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Der Begriff KoinΩnia im Neuen Testament PDF

116 Pages·1933·7.165 MB·German
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Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft Die Beiheftreihe ist dazu bestimmt, gröBere Abhandlungen aus den von der ZNW gepflegten Gebieten zu bringen, da die Zeitschrift selbst nur kürzere Aufsätze aufnehmen kann. 1. Der EinfluB paulinischer Theologie im Markusevangelium. Eine Untersuchung von Priv.-Doz. Lic. Martin Werner. 1923 5.40 M. 2. Die formgeschichtliche Methode. Eine Darstellung undKritik Zugleich ein Beitrag zur Geschichte des synoptischen Problems von Priv.-Doz. Lic. Erich Fascher. 1924 6.30 M. 3. Die Stellung des Apostels Paulus neben den Zwölf in den ersten zwei Jahrhunderten, von Prw.-Doz. Dr. theoi. juiius Wagenmann. 1926 7.20 M. 4. Celsus und Origenes. Das Gemeinsame ihrer Weltanschauung nach den acht Büchern d. Origenes geg. Celsus. Von Lic. Anna Mlura-Stange. 1926 8M. 5. Melchisedech, der Priesterkönig von Salem. Eine Studie zur Ge- schichte der Exegese. Von Pfarrer Lic. Dr. Gottfried Wuttke. 1927 3 M. 6. Die Geschichte des Reich-Gottes-Gedankens in der alten Kirche bis ZU Origenes und Augustin. Von Pfarrer Lic. Rob. Frick. 1928 7.50 M. 7. Von Valentin zu Herakleon. Untersuchungen über die Quellen und die Entwicklung der yalentinischen Gnosis. Von Priv.-Doz. Lic. Werner Foerster. 1928 5.40 M. 8. Religionsgeschichtliche Untersuchungen zu den Ignatius- briefen. Von Priv.-Doz. Lic. Heinrich Schlier. 1929 9 M. 9. Sobria ebrietas. Untersuchungen zur Geschichte der antiken Mystik. Von Dr. Hans Lewy. 1929 10.80 M. 10. Das Rätsel des Jacobusbriefes. Von Prof. D. Arnold Meyer. 1930 18 M. 11. Cathedra Petri. Neue Untersuchungen über die Anfänge der Primats- lehre. Von Prof. D. Dr. Hugo Koch. 1930 10.80 M. 12. Die lateinischen Bearbeitungen der Acta Andreae et Nlatthiae apud anthropophagos. Von Franz Blatt, mag. art. 1930 15.30 M. 13. Das Johannesverständnis im zweiten Jahrhundert, von Priv.-Doz. Lic. Walter von Loewenich. 1932 9 M. ALFRED TÖPELMANN / VERLAG / GIESSEK D er B e g r i ff K O I N Û N IA im N e u en T e s t a m e nt Von Lie. Heinrich Seesemann in Qöttingen Verlag von Alfred Töpelmann In Gießen 1933 Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche herausgegeben von Hans Lietzmann und Walther Eltester Beiheft 14 Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany Vorwort Die vorliegende Untersuchung geht auf eine Anregung von Herrn Professor D. Behm zurück. Auch an dieser Stelle möchte ich ihm für weitgehende Förderung meiner Studien meinen herz- lichen Dank aussprechen. Zu Dank verpflichtet bin ich ferner Herrn Professor D. Lietz- mann für die freundliche Aufnahme meiner Schrift in diese Sammlung, sowie der Niedersächsischen Gesellschaft zur Förderung evang.-theol. Wissenschaft für einen nam- haften Zuschuß zu den Druckkosten. Göttingen, Mai 1933 H. Seesemann. Inhaltsübersicht Seite Einleitung i—2 Teil I: Koivama im nichtchristlichen Sprachgebrauch . 3—23 § t. Koiviuvéïo 3—ti § 2. Koivittvia 11—19 § 3. Kotvwvöi 19—23 Teil II: Katvatvta im Neuen Testament 24—99 § 4. Kotvaivio in der Bedeutung 'die Mitteilsamkeit' . . 24—31 § 5. Kotvuivia in der Bedeutung 'die Teilnahme, das An- teilhaben' 31—86 § 6. Kotviuvia in der Bedeutung 'die Gemeinschaft' . . . 86—99 Schluß 99—103 Autorenverzeichnis 104 Stellennachweis 105—107 Verzeichnis der Abkürzungen 108 Einleitung Die Notwendigkeit einer genaueren Untersuchung des Be- griffs xoivwvia im NT ist durch die verschiedene Deutung der in Frage kommenden Stellen in Kommentaren und Einzelabhand- lungen gegeben. Es ist erstaunlich, wie mannigfache Erklärungen dies Wort erfahren hat: Rm 15 will man es entweder vom Be- 26 griff 'Gemeinschaft' her verstehen, oder übersetzt es mit 'Mit- teilung' — oder findet es gar als technische Bezeichnung für 'Kollekte' verwandt. II Cor 13 bedeutet ^ xotvcovia toö ¿7100 13 irvs6|iaTo? nach den einen 'Teilnahme am heiligen Geist', nach den anderen 'die durch den heiligen Geist gewirkte Gemeinschaft'. Zu Act 2 42 streitet man, ob xotvama als 'Liebesgaben', 'Gemein- schaft = Einigkeit' oder 'Gemeinschaft = Gemeinde' zu fassen ist usw. Es ergibt sich daraus, daß der Ausdruck noch nicht genau genug untersucht ist, um eine sicher begründete, womöglich auch einigermaßen einheitliche Deutung des Wortes im NT geben zu können. Vielleicht vermittelt eine umfassende Spezialuntersuchung, die alles einschlägige Material aus der Antike heranholt, be- stimmtere Ergebnisse. Eine derartige Untersuchung gliedert sich naturgemäß in zwei Teile: Teil I muß den außerneutestamentlichen Gebrauch des Wortes darlegen, Teil II die neutestamentlichen Stellen be- handeln. Für Teil I liegen Vorarbeiten in den betreffenden Artikeln der bekannten Wörterbücher, in erster Linie von Passow und von Liddell-Scott1 vor. Für Teil II treten zu den Artikeln der Wörterbücher — vor allem von Bauer, ferner auch von Crem er- Kögel2 — einige Einzeluntersuchungen hinzu: so hat Th. Zahn in seinen Aufsätzen zum Philipperbrief3 einzelne wertvolle, wenn 1 Lfg. 5 der neuen Auflage, die den Buchstaben K enthält, erschien 1930. * 10. Aufl., 1915 (= Cr.-K.). 3 ZkWL 1885, bes. S. 189—191. Seesemann, Der Begriff Koiaonia im NT. I 2 Einleitung auch meines Erachtens nicht durchweg richtige Hinweise gegeben; genauer behandelt Carr1 den Begriff; ebenso wie er, geht auch Scott2 von Act 2 42 aus. Beide Arbeiten können aber nicht be- friedigen, da sie weniger den Ausdruck xotvcovia untersuchen, als ähnliche Gedanken im NT zusammenstellen. Zutreffend be- handelt Wood3 den Gebrauch von xotviovia im NT. Doch stellt sich sein Aufsatz nicht die Aufgabe einer umfassenden Abhandlung — insbesondere ist der außerneutestamentliche Sprachgebrauch ganz außer acht gelassen — als vielmehr einer Korrektur der Ansichten von Scott. Eine Einzeluntersuchung, die den neutestamentlichen Ge- brauch von xoivuvia in den Zusammenhang des klassischen und des Koine- Griechisch stellt, erschien erst, nachdem die vorliegende Arbeit abgeschlossen war: J. Y. Campbell handelt im Dezember- heft 1932 des Journal of Biblical Literature über »xoivwvia and its cognates in the New Testament«4. Es ist mir eine Freude, festzustellen, daß wir in allen wesentlichen Fragen übereinstimmend urteilen, und daß meine Ergebnisse durch Campbells Arbeit eine Bestätigung finden. Trotzdem dürfte die vorhegende Unter- suchung auch jetzt nicht überflüssig sein, da sie weiter ausholt und den Einzelfragen genauer nachgeht, als dies in einem Zeit- schriftenaufsatz möglich ist. Ich habe im folgenden im allgemeinen Campbell nur da erwähnt, wo er eine andere Ansicht vertritt als ich. Übereinstimmungen habe ich nur in ganz wenigen Fällen hervorgehoben; es muß genügen, daß ich meiner grundsätzlichen Zustimmung hier Ausdruck gebe. Der nachurchristliche Sprachgebrauch von xotvwvia ist in der vorhegenden Arbeit nur insoweit herangezogen, als er die NT- liche Verwendung des Begriffs erläutern kann. 1 A. Carr, The 'fellowship' of Acts 2 4, and cognate words. Expositor 8. Ser. 5, 1913, S. 458—464. ' C. A. Anderson Scott, What happened at pentecost in: The Spirit ed. B. H. Streeter 1919, S. 117—158. ' W. S. Wood, Fellowship. Expositor 8. Ser. 21, 1921, S. 32—40. 4 S. 352—380. Teil I Kotvuvia im nichtchristlichen Sprachgebrauch § 1. Koivcovéb) Einer Untersuchung der Bedeutung des Substantivs xoivcovia muß selbstverständlich eine Untersuchung des Verbums xoiviovéw vorangehen. Und zwar soll xoivwvé» sowohl auf seine Bedeutung als auf die Verbindungen hin, in denen es auftritt, betrachtet werden. 1. KoiV(i>véb> verbunden mit dem Gtenetiv der Saohe Die ursprüngliche Bedeutung ist »Anteil haben oder nehmen an etw.« zur Kennzeichnung eines bestehenden Zustandes. Vgl. Kühner-Blaß § 328,1 : die Verba auf éa> bezeichnen »größten- teils ein sich Befinden in einem Zustand oder die gewohnte Aus- übung einer Tätigkeit«. Aesch. Suppl. 324: Soxsite ST) ¡IOT TijaSs XOIVÌDVEÌV ^DOVÒ? x' àp- Xaìov. Plato, Leg. IX 859 er noir^a. jiév, Zitep av ijj 2ixaiov, a^sSòv oaov 7C&p av toö öixaioo xotvawfl, xatà toaoöiov xal toö xaXoö [leté^ov èatt1. Ps.-Plato Def. 411b: {teaTjftßpia /pdvo? èv $ töv oa)(tàto)v ai oxtaì èXa^iotoo (t^xou; xotvwvoöaiv. 1 Nach diesem Beispiel (und anderen) geurteilt, wird xoivoivtoi tivó? und ¡j-tTÉ^iu «vói in gleicher Bedeutung gebraucht. Vgl. z. B. Ditt. Syll.* 167, 40: . . . si ti? xal iXXot fieté[a]x«v èxotvóivYjaev rfji; npa£io{. Philo, Op. mund. 73. P. Lond. 1660, 18. Siehe ferner G. Thieme, Die Inschriften von Magnesia a. M. und das NT 1906, S. 29 f. — Daß sie dennoch nicht Synonyma sind, geht daraus hervor, daß xoivoivéut eine Reihe von Bedeutungen erlangen kann, die (¿eTc^ui nicht hat, wie z. B. : Zusammensein, verkehren usw. (vgl. die folgenden Seiten), xotvtuviut ist der weitere, umfassendere Ausdruck, der ein innigeres Teilhaben bezeichnen kann. Dasselbe Verhältnis besteht zwischen xotvuma und (JUXO/TJ. 1» 4 Teil I Xenoph. Resp. Lac. 1,9: 01 tot» ¡lèv févooc xai rij? Suvájisíú? xotvuvoòat, . . . Isoc. Areop. 31: . . . jtatpiSo? xoiveovoòvta lambì. Vita Pyth. XXXV 248: KbXwv àvrjp Kpotcimátif]? . . . rcàaav jtpo^ojtíav mapaa^ójievoí itpò? tò xoivcovijaai toö Iluda- fopeioo ßioo. Ebenso wird aufxotvwvéw konstruiert; die Zusammengehörig- keit derer, die Anteil haben, wird durch das oov gekennzeichnet. Z. B. Hippoer. itepl äpftpcov 85: tà tè rij<; xvTfjpjc aofxotvaívéovta. Demosth. 57, 2 : aofxsxoivo)vijxa[j.ev zf¡z 5ó£t¡s taÚTTjc. Die Verbindung von xotvuvéw mit dem Genetiv der Person ist dem Griechischen fremd. Anhang: Koiva>véa> kann auch — jedoch sehr selten — zur Bezeichnung einer noch nicht vollzogenen Teilnahme verwandt werden. Und zwar ist dieser Gebrauch ein doppelter. a) Koiviovéo) = 'Anteil nehmen', d. h. : man beansprucht zur Erreichung der Teilhabe einen Anteil, man nimmt ihn sich (vgl. Bauer, s. v. xoivoiváto 1 b 7: »das Anteilhaben an etwas kann auch so zustande kommen, daß man selbst einen Anteil beansprucht«). Am deutlichsten begegnet dieser — sehr seltene — Gebrauch in imperativischen Sätzen: LXX Prov 1 11: (IO) \LÍ¡ os 7tXavT)atüot.v äv8pe? aasßeis, jiTjSs ßooXTjfrgs (11) èàv rcapaxaXéawoí os XiYovtsc 'EXOè jwd' T|H<I>v, xotvwvTjoov affiato ? (die letzten zwei Worte sind eine sehr freie Übersetzung von DT1? rO"liO »wir wollen auf Blut lauern«). Philostr. VitaAp.'V25: xai ßoöv, Spij, àjtavdpaxtw ni|j.epov xai xoivcóvsi toó xarcvoö r)[ùv. Es ist nicht zu verkennen, daß xoivcovéco sich damit von seiner ursprünglichen Bedeutung entfernt. b) Koivcavso» = 'Anteil geben'. Kotvaivéco hat außerordentlich selten diese Bedeutung. Von einigen Forschern wird sie sogar ganz geleugnet1. Sie begegnet in älterer Zeit erstmalig bei Plato und wird erst in späterer Zeit gebräuchlicher. Zwei Fragen müssen hier beantwortet werden: 1. Wie erklärt sich diese Bedeutung? 2. Wie erklärt sich der seltene Gebrauch dieser Bedeutung ? 1 m. W. zuletzt von B. Weiß zu Rm 12 ig und von Sieffert zu Gäl 6 g. (Beide Kommentare sind in letzter Auflage 1899 erschienen.) Campbells Aus- führungen zu der Bedeutung 'Anteil geben' befriedigen nicht (a. a. O. 367 f.). Er erkennt sie zwar an, vermag ihre Entstehung aber nicht zu erklären.

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