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Datenbankorientiertes Rechnungswesen: Grundzüge einer EDV-gestützten Realisierung der Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung PDF

287 Pages·1985·8.697 MB·German
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Betriebs- und Wirtschaftsinformatik Herausgegeben von H. R. Hansen H. Krallmann P. Mertens A.-W. Scheer D. Seibt P. Stahlknecht H. Strunz R. Thome Werner Sinzig Datenbank- ori enti ertes Rechnungswesen GrundzOge einer EDV-gestUtzten Realisierung der Einzelkosten und Deckungsbeitragsrechnung Zweite Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo Dr. Werner Sinzig Johann Wolfgang Goethe-Universitat Institut fOr 8etriebswirtschaftslehre Mertonstr. 17,0-6000 Frankfurt am Main ISBN-13: 978-3-540-15240-8 e-ISBN-13: 978-3-642-97872-2 001: 10.1007/978-3-642-97872-2 Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzl Die dadurch begrOndeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung,des Nachdrucks,der Entnahme von Abbildungen,der Funksendung, derWieder gabe auf photomechanischem oder lihnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungs anlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwerlung, vorbehalten. Die VergOlungsansprOche des §54Abs.2 UrhG werden durch die,VerweriungsgeselischaftWorl' MOnchen,wahrgenommen. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1983, 1985 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Werenbezeichnungen usw.ln diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne derWerenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wliren und daher von jedermann benulzt werden dOrften. Satzherstellung: E. Benz, Darmstadt 2142-3140/543210 Vorwort Rationale Unternehmensfuhrung setzt ein Informationssystem voraus, das es erlaubt, die Auswirkungen siimtlicher Entscheidungsalternativen unter den dabei zu beruck sichtigenden EinfluP..faktoren vorausschauend zu ermitteln und ruckwirkend fur die realisierten MaP..nahmen zu kontrollieren. Dazu reicht es angesichts der Unvorherseh barkeit vieler Fragestellungen und ihrer speziellen Gegebenheiten nicht aus, Kosten und Erl6se periodisch im Hinblick auf bestimmte Zwecke zu verarbeiten. Vielmehr gilt es, eine Datenbasis aufzubauen, aus der heraus aile wesentlichen, im Entwurfs zeitpunkt noch n icht notwendigerweise bekannten Fragestellungen der Unternehmens fuhrung bezuglich ihrer Erfolgs- und Liquiditatswirkung beurteilt werden k6nnen. Diese umfassende Aufgabe laP..t sich nur durch eine Aufspaltung des Rechnungswe sens in eine universell auswertbare, zweckneutrale "Grundrechnung" einerseits und in eine Fulle standardisierter und fallweiser Auswertungsrechnungen, die spezifisch auf die Ad ressa ten , Zwecke, Fragestellungen und Situationen zugeschnitten sind,anderer seits bewaltigen. Dieser auf Schmalenbach und Goetz zuruckgehende Gedanke wurde vor allem in der relativen Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung aufgegriffen und konzeptionell weiterentwickelt. Infolge der Vielzahl bedeutsam erscheinender MaP..nahmen, Vorgange und Zustande (Untersuchungs- und Bezugsobjekte) sowie sonstiger Differenzierungskriterien, besonders aber durch die Vieldimensionalitat der Untersuchungsobjekte und ihre Einbettung in ein vieldimensional verknupftes, zeitlich fortschreitendes GesamtgefGge von Vorgangen, ist die Verwirklichung mit konventionellen Mitteln, selbst unter Anwendung der EDV, bisher nur in ausschnitts weiser und verdichteter Form aus verschiedenen Sichten m6glich. An dieser Mangelsituation setzt die Problemstellung der vorliegenden Arbeit an. Der Verfasser sieht seine Aufgabe darin, systematisch und methodisch einwandfrei zu zeigen, wie - bei Anwendung moderner Methoden der Massendatenverarbeitung - die Kosten- und Leistungsrechnung zu gestalten ist, damit sie als entscheidungsorien tiertes Fuhrungsinstrument eingesetzt werden kann. Eingehend wird untersucht, nach welchen Prinzipien die Datenbasis (Grundrechnung) fur ein entscheidungsorientiertes Rechnungswesen zu gestalten ist und in welcher Be ziehung sie zum ubrigen betrieblichen Informationssystem steht. 1m Detail wird herausgearbeitet, wie logisch schwierige Abbildungsprobleme, die sich aus der Viel dimensionalitat der Ereignisse und ihrer Verknupfung ergeben, bei der Datenstruktu rierung konzeptionell und pragmatisch anzugehen sind. Diese Datensammlung muP.. durch I nstrumente erganzt werden ,die die Fuhrungskrafte bei deren Nutzung unterstutzen. Hierbei handelt es sich zum einen um Instrumente, die spezifisch auf die Auswertung der Kosten- und Leistungsrechnung abstellen (Sammlung potentiell relevanter Methoden, Daten- und Methodenauskunftssystem) und zum anderen um solche, die sich aus d~r Automatisierung der Verarbeitungsvor gange ergeben (Datenbanksystem, Datenmanipulationssprache, Software zur Be nutzerfuhrung, Ein- und Ausgabemodule). Wahrend es galt, die in der ersten Gruppe VI genannten Instrumente weitgehend neu zu entwickeln, konnte der Verfasser bei der zweiten Gruppe, auf zahlreiche Vorschlage der angewandten Informatik zuriickgrei fen. Deren Eignung war fiir ein entscheidungsorientiertes Rechnungswesen, das auf der Trennung zwischen Datenbasis und Auswertungsrechnungen (standardisierte sowie individuell-fallbezogene) beruht, zu beurteilen. Ausschlaggebend fiir den Ein satz als Fiihrungsinstrument ist dabei, inwieweit Fiihrungskrafte als ,,anspruchsvolle DV-Laien" bei der Vorbereitung von Entscheidungen, insbesondere iiber schlecht strukturierte ad-hoc-Probleme, unterstiitzt werden k6nnen. Der Verfasser hat eine wissenschaftlich interessante und praktisch bedeutsame Pro blemstellung im Schnittbereich zwischen dem Rechnungswesen und der Informatik erkannt und zu deren L6sung einen bemerkenswerten und weiterfiihrenden Beitrag geleistet. Seine Untersuchung ist geradezu ein Musterbeispiel fur die M6glichkeiten der wechselseitigen Befruchtung beider Wissenschaftsgebiete. Aus der Betriebswirt schaftslehre hat der Autor neue Anforderungen an die Informatik abgeleitet, die deren Entwicklung beeinflussen diirften. Andererseits hat er gezeigt, daB die Erfordernisse der logischen Entwiirfe der Informatik helfen k6nnen, komplexe betriebswirtschaftli che Zusammenhange zu (re-)konstruieren, und dazu zwingen k6nnen, sie neu zu durchdenken. Das theoretisch hervorragend fundierte Konzept wird in eine wissenschaftlich wie praktisch interessante allgemeine Klassifikation der Daten umgesetzt. Fiir den Prakti ker werden insbesondere deren Spezifikationen an Beispielen aus der Getrankeindu strie und dem Verkehrsbereich von Interesse sein. Sehr originell ist ein Anwendungs programm, das es erlaubt, fiir beliebige Untersuchungsobjekte und Hierarchiestufen die originaren, aggregierten und summierten Einzelkosten, -€rl6se und -deckungsbei trage interaktiv zu ermitteln. Frankfurt am Main, im August 1983 Paul Riebel Vorwort des Verfassers Die Arbeit entstand wahrend meiner Tatigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universitat, Frankfurt/M. Meinem verehrten akademischen Lehrer, Herrn Professor Dr. Paul Riebel, gilt mein besonderer Dank. Er hat mir in zahlreichen Diskussionen, in denen er meine Gestaltungsvorschlage an seinem grol?,en Fundus von Problemstellungen aus der Praxis uberprufte, geholfen, bedeutsame Faile einzubeziehen und unfertige Lo sungen zu vervollkommnen. Herrn Professor Dr. Joachim Niedereichholz mochte ich fur sein Interesse an unserem gesamten Projekt sowie fur seine Bereitschaft, das Kor referat dieser Arbeit zu ubernehmen, danken. Ferner mochte ich meinen Kollegen am Seminar fur Verkehrsbetriebslehre fur die haufigen Gesprache und fur ihre Koopera tionsbereitschaft wahrend der Anfertigung der Arbeit danken. Mein Dank gilt weiter h in Herrn Dr. Albrecht Blaser, Leiter des wissenschaftl ichen Zentrums Heidel berg der I BM Deutschland GmbH, der es ermoglichte, meine Vorschlage mittels der dort ent wickelten Datenbanksoftware zu implementieren. Nicht zuletzt mochte ich meinen Eltern fur ihre aufopferungsvolle Mitwirkung und fur ihre grol?,e Gelduld bei der Aus gestaltung des Buches danken. Darmstadt, im August 1983 W.S. Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung 1. Problemstellung 2. Methodologie und Gang der Untersuchung 3 Exkurs Grundlagen von Informationssystemen 9 1. Der Begriff der Information 9 2. Der Begriff des Informationssystems 10 Teill Gegenstand des KULIS 15 1. Definitorische Merkmale betrieblicher Informationssysteme 15 2. Definitorische Merkmale des Rechnungswesens als betriebliches Sub-Informationssystem 20 3. Definitorische Merkmale der Kosten-und Leistungsrechnung als betriebliches Sub- I nformationssystem 22 4. Inhalt des KULIS 26 Teilll Konzeptionelle Gestaltung des KULIS 35 1. Die Gestaltung der Verarbeitungsvorgange 35 1.1. Relevante Kosten 36 1.2. Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung 39 2. Die Gestaltung der Daten 43 2.1. Prinzipielie Konzeptionen 43 2.2. Anforderungen an die Gestaltung einer Grundrechnung 47 x Seite Teilill Pragmatische Gestaltung des KULIS 55 1. Die Gestaltung der Daten 58 1.1. Die Gestaltung der Datenverwaltung 58 1.1.1. Online-versus Offline-Betrieb 58 1.1.2. Programm-versus datenorientierte Datenverwaltung 60 1.1.3. Unterschiede zwischen Datenbanksystemen 69 1.2. Die Datenstrukturierung 88 1.2.1. Methodologie zur Oberfuhrung eines Realitats- ausschnitts in formale Datenstrukturen 88 1.2.1.1. Teilfunktionen und Ebenen der Darstellung eines Realitatsausschnitts 88 1.2.1.2. Methoden zur Oberfuhrung eines Realitats- ausschnitts in formale Datenstrukturen 91 1.2.2. Objekttypen des KULIS 104 Exkurs: Der Dateninput des KULIS 108 1.2.2.1. Objekttypen zur Beschreibung von Ereignissen 115 (1 ) Formen der Beschreibung von Ereignissen 116 (1.1 ) Die Beschreibung in Form der Urbelege 116 (1.2) Die Beschreibung in Form des Buch- haltungssystems 130 (1.3) Die Beschreibung in Form vieldimensionaler Ereignisgruppen 136 (2) Spezifikationen der Klassifikationskriterien in G R-Ereignisse 144 (2.1) Branchenubergreifende Spezifikationen 145 (2.1.1 ) Spezifikation als Klassifikationsobjekt oder als sonstiges Klassifikationskriterium 145 (2.1.2) Spezifikation bezuglich der AbbildungsgroP.,e 150 (2.1.3) Spezifikation bezuglich der Dispositions- zeitpunkte der Kosten und Leistungen 153 (2.1.4) Spezifikation bezuglich zeitlich verketteter Ereignisse 157 (2.1.5) Spezifikation als Kostenart. -stelle oder -trager bzw. Erlosart. -stelle oder -trager 162 XI Seite (2.2) Spezifikationen im Absatzbereich der Getrankeindustrie 163 (2.2.1 ) Spezifikation erl6sbewirkender Ereignisse 164 (2.2.2) Spezifikation kostenbewirkender Ereignisse 179 1.2.2.2. Objekttypen zur Beschreibung betrieblicher Gegebenheiten 194 (1 ) Der Objekttyp PRODUKT 195 (2) Der Objekttyp KUNDE 197 (3) Der Objekttyp geographischer ABSATZBEREICH 198 2. Die Gestaltung der Verarbeitungsvorgange 203 2.1. Problemtypen und Benutzeraufgaben 203 2.2. Der Entwurf von Standardprogrammen durch den Anwendungsprogrammierer 209 2.3. Die interaktive Probleml6sung durch den anspruchs- vollen DV-Laien 212 2.3.1. Komponenten des Sachbereichs 212 2.3.1.1. Methodenauswahl 214 2.3.1.2. Datenauswahl 219 2.3.2. Komponenten der DV-Umgebung 221 2.3.2.1. Die Automatisierung der Daten-und Methodenauswahl 222 2.3.2.2. Die Automatisierung der Verarbeitungsprozesse 226 Sch Iu I?,betrach tu ng 229 1. Zusammenfassung der konzeptionellen Oberlegungen 229 2. Zusammenfassung der Ergebnisse und offene Probleme 230 Anhang: Programm zur interaktiven Berechnung von Abdeckungs h ierarchien 235 Li teratu rverzeichn is 245 Einleitung 1. Problemstellung Das Rechnungswesen der Unternehmen hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr von einem vergangenheitsorientierten Dokumentationssystem zu einem zu kunftsorientierten Fiihrungssystem entwickelt. Um dies auch begrifflich zu verdeut lichen, wird in der neueren Literatur anstellevon "Rechnungsfiihrung" von "Fiihrungs rechnung" (nach Riebel, 1980a, S. 3 auf E. v. Schuterstein zuriickgehend) odervon "Unternehmensrechnung" (z.B. Coenenberg, 1976; o.V., 1978) gesprochen. Das tra ditionelle Rechnungswesen sah es als seinen Hauptzweck an, die Preise der Absatzlei stungen zu kalkulieren sowie - da hiermit verfahrensbedingt eng verbunden - An haltspunkte fiir die Kontrolle der Betriebsgebarung zu erhalten und das Betriebsergeb nis zu ermitteln. Demgegeniiber dominiert in der zukunftsgerichteten Fiihrungsrech nung die Unterstiitzung samtlicher Entscheidungen, die bei der Leitung eines Unter nehmens zu treffen sind. Die Gestaltung eines solchen Rechnungswesens muP.,sich also an einem ganzen Biindel von Zwecken orientieren. Wahrend im abrechnungsorientier ten Rechnungswesen die formale Genauigkeit der Daten als zentrales Beurteilungskri terium angesehen wurde, liegt das Hauptaugenmerk bei der Gestaltung nun auf der Zweckeignung der Daten. In der Theorie des Rechnungswesens wurde diese Entwicklung insbesondere durch die Arbeiten von Riebel (erste Ansatze 1956; zusammenfassende Darstellungen 1974a, 1974b, 1981c und 1982), Hummel (1970) und Mannel (z.B. 1971,1974) zur relativen Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung eingeleitet. Bei diesem System stehen die jeweils zu beantwortenden Fragestellungen unter Beriicksichtigung der vorliegenden Betriebssituationen im Mittelpun kt. Hierauf baut auch der Relevant Costing Approach auf (z.B. Sorter/Horngren, 1962; Horngren, 1977). Ebenso beinhaltet die von Demski und Feltham (1976) beschriebene Methodologie zur Gestaltung des Kostenrechnungs modells eines Unternehmens (Information Evaluation Approach) kein bestimmtes Abrechnungsverfahren im Sinne des Historical Communication Approach (vgl. zu beidem Demski/Feltham, 1976, S. 4f und Mattessich, 1975, Sp. 3338 - 3339). Sie geht vielmehr von den Entscheidungsalternativen und den individuellen betrieblichen Gegebenheiten aus. Die Konzeptionen, die auf der Trennung von beschaftigungsab hangigen und -unabhangigen Kosten beruhen - z.B. Direct Costing (Harris, 1936)' Blockkostenrechnung (Rummel, 1949), stufenweise Fixkostendeckungsrechnung (Agthe, 1959; Mellerowicz, 1959),Standardkostenrechnung (Kafer, 1955) und Grenz plankostenrechnung (plaut, 1953; Kilger, 1961) - wurden ebenfalls in der Absicht entwickelt, bei Entscheidungen nur relevante Daten einzubeziehen. Das Gleiche gilt fiir die Periodenerfolgsmodelle LaP.,manns (1968). Zwar bestehen immer noch unter schiedliche Meinungen iiber die Eignung und die Grenzen der verschiedenen Systeme - die in der dritten Gruppe aufgefiihrten fiihren z.B. bei verbundenen Aktivitaten (zu Formen der verbundenen Produktion vgl. Riebel, 1980b, S. 300 - 307; zu Erl6sver-

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