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Denkweisen der Rechtswissenschaft: Einführung in die Theorie der rechtswissenschaftlichen Forschung PDF

27 Pages·1979·1.064 MB·German
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Forschungen 48 aus Staat und Recht Herausgegeben von Univ.-Prof. Dr. Giinther Winkler im Zusammenwirken mit Univ.-Prof. Dr. Walter Antoniolli Universitat Wien Springer-Verlag Wien · New York 1979 Denkweisen der Rechtswissenschaft Einfiihrung in die Theorie der rechtswissenschaftlichen Forschung Aulis Aarnio Springer-Verlag Wien · New York 1979 Verfasser: Prof. Dr. AULIS AARNIO, Institut fUr Privatremt, Universi tat Helsinki, Finnland Gedruckt mit Unterstiitzung cler Oesterreichischen Nationalbank, Wien, und der Ersten osterreichischen Spar-Casse, Wien. Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Namdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder iihnlimem Wege und der Speimerung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. @ 1979 by Springer-VerlaglWien CIP-Kurztitelaufnahme der Deutsenen Bibliothek Aarnio, Aulis: Denkweisen der Reentswissensenaft: Einf. in d. Theo rie d. reentswissensenaftl. Forsenung I Aulis Aarnio. - Wien, New York: Springer, 1979. (Forsenungen au. Staat und Reent; 48) ISBN-13: 978-3-211-81526-7 e-ISBN-13: 978-3-7091-8 544-5 DOl: 10.1007/978-3-7091-8544-5 ISSN 0071-7657 ISBN-13: 978-3-211-81526-7 Meinem Lehrer und Freund Simo Zitting Vorwort Die vorliegende Abhandlung ist urspriinglich fur die Bedurfnisse eines finnischen Leserkreises entstanden. Viele Umstande, nicht zuletzt das Fehlen eines fUr den Hochschulunterricht geeigneten Lehrbuches, haben mich zur Abfassung einer Gesamtdarstellung der juristischen Forschungstheorie angespornt. Obwohl es sich in mancher Hinsicht aus drucklich urn eine Gesamtdarstellung handelt, durfte es trotzdem nicht vollig berechtigt sein, die vorliegende Abhandlung als eine Elementardar stellung zu bezeichnen. Bei ihrer Abfassung habe ich namlich dreierlei Lesergruppen im Auge gehabt: solche, die mit ihren juristischen Studien beginnen, solche, die im Studium schon fortgeschritten sind, und solche, die sich der Forsch·erlaufbahn zuwenden wollen. Der Grund fur die Wahl einer so ausgedehnten Leserschaft ist grundsatzlicher Natur. Meiner Auffassung nach sollte sich die Lehre und die Beschaftigung mit der Rechtstheorie nicht nur auf irgendeine bestimmte Phase des Studiums oder der Forschung konzentrieren. Sie sollte integriert - zum Teil auf verschiedene Weise und verschieden betont - in jeder juristischen Ausbildung vorhanden sein. 1m Zuge des Schreibens habe ich jedoch bemerkt, daB ich vielleicht nicht iiberall an diesem Anfangs ziel habe festhalten k6nnen. Vieles, das ich gewahlt habe, ist namlich - einmal mehr und einmal weniger deutlich - in Richtung auf die zuletzt aufgezahlte Lesergruppe betont. Somit ist dieses Buch eigent lich zu einem Wegweiser fur solche Leser geworden, die bei ihrer eigenen schriftstellerischen Tatigkeit auf Probleme theoretischer Art stoBen. Zugleich ist es eine Art Selbstbekenntnis, ein Bericht dariiber, auf welche Weise ich personlich jene Arbeit deute, die ich als Zivil rechtsforscher im Laufe der Jahre geleistet habe. 1nfolge des Charakters meiner Darstellung und ihrer Kurze habe ich jedoch die Ausdrucksweise verdichten und mich an vielen Stellen knapper und weniger vollstandig ausdriicken mussen, als ich es ge wunscht hatte. Deshalb muB ich die mit der Materie Vertrauten bitten, mir die Vernachlassigung mancher Probleme zu verzeihen, die in einer anders gearteten Betrachtung eine Anmerkung verdient hatten. 1ch hoffe jedoch, daB mein Streben nach Allgemeinverstandlichkeit weder die Schwierigkeit der zu behandelnden Probleme noch die Ungesichert- VIn Vorwort heit der vorgesmlagenen Antworten verdeckt. Jetzt ist jedom die Zeit gekommen, die Arbeit au! der Hand zu legen und sie ihre eigenen Wege gehen zu lassen. Zu den in der Darstellung eingenommenen Positionen bieten u. a. meine Biimer On Legal Reasoning (1976) und Legal Point of View (1977) zusatzlimes Material. Sie bieten zugleich einen gedanklimen Hintergrund fiir die vorliegende Abhandlung und geben Auskunft iiber meine rechtsphilosophische Gesamtanschauung. Beim Veranschaulichen der Entscheidungsvorschlage habe ich ver haltnismaBig viele, aus der praktischen Rechtslehre entnommene Bei spiele verwendet, oft solche, die mich in irgendeiner Hinsicht bei meiner Forschungsarbeit nom weiter beschaftigt haben. Da ich hauptsachlich das Zivilrecht, im besonderen das Familien- und Erbrecht, studiert und erforscht habe, ist aum meine Auswahl der Beispiele dadurch bestimmt. Vielleimt entsteht daraus jedom kein ernsthafter Namteil. Wie ich glaube, lassen sich aus verschiedenen Rechtsgebieten ziemlich miihelos Parallelbeispiele konstruieren. AuBerdem diirfte das Ersinnen solmer Beispiele fiir den Leser den besten Weg zum Verstandnis der Aufga ben und des Charakters: der Rechtswissenschaft weisen. Fiir die Fertigstellung des Manuskripts dieses Buches gilt mein be sonderer Dank dem Institut fUr Rechtsphilosophie der Universitat Salzburg. Sein Vorstand Univ.-Prof. Dr. ILMAR TAMMELO hat keine Miihe gesmeut, um sim in das Manuskript zu vertiefen; im bin ihm fiir mehrere hilfreime Ratsmlage zu Form und Inhalt meiner Arbeit zu Dank verpflimtet. Inhalt1im und sprachlim wurde das Manuskript aum von Oberassistent Dr. HELMUT SCHREINER und zuletzt von Ober rat Dr. DOROTHEA MAYER-MALY durmgesehen und verbessert, der im fiir ihre Miihe aufrimtig dankbar bin. Prof. Dr. ALEKSANDER PECZENIK hat sich ebenfalls ausfiihrlich mit dem Manuskript beschaftigt. Seine umfassenden rechtstheoretischen Kenntnisse und seine scharfe Beobadttungsgabe haben auf bedeutende Weise zur endgiiltigen Formung des Werkes beigetragen. Dafiir sei ihm mein aufrichtiger Dank ausgespromen. Ferner mochte ich JYRKI UUSITALO meinen herzlichen Dank fiir viele wertvolle Anregungen aussprechen, welme die wissenschaftsphilo sophismen Absmnitte des Manuskriptes betrafen. Das Manuskript wurde von Dr. phil. BERND ASSMUTH aus dem Finnischen ins Deutsche iibersetzt, der unter den finnischen Forschern als ein erfahrener und kundiger Fachmann bekannt ist. Fiir seine sorg- Vorwort IX Hiltige und gewandte Obersetzung, die meine Gedanken bis ins einzelne in korrekter Weise wiedergibt, will ich ihm meinen besonderen Dank ausdriicken. H e lsi n k i, im Sommer 1979 AULlS AARNIO Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 2. Wissen, Wissenschaft und Wirklichkeit 9 2.1. Was ist Wissen? 9 2.1.1. Glaube an das Wissen und an die Wissenschaft 9 2.1.2. Anwendungsweisen des Wissensbegriffes 9 2.1.3. Problem der Regelkenntnis 11 2.1.4. Voraussetzungen des Wissens 12 2.1.5. Invari'anz 12 2.1.6. Systematik 13 2.1.7. Begrifflichkeit 13 2.1.8. Terminologische Prazisierung: Satz Gedanke 14 2.1.9. WissensmaBige Glaubensvorstellung 15 2.1.10. Was ist Wissen? . 16 2.1.11. Wahrheit und Falschheit von Glaubensvorstellungen 16 2.1.12. Korrespondenztheorie 16 2.1.13. Koharenztheorie . 17 2.1.14. Pragmatistische Wahrheitstheorie 17 2.1.15. Epistemologischer, ontologischer und methodischer Blickwinkel . 18 2.2. Wie kann man Wissen erlangen? . 18 2.2.1. Zwei Wege zur Erlangung von Wissen 19 2.2.2. Wissenschaftliche Forschung als Wechselwirkungsereignis 20 2.2.3. Arten der Wissenserlangung 20 2.2.4. Rationalismus 21 2.2.5. Empirismus 21 2.2.6. Positivismus 21 2.2.7. Yom Begriff des Erfahrungswissens; Kritik des Positivismus 23 2.2.8. Analytische Satze . 24 2.2.9. Synthetische Satze 24 2.2.10. Begriff der Wahrnehmung 25 2.2.11. Unterschied der Naturforschung und der Gesellschaftsfor- schung 26 2.2.12. Wissen von gesellschaftlichen Tatsachen . 28 2.2.13. Begrifflicher Charakter der gesellschaftlichen Tatsache . 29 2.2.14. Die Rolle der Regeln in der Gesellschaftsforschung 31 2.2.15. Gesellschaftswissen als "iibersetztes" Wissen 32 2.3. Rechtsdogmatik - Wissenschaft oder Technik? . 33 2.3.1. Erweiterte Aufgabe der Rechtsforschung . 34 2.3.2. Betrachtung der Wirkung von Rechtsbestimmungen 35 2.3.3. Beurteilung der Bestimmungen als Aufgabe der Rechtsfor- schung 36 2.3.4. Haupteinteilung der Rechtsforschung . 37 Inhaltsverzeichnis XI Seite 2.3.5. Definition der Rechtswissenschaft 37 2.3.6. Abgrenzung der Forschungsaufgabe 38 2.3.7. Rechtslehre und Wissenschaft 39 3. Ober Rechtsregeln und ihre Erforschung 40 3.1. Der Begriff der Rechtsregel . 40 3.1.1. Deskriptive Ausdrii<xe 41 3.1.2. Praskriptive Ausdrii<xe 41 3.1.3. Normative Ausdrii<xe 41 3.1.4. Ausdru<x der Norm und ihre Beschreibung 41 3.1.5. Normbegriff: vorlaufige Bemerkung . 42 3.1.6. Zwang als Garantie der Befolgung des Verbots . 43 3.1.7. Tatbestand und Rechtsfolge 43 3.1.8. Struktur der Norm . 44 3.1.9. Normbehauptung . 44 3.2. Ober die Untersuchung von Rechtsregeln - vorlaufige Bemerkungen . 45 3.2.1. Von der "Existenz" der Norm . 45 3.2.2. Rechtsnormen und Beobachtungswissen 46 3.2.3. Gesetzestext und Normbehauptung 47 3.2.4. Die unklaren Falle . 47 3.2.5. Vieldeutigkeit von Gesetzestexten . 48 3.2.6. Auslegungssatz 48 3.2.7. Die Rechtslehre ist die Wissenschaft der Bedeutungen 49 4. Der Charakter der Rechtslehre . 50 4.1. Systematisierung der Rechtsbestimmungen 50 4.1.1. Die Stellung der Systematisierung in der Rechtslehre 50 4.1.1.1. Allgemeine Gesichtspunkte 50 4.1.1.2. Begriffsbaum . 51 4.1.1.3. Rechtsordnung und rechtliches System. 51 4.1.1.4. Systematisierungsbeispiel: Begriff des Eigentums 52 4.1.1.5. Schema einer Systematisierung S3 4.1.1.6. Notwendigkeit der Systematisierung S4 4.1.2. Die Struktur der Systematisierungstatigkeit S4 4.1.2.1. Ausgangspunkt der Systematisierung 55 4.1.2.2. Systematisierung der Rechtsstellung des Erben . 55 4.1.2.3. Fundament der Systematisierung: Rechtsnormen 57 4.1.2.4. Struktur der Systematisierung . 57 4.1.2.5. Identitat von Systemen . 58 4.1.2.6. Deutung der Identitatsannahme 58 4.1.2.7. Instrumentalismus versus Realismus 59 4.1.3. Das Verhaltnis von Systematisierung und Auslegung 61 4.1.3.1. Die vorsystematische Auffassung . 61 4.1.3.2. Zwei Systematisierungsalternativen 62 4.1.3.3. Die traditionelle Auffassung vom Eigentum 62 4.1.3.4. Analytische Anschauungsweise . 63 4.1.3.5. "Schopferische" Bedeutung der Systematisierung 63 4.1.3.6. Zweites Beispiel: analytische Ungiiltigkeitslehre 65 4.1.3.7. Zusammenfassung 66 4.1.4. Systematisierung und rechtliche Praxis . 68 4.1.4.1. Praxis und Theorie . 68 XII Inhaltsverzeidmis Seite 4.1.4.2. Theoriegehalt der die Remtsstellung des Eigenriimers betreffenden Analyse • 69 4.1.4.3. Theoretisme und praktisme Remtslehre . 69 4.2. KHirung (Auslegung) des Inhalts der Remtsbestimmungen 71 4.2.1. Allgemeine Charakteristik der Auslegungsaufgabe der Remts- lehre • 71 4.2.1.1. Bestimmung des Inhalts des Systems • 71 4.2.1.2. Die traditionellen Auslegungstheorien • 73 4.2.1.3. Pdizisierung der Angangsweise • 74 4.2.1.4. Verhaltnis zwismen der Bestimmung des Systemin- halts und der Systematisierung • 76 4.2.2. Aufzeigen der inneren Logik des Systems . 78 4.2.2.1. Beispiel: Aufzeigen der personlimen Beziehungen der Erben untereinander . 78 4.2.2.2. Beremnung der Vermogensverteilung 79 4.2.2.3. Andere Beispiele . 79 4.2.2.4. Reprasentativitat der Beispiele . 81 4.2.2.5. Bedeutungszonen der Worter . 82 4.2.2.6. Begrenzungen der formallogismen Analyse 83 4.2.3. Das Verfahren alternativer Auslegungen . 84 4.2.3.1. Klarung des Ausgangspunktes . 84 4.2.3.1.1. Vorlaufige Bedeutungsanalyse 84 4.2.3.1.2. Beispiel: Begriff der Urkunde (Akte) 84 4.2.3.1.3. Stellung der vorbereitenden Analyse in der Remtslehre • 85 4.2.3.1.4. Ausgangspunkt fur die Setzung der temni- smen Norm . 86 4.2.3.2. Uber die Struktur der temnismen Norm . 86 4.2.3.2.1. Smema der praktismen Inferenz 86 4.2.3.2.2. Begriff der temnismen Norm . 87 4.2.3.2.3. Anwendung auf die Remtslehre 87 4.2.3.2.4. An Behorden gerimtete temnisme Normen. 88 4.2.3.3. Uber die Wahrheit der temnismen Normen • 89 4.2.3.3.1. Wahrheit von Vorstellungen uber kausale Folgen . 89 4.2.3.3.2. Einzig rimtige Auslegung vom Standpunkt der temnismen Norm . 91 4.2.3.3.3. Alternative Auslegungen 91 4.2.3.3.4. Einzige rimtige Auslegung im smwamen und starken Sinn 92 4.2.3.4. Der Charakter der in den temnismen Normen ent- haltenen Ziele 92 4.2.3.4.1. Juristism-temnisme Ziele - Gesellsmaftlime Folgen • 92 4.2.3.4.2. Alternative Remtslehre, d. h. alternative Remtsanwendung 93 4.2.3.5. Temnisme Norm und empirismes Gesellsmaftswissen . 94 4.2.3.5.1. Kausalvorstellungen und Alltagserfahrung. 94 4.2.3.5.2. Verhaltnis von Rec:htslehre und Gesellsm.afts- wissensm.aft . 94 4.2.4. Eigentlim.e Auslegung: Wahl der Auslegungsalternativen . 95

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