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Der Bauer als Millionär PDF

84 Pages·1952·1.855 MB·German
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Ferdinand Raimund Der Bauer als Millionär Reclam Universal-Bibliothek Das »romantische Original-Zauber märchen« vom Bauer als Millionär ist Raimunds erste vollgültige dichterische Leistung. Seit der Uraufführung von 1826 war die Geschichte des Bauern Fortunatus Wurzel ein großer Publikumserfolg und eine Paraderolle für Raimund selbst, wozu vor allem das Lied des Aschenmanns und das zur Volksweise gewordene »Brüderlein fein« beitrugen. FERDINAND RAIMUND Das Mädchen aus der Feenwelt oder DER BAUER ALS MILLIONÄR ROMANTISCHES ORIGINAL-ZAUBERM1!.RCHEN MIT GESANG IN DREI AUFZOGEN MIT EINEM NACHWORT VON WILHELM ZENTNER PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART Der Text folgt: Ferdinand Raimund: Sämtliche Werke. Histo risch-kritische Säkularausgabe. Herausgegeben von Fritz Bruk ner und Eduard Castle. Erster Band. Wien: Anton Schroll, [1934]. - Die Orthographie wurde in der Zusammen- und Getrenntschreibung modernisiert, die Interpunktion in einigen Fällen dem heute üblichen Gebrauch angepaßt, die Worterklä- rungen wurden beigefügt. Universal-Bibliothek Nr. 120 Alle Rechte vorbehalten © 1952 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart Satz: Vereinsdruckerei Heilbronn eGmbH Druck und Bindung: Reclam, Ditzingen Printed in Germany 1989 RECLAM und UNIVERSAL-BIBLIOTHEK sind eingetragene Warenzeichen der Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart ISBN 3-15-000120-X PERSONEN La k r i rn o s a, eine mächtige Fee, verbannt auf ihr Wolkeri'schloß Antimon i a, die Fee der Widerwärtigkeit Borax, ihr Sohn B u s t o r i u s, Zauberer aus W arasdin A ja x er l e, Lakrimosens Vetter und Magier aus Donau-Eschingen Zen ob i u s, Haushofmeister und Vertrauter der Fee Lakrimosa ~:V::} Feen aus der Türkei Lira, die Nymphe von Karlsbad E i n T r i t o n } T k .. tl Zwei Furien on uns er Ein Diener der Fee Lakrimosa Ein Fiaker E i n B e d i e n t e r des Bustorius E i n G e n i u s als Laternbube Der Morgen, der Abend, die Nacht, der Blödsinn, die Trägheit und mehrere andere allegorische Personen. Zauberer. Feen. Vier Genien Die Zufriedenheit Die Jugend Das hohe Alter I 11 i, Briefbote im Geisterreiche Ein Satyr Amor Hymen Ein Genius der Nacht E i n G e n i u s an der Quelle der Zufriedenheit Geister der Nacht. Sechs Pagen und sechs Mädchen Der Ne i d}M'l hb "d Der Haß zc ru er 4 Personen Top h an, Kammerdiener des Hasses Ni g o w i t z, ein dienstbarer Geist des Hasses Eine geistige Wache Ein Papagei Neun Geister als Wächter des Zauberringes. Genien. Geister, Furien und Diener des Hasses Fortuna tu s Wurzel, ehmals Waldbauer, jetzt Millionär L o t t c h e n, seine Ziehtochter Lorenz, ehmals Kuhhirt bei Wurzel, jetzt sein erster Kammerdiener H a b a k u k, Bedienter Kar 1 Schi 1 f, ein armer Fischer Musensohn } Sc h m eiche 1 f e 1 d Wurzels Zechbrüder Afterling Ein Schlosser Ein Tischler Mehrere Bediente bei Wurzel. Gesellen. Volk Die Handlung beginnt am Morgen des ersten Tages und endigt am Abende des zweiten. Spielt teils im Feenreiche, teils auf der Erde. ERSTER AUFZUG ERSTER AUFTRITT Großer Feensaal, mit magischen Lampen von verschie denen Farben hell beleuchtet, welche, auf Kandelabern angebracht, die Kulissen zieren. Im Hintergrunde die Öffnung eines großen Bogentores, welches durch einen schalartigen, mit Gold :p_~rbrämten Vorhang verdeckt ist. In der Mitte des Theaters spielen zwei Furien, ein Triton und der kleine Borax ein Quartett von zwei Violinen, Viola und Violoncello. Die Stimmen des Quartetts wech seln mit Solo. Die Instrumente sind von Gold, die Pulte ideal. Im Kreise sitzen: Bustorius, Zenobius, Antimonia, Selima, Zulma, Lira, der Morgen, die Nacht, der Abend, der Blödsinn und mehrere andere allegorische Personen, Zauberer und Feen, die von Zeit zu Zeit von vier Ge nien, welche als geflügelte Livreebediente gekleidet sind, auf silbernen Tassen mit Konjekturen bedienet werden, Das Ganze wird von fo!~endem Chor begleitet. Chor. Welch ein herrliches Konzert, Wo sich hoch die Kunst bewährt. Was ist Amphions Geklimper? Selbst Apollo ist ein Stümper, Wenn man solche Künstler hört. Bravo! Bravo! 0 vortrefflich! Bravo! Bravo! (Verhallend.) Bravo - Bravo - (Al/gemeiner Applaus. - Alles erhebt sich von den Sitzen, die Spielenden legen ihre Instrumente weg und verneigen sich.) Zen ob i u s. Bravissimo, meine Herren! das haben Sie gut gemacht, (zu dem Triton) besonders Sie. Bustori u s (tritt vor, einen Csakan1 in der Hand, t. Cs:ik3.ny, Hakenhammer, eine ungarische Reiterhiebwaffe. 6 1. Aufzug, 1. Auftritt im ungarischen Dialekt). Isten utzek2! ist das schönes Quartett, von wem ist das komponiert? Z e n o b i u s. Das Adagio ist von einem Delphin. B u s t o r i u s. Und das Furioso? Zen ob i u s. Von einer Furie. B u s t o r i u s. Das ist schön, Furie kann am besten machen Furioso. B o r a x. Aber Mama, mich loben s' gar nicht. Antimonia. Sei nur still! B u s t o r i u s. Das kleine Bühel greift aber manchmal ein bissel falsch. Antimon i a (die währenddem ihrem Sohn immer den Schweiß von der Stirne gewischt hat). Mein Herr! das könnte mich beleidigen. Er ist der erste Violin spieler im ganzen Feenreich, er hat einen englischen Meister, der für jede Lektion zweihundert Schillinge bekommt. Z e n o b i u s. Ganz gut, aber überlassen Sie sein Lob andern Leuten. Antimon i a. Wer kann ihn unparteiischer beurteilen als ich, seine Mutter? (Eitel.) Obwohl mirs, meiner Jugend und meiner Reize wegen, niemand ansieht, daß ich seine Mutter bin. Bustori u s. Nein, hätt ich Ihnen für seine Groß mutter gehalten. Antimon i a. 0 Sie einfältiger Zauberer! (Borax weint laut.) Pfui! mein Boraxi, mußt nicht weinen. Hörst! mußt gar nicht aufmerken auf die abscheuligen Leute da. Borax (weinerlich). Freilich, was liegt denn mir an den Leuten, die können alle weniger als ich. Antimon i a. Ja mein Bubi, so ists recht! jetzt bist brav! Zen ob i u s (lachend). Bravissimo! Bustori u s (lachend). Das ist gute Erziehung. Buben tut sie schön, und Meister gibt sie Schilling. A n t i m o n i a. Beleidigen Sie mich nicht länger, oder ich verlasse die Gesellschaft - (Will fort.) 2. Meiner Seel. 1. Aufzug, 2. und 3. Auftritt 7 Z e n o b i u s. Bleiben Sie. Hat Lakrimosa Sie darum zu sich gebeten, um zu streiten? Sie wird den Augenblick erscheinen, sie empfängt nur ihren Vetter, den sie aus Donau-Eschingen erwartet hat und der wie Sie alle im Hexengasthof abgestiegen ist, weil im Palast hier niemand wohnen darf. A n t i m o n i a. Gut, aus Höflichkeit will ich bleiben, aber schweigen kann ich nicht, durchaus nicht! Bustori u s. Das ist liebenswürdige Frau, wenn id1 einmal heirate, nimm ich keine andere, aber sie auch nicht. ZWEITER AUFTRITT Ein Feendiener. Vorige. Diener. Die Fee. B u s t o r i u s. Sie sieht noch gut aus vom weiten. Zen ob i u s. Das Schicksal hat sie mit ewiger Jugend beschenkt, darum hat der Gram ihre Reize gescho11t. DRITTER AUFTRITT Lakrimosa erscheint mit betrübter, aber doch höfl ieber Miene. Ajaxerle im schwäbischen gestreiften Zauberhabit. Er ist sehr geschäftiger, gutmütiger Natur. Trippelt gerne herum und sagt alles mit dummlachender Miene, als freute ihn alles, was er spricht. Vorige. A 11 e. Vivat die Hausfrau! L a k r i m o s a. Es freut mich, meine werten Gäste, wenn Sie sich gut unterhalten haben. A 11 e. Vortrefflich! L a k r i m o s a. Hier stell ich Ihnen meinen geliebten Vetter vor, Magier aus Schwabenland. A ja x er 1 e (im schwäbischen Dialekte). Freut mich, Sie allerseits kennenzulernen. A 11 e. Freut uns! B u s t o r i u s. Was Teuxel! das ist ja der Ajaxerle? A ja x er 1 e. Der Tausend, wie kommen denn Sie da her? ah Herrjegerle, das freut mich! (Umarmt ihn.) 8 1. Aufzug, 3. Auftritt La k r im o s a. Kennen sich die Herren? A ja x er l e. Das glaub ich. Wo haben wir denn nur geschwind Freundschaft geschlossen? B u s t o r i u s. Wissen Sie nicht? Auf dem letzten Geister diner in Temeswar. A ja x er 1 e. Richtig! wo Sie mir die Bouteille Wein an den Kopf geworfe habe, da hab ich die Ehr gehabt, Sie kennezulerne. La k r im o s a (tritt zwischen beide). Genug, meine Herren, diese schönen Erinnerungen ein andersmal. An mir ist die Reihe. (überblickt alle mit Wohlgefal len, dann spricht sie mit Gefühl.) Ja, es ist keines aus geblieben, alle sind sie hier, die mein Schmerz zu sich bitten ließ. Türkische, böhmische und ungarische Wol ken haben sie zu mir getragen. (Jedem die Hand rei chend.) Mein Bustorius aus Warasdin, meine Freundin, die Nymphe von Karlsbad, sogar Selima und Zulma, die Feen von der türkischen Grenze. Du stille Nacht, an deren Busen ich so oft mein sinnend Haupt gelegt. Der Morgen und der Abend. Blödsinn und Faulheit et cetera, et cetera, alle, alle sind sie hier. Bustori u s. Ist das Freude, sind wir alle da! La k r im o s a. Und nun hören Sie die Ursache, war um ich Sie auffordern ließ, Ihre Wolkenschlösser zu verlassen und mir in meiner bedrängten Lage Beistand zu leisten. A 11 e. Erzählen Sie. (Alle setzen sich.) La k r im o s a. Es sind nun volle achtzehn Jahre, als ich an einem heitern Juliustage auf einem Sonnen strahl nach der Erde fuhr und mich in Blitzesschnelle in einem angenehmen Tal befand. Vor mir stand ein junger blonder Mann, sein edler Anstand und sein gemütliches Auge bürgten für die Aufrichtigkeit seines Herzens. Ihn zu sehen und zu lieben war das Werk eines Augenblicks. Es war der Direktor einer reisen den Seiltänzergesellschaft, die in diesem einsamen Orte halt machte und nicht mehr weiterziehen wollte, bis die für zweihundert Gulden rückständige Gage augen blicklich gesichert wäre. Mein Entschluß war gefaßt: er mein Gemahl oder keiner - ich zauberte ihm schnell

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