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Das Wissen der Städte: Neue stadtregionale Entwicklungsdynamiken im Kontext von Wissen, Milieus und Governance PDF

394 Pages·2009·2.176 MB·German
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Ulf Matthiesen · Gerhard Mahnken (Hrsg.) Das Wissen der Städte Ulf Matthiesen Gerhard Mahnken (Hrsg.) Das Wissen der Städte Neue stadtregionale Entwicklungs- dynamiken im Kontext von Wissen, Milieus und Governance Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1.Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2009 Lektorat:Katrin Emmerich / Marianne Schultheis VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Titelbild:mnemotpoia (Ania Rudolph/Rainer Görß) Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15777-1 Für Gesa, Clara, Kai und Toby sowie für Barbara, Anneliese, Rika und Felix. Eure vielfältigen Neugierden haben uns geholfen, das „Wissen der Städte“ besser zu verstehen. Inhalt Gerhard Mahnken Vorwort ............................................................................................................................ 11 Ulf Matthiesen und Gerhard Mahnken Das Wissen der Städte – zur Einleitung ............................................................... 13 I Diskurse, Konzepte und Perspektiven ..................................................................31 Eike W. Schamp Wissen, Netzwerk und Raum – offen für ein Konzept der „co-evolution“? ..... 33 Harald Bathelt Knowledge generation, economic action and relational economic geography ............................................................................. 47 Klaus R. Kunzmann Die Explosion der Wissensindustrien in China: Herausforderung für Wissensstandorte in Deutschland? .................................. 59 Ingrid Breckner (Un-)Wissen im Handeln urbaner Milieus .......................................................... 71 Gertraud Koch Transkulturelle InteractionScapes. Innovation in urbanen Räumen ............... 83 Peter Franz Knowledge City Berlin? Potenziale und Risiken einer Stadtentwicklungsstrategie mit dem Fokus Wissenschaft ................................. 95 Hermann Voesgen Zwischen Verwertung und Intervention: Kunst als lokale Wissensressource .......................................................................111 II Empirische Studien ................................................................................................123 Ulf Matthiesen Empirische Forschungen zum „Wissen der Städte“ am IRS in Erkner (KnowledgeScapes-Forschung) ..............................................125 8 Inhalt II a) Studien aus dem IRS-Leitprojekt Wissensbasierte Stadtregionsentwicklungen Kerstin Büttner Stadtentwicklung durch Großkonzerne – zur Koevolution von Raum und Wissen am Fallbeispiel Siemens und Erlangen ...................................................133 Corinna Hölzl Eindhoven und Philips: Wissenskulturen und Wissensmilieus .........................147 Gerd Held Regionale Entwicklung und Exzellenzorientierung. Beobachtungen in den Wissenskulturen der Luftfahrtindustrie in Toulouse und Hamburg ................161 Petra Jähnke Akteursdifferenzierte Nähekonzepte und Raumbindungsmuster in der „Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien“ Berlin-Adlershof ...............177 Heidi Fichter-Wolf Hochschulmilieus in Grenzräumen – Impulsgeber einer Koevolution von Raum und Wissen ..................................................................................................201 Bastian Lange Geographien von Wissens- und Lernnetzen in Frankfurt (Oder) ....................219 Gerhard Mahnken Public Branding und Wissen: Zum Entstehungsprozess einer metropolitanen Raummarke am Fallbeispiel Berlin-Brandenburg ..................235 II b) Weitere Studien zum Wissen der Städte Till Brühöfener McCourt Technologieparks – Räume der Möglichkeiten Wissensgenerierung und Kommunikationsnetzwerke von Life Sciences Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof .................................................257 Jörn Krupa und Suntje Schmidt Fachhochschulen als Wissensknoten in metropolnahen Stadtregionen ............275 Nicole Mahlkow Interkulturelles Wissen studentischer Milieus in der Hochschulzusammenarbeit – ein Standortfaktor in europäischen Grenzstädten? .................................................................................291 Inhalt 9 Marta Anna Kowalczyk Kann die deutsch-polnische Grenzregion eine Innovationsregion werden? Zur Vernetzung zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft ..............305 Anna Growe Wissensallianzen und regionale Wissenskonzepte als Bausteine zur Nutzung von Wissen in Metropolregionen ..........................................................323 III Wissensbasierte Governance-Ansätze Gerhard Mahnken Einleitung: Zur Allianz von Wissen und Governance als Perspektive der Raumpolitik ................................................................................345 Hubert Heinelt Governance und Wissen ........................................................................................347 Helmut Willke Smart Governance. Complexity and the Megacity .............................................365 Willem van Winden and Luís Miguel Carvalho Exploration and Exploitation Networks in Space: The Case of the Shipbuilding Cluster of Turku in Finland ................................379 Karsten Zimmermann Von der Krise des Wissens zur Krise des lokalen Regierens? ............................393 Die Autorinnen und Autoren ..........................................................................................410 Vorwort Der vorliegende Band vertieft die Diskussion um die Ressource Wissen im stadtregionalen Raum. Er knüpft an die Buchveröffentlichung Stadtregion und Wissen an, die Ulf Matthiesen 2004, ebenfalls im Verlag für Sozialwissenschaften, herausgab. Die Debatte um Wissen als kulturelle Ressource für räumliche Entwicklungen in der Wissensgesellschaft sowie als Pro- duktionsfaktor der neuen Ökonomieformen hat in der Scientific Community sowie in Politik und Verwaltung inzwischen weitere Kreise gezogen. Sie ist mittlerweile in die Kernbereiche der Raumwissenschaften vorgedrungen. Die hier versammelten Beiträge reagieren insofern in einem nächsten Schritt auf das Wissen der Städte. Inhaltlicher Fokus dieses Bandes ist das Forschungsprojekt „Wissensbasierte Stadtre- gionsentwicklungen – Vergleichende Fallanalysen zur Dynamik und zu Steuerungsoptionen neuerer Raumentwicklungstendenzen“. Es wurde als Leitprojekt am Leibniz-Institut für Re- gionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in der Forschungsabteilung „Wissensmilieus und Raumstrukturen“ unter der Leitung von Ulf Matthiesen im Zeitraum von Januar 2006 bis Dezember 2008 bearbeitet, wobei es konzeptuell an ein vorangegangenes Leitprojekt anknüpft. Leitprojekte werden im IRS über die institutionelle Förderung des Instituts finanziert. Ihre Laufzeit ist identisch mit der Laufzeit eines Arbeitsprogramms. Sie werden in den For- schungsabteilungen des IRS jeweils von interdisziplinär besetzten Projektteams bearbeitet. Mit den Leitprojekten betreibt das IRS anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Sektor der sozialwissenschaftlichen Raumforschung. Eigene empirische Erhebungen sind hierfür die Basis und haben einen hohen Stellenwert. Vor diesem Hintergrund verbinden die vorliegenden Beiträge theoretische Konzepti- onen – deren Nukleus das am IRS entwickelte Konzept der KnowledgeScapes bilden – mit empirischen Fallstudien zum koevolutiven Prozess von Stadt, Region und Wissen. Aus dem engen inhaltlichen und systematischen Zusammenhang zu den abschließenden Arbeitsergebnissen aus der Leitprojektforschung des IRS heraus verstehen wir diese Veröf- fentlichung als eine Projekt-Monographie. Vom Projektteam ist sie, obgleich als Sammelband konzipiert, auf der Basis eines gemeinsam entwickelten und getragenen Forschungsdesigns erarbeitet worden. Demzufolge orientieren sich alle Beiträge aus dem IRS am Leitprojekt mit seiner forschungsstrategischen Ausrichtung. Die Buchveröffentlichung wird bewusst ergänzt durch Einzelbeiträge externer Autorinnen und Autoren, die das IRS mit ihrer Expertise im Forschungsfeld wissensbasierter Raumentwicklungen in den vergangenen Jahren begleitet und angeregt haben. Der Band enthält eine ausführliche Einleitung zum Forschungsfeld Wis- sen und Stadt resp. Region mit seinen neueren Diskursen, Konzepten und Perspektiven und er enthält eine Zusammenfassung aller Beiträge. Er richtet sich an Lehrende, Studierende, an die sozial- und raumwissenschaftliche Community und nicht zuletzt auch an Handelnde im politisch-administrativen Umfeld einer wissensbasierten Stadt- und Regionalentwicklung. Gerhard Mahnken Erkner, im März 2009 Das Wissen der Städte – zur Einleitung Ulf Matthiesen und Gerhard Mahnken 1 Problemskizze „Wissensstadt“, „Wissenschaftsstadt“, „Wissen schafft Stadt, denn Wissen schafft Arbeit (in der Stadt)“, „Wissen als Motor und Inkubator für Stadtentwicklung“, „Stadt als natürliches Habitat für Wissen“ … die Reihe von Chiffren, Schlagwörtern und potenziellen Leitbildern zur Verschränkung von Wissens- und Stadtentwicklungen lässt sich beliebig fortsetzen. Die letzten Jahre sind in Wissenschaft, Politik, Ökonomie und Planung von einem regel- rechten Hype „wissensbasierter“ Raumentwicklungsansätze gekennzeichnet. Andererseits hält sich hartnäckig im Gegenlager – etwa in der kritischen Stadtforschung – eine grundsätz- liche Skepsis hinsichtlich der Rolle von Standorten in der „postfordistischen“ Wissens- und Raumproduktion. Sie wird gestützt durch ältere Zweifel, ob physisch-materielle Infrastruktu- ren überhaupt kausale Effekte auf standortgebundene geistige Tätigkeiten und standorttrans- zendierende Formen der Kreativität haben könnten. Diese Position forciert zugleich Entan- kerungseffekte durch den bekannten „space of flows“ (Castells 1996), Enträumlichungs- und Vergleichzeitigungsschübe durch hochtechnologische Kommunikationsnetzwerke und glo- bale Finanzströme. Beide Kontrastpositionen sind höchstwahrscheinlich falsch. Sie machen aber durchaus Sinn als Eckpunkte eines Kontinuums von neuen Wissen-Stadt-Netzwerkkopplungen, die zunehmend städtische Entwicklungsdynamiken, damit auch das individuelle Gesicht der ge- genwärtigen Städte prägen. Unser Sammelband konzentriert sich ganz auf diesen Zwischenbereich von neuen Koevo- lutionen zwischen stadtregionalen Räumen, Wissens- und Kompetenzclusterungen sowie strategischen Netzwerken und Milieus. Die hier vorgelegten Arbeiten gehen dem neuen For- menreichtum im Wissen der Städte perspektivenreich nach, zwischen kausaler Kopplung, ungeplanten Wahlverwandtschaften oder ephemereren, gleichwohl kreativen Berührungen zwischen „Stadt und Geist“. In der Tat entwickelt sich in diesem Feld, also im Bereich formenreicher struktureller Kopplungen zwischen Wissen, Raum und Interaktion, wie entsprechender Governance-An- sätze eine der großen Herausforderungen für die gegenwartsadäquate sozialwissenschaft- liche Raumforschung. Dazu zählen Innovationsdynamiken und neue Disparitätenmuster, brain gain- und brain drain-Prozesse, zunehmende Migrationsströme mit ihren spezifischen Kompetenzenverlagerungen und die Bildung neuer Wissensregime, funktionsräumliche Cluster-Bildungen und attraktive urbane Näheformen, die globale Transformation des Loka- len und die enormen Prozessbeschleunigungen durch eine weiter abnehmende Halbwertzeit der Gültigkeit von Wissen. Für die Zukunft nicht nur der europäischen Städte entwickeln 14 Ulf Matthiesen und Gerhard Mahnken sich in diesem formenreichen Problem- und Optionenfeld zentrale Herausforderungen und Optionen. „Das Wissen der Städte“ zeigt sich damit also weniger als petrifizierter, sondern eher als fluider Grund. Umso mehr werden urbane Transaktionskontexte relevant, in denen Ideen, personengebundenes Wissen und Gelegenheiten getauscht und geteilt werden. Städte erscheinen plötzlich wieder als hoch spezialisierte Zufallsgeneratoren für Neuigkeiten, per- sönliche Kontakte, Gelegenheiten und Wissensaustausch. Wissen im Sinne von falliblem, lediglich temporär bestätigtem Wissen durchdringt dabei neben den zentralen gesellschaftli- chen Handlungsbereichen von Wirtschaft, Politik und Recht auch Familie, Gesundheit, Ar- beit und Freizeit in den Städten. Sondereffekte gehen dabei davon aus, „dass systematisches wissenschaftliches Wissen unsere Wahrnehmungen, Reflexionen und Handlungen bestimmt“ (Weingart 2003: 8 f.). Das lässt sich auch als Verwissenschaftlichung der urbanen Alltagserfahrung, ihrer all- täglichen Wissensformen und der einschlägigen Klugheitsregeln in den städtischen Milieus beschreiben. Diese verwissenschaftlichten Alltagserfahrungen transformieren sich in lebens- stilprägenden urbanen Milieus zu Karrieremodellen, Fitnessstrategien, kalorien- oder kulina- rikbewussten Ernährungsplänen und Verhaltensregularien via Beziehungsberatungen – mit neuen Raumbedarfen und räumlichen Attraktionslogiken. Innerhalb dieses Prozesses einer Verwissenschaftlichung der urbanen Alltagserfahrung expandieren in den Städten insbesondere wissensbasierte Dienstleistungsbranchen stark. Ge- rade für Kreative und Innovationsprozesse scheint dabei „proximity“, also Nähe eine trotz (z.T. sogar wegen) der Hype der elektronischen Medien erhebliche und weiter zunehmende Bedeutung zu haben. Nicht überraschend also, dass detaillierte ethnographische Studien von Face-to-Face-Interaktionen (F2F) in urbanen Räumen für Untersuchungen des Wissens der Städte eine große Bedeutung bekommen (vgl. Storper, Venables 2004). Ein weiterer, für die Konzeption dieses Bandes entscheidender Punkt, tritt hinzu. Die Verschärfung der Konkurrenzdynamiken zwischen den Städten führt zugleich zu einer For- cierung der individuierten Profilbildungen von je besonderen Städten. Auch hierbei spielt Wissen eine zentrale Rolle. Städte bündeln mehr oder minder geschickt hoch spezialisierte Wissensdomänen zu Kompetenzprofilen, mischen urbane Näheformen auf attraktive Weise mit einer generalisierten Neugierde. Das so profilierte und individuierte Wissen wird insofern zu einer entscheidenden, zu einer „smarten“ (Helmut Willke, in diesem Band) Ressource des jeweiligen Governance-Arrangements der Städte, die mehr oder minder geschickt zu Brands und Leitbildern verdichtet werden (vgl. Mahnken 2006). Auch dieser Prozess wird für stadt- regionale Entwicklungen immer wichtiger, so dass wir Arbeiten dazu für diesen Band ange- regt haben. „Das Wissen der Städte“ ist die zweite größere Gemeinschaftspublikation aus dem mit- telfristig angelegten Feld der Wissensmilieu-Forschung am Leibniz-Institut für Regionalent- wicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner. Gegenüber dem 2004 vorgelegten umfängli- chen Sammelband „Stadtregion und Wissen“ dominiert jetzt der Fokus des Formenreichtums und der Interdependenzen zwischen Wissen, Raum und Interaktion – mit genaueren Be- stimmungen zum Kopplungsmechanismus und deren koevolutiver „Logik“. Daneben hat die IRS-Forschung sowohl konzeptuell wie empirisch-vergleichend mehrere Schritte nach vorn getan (zur Konzeptseite vgl. die Arbeiten von Matthiesen 2006 und 2007a/b). Dane- ben ist auch die empirische Forschung zur „tricky“ Koevolution von Wissen, Raum und

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