ebook img

Das Wahrsagen PDF

172 Pages·1926·6.505 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Das Wahrsagen

DAS WAHRSAGEN VON PRIVATDOZENT DR. HUBERT STREICHER ORD. ASSISTENT AM INSTITUTE FÜR DIE GESAMTE STRAFRECHTSWISSENSCHAFT UND KRIMINALISTIK DER UNIVERSITÄT IN WIEN MIT 19 ABBILDUNGEN UND 5 TABELLEN Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1926 ISBN 978-3-662-41692-1 ISBN 978-3-662-41829-1 ( eBook) DOI 10.1007/978-3-662-41829-1 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN Vorwort des Herausgebers Die "Kriminologischen Abhandlungen" sollen der Veröffent lichung von Arbeiten aus dem gesamten Gebiet der Kriminologie dienen. Dabei wird die Bezeichnung Kriminologie im weitesten Sinne des Wortes verstanden, so daß sie die Lehre vom Verbrechen als einer juristischen Erscheinung, wie auch der einer tatsächlichen Erscheinung umfaßt, also gleichbedeutend ist mit der von Franz von Liszt eingeführten Bezeichnung "die gesamte Strafrechts wissenschaft", die auch in den Namen des Wiener kriminologischen Institutes aufgenommen wurde. Die Abhandlungen sollen in erster Reihe Arbeiten aus dem Institut bringen, werden aber stets gerne auch außerhalb des Institutes entstandene Arbeiten des bezeichneten Fächerkreises aufnehmen; dogmatische Arbeiten sind nicht aus geschlossen, wenn sie auch gemäß dem hauptsächlichen Arbeits gebiet des Institutes für Kriminologie in den Hintergrund treten. Vorzugsweise kommen also die Gebiete der Ursachenlehre, Er scheinungslehre, Kriminalistik, der Kriminalbiologie, Kriminal psychologie, gerichtlichen Medizin, gerichtlichen Psychiatrie, Kriminalstatistik und Kriminalpolitik in Betracht. Dabei soll der Umstand kein Hindernis· für die Aufnahme einer Abhandlung in die Reihe sein, daß ihr Inhalt nicht nur kriminalistisch bedeutsam ist, sondern etwa für das ganze Gebiet der Rechtspflege. Um die wissenschaftliche Pflege der Kriminologie zu fördern, wird es gegen wärtig nicht so sehr darauf ankommen, in einzelne Zweige scharf zu sondern und abzugrenzen, als vielmehr darauf, das ihnen Gemein same und sie Verbindende hervorzuheben. Die Veröffentlichungen wollen auf dem Boden positiver Forschung diesem Ziele dienen, ohne sich auf das Programm einer der "Schulen" des Strafrechtes festzulegen. Die einzelnen Abhandlungen werden in zwangloser Reihenfolge erscheinen. Wien, im Dezember 1925 W. Gleispach Vorwort Der alte Wahrsageglaube, der auch heute noch bei allen Völkern tief wurzelt, bildete schon mehrfach den Gegenstand kriminalistischer Betrachtungen, in denen mit Nachdruck auf die mit dem Wahr sagen verbundenen Gefahren und auf die Notwendigkeit behörd licher Maßnahmen verwiesen wurde. Leider war der Erfolg nicht der, den man wünschen sollte, da offenbar das Bedürfnis nach einem Einschreiten nicht im nötigen Maße gegeben schien. Und soweit Maßregeln überhaupt getroffen wurden, bewegten sie sich durchaus in ziemlich bescheidenen Grenzen. Wenn nun dieses Thema hier nochmals zur Sprache kommt, so geschieht es aus mehrfachen Gründen. Es mangelte bisher an einer systematischen Darstellung des Wahrsagens vom kriminologischen Standpunkte. Wenn ich versuche, eine solche zu geben, so bildet den Anlaß hiezu das reiche Material, das in der Literatur enthalten ist und solches, das ich selbst zu sammeln mich durch Jahre bemühte. Allein es soll nicht nur das Vorhandene erweitert, sondern auch dem Kriminalisten sowie der breiteren Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Der Zweck der Arbeit ist der Versuch, einerseits dem Fachmanne An haltspunkte für den Kampf gegen das Wahrsagerunwesen zu bieten, anderseits die Öffentlichkeit nochmals auf das Treiben der Wahr sager als Kulturschädlinge aufmerksam zu machen und für deren Bekämpfung zu interessieren. Der Aberglaube ist ein Stück Volkspoesie und es wäre ganz zwecklos, ihn, soweit er harmlos ist, zerstören zu wollen. Allein, wo er gefährlich wird, ist energisches Eingreifen nötig. Gefährlich wird er unter Umständen schon dann, wenn er in einem solchen Maße Nahrung bekommt, daß er die Gemüter weiter Kreise be stimmend beherrscht. Er greift die geistige Gesundheit des Volkes an, das zu Zeiten allgemeiner Notlage hiedurch doppelt schwer geschädigt wird. Wo die Not groß ist, da ist auch der Schmarotzer nicht ferne, der sich von dem nährt, was das harte Leben übrig gelassen hat. Und so finden sich auch Schmarotzer, die von der Not- nicht nur von der geistigen- ihrer Mitmenschen skrupellos zehren, die den Aberglauben zu deren Schaden gewissenlos miß brauchen und ihm, soll die Quelle nicht versiegen, stets neue Nahrung geben. Vorwort V Die Bekämpfung des Wahrsageglaubens durch Aufklärung allein verspricht wenig Erfolg. Es liegt auch mir ferne zu glauben, daß durch meine Ausführungen Gläubige bekehrt werden. Viel leicht werden sie manchen durch die Schilderung des Treibens der professionellen Wahrsager zu einigem Nachdenken anregen. Eine wirksame Bekämpfung erscheint nur dann gewährleistet, wenn man das Übel an den 'Vurzeln zu erfassen sucht. Und von diesen erscheint als wichtigste das professionelle Wahrsagertum, gegen das der Kampf mit allen zu Gebote stehenden Mitteln geführt werden muß. Es bietet dem Volke die Möglichkeit, den Glauben in die Praxis umzusetzen, ohne welche er sich zweifellos in jenen Grenzen bewegen würde, wie sie uns von anderen inhaltsgleichen abergläubischen Vorstellungen bekannt sind. Daß das Patiencen legen, Abzählen der Knöpfe u. dgl. harmlos sind, bedarf keiner Erklärung. Hinsichtlich des Inhaltes der Ausführungen möchte ich nur bemerken, daß der Okkultismus nicht in jenem Umfange Berück sichtigung findet, der vielleicht erwartet wird. Der Zweck der Arbeit erfordert Einschränkungen mannigfacher Art, will man nicht ins Uferlose geraten. So wurden z. B. auch von den modernen Begründungshypothesen, die insbesondere in den okkultistischen Zeitschriften in großer Zahl und ebensovielen Varianten vertreten sind, vorwiegend nur solche als Beispiele erörtert, die eine wissen schaftliche Kritik gestatten. Im übrigen wird im Texte besonders darauf verwiesen, wenn eine gedrängtere Darstellung notwendig erschien. Zum Schlusse sei mir noch gestattet, dem Vorsteher des In stitutes, Herrn Univ.-Prof. Dr. Wenzel Gleispach, für seine gütige Unterstützung sowie für die vielfachen Anregungen zu danken. Gleichfalls fühle ich mich den Polizeidirektionen von Wien und München zu Dank verpflichtet, die mich in entgegen kommender 'Veise unterstützten. Wien, im November 1925 H. Streicher Inhaltsverzeichnis Seite I. Der Begriff "Wahrsagen" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 II. Die geschichtliche Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 l. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2. Die Babyionier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3. Die Hebräer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4. Die Griechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 5. Die Römer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 6. Die Germanen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 111. Die Wahrsagemethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ll I. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2. Die Arithmomantie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3. Die Astrologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 a) Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 b) Die Geschichte der Astrologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 c) Die astrologischen ~Iethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 d) Die Kundenbeschaffung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 e) Die Horoskope. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 4. Die Chiromantie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 a) Ihre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 b) Die Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 5. Die Geomantie oder Punktierkunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 6. Die Graphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 7. Das Wahrsagen aus dem Kaffeesatz.................... ;)8 R. Das Kartenlegen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 a) Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 b) Die Geschichte des Karteniegens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 c) Die verwendeten Karten und ihre Bedeutung.. . . . . . . . 64 d) Das Legen der Karten und ihre Ausdeutung . . . . . . . . . 68 U. Die Traumdeutung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 a) Ihre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 b) Die Methode ......... : . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 10. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 a) Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 b) Das Glücks- und UnglücksspieL..................... 83 c) Methoden zur Ermittlung von Verbrechern . . . . . . . . . . 83 d) Das siderische Pendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 IV. Die Psychologie des Wahrsageglaubens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8;) 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 2. Sein Beharrungsbestreben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 3. Die Begründung des Wahrsageglaubens . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 4. Kritik der Begründungshypothesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 5. Die Primitivität des Wahrsageglaubens ................. 104 I nhaltswrzt>idmis Vl i V. Die subjektive Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lOG l. Die Entwicklung des Wahrsagers ....................... 106 2. Die Kundenbeschaffung ............................... lüfl 3. Die Persönlichkeit des Wahrsagers ..................... 112 4. Der Wahrsageakt ..................................... 114 VI. Die objektive Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 l. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 2. Die individuellen Grundlagen des Wahrsageglaubens und sein Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 3. Die Entwicklung des Wahrsageglaubens ................. 120 4. Die praktische Betätigung des Wahrsageglaubens ........ 121 5. Der Wahrsageakt ..................................... 124 VII. Die Bekämpfung des Wahrsagens ........................ 126 l. Die Schäden des Wahrsagens .......................... 126 2. De lege lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 A. Nach österreichischem Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 a). Betrug .............................................. 134 Anhang: Der Nachweis der Täuschung ................. 141 b) Angriffe auf die körperliche Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 c) Der Österreichische Strafgesetzentwurf vom Jahre 1912 . . 144 d) Polizeiliche Verbote .................................. 14;) B. Nach deutschem Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 C. Das übrige Ausland ..................................... 150 3. De lege ferenda. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Literat nrverzeic hnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Sachverzeichnis .......................................... 1öfl I. Der Begriff "Wahrsagen" Im gewöhnlichen Sprachgebrauch versteht man unter Wahr sagen das Ermitteln künftigen Geschehens. Diese Definition ist zunächst insoferne zu eng gezogen, als den Gegenstand des Wahrsagens nicht nur Zukünftiges, sondern auch Vergaugenes und Gegenwärtiges bilden kann. Man erforscht nicht nur das künftige Geschick, sondern auch: wer einen Diebstahl begangen hat und wie es einem in der Ferne weilenden Verwandten geht. Die Definition ist daher vorerst hinsichtlich des zeitlichen Bereiches zu erweitern. Auf der anderen Seite erscheint sie zu weit gezogen. Das Erforschen gegenwärtiger, vergangeuer und zukünftiger Dinge ist Aufgabe jeder Wissenschaft. Der Historiker forscht nach den Geschehnissen längst vergangeuer Zeiten, der Arzt diagnosti ziert nach äußeren Symptomen Erkrankungen im Inneren des Körpers und der Chemiker vermag mit größter Promptheit den Verlauf einer Reaktion vorauszubestimmen. Doch all dies sind logische Schlüsse und Urteile. Aber auch das tägliche Leben ist reich an solchen : Der Himmel bewölkt sich und wir schließen auf kommenden Regen. Das Licht der elektrischen Lampe nimmt langsam ab und erlischt schließlich; wir schließen daraus, daß die Dynamomaschine zum Stehen gebracht wurde. Oder wir sehen morgens, daß die Straßen und Dächer naß sind und schließen, daß es nachts geregnet hat. Auch das sind Schlüsse, die wir auf Grund der Wahrnehmung und Erfahrung ziehen. Letztere sind die Prämissen, von denen wir induktiv oder deduktiv auf ein Glied der Kausalreihe schließen. Wo liegt nun die Scheidewand zwischen diesem Schließen oder Urteilen und dem Wahrsagen? Ersteres erfolgt auf Grund wissenschaftlich anerkannter Gesetze, auf gemachten Erfahrungen usw., immer aber auf der Grundlage positiven Wissens. Fehlt uns ein solches, so werden die Folgerungen fast ausschließlich von der Phantasie beherrscht. Dies trifft bei allem zu, was unserer mittelbaren oder unmittelbaren Erkenntnis mangels positiven Wissens entzogen ist, und hier beginnt das Gebiet des Wahrsagens. Auch bei diesem haben wir es mit einem Schließen oder Urteilen zu tun, nur daß an Stelle des Wissens der Glaube, und zwar der Aberglaube tritt. Die erste Prämisse ist hypothetischer Natur Streicher, Wahrsagen 2 Die geschichtliche Entwicklung und stellt das Produkt alter, phantasiereicher Wissenschaft dar, ist aber heute auf verschiedenartigen individuellen Vorstellungen fun diert. Sie besteht im Glauben an eine Wechsel beziehungvon Ding und Mensch, die einer Reihe von bestimmten Dingen (Gestirnen, Handlinien, Karten usw.), sei es entweder in Ursachenqualität oder mit dem Charakter eines Indikators zugeschrieben wird. Im ersten Falle wird das menschliche Geschehen durch das dingliche bestimmt, im zweiten am dinglichen zum Ausdruck gebracht. Der Inhalt der möglichen Wechselbeziehungen ist von vorne herein festgelegt und in der Bedeutung der einzelnen Zeichen ausgeprägt. Diese können entweder gegebene sein (Gestirne, Hand linien usw.) oder sind erst ad hoc zu schaffen (z. B. das Legen der Karten). Durch ein bestimmten Regeln unterworfenes Verfahren, die Wahrsagemethode, werden in concreto die Zeichen bestimmt und geordnet und die ihnen zukommende Bedeutung für das mensch liche Geschick festgestellt. Die zweite Prämisse bildet das konkrete dingliche Geschehen, das die Voraussetzungen der ersten Prämisse erfüllen muß. Auf diesen Grundlagen wird der Schluß gezogen, daß dem konkreten dinglichen ein ebensolches menschliches entspricht. Wahrsagen bedeutet demnach das inhaltliche Iden- tifizieren zweier getrennter Kausalreihen. ' Damit ist auch schon die Abgrenzung gegenüber der Prophetie gegeben, die inneres Schauen bedeutet, sowie gegenüber der Weis sagung, bei der dieses durch göttliche Eingebung erfolgt. Es ergibt sich somit für den Begriff Wahrsagen folgende Definition: ·wahrsagen ist das nach bestimmten Regeln er folgte Ermitteln der auf Grund des Glaubens an eine Wechsel bezieh ung von Ding und Mensch festgelegten Bedeutung bestimmter, gegebener oder zu schaffender Zeichen in Bezug auf des Menschen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und die Entäußerung des Ergebnisses. II. Die geschichtliche Entwicklung 1) 1. Allgemeines Die Geschichte des Wahrsagens ist so umfangreich, daß sie allein eine mehrbändige Abhandlung ausfüllen würde. Hier kann 1) Hinsichtlich der benützten Quellen sei auf das am Schlusse an geführte Schrifttum verwiesen.

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.