---- -­-- ~ schnitt Geiaphisch-fazi 1 br Flöz Finefrau Flöz Mentor 2-~Flöz Mentor 1-~ Flöz Geitling 2a..J!JFlöz Geitling 2 Flöz Geiding l ~ Abb. 2 Der AStratig ....... N

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