1 2 Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament Begründet von Heinrich August Wilhelm Meyer herausgegeben von Dietrich-Alex Koch Vierter Band – 15. Auflage Der Brief an die Römer Vandenhoeck & Ruprecht 3 Der Brief an die Römer übersetzt und erklärt von Eduard Lohse 1. Auflage dieser Auslegung Vandenhoeck & Ruprecht 4 Früher erschienene Auflagen dieses Bandes Bearbeitung von H. A.W. Meyer 1.Auflage 1836 2.Auflage 1854 3. Auflage 1859 4. Auflage 1865 5. Auflage 1872 Bearbeitung von Bernhard Weiß 6. Auflage 1881 7. Auflage 1885 9. Auflage 1899 Bearbeitung von Otto Michel 10. Auflage 1955 11. Auflage 1885 12. Auflage 1963 13. Auflage 1966 14. Auflage 1978 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 3-525-51630-4 15. Auflage / 1. Auflage dieser Auslegung © 2003, Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen www.vandenhoeck-ruprecht.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich ge- schützt. Jede Verwertung der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Ver- vielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Satz: Dörlemann Satz, Lemförde Druck: Hubert & Co., Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier 5 MEMORIAE FRATRIS DILECTISSIMI BERNHARD LOHSE HISTORIAE ECCLESIASTICAE PROFESSORIS ORDINARII PUBLICI IN ACADEMIA HAMBURGENSI * 24. v. 1928 † 29. 111. 1997 SIVE ERGO VIVIMUS, SIVE MORIMUR, DOMINI SUMUS AD ROMANOS XIV, 8. 6 7 Vorwort Seit O. Michel 1955 seine völlige Neubearbeitung des Kritisch-Exegetischen Kom- mentars zum Römerbrief veröffentlicht hat, ist geraume Zeit vergangen. In den letzten Jahrzehnten haben die internationale Diskussion und der ökumenische Dialog in beeindruckender Weise an Breite und Tiefe gewonnen, und der Horizont religionsgeschichtlicher Forschung hat sich weit gespannt. Diesen Veränderungen, die die gelehrte Forschung bestimmen, ist ebenso Rechnung zu tragen wie dem Er- fordernis, einen wissenschaftlichen Kommentar so abzufassen, daß er sich für die Pfarrerschaft als brauchbar erweisen möge. Die hier vorgelegte Erklärung des Römerbriefes möchte herausarbeiten, was der Apostel Paulus den Christen in Rom zu sagen hatte. Seine Rechenschaft vom Evangelium entfaltet dessen inhaltliche Bedeutung in der Botschaft von der Offen- barung der Gerechtigkeit Gottes und seiner Barmherzigkeit für alle Glaubenden. Sollen die Grundzüge paulinischer Verkündigung so klar als möglich hervortreten, so muß die Kommentierung mit Sorgfalt der paulinischen Gedankenführung nachspüren, aber auf entbehrliches Beiwerk verzichten. Jeder Exeget des Römerbriefes weiß sich einer langen Kette von Auslegern ver- pflichtet, die wesentliche Beiträge zu seinem Verständnis geleistet haben. Es läßt sich aber nicht in allen Einzelheiten Bericht geben über gedankliche Auseinander- setzungen im Für und Wider der Meinungen. Denn dem Wort des Apostels ge- bührt der erste Rang im Bemühen, ihm auf der Spur zu bleiben. Aus diesem Grunde sind weder bei der Darlegung exegetischer Einzelfragen die Vertreter un- terschiedlicher Ansichten im einzelnen aufgeführt noch regelmäßig Hinweise auf die Artikel in den bekannten wissenschaftlichen Lexika gegeben. Jeder Leser kann diese ohnehin unschwer selbst auffinden. Doch werden profilierte Positionen so beschrieben, daß deren Repräsentanten exemplarisch vorgestellt werden. Aus der überquellenden Fülle der Literatur, die unmöglich vollständig referiert werden kann, sind die wichtigsten Beiträge entweder im allgemeinen Verzeichnis oder zu den einzelnen Abschnitten genannt worden. Dabei ist das Augenmerk vornehm- lich auf Studien gerichtet, die für die Interpretation der Texte von besonderem Be- lang sind, sowie auf die Berücksichtigung von Arbeiten aus neuester Zeit. Damit soll dem Leser erwünschte Orientierung geboten sowie Auskunft darüber gegeben werden, in welcher Weise der Interpret von anderen Exegeten in dankbarem Re- spekt gelernt hat. Die Aufgabe, in der Schule des Apostels zu bleiben, wird zu keiner Zeit zu einem Abschluß gelangen können, sondern erfordert ständige Weiterführung– wie Martin Luther sagt: „Dise Epistel ist das rechte hewptstuckt des newen testa- ments/ und das allerlauterst Evangelion / Wilche wol wirdig und werd ist / das sie eyn Christenmensch nicht alleyn von wort zu wort auswendig wisse / sondern teg- 8 Vorwort lich damit umbgehe als mit teglichem brod der seelen / denn sie nymer kan zu viel oder zu wol gelesen odder betrachtet werden / Und yhe mehr sie gehandelt wirt / yhe kostlicher sie wirt / und bas sie schmecket.“ (Vorrede zum Römerbrief, Sep- temberbibel 1522) Göttingen, im Advent 2002 Eduard Lohse Inhalt 9 Inhalt Literatur- und Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Veranlassung und Thematik des Römerbriefes . . . . . . . . . . . . . . 37 1,1–17 Briefeingang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 1,1–7 Präskript: Zuschrift und Gruß . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 1,8–17 Proömium: Danksagung, Fürbitte und Thema des Briefes . . . . . 70 1,18–4,25 Das Evangelium als Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes für alle Glaubenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 1,18–3,20 Die Offenbarung des Zornes Gottes über Heiden und Juden . . . . 83 1,18–32 Die Heiden unter dem Zorn Gottes . . . . . . . . . . . . . . . 83 2,1–29 Die Juden unter dem Zorn Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . 97 2,1–11 Gottes gerechtes Gericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 2,12–16 Gleiches Gericht über Juden und Heiden . . . . . . . . . . . 102 2,17–29 Die Schuld der Juden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 3,1–8 Einwände und Gegenargumente . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 3,9–20 Die Schuldverfallenheit aller Menschen. . . . . . . . . . . . . . 119 3,21–4,25 Gottes Gerechtigkeit für alle Glaubenden . . . . . . . . . . . . . 127 3,21–31 Die Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes am Kreuz Jesu Christi . 128 4,1–25 Die Schriftbegründung für die Gerechtigkeit aus Glauben . . . . . 145 4,1–8 Die Glaubensgerechtigkeit Abrahams . . . . . . . . . . . . . 145 4,9–12 Abrahams Glaubensgerechtigkeit ohne die Beschneidung . . . . 150 4,13–17 Abrahams Glaubensgerechtigkeit ohne das Gesetz . . . . . . . 153 4,18–25 Der Glaube Abrahams und der Glaube der Christen . . . . . . 159 5,1–8,39 Das Evangelium als Eröffnung von Heil und Leben . . . . . . . 163 5,1–21 Rechtfertigung als rettende Versöhnung . . . . . . . . . . . . . . 165 5,1–11 Hoffnung aus der Kraft der Liebe Gottes . . . . . . . . . . . . . 165 5,12–21 Triumph der Gnade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 6,1–23 Rechtfertigung als Heiligung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 6,1–14 Die Befreiung von der Gewalt der Sünde . . . . . . . . . . . . . 184 6,15–23 Die Befreiung zum Gehorsam . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 7,1–25 Freiheit vom Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 7,1–6 Die Befreiung vom Gesetz durch Christi Tod . . . . . . . . . . . 205 10 Inhalt 7,7–13 Die Knechtschaft unter Sünde und Gesetz . . . . . . . . . . . . 211 7,14–25 Das Elend des Menschen unter Gesetz und Sünde . . . . . . . . 218 8,1–39 Das Leben im Geist und die Gewißheit der kommenden Vollendung 227 8,1–11 Der Geist des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 8,12–17 Der Geist der Gotteskindschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 8,18–30 Leiden im Zeichen der kommenden Herrlichkeit . . . . . . . . . 243 8,31–39 Getroste Zuversicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254 9,1–11,36 Das Evangelium im Geschick Israels . . . . . . . . . . . . . . 262 9,1–5 Klage über Israel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 9,6–29 Gottes freie Gnadenwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 9,6–13 Gottes Wort über Israel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 9,14–29 Gottes Freiheit in Erbarmen, Zorn und Berufung . . . . . . . . . 276 9,30–10,21 Israels Ungehorsam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284 9,30–33 Israels Fall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 10,1–13 Die Gerechtigkeit aus dem Gesetz und die Gerechtigkeit aus Glauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 10,14–21 Israels Unglaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299 11,1–36 Gottes Verheißung für Israel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304 11,1–10 Der heilige Rest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304 11,11–24 Israels Fall und das Heil der Heiden . . . . . . . . . . . . . . . 309 11,25–32 Die Rettung Israels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 11,33–36 Gott allein die Ehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324 12,1–15,13 Das Evangelium im Wandel der Glaubenden . . . . . . . . . . 332 12,1–2 Der rechte Gottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333 12,3–13,14 Allgemeine Paränese: Leben in der Kraft der Liebe . . . . . . . . . 338 12,3–8 Viele Charismen und ein Leib . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338 12,9–21 Bewährung der Liebe im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . 343 13,1–7 Vom Verhalten gegenüber den staatlichen Behörden . . . . . . . 350 13,8–10 Die Liebe als Erfüllung des Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . 359 13,11–14 Das Gebot der Stunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363 14,1–15,13 Spezielle Paränese: Die Gemeinschaft der Brüder im einmütigen Lob Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367 14,1–12 Alle unter einem Herrn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368 14,13–23 Rücksicht auf den Bruder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376 15,1–6 Das Vorbild Christi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382 15,7–13 Einander annehmen in einhelligem Lobpreis . . . . . . . . . . . 386