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Der Energietransport in der Elektrolumineszenz und Elektrophotolumineszenz von II-VI-Verbindungen PDF

356 Pages·1970·12.346 MB·German
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Hans-Eckhart Gumlich Der Energietransport in der Elektrolumineszenz und Elektrophotolumineszenz von lI-VI-Verbindungen mit 79 Bildern Friedr. Vieweg + Sohn Braunschweig Sammlung Vieweg Band 133 Herausgeber: Prof. Dr. Hermann Ebert Weitere Neuerscheinungen in dieser Reihe: Löb/Freisinger, Ionenraketen Geiger, Elektronen und Festkörper Volland, Die Ausbreitung langer Wellen Weiß, Physik und Anwendung galvanomagnetischer Bauelemente Wutz, Molekularkinetische Deutung der Wirkungsweise von Diffusionspumpen Myszkowski, Nichtlineare Probleme der Plattentheorie Seifert, Strukturgelenkte Grenzflächenvorgänge in der unbelebten und belebten Natur Friedr. Vieweg + Sohn Gmbh, Burgplatz 1, Braunschweig Pergamon Press Ud., Headington Hili Hllll, Oxford Pergamon Press S.A.R.L., 24 rue des Ecoles, Paris Se Pergamon Press Inc., Maxwell House, Fairview Park, Elmsford, New York 10523 Vieweg books andjournaJs are distributed in the Western Hemisphere by Pergamon Press Inc., Elmsford, New York 10523. VerJagsredaktion: Alfred Schubert ISBN 978-3-322-98061-8 ISBN 978-3-322-98694-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-98694-8 1970 Copyright © 1970 Friedr. Vieweg + Sohn GmbH, Braunschweig. AUe Rechte vorbehalten. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrievaJ system or transmitted, mechanicaJ, photocopying, recording or otherwise, without prior permission of the Copyright holder. Umschlagentwurf: Peter Kohlhase, Braunschweig Library of Congress Catalog Card No. 70 -103406 Best.-Nr.7510 Untersuchungen auf dem Gebiet der ~ergieleitung in festen Körpern haben in den letzten Jahren eine Bedeutung er langt, die weit über diejenige ihrer ursprünglichen Frage stellungen hinausführt. Zu den physikalischen und chemischen kamen die biophysikalischen und physiologischen Problemkreise, deren Aspekte noch in den Anfangsstadien jedweder Deutung stehen. So scheint eine geschlossene Darstellung der ~ergie­ wanderungsphänomene in verschiedenen Teildisziplinen und unter schiedlichen Erscheinungsformen noch nicht möglich zu sein. Sinnvoll ist die Diskussion zur Zeit nur in relativ engen Teilbereichen, wobei allerdings die Hoffnung auf fruchtbare Querverbindungen und hilfreiche Analogieschlüsse zwischen den Forschungsbereichen in keinem Augenblick aufgegeben wird. Selbst bei der Ordnung unserer Kenntnisse in einem so schmalen Bezirk der Naturwissenschaften wie dem hier behan delten ist es teilweise noch notwendig, inkonsistente Modelle und widersprüchliche experimentelle Ergebnisse unaufgeklärt nebeneinander stehen zu lassen. Wenn dieser Bericht trotzdem geschrieben wird, dann in der Erwartung, daß die Weiterarbeit durch herausfordernde Diskrepanzen neue Impulse erhält. Die vorliegende Arbeit behandelt die Energieleitung in der ~lektrolumineszenz und Elektrophotolumineszenz, die zwischen der Generation angeregter Zustände und der Rekombi nation von Ladungsträgern in dotierten und nichtdotierten II-VI-Verbindungen vonstatten geht. Damit wird ein spezieller Teil aus der Lumineszenzphysik ~erausgegriffen. Lumineszenzstrahlung wird im allgemeinen nicht von den Gitterbausteinen kristalliner Festkörper emittiert, an denen die zur Emission notwendige ~ergie aufgenommen wird. Viel mehr finden innerhalb lumineszierender Festkörper zwischen Absorption und Emission Energietransportprozesse sehr unter schiedlicher Natur statt. Das gilt sowohl dann, wenn die Zu stände erhöhter Energie durch Absorption von Photonen erzeugt werden, als auch unter Bedingungen, bei denen die Anregung direkt durch auBere elektrische Felder bewirkt wird. - II- Zum Verständnis der feldinduzierten Energietransport prozesse wird eine Übersicht über die elektronischen Struk turen der behandelten Substanzen gegeben, soweit sie sich theoretisch ableiten lassen und insofern sie den Energieaus tausch beeinflussen. Im Mittelpunkt des Berichtes stehen folgende, durch elektrische Felder ausgelöste Erscheinungen: 1. der optische Feldeffekt an Einkristallen, 2. der feldinduzierte Bnergietransport in elektrolumines zierenden ZnS-Typ-Phosphoren, j. die Feldverstärkung und Feldauslöschung der Lumineszenz von strahlungserregten ZnS- und ZnSCdS-Phosphoren, die durch Mangan aktiviert wurden. Die Resultate, die aus den Untersuchungen mit elektri schen Feldern herrühren, werden ergänzt durch die Bestimmung der optischen Eigenschaften unter dem Einfluß stimulierender Strahlung. Die Mechanismen, die zur Deutung der feldinduzierten Ener giewanderung angenommen werden, unterscheiden sich zwar je nach der Art der Energieabsorption und der Dotierung der Sub stanzen. Sie haben aber ein allen gemeinsames Kernstück: Die Möglichkeiten des Energieaustausches werden jeweils durch das Verhalten der Defektelektronen bestimmt, die entweder durch Strahlung, thermisch oder durch elektrische Felder be freit werden. Es scheint so, als ob diese Tatsache die Rich tung kunftiger Untersuchungen bestimmen könnte. Es bleibt zu erwähnen, daß die geschilderten Untersuchun gen wesentliche Impulse G. DESTRIAU, Paris, F.E. WILLIAMS, Newark, Delaware, H. GOBRECHT, Berl in , und I. BROSER, Berlin, verdanken. Darüber hinaus ist es dem Verfasser eine Freude, den Kollegen des Fritz-Haber-Institutes, Berlin, insbesondere Frl. A. FILLER, Fr. D. MAIER-HOSCH und Fr. G. SCHLEGEL, den Herren W. BUSSE, R. MCSER, E. NEUMANN und H.-J. SCHULZ für die tatkräftige Unterstützung der letzten Jahre zu danken. Ber1in, im Juni 1969 - III - Gliederung Seite 1. Einleitung und Zielsetzung 1 2. Grundsätzliche Bemerkungen zum Energietransport in II-VI-Verbindungen 3 3. Der optische Feldeffekt an Einkristallen 5 3.1 Transporteigenschaften von Einkristallen 6 3.2 Energetische Zustände von Elektronen in II-VI-Ver- bindungen 8 1 Energiebänder 8 2 Gitterstörungen und diskrete Energieniveaus in undotierten Kristallen 15 3.3 Kantennahe Emission 20 1 Neutrale Donatoren oder Akzeptoren 20 2 Ionisierte Donatoren und Akzeptoren 21 3 Sonstige Bindungszustände 22 4 Zuordnung der Kantenemission von CdS zu Gitter- defekten 23 3.4 Oberflächeneigenscha!ten 25 3.5 Experimentelle Untersuchungen an CdS 26 1 Spektrale Verteilung des Feldeffektes 27 2 Feldstärke-Abhängigkeit 34 3 Temperaturabhängigkeit 36 4 Zeiteffekte 36 5 Emission aus dem Volumeninneren 38 3.6 Diskussion des optischen Feldeffektes 44 1 Feldeinwirkung auf Exzitonen L~ 2 Transport von Exzitonen in elektrischen Feldern 45 3 Verschiebung freier Ladungen 46 1 Homogene Verteilung der Rekombinationsmög- lichkeiten 47 2 Inhomogene V~rteilung der Rekombinations- möglichkeiten 47 4 Verbreiterung der Exzitonenlinien 48 5 Deutung des optischen Feldeffektes durch ambi- polare Diffusion 48 4. Energietransport in dotierten Kristallen 58 4.1 Theoretische und halbempirische Aussugen über die elektronische Struktur von Rekombinations zentren 59 1 Die energetl.sche Lage der GL'undniveclus 62 1 Methode der Ionisationspotentiale 62 2 Abschätzung der Termlage mit Hilfe der Racah-Parameter 65 - IV - Seite 2 Die Bedeutung der Lage der Energieniveaus für den Energieaustausch 80 4.2 Energieverteilungsprozesse 85 1 Reabsorption 85 2 Quantenmechanische Resonanz 85 3 Exzitonendiffusion 87 4 Feldionisation von Zentren 88 1 Stoßionisation 88 2 Tunnel-effekt 91 5 Thermische Befreiung und Trennung von Ladungs trägern in elektrischen Feldern 91 4.3 Struktur der Rekombinationszentren 103 1 Manganzentren 105 1 Anomalien der Mn-Dotierung 105 2 Deutung der Absorptions- und Emissions- spektren durch die Ligandenfeldtheorie 106 3 Störungen der idealen Gittersymmetrie 108 1 Störung der Gittersymmetrie durch nächste Nachbarn 110 2 Phononenkopplung 111 1 znS(Mn) 112 2 ZnSe(Mn) 123 3 CdS(Mn) 124 3 Mischkristallbildung 125 4 Mn-Mn-Kopplung 129 1 Statistische Berechnung von Mn- Assoziaten 129 2 Magnetische Suszeptibilität 133 3 Untersuchungen durch Elektronenspin- resonanz (ESR) 135 4 Optische Spektren von znS mit hoher Mn-Dotierung 136 5 Abklingzeiten 148 4 Struktur der Mn-Zentren 153 2 Selbstaktivierte (SA-) Zentren 157 3 Cu-Zentren 158 4 Co-Zentren 162 1 Absorptionsspektren 164 2 Emissionsspektren 166 3 Anregungsspektren 173 5 Fe-Zentren 175 6 Ni-Zentren 177 - v - Seite 4.Lf Bedeutung der Umladung 179 1 Ionenumladung durch stimulierende Strahlung in ZnS( Cu, Co) '180 2 Änderung der Lumineszenzintensität durch sti- mulierende Strahlung in ZnS(I'1n) 19"1 4.5 Energietransport in der Elektrolumineszenz 195 1 Ladungsträgergeneration 195 1 Feldionisation 196 2 Stoßionisation 196 3 Ladungsträgertransport und Injektion 199 4 Feldemission '199 5 Ladungsträgergeneration in Einkristallen 200 2 Präparative Erfahrungen und mikroskopische Be obachtungen 200 3 Quasistationäre Elektrolumineszenz 206 1 Feldstärkeabhängigkeit 206 1 System ZnS(Cu;x'Co) 207 2 l'1n-haltige Systeme 211 2 Die Rekombinationsverteilung als Funktion der Zeit der Ladungsträger-Trennung 215 1 Frequenzcharakteristik1:\ der Nehrbanden- phosphore 216 2 Einfluß der Temperatur auf die Frequonz charakteristika der Nodifikationsfokto- ren und Strahlungsstärke-Verhältnisse 224 3 Bestimmung reaktions kinetischer Konstan- ten im 2-Term-Modell 230 Lf Die Rekombiliationsverteilung in der insta- tionären Phase 234 1 ZnS(Cu,Co)-Leuchtstoffe 236 2 ZnS(Cu,Fe)- und ZnS(Cu,lh)-Leuchtstoffe 243 5 Diskussion der Ergebnisse 2Lj6 4.6 Energietransport in der Elektrophotolumineszenz dotierter lI-VI-Verbindungen 252 1 Experimentelle Befunde zur Abgrenzung des feldinduzierten Energietransportes vom striJh- lungskontrollierten Destriau-Effekt 25Lj- 2 Hodelle und Hypothesen der Lumineszenzver- stärkung 1 Destriau-Uodoll dür Ionenumladung 2 Nodell der heiLen Elektronen - VI - Seite 3 Modell der Fluktuation der Anregungsdichte 260 4 Defektelektronen-Injektion 261 3 Experimentelle Kriterien der Modelle 262 1 Vorzeichen des die Feldverstärkung bestim- menden Ladungsträgers 262 2 Zentren-Typen, deren Emission verstärkt wird 262 3 Quelle und Befreiungsmechanismus der Defektelektronen 266 Einfluß der ~Jn-Konzentration auf die Feldeffekte 267 2 Einfluß des Cd-Gehaltes auf die Feld verstärkung 270 3 Einfluß zusätzlicher Störstellen 275 1 Feldgesteuerte Defektelektronenwande rung 275 2 Feldgesteuerte ~otentialmodulation 276 3 Verschiebu."lg der Quasi-Fermikanten 277 LI_ Experimentelle Untersuchungen 277 L~ EinfluD von Tempenoltur und l<'eldfrequenz 285 j Spannungs'-lbhüngigkeit der l!'eldverstiir- kung 295 -1 Be:<:>eich niederer :';'eldstiirken 298 2 Bereich hoher Fsldsttirken 299 6 Eimiirkung elekt:cischer Feldel' und in.fro::;.'otcI' Str~hlullg 300 Vergleichende Untersuchungen der Lurnineszenzverstärkung durch stimu lie2.'ende StI''-1hlung uüd elektrische Felder 301 2 Caeiehzeitige Eimiirktmg elektrischer Fclde~' llild infraroter StröhllUlg 304 7 Langzeiteffekte 309 4 Mechönismus der Lumineszenzverstärkung 312 5. 321 Zusammenfassw~g 5.1 Optischer Feldeffekt 322 Elektrolumineszenz 324 5.3 Elektrophotolumineszenz Mn-aktivierter ZnS-Typ l:'hosphore )27 - 1 - 1. Einleitung und Zielsetzung Wie seit langem bekannt (G. DESTRIAU 1936), ist es mög lich, Kristalle und kristalline Pulver der II-VI-Verbindungen durch Einwirkung elektrischer Felder zur permanenten Emission von Lumineszenzstrahlung anzuregen ("Elektrolumineszenz", "Destriau-Effekt"). Die emittierte Energie wird dabei elektri schen Feldern entnommen. Andererseits kann auch die Lumines zenz von Phosphoren während oder nach der Strahlungsanregung durch, .elektrische Felder beeinflußt werden. Unter geeigneten experimentellen Bedingungen wird eine vorübergehende Erhöhung der Emission (" Gudden-Pohl-Effekt", GUDDEN und POHL 1920), eine permanente Verminderung ("Feldauslöschung", COUSTAL 1934-) oder eine permanente Verstärkung der Lumineszenz ("Feldver stärkung", G. u. M. DESTRIAU 1954-) beobachtet. Die Effekte, bei denen die emittierte Energie überwiegend aus der Strah lungsanregung atammt, elektrische Felder aber die Emission steuern, werden unter dem Namen "Elektrophotolumineszenz" zu sammengefaßt (PIPER und WILLIAMB 1958). Seit der Entdeckung der Feldeffekte wurde in zahlreichen experimentellen und in einigen theoretischen Arbeiten versucht, die Mechanismen die ser Erscheinungen aufzuklären (zusammenfassende Darstellung bei HENISCH 1962, IVEY 1963, FISCHER 1966, GUMLICH 1966, MOREHEAD 1967). Die schwer vergleichbaren Ausgangsbedingungen, besonders der Einfluß der Zusammensetzung und des kristall chemischen Gefüges der untersuchten Substanzen, haben bisher eine einheitliche Deutung, die alle beobachteten Erscheinungen beschreibt, verhindert; Dies gilt besonders für den Anregungs vorgang im Destriau-Effekt, zu dem auch in dieser Arbeit keine wesentlich neuen Gesichtspunkte entwickelt werden. Die Transportprozesse, die sowohl in der Elektrolumines zenz als auch in der Elektrophotolumineszenz zwischen den An regungs- und den Rekombinationsvorgängen stattfinden und durch die die Energie innerhalb der Kristalle und zwischen verschiedenen Gitterstörungen weitergeleitet wird, lassen sich - 2 - jetzt zusammenfassend deuten. Das Ergebnis dieser Energie leitungsprozesse sind Rekombinationen freier Ladungsträger unter Emission der für die entsprechenden Zentren charakte ristischen Strahlung, strahlungslose Rekombinationen, ~bbau von ~egungszuständen in Aktivatorzentren oder Exzitonen emission. Da die Energietransportprozesse sowohl in der Elektrolumineszenz als auch in der Elektrophotolumineszenz durch die elektrischen Felder gesteuert werden, ist es mög lich, beide Phänomene gemeinsam zu behandeln. Dies soll in der vorliegenden ~beit geschehen. Von den durch die elek trischen Felder bewirkten Vorgängen bestimmen entweder die Ladungsträgertrennung oder die ambipo1are Diffusion die räum liche und energetische Verteilung der Rekombinationen (RaO. SER 1967). Das Uberwiegen des einen oder anderen Prozesses ist im wesentlichen bestimmt durch die Lebensdauer der frei en Ladungsträger, worauf im einzelnen noch eingegangen wer den soll. Mit dem Ausdruck znS-Typ-Phosphore werden alle II-VI Verbindungen bezeichnet, an denen Lumineszenz beobachtet wur de. Während bisher an zahlreichen dieser binären und z.T. ternären Verbindungen Feldeffekte registriert wurden, lie gen weitaus die meisten Untersuchungen am znS vor. Durch Kupfer aktiviertes Zinksulfid, an dem bereits DESTRIAU die Elektrolumineszenz an II-VI-Verbindungen entdeckte, ist zur Mustersubstanz geworden. ZnS nimmt deshalb auch in dieser ~beit den breitesten Raum ein. Die gemeinsame Behandlung der Elektrolumineszenz und 4er Elektrophotolumineszenz hat es darüber hinaus nahegelegt, die Eigenschaften des Aktivatora Mangan besonders ausführlich zu besprechen, da die Mangan zentren eine Schlüsselrolle in den Mechanismen der durch elektrische Felder gesteuerten Photolumineszenz spielen. Da neben wird ausführlich auf die Wirkung anderer Ubergangs metalle der Eisengruppe eingegangen, die durch ihre nicht gefüllten 3d-Schalen besonders charakteristische und leicht überschaubare Eigenschaften innerhalb der Energieleitungs prozesse aufweisen.

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