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Der “Elohist” von Exodus bis Josua PDF

343 Pages·1938·30.094 MB·German
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DER „ELOHIST" VON EXODUS BIS JOSUA VON WILHELM RUDOLPH Professor in Gießen ü 1938 VERLAG VON ALFRED TÖPELMANN / BERLIN W3S BEIHEFTE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR DIE ALTTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT 68 PRINTED IN GERMANY DRUCK VON WALTER DE GRUYTER & CO., BERLIN W 35 DER HOGHWÜRDIGEN EVANGELISCH-THEOLOGISCHEN FAKULTÄT DER EBERHARD-KARLS-UNIVERSITÄT IN TÜBINGEN ALS ZEICHEN DES DANKES FÜR DIE VERLEIHUNG DER THEOLOGISCHEN DOKTORWÜRDE GEWIDMET Vorwort Diese Arbeit ist die Fortsetzung des von PAUL VOLZ und mir gemeinsam verfaßten und 1933 erschienenen Buches »Der Elohist als Erzähler — ein Irrweg der Pentateuchkritik ?« (Beihefte zur ZAW 63). Hatten wir dort den Nachweis, daß E keine durchlaufende Quellen- schrift wie J sei, zunächst an der Genesis versucht, so wird die Unter- suchung dieser Frage jetzt auf die übrigen Bücher des Hexateuchs ausgedehnt. Daß die Absicht dieser Weiterführung bestand, ist schon am Schluß des genannten Buches (S. 179) angedeutet. Denn die Gründe für jene These sind nur dann voll beweiskräftig, wenn sie sich im ganzen Hexateuch bewähren. Infolge der Unruhe der Zeit mit ihren mannigfaltigen anderweitigen Pflichten schritt die Unter- suchung langsamer als geplant vorwärts; aber zugleich ergab sich dadurch die Gelegenheit, die Ergebnisse immer wieder zu überprüfen, so daß, wie ich hoffe, die Standfestigkeit der hier vorgetragenen An- schauung nur gewonnen hat. Es ist mir eine große Ehre, diese Arbeit als Dank für die ver- liehene Doktorwürde meiner Heimatfakultät widmen zu dürfen, in deren Mitte der erste Plan zu dieser Arbeit entstand und mit deren Gliedern mich aufrichtige Freundschaft verbindet. Für namhafte Druckbeihilfen bin ich der Gießener Hochschul- gesellschaft und der Osann-Beulwitz-Stiftung in Gießen zu großem Dank verpflichtet. Gießen, im November 1937. W. Rudolph. Verzeichnis der Abkürzungen D'nb« mn« ; ALBERS ; E. ALBERS, Die Quellenberichte in Josua 1—12, 1891. ALT, Landnahme : A. ALT, Die Landnahme der Israeliten in Palästina, 1925. ALT, Judas Gaue = A. ALT, Judas Gaue unter Josia, in PJ 21 (1926), S. 103ff. ALT, Stammesgrenzen ; : A. ALT, Das System der Stammesgrenzen im Buche Josua, in der SELLIN-Festschrift (1927), S. I3ff. ALT, ZAW : A. ALT, Eine galiläische Ortsliste in Jos 19, in ZAW 1927, S. 693. BAENTSCH = B. BAENTSCH, Exodus — Levitikus — Numeri, 1903 (No- WACKScher Handkommentar zum AT, 1. Abt., 2. Band). BERTHOLET ; ALFRED BERHIOLET, Deuteronomium, 1899 (MARTIS kurzer Hand-Commentar zum AT, Abt. V). BHL.3 = Biblia Hebraica, ed. R. KITTEL, 2. 3. Aufl. (wenn beide Auf- lagen übereinstimmen, wird nur »BH« gesagt). BIN GORION : M. J. BIN GORION, Sinai und Garizim, 1926. BÖHL •• F. M. TH. BÖHL, Exodus, 1928 (Tekst en Uitleg). BUDDE, Jdc : KARL BUDDE, Das Buch der Richter, 1897 (MARTIS kurzer Hand-Commentar zum AT, Abt. VII). BUDDE, RI Sa = KARL BUDDE, Die Bücher Richter und Samuel, 1890. CASSUTO : UMBERTO CASSUTO, La questione de la Genesi, 1934. EDELKOORT : A. H. EDELKOORT, Numeri, 1930 (Tekst en Uitleg). •• B. D. EERDMANS, ATliche Studien III (Das Buch Exodus), EERDMANS : 1910. : B. EHRLICH, Randglossen zur hebräischen Bibel: I (Genesis, EHRLICH Exodus) 1908, II (Levitikus, Numeri, Deuteronomium) 1909, III (Josua, Richter, Samuel) 1910. EISSFELDT • OTTO EISSFELDT, Hexateuch-Synopse, 1922. EISSFELDT Jdc : OTTO EISSFELDT, Die Quellen des Richterbuches, 1926. GARSTANG : JOHN GARSTANG, Joshua Judges, 1931. GRAY = B. GRAY, Numbers, Edinburgh, 1903. GRESSMANN = HUGO GRESSMANN, Mose und seine Zeit, 1913 (für Ex Num Dtn);= HUGO GRESSMANN, Die Anfänge Israels, 1914 (Die Schriften des AT, 1. Abt., 2. Band) (für Jos). DE GROOT = JOH. DE GROOT, Jozua, 1931 (Tekst en Uitleg). HEINISCH : PAUL HEINISCH, Das Buch Exodus, 1934, und: Das Buch Numeri, 1936 (Die Heilige Schrift des AT, 12 und II 1). IHEMPEL JOHANNES HEMPEL, Die Schichten des Deuteronomiums, 1914. Verzeichnis der Abkürzungen VII HÖLSCHER = GUSTAV HÖLSCHER, Komposition und Ursprung des Deutero- nomiums, in ZAW 1922, S. 161 ff. HOFBAUER — JOSEF HOFBAUER, Die literarische Komposition von Ex 19—24 und 32—34, in Zeitschr. f. kathol. Theologie 1932, S. 475 bis 529. HOLLENBERG = HOLLENBERG, Der Charakter der alexandrinischen Über- setzung des Buches Josua, 1876. HOLZINGER = HEINRICH HOLZINGER, Exodus 1900; Numeri 1903; Josua 1901 (MARTIS kurzer Hand-Commentar zum AT, Abt. IX, IV, VI). HUMMELAUER = HUMMELAUER, Commentarius in Numeros, 1899. JBL = Journal of Biblical Literature. JPOS = Journal of the Palestine Oriental Society. JÜLICHER = ADOLF JÜLICHER, Die Quellen von Exodus I—VII, 7, Disser- tation, Halis Saxonum, 1880, und: Die Quellen von Exo- dus VII, 8—XXIV, 11, in: Jahrbücher für Protestant. Theologie 1882, S. 79—127. 272—315. J UNKER = JUNKER, Das Deuteronomium, 1933 (Die Heilige Schrift des ATs, II 2). JUYNBOLL = JUYNBOLL, De verschillende bestanddeelen der traditie be- treffende Mozes en den uittocht uit Egypte in Ex 1—11, in: Theologisch Tijdschrift 1911, S. 299ff. KAUTZSCH4 = KAUTZSCH-BERTHOLET, Die Heilige Schrift des ATs, 41922. KÖNIG = EDUARD KÖNIG, Das Deuteronomium, 1917 (SELLINS Kom- mentar zum AT, Band III). MGWJ = Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Juden- tums. W. MÖLLER = WILHELM MÖLLER, Die Einheit und Echtheit der 5 Bücher Mosis, 1931. MSL = Migne, Series Latina. NKZ = Neue Kirchliche Zeitschrift. Nora = MARTIN NOTH, Das System der zwölf Stämme Israels, 1930. (Welche anderen Schriften NOTHS mit »NOTH« zitiert sind, ergibt sich jeweils aus dem Zusammenhang.) OETTLI = SAMUEL OETTLI, Das Deuteronomium und die Bücher Josua und Richter, 1893 (STRACK-ZÖCKLERS Kurzgefaßter Kom- mentar, A 2). OLZ = Orientalistische Literaturzeitung. P J = Palästinajahrbuch des Deutschen evang. Instituts für Alter- tumswissenschaft des heiligen Landes zu Jerusalem. PROCKSCH = OTTO PROCKSCH, Das nordhebräische Sagenbuch, die Elohim- quelle, 1906. PUUKKO = FILEMON PUUKKO, Das Deuteronomium, 1910. v. RAD = GERHARD VON RAD, Die Priesterschrift im Hexateuch, 1934. RE = Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. RGG — Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Sam = Samaritanus. Vili Verzeichnis der Abkürzungen SCHULZ = ALFONS SCHULZ, Das Buch Josua, 1924 (Die Heilige Schrift des ATs, II 3). SMEND = RUDOLF SMEND, Die Erzählung des Hexateuch, 1912. STEUERNAGEL = CARL STEUERNAGEL, Das Deuteronomium, 21923, und: Das Buch Josua, 21923 (NowACKScher Handkommentar zum AT., 1. Abt., 3. Band, 1. u. 2. Teil). STRACK = HERMANN L. STRACK, Die Bücher Genesis, Exodus, Levitikus und Numeri, 21905 (STRACK-ZÖCKLERS Kurzgefaßter Kom- mentar, AI). ThLZ = Theologische Literaturzeitung. VOLZ-KUDOLPB = PAUL VOLZ und WILHELM RUDOLPH, Der Elohist als Erzähler- ein Irrweg der Pentateuchkritik ? 1933 (Beihefte zur ZAW 63). WELLHAUSEN = J. WELLHAUSEN, Die Composition des Hexateuchs und der historischen Bücher des ATs, 31899. ZAW = Zeitschrift für die ATliche Wissenschaft. ZDPV = Zeitschrift des Deutschen Palästinavereins. ZNW = Zeitschrift für die NTliche Wissenschaft. Ex 1 1. Das Buch Exodus beginnt mit einem zusammenfassenden Rückblick im Stil von P, wobei v. 1-4 = Gen 35 23-26 P, v. 5 = Gen 46 27" Rp, v. 7 = Gen 47 27B P ist. Auch v. 6 in diesen P-Rückblick einzubeziehen 1, empfiehlt sich nicht, weil sonst der Eindruck ent- stehen könnte, als hätte sich die Vermehrung (v. 7) und Bedrückung (v. 13) des Volkes im wesentlichen in der Generation nach Josef ab- gespielt, während in Wirklichkeit P die Dauer des ägyptischen Auf- enthalts mit 480 Jahren angibt (12 40). Andererseits ist die Häufung der Synonyma in v. 7 an sich kein Grund, den ganzen Vers P ab- zusprechen (JÜLICHER 4); immerhin läßt v. 9b (J) eine entsprechende J-Notiz im Vorhergehenden erwarten, so daß man, wie es überwiegend geschieht, die Worte »und sie wurden sehr zahlreich und stark« besser für J herausnimmt (natürlich mit eigenem Subjekt »die Israeliten«). R hat hier offenbar die Worte von J und P in einen Satz zusammen- gezogen. An v. 7 P schließt v. 13 an, der Dublette von v. 11 f. ist. Auch v. 14 pflegt man zu P zu stellen, muß aber dann doch in dem Hinweis auf Lehm und Ziegel, auf den sich 5 7 ff. J zurückbezieht, ein Bruch- stück aus J erkennen. Da dieses völlig zusammenhanglos dastünde, ist vielmehr der ganze Halbvers i4a zu J zu weisen, zumal da v. i4a keine Parallele zu v. 11 f., sondern eine Steigerung darstellt (EERD- MANS 8) 2. In v. i4b, der v. 13 P u. i4a J zusammenschaut (»all ihre Arbeit, die sie sie arbeiten ließen, [geschah] unter Vergewaltigung« 3), liegt dann eine redaktionelle Glosse vor (DILLMANN, EISSFELDT) ; statt dessen ist der jetzt an ganz unglücklicher Stelle stehende v. 20B hieher her auf zunehmen. Auf P entfällt somit v. 1-5. 7*. 13 (Fortsetzung in 223aß); da v. i4b Glosse ist, bleibt v. 6. 7*. 8-12. i4a.20B. I5-20A. 21. 22 übrig. 2. Daß hier eine geschlossene Erzählung vorliegt, ergibt schon der Aufbau: der von den Israeliten drohenden Gefahr (9f.) sucht der 1 KUENEN, JÜLICHER 5, vgl. EERDMANS 7. 2 »Es ist etwas ganz anderes, bei Bauarbeiten Dienst zu leisten, wie diese in den Leidener Papyri geschildert werden, als Sklaven zu sein. Im ersten Falle ist die ganze israelitische Bevölkerung für die Vollführung bestimmter Arbeiten verantwortlich, im letzten Falle wird die ganze Bevölkerung ihrer Freiheit beraubt und als Sklaven, d.h. als Sachen und nicht als Personen betrachtet.« Vgl. KAUTZSCH4 S. 99, wonach in v. n und in v. 14 »eigentlich« von verschiedener Bauarbeit die Rede ist. 3 Zu dieser Übersetzung vgl. EHRLICH. Beihefte z. ZAW 67 1 2 Der »Elohist« von Exodus bis Josua Pharao zuerst durch Frondienst (11), und als das nichts hilft (12), durch schwere Sklavenarbeit (ua) zu begegnen. Wie auch dieses Mittel sich als wirkungslos erweist (2ob), soll die männliche Nach- kommenschaft vernichtet werden, zuerst mit Hilfe der ägyptischen Hebammen (ist.), und dann, als diese versagen (17ff.), unter Mit- wirkung des ganzen ägyptischen Volkes (22). Die beiden Maßnahmen (Bedrückung, Vernichtung) sind also je in zwei Unterhandlungen zerlegt, von denen je die zweite eine härtere Maßregel darstellt als die erste. Nun erscheinen freilich Frondienst und Sklaverei nicht als geeignete Mittel zur Dezimierung eines Volkes, und umgekehrt paßt die versuchte Ausrottung des männlichen Nachwuchses schlecht zu der Absicht des Pharao, die Arbeitskraft der Israeliten in seinen Dienst zu stellen, aber diese Schwierigkeit ist nicht quellenkritisch, sondern literarkritisch zu lösen (GRESSMANN 2): der Erzähler hat hier zwei sich eigentlich ausschließende Traditionen über die Leiden der Israeliten in Ägypten kombiniert, von denen übrigens nur die erstere (Frondienst und Sklaverei) Anspruch auf Geschichtlichkeit hat, während die letztere (Vernichtung) nur die notwendige Einleitung zu der Legende von Moses Geburt darstellt. Daß dieser Erzähler nur der pentateuchische Haupterzähler J sein kann, leidet keinen Zweifel, da die folgende Schilderung den ganzen Inhalt von Ex 1 (ohne P) voraussetzt. Daß in v. 6 trotz Gen 50 26 noch einmal vom Tode Josefs die Rede ist, ist am Anfang der Darstellung einer neuen Epoche nicht ver- wunderlich; logisch ist v. 6 dem v. 8 untergeordnet, während die aus v. 7 hergehörigen Worte grammatisch Parenthese sind: »nachdem nun Josef .. gestorben war — die Israeliten aber vermehrten sich sehr —, stand ein neuer König in Ägypten auf«. — v. 11 f. ganz (BAENTSCH, GRESSMANN 1) oder teilweise (HOLZINGER, PROCKSCH) E zuzuweisen, ist ohne Grund: wenn GRESSMANN (nach E. MEYER) meint, die offen- sichtliche Unterdrückung der Hebräer durch Fronarbeiten stelle keine List (ioa) dar, so liegt in asnnn nur der Begriff der Klugheit, nicht der List (»wir müssen es ihnen gegenüber klug anfangen«), BAENTSCH S. 4 gibt auch zu, daß sich die Abtrennung der Verse 11 f. nur auf »sprachliche Kriterien« stützen könne1; die Hauptstütze ist der Titel D'Dtt nfc> für die ägyptischen Aufseher statt des sonstigen ctMi (3 7 u. a.), aber die Beaufsichtiger der Bauarbeiten (nb) können sehr wohl einen anderen Titel gehabt haben als die eigentlichen Sklaven- aufseher (I4A). — Nach HOLZINGER S. 1 stehen v. 15 ff. mit dem Vor- 1 Über die zweifelhafte Beweiskraft dieses Hilfsmittels der Quellenkritik vgl. grundsätzlich J. KRÄUTLEIN, Die sprachlichen Verschiedenheiten in den Hexateuch- quellen, 1907 (Rostocker Dissertation) und UMBERTO CASSUTO, La questione de la Genesi, 1934, S. 93—178.

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