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Deckname Arthur - KOBRA PDF

389 Pages·2008·31.07 MB·German
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Zimmer Deckname Arthur Nationalsozialismus in Nordhessen Schriften zur regionalen Zeitgeschichte Heft 17 Herausgeber: Universität Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 1 Redaktion: Dietfrid Krause-Vilmar Bernd Joachim Zimmer, geboren I944 in Dresden; 1964 Studium der Mathematik und Physik an der Philipps-Universität Marburg; 1967 Prüfung in Philosophie, Erziehungs- wissenschuften und Politik im Rahmen der Wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gynznasien; 1969 Fachwissenschaftliche Prüfung in Mathematik und Physik; 1971 Lehrer an der Christian-Rauch-Schule in Arolsen; 1978 Fachleiter mit erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichem Arbeitsschwerpunkt um Studienseminar für das Lehr- amt an Gymnasien Kassel I. Das Foto auf dem Umschlag zeigt die Arolser Kaserne im März 1945 (Genehmigung des Hessischen Landesvermessungsamtes HLVA 4/94). Die Drucklegung ist durch einen bedeutenden Zuschuß des Magistrats der Stadt Arolsen möglich geworden. Umschlag: Stephan von Borste1 Vertrieb: Jenior & Pressler, Lassallestr. 15, D 341 19 Kassel Druck: Druckwerkstatt Bräuning & Rudert, Espenau 1994 ISBN 3-88 122-772-5 ISSN 0175- 1840 O Universität Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 1 Gesamthochschul-Bibliothek Bernd Joachim Zimmer Deckname Arthur Das KZ-Außenkommando in der SS-Führerschule Arolsen Verlag Gesamthochschul-Bibliothek Kassel 1994 lnhaltsverzeichnis Vorwort Vorwort des Herausgebers 1 Arolsen im Zeichen der SS Arolsen wird Garnisonstadt Die Kaserne 19 19 - 1933 SS-Verfügungstruppe "Germania" SS-Oberabschnitt "Fulda-Werra" Stadtentwicklung 1933 - 1939 Die Kaserne vom Kriegsbeginn bis Herbst 1943 14. November 1943 2 Wege nach Arolsen Der erste Häftlingstransport Willy Apel: ''...bin ich Gegner Hitlers geworden" Walter Erdmann: Ein Leben für die Arbeiterklasse Josef Häberle: Die Aktion "Arbeitsscheu Reich" Fritz W.: "Wehrunwürdig" Kare1 Holik: "Protektoratshäftling" Marian Bolek: Auschwitz - Buchenwald - Arolsen Ludwik Majka: "...ich wollte nicht Polenschwein genannt werden" 3 Einrichtung des Außenkommandos Die Ankunft der Häftlinge in Arolsen Der Ausbau der Häftlingsunterkunft Die SS-Führerschule des Wirtschafts-Verwaltungsdienstes Der Häftlingstransport aus.Dachau Edward Rozmus: "...ich glaubte nicht, daß ich das Lager überstehen würde'' Femand Labalue: "...ich war in der Versuchsstation für Häftlinge" Das SS-Bekleidungslager Arolsen 4 Konzentrationslager und Außenkommandos Konzentrationslager von 1933 bis Kriegsbeginn Konzentrationslager von Kriegsbeginn 1939 bis 1942 Die Wende mit der Einrichtung des SS-WVHA 1942 Konzentrationslager in der zweiten Kriegshälfte 5 Struktur und Größe des Außenkommandos Arolsen Zuweisung von Häftlingen in ein Außenkommando Die Entwicklung der Kommandogröße Die Herkunft der Häftlinge Das Alter der Häftlinge Die Berufe der Häftlinge 6 Arbeiten Tagesablauf im Außenkommando Arolsen Arbeiten für die "SS-Führerschule" Das Küchenkommando Die Frisörstube Die Werkstätten Arbeiten für das "SS-Kleiderlager" Sondereinsätze außerhalb der SS-Kaserne Baukolonnen Häftling zur besonderen Verwendung 'z.b.V.' Das Häftlingsentgelt 7 Lebensbedingungen Aufenthalts- und Schlafräume Hygienische Verhältnisse Medizinische Versorgung Essen Zusammenhalt Das Kapo-System Zeit-Vertreiben Bewachung Allgegenwart der SS Rücküberstellungen nach Buchenwald Kontakte zu Zivilisten Kontakt nach Hause Informationen über die militärische Entwicklung 8 Flucht Köpenickiade in Arolsen Pierre Schaul und Nic Wolff Vorbereitungen zur Flucht Reaktionen Weitere Fluchtversuche 9 Die letzten Wochen Die Auflösung der SS-Führerschule Das Näherrücken der Front Die Räumung des Außenkommandos Arolsen Das Kriegsende für Arolsen Die Evakuierung aus Buchenwald Die Befreiung 10 Nach der Befreiung Die ersten Tage nach der Befreiung Der Neubeginn 1 1 Strafverfolgung Der Militärgerichtsprozeß gegen den Kommandoführer Ermittlungen der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltung Ludwigsburg 12 Zusammenfassung Anhang Die Häftlinge des Außenkommandos Arolsen Anmerkungen Archivalien Literaturverzeichnis Viele Menschen haben zu diesem Buch beigetragen. Ihnen allen danke ich. Mein besonderer Dank gilt den ehemaligen Häftlingen des Außenkommandos Arolsen, die oft unter erheblicher seelischer Belastung ihre Erlebnisse schilderten, den Arolser Zeitzeugen, die auch unter Hintanstellen persönlicher Befürchtungen berichteten, Frau Danuta Kolakowska, die den Kontakt zu den polnischen Häftlingen vermittelte, Herrn Jörg Kammler, der den Zugang zu den Archiven ermöglichte, Hesrn Dietfrid Krause-Vilmar, der die Arbeit anregte und betreute, der Stadt Arolsen, die den Druck mit einem bedeutenden Zuschuß unterstützte, meiner Frau. Vorwort Der vorliegende Band liefert einen wesentlichen und lange vermißten Beitrag zur Er- forschung der Geschichte der Stadt Arolsen in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine genuin für militärische Zwecke und Belange konzipierte und realisierte Archi- tektur, die ehemalige 83er Kaserne, und die Geschichte ihrer Nutzung sind ein zentrales Thema des Buches. Von 1935 bis 1945 waren hier verschiedene Einheiten der SS unter- gebracht. Im November !9 43 wurde in der ehemaligen Arolser Kaserne die SS-Führer- schule des Wirtschafts-Verwaltungsdienstes, verbunden mit einem Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald, eingerichtet. Von November 1943 bis zum März 1945 waren in diesem Lager etwa 183 Menschen gefangen. Sowohl die Institution dieser SS- Führerschule als auch die Struktur, Einrichtung und Größe des Außenkommandos ließen sich durch die erhaltenen zeitgenössischen Dokumente wie Kriegszeitdokumente des Konzentrationslagers Buchenwald, die bis Ende 1944 großenteils überliefert sind, Akten aus der Verwaltung der SS-Führerschule und die Prozeßakten gegen den SS-Komman- doführer rekonstruieren. Über die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Arolser Außenkommando wurden Zeit- zeugen befragt. Ungefähr 200 damals in der Stadt lebende Zivilisten und SS-Angehörige schilderten ihr Erinnern. Den Lebensweg von 33 der ehemaligen Häftlinge konnte der Autor zurückverfolgen. Die persönlichen Erinnerungen und Schilderungen der von ihnen durchlebten Zeit im Lager sollten von uns als Mahnung gegen jedes menschenverach- tende Verhalten begriffen werden. "Für jeden einzelnen Häftling hatte die Zeit im Lager eine andere Bedeutung, niemand anders hatte die Zeit in Arolsen so erlebt wie er, und wenn sich ein anderer daran erinnert, so sind es nicht seine, sondern die Erinnerungen des anderen an die Zeit in Arolsen." - Mit diesem eindrücklichen Satz beschließt Bernd Joachim Zimmer seine Studie. Die Geschichte dieser Kaserne ging, bevor sie von belgischen Streitkräften übernom- men wurde, zunächst in andere Richtung weiter. Kurz nach Kriegsende wurde Anfang 1946 in der Kaserne mit ihrer ambivalenten Geschichte eine bedeutende humanitäre In- stitution eingerichtet, das Central Tracing Bureau, der spätere Internationale Suchdienst des Roten Kreuzes. Im Erscheinungsjahr dieses Buchs endet die militärische Nutzung des geschichtsträchtigen Gebäudekomplexes. Arolsen, im Februar 1994 Helmut Kossmann Bürgermeister der Stadt Arolsen Vorwort des Herausgebers Es war im Jahre 1944 in Deutschland ein großer Unterschied, ob man als KZ-Gefan- gener im Lager Buchenwald selbst sein Dasein zu bewältigen hatte oder ob man auf Transport in ein Außenkommando ging. Denn in den meisten Außenkommandos waren die Haftbedingungen und die Lebensverhältnisse etwas erträglicher. Die Lagerleitung war in weite Ferne gerückt; man arbeitete in einem kleinen, überschaubaren Bereich, Gefangene und Wachmannschaften rückten - ob sie wollten oder nicht - näher aufeinan- der zu, schließlich war nicht selten die für einen Konzentrationär bereits verloren ge- glaubte wirkliche Welt, war die Stadt, waren Menschen, Häuser und Straßenbahnen plötzlich wieder in greifbarer Nähe. Allerdings bestanden große Unterschiede zwischen den insgesamt 1.014 Außenkom- mandos und Nebenlagern der nationalsozialistischen ~onzentrations1ager.l So gab es auch Außenkommandos, die den Verhältnissen im sogenannten Stammlager in nichts nachstanden oder diese noch überboten und die von den Gefangenen gefürchtet waren. Das Außenkommando Hessisch Lichtenau z.B., in dem Frauen in einer Munitionsfabrik bei giftigen Dämpfen und unter Lebensgefahr arbeiten mußten2, hatte einen anderen Charakter als z.B. das Außenkommando Kassel im Druseltal - ein Baracken-Baukom- mando -, von dem der ehemalige niederländische Gefangene Alfred F. Groeneveld be- richtet hat, daß es dort keinen elektrisch geladenen Zaun gab, man die Vögel zwitschern hörte (es lag mitten im Habichtswald), keine schreienden oder tobenden Wachposten um das Gebäude standen, "das Ganze nicht so erschreckend wie das große Lager Buchen- wald'13 war. Letzteres galt auch für das Außenkommando Arolsen, über das Bernd Joachim Zim- mer im vorliegenden Buch berichtet. Das Kommando befand sich in einer Kaserne. In dieser Kaserne war eine SS-Führer- schule eingerichtet worden. SS-Männer unterschiedlicher Dienstgrade wurden hier in zehnwöchigen Kursen zum Führer des "Wirtschafts-Verwaltungsdienstes" im Rahmen der SS vorbereitet. Etwa 1.000 SS-Lehrgangsteilnehmer befanden sich jeweils gleichzei- tig in dieser SS-Führerschule. Der Autor berichtet über die Unterrichtsfächer und Prü- fungen dieser Einrichtung, die dem Wirtschafts-Verwaltungshauptamt der SS in Berlin unterstand. Manch einer der erfolgreichen Absolventen dieser SS-Führerschule sollte später, so muß man annehmen, in einem Konzentrationslager oder in einem Vernich- 1 Vgl.: Das nationalsozialistische Lagersystem (CCP). Herausgegeben von Martin Weinmann. Frankfurt a.M. 1990; S. XXII und S. 729 ff. 2 Dieter Vaupel: Spuren die nicht vergehen. Eine Studie über Zwangsarbeit und Entschädigung. Kassel 1990 (Nationalsozialismus in Nordhessen - Schriften zur regionalen Zeitgeschichte, Heft 12) 3 Alfred F. Groeneveld: Im Außenkommando Kassel des KZ Buchenwald. Kassel 1991 (Nationalsozia- lismus in Nordhessen - Schriften zur regionalen Zeitgeschichte, Heft 13), S. 24. tungslager in der Haushaltsabteilung, der Personalabteilung oder in einer anderen büro- kratischen Praxis tätig werden - das Ende des Krieges kam dem zuvor. Die KZ-Gefangenen des Außenkommandos Arolsen waren dorthin zusammengezo- gen, um als "dienstbare Geister" für die SS-"Lehrer" und SS-"Schüler" tätig zu sein. Die Gefangenen besorgten die Küche, reinigten die Kleidung, frisierten, putzten, räumten und waren als solche tragender Teil des gesamten alltäglichen Betriebs dieser "Schule". Die Gefangenen waren Hausangestellte bzw. "Hausknechte". Aufgrund dieser persönli- chen Dienste entstand - unvermeidlich - auch vielfach persönliche Nähe zwischen Ge- fangenen und SS-Leuten. Man sprach miteinander eben auch über die Qualität des Es- sens, die Art des Haarschnitts und anderes scheinbar Triviale, hier aber deshalb Unge- wöhnliche, weil damit die scharfe Trennung zwischen "Herrenmenschen" und "Unter- menschen" durchbrochen wurde. Da man Hausangestellte in der Regel gut behandelt, weil man auch von ihnen täglich gut bedient werden möchte, ist es verständlich, daß sich in diesem Außenkommando Be- sonderheiten ergeben haben, die in anderen Kommandos in der Regel nicht anzutreffen waren: Die Gefangenen wurden relativ gut behandelt und versorgt. Es herrschten weder täglicher Terror noch Mißhandlungen vor. Tötungsverbrechen sind für das Kommando nicht erwähnt oder nachgewiesen worden. Die Köpenickiade (die erfolgreiche Flucht von vier Gefangenen in SS-Offiziersuni- form) erscheint unter diesem Aspekt als nicht untypisch, setzte eine solche Tat doch relativ ungebrochenes Selbstbewußtsein, Kühnheit und Entschlossenheit voraus, wie sie in den "harten" Lagern bei den Gefangenen eher nicht mehr zu finden waren. Und doch blieb jeder KZ-Gefangene gefährdet und bedroht, mißachtet und ausgebeu- tet - in Arolsen z.B. allenfalls auf Zeit und jederzeit überraschend kündbar etwas besser gestellt, weil Buchenwald ihn befristet dorthin abkommandiert hatte. Für etwa ein Drittel der in Arolsen Gefangenen erfolgte nämlich eine kurzfristige und erzwungene Rücküber- stellung in das Stammlager Buchenwald. Als nach der Auflösung des Außenkommandos die Rücküberstellung nach Buchenwald für alle befohlen wurde, waren die bekannten Verhältnisse schnell wiederhergestellt. Alle Arolser KZ-Gefangenen mußten ins bereits vollgepferchte Lager Buchenwald zurück und von dort aus den Evakuierungsmarsch an- treten. Von einigen ist nachgewiesen, daß sie bei diesen Evakuierungsmärschen ums Leben gekommen sind. Bernd Joachim Zimmer hat während der letzten zehn Jahre kenntnisreich, engagiert und systematisch alles erreichbare Material zu diesem Außenkommando zusammenge- tragen. Er hat zahlreiche Gespräche mit ehemaligen Lagerinsassen und mit Zeitzeugen aus Arolsen geführt. Die von ihm recherchierten lokalen Ergebnisse hat er durchgängig in die übergreifenden politisch-historischen und in die organisationsgeschichtlichen Zu- sammenhänge gestellt; ein gesondertes Kapitel ist der allgemeinen Entwicklung der Konzentrationslager und Außenkommandos gewidmet (S. 113 ff.), die unter Berück- sichtigung der einschlägigen Fachliteratur dargestellt wird. Die Erforschung der Ge-

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des Hessischen Landesvermessungsamtes HLVA 4/94). m q l ~. EI. 1.50V ae- Jv;.
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