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Das Vorgebirge PDF

138 Pages·2015·88.858 MB·German
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OIE REIHE D V as orgebirge Was*®»®» ■* •♦444 M4-f g |l Die markante Geländestufe am Tal-Berg zwischen Sechtem und Dersdorf, mit Blick auf den Hang des Vorgebirges bei Bornheim. In der Nähe erhob sich in kurfürstlicher Zeit die Richtstätte der damaligen „Herrlichkeit Bornheim“. Deshalb lautet hier eine Flurbezeichnung „am Galgen- berg“. Das Foto stammt von 1930. 2 DIE REIHE * A r c h i v b i l d e r > D V as orgebirge Horst Bursch SUTTON VERLAG Sutton Verlag GmbH Hochheimer Straße 59 99094 Erfurt http://www.suttonverlag.de Copyright © Sutton Verlag, 2008 ISBN: 978-3-86680-313-8 Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt, Deutschland Das Titelfoto von 1936 zeigt das Anstreichen eines ehemaligen Fachwerkhauses in der WaF darf er Schmiedegasse vor der Michaelskirmes (Stadtarchiv Bomheim, Foto Norbert Zerlett). Die Postkarte aus dem Jahre 1898 zeigt als Motive die katholische Pfarrkirche St. Matthäus unc das Schloss Alfter, das einst den Fürsten von Salm-Reifferscheid-Dyck gehörte. Der obere Teil zeigt das Dorf vom „Böling“ her. 4 Inhaltsverzeichnis Bildnachweis 6 Das Vorgebirge, ein Natur- und Kulturraum mit Ausstrahlung 7 1. „Os Dörpe“: Grüße und Rundgänge von Ort zu Ort 9 2. Bauernstolz, Mühlenromantik, Gewerbefleiß und Halali 29 3. Kirchen, Klöster und Kapellen 55 4. Von der guten alten Volksschule und dem Kindergarten 71 5. Burgen, Schlösser, Güter und Villen 77 6. „Feuriger Elias“, Vorgebirgs-, Staats- und Rheinuferbahn 87 7. Alltag zu Hause und in der Nachbarschaft 93 8. Brauchtum, Feste und Vereine 109 Bildnachweis Anna Bursch (Hemmerich) 118 u., 120; Hans-Horst Faßbender (Hemmerich) 49 u., 53 o.; Maria Fischenich (Hemmerich) 102 o., 122 o.; Margarete Fußwinkel (Brenig) 111 o.; Christel Genster (Hemmerich) 73 o., 127 o.; Heimat- und Eifelverein Bomheim e.V 43 u., 65; Johann Henseler (Alfter-Olsdorf) 47 u., 117 o., 121, 122 u.; Familie Honig (Rösberg) 58 o.; Familie Johannes Jüssen (Uedorf) 16 u., 17; Familie Kaebe (Rheinterrassen, Widdig) 19 o., 35 u., 40, 41 o.; Franz Josef von Kempis (Haus Rankenberg, Brenig) 50 o., 81; Johann und Agnes Kiel (Hemmerich) 93, 115 o.; Franz Levenkaul (Merten) 21, 22 o., 24, 31o., 37, 44 u., 49 o., 58 u., 71, 73 u., 74, 75, 80 u., 89 o., 102 u., 105 u., 106, 107 o., 108 o., 109, 112 o., 118 o., 119, 200 u.; Manfred Linden (Hersei) 22 u.; Karl Muhr (Bomheim) 45, 125 o.; Anna-Maria Freifrau von Nordeck zu Nordeck (Burg Hemmerich) 85 o., 113; Pfarrarchiv St. Matthäus Alfter 59, 60 o.; Pfarrarchiv St. Jakobus Gielsdorf 55; Pfarrarchiv St. Mariä Himmelfahrt Oedekoven 60 u.; Pfarrarchiv St. Aegidius Hersei 66; Pfarrarchiv St. Walburga Walberberg 62 u.; Andreas Rött­ gen (Hemmerich) 96 u.; Bernd Roleff (Bomheim) 50 u., 53 u.; Familie Karl Schäfer (Roisdorf) 30 u., 45, 111 u.; Barbara Schmitz (Rösberg) 72 u.; Fritz und Maria Schmitz (Dersdorf) 103 o.; Familie Schmitz / Molitor (Dersdorf) 37; Konrad Schmitz sen. (Dersdorf) 35 o.; Theo Schmitz (Dersdorf) 112 u.; Fritz und Trudis Schneider (Dersdorf) 103 o.; Peter Sistig (Kardorf) 90 o., 108 u.; Stadtarchiv Bomheim, Sammlung Norbert Zerlett 2, 6, 27, 34 o., 38 o., 39 o., 43 o., 44 o., 45 u., 47 o., 54, 63, 67, 70, 78 u., 79, 82, 83, 85 u., 90 o., 97 u., 99 o., 100 u.; Wilhelm Stüsser (Merten) 114 u.; Hans und Margret Wershoven (Dersdorf) 107 u.; Familie Engelbert Wirtz (Widdig) 126 o.; Familie Robert Züllighoven (Rösberg) 14 o., 29, 98 u.; Alle übrigen Abbildungen stammen aus der Privatsammlung des Verfassers. Dieses schmucke Fachwerkhaus auf der Ecke Heerweg/Straufsberg zu Waldorf steht auf dem Höhenkamm des Vorgebirges. In ihm wurde einst eine Gaststätte betrieben. Das Foto wurde um 1960 aufgenommen. Das Vorgebirge, ein Natur- und Kulturraum mit Ausstrahlung Im 15. Jahrhundert erscheint die Landschaftsbezeichnung „Vorgebirge“ immer häufiger in schriftlichen Dokumenten. Dabei geht der Blick zunächst von Köln aus Richtung Eifel. Und in der Tat: Ein verhältnismäßig flacher Höhenzug, dessen höchste Erhebung der Breniger Hennesenberg mit 164 Metern über dem Meeresspiegel bildet, schiebt sich zwischen die Köln- Bonner Bucht und die Bördeflächen um Euskirchen und Zülpich. Mit dem eigentlichen Vorge­ birge verbunden ist die Rheinebene mit dem inselartigen Haufendorf Sechtem sowie den drei unmittelbar am Strom gelegenen malerischen Ortschaften Widdig, Uedorf und Hersei. Nach Westen und Südwesten hin bilden die Acker- und Waldflächen des Vorgebirges ein etwa vier bis fünf Kilometer breites Plateau, dem sich eine Geländeabsenkung zur Swist, einem kleinen, aber stark raumbildenden Bach, der bei Kalenborn in der Eifel entspringt, anschließt. Das in diesem Bildband in den Blick genommene Gebiet erstreckt sich grob betrachtet zwischen Bonn, Wesseling, Brühl und den Gemeinden Swisttal und Weilerswist. Die Gemeinde Alfter mit ihren am Osthang des Vorgebirges gelegenen Orten Gielsdorf und Oedekoven und den Teilortschaften Birrekoven und Olsdorf sowie die 13 Dörfer, die sich in einem weiten Bogen um die Kernstadt Bornheim legen und mit den ehemals kleinen Weilern bzw. Hofsiedlungen Bornheim-Botzdorf, Brenig-Bisdorf, Waldorf-Üllekoven und Merten-Trip­ pelsdorf historisch und topografisch verbunden sind, bilden den Raum, dem die insgesamt 211 Abbildungen dieses Buches zugeordnet sind. Mit Stolz und zu Recht wird das Vorgebirge gern als „Rheinischer Gemüsegarten“ gepriesen, dessen Gemüse- und Obstanbau in ganz Deutschland einen hervorragenden Ruf genießt. Der seit dem Mittelalter dokumentierte Weinanbau erlosch hier - zuletzt in Gielsdorf - erst mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Typische Produkte dieser klimatisch und im Hinblick auf die Bodenqualität gesegneten Region sind der Alfterer und Bornheimer Spargel, das Roisdorfer Mineralwasser, das die Römer bereits vor 2.000 Jahren zu schätzen wussten, sowie ein feuriger Brombeerwein, der ebenfalls in Roisdorf unterhalb des „Heimatblicks“ gekeltert wird. In Roisdorf befindet sich heute noch eine der größten deutschen Absatzgenossenschaften für landwirtschaftliche Erzeugnisse — die einst von Alfter hierhin verlegte, im örtlichen Volksmund immer noch so bezeichnete Versteigerung“. Alle alten Siedlungen des Vorgebirges erheben sich auf römischer Grundlage. Das Mittelalter bescherte den Orten mitunter stattliche Burgen, denen später schmucke Schlösser, Herrensitze und Villen an die Seite traten. Außerdem ist das Vorgebirge eine Region der Kirchen, Klöster, Kapellen, Heiligenhäuschen, Flur- und Wegekreuze, wovon etliche Abbildungen einen Eindruck vermitteln. Der Schwerpunkt dieser Veröffentlichung liegt jedoch nicht in der Dokumentation von historisch Aufschluss gebenden und malerischen Bauwerken. Es geht hier auch nicht um die detailgenaue Entfaltung und Bewertung geschichtlicher Ereignisse und Zeiträume. Gezeigt wird vielmehr ausschnitthaft und durchaus subjektiv das Alltags- und Arbeitsleben der Vorgebirgsbe- völkerung vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis etwa 1970. Die „Kulisse“ wirkt in diesen Zusammenhängen oft sehr altertümlich: verwinkelte Fachwerkanwesen, oftmals vorschnell abgerissen oder bis zur Unkenntlichkeit modernisiert, längst der Spitzhacke zum Opfer gefallene Mühlen, romantisch anmutende Dorfecken, deren einstiges Vorhandensein heute bisweilen ungläubiges Staunen weckt. Wo nunmehr hochmoderne Züge der Deutschen Bahn und solche der Stadtbahn Köln-Bonn (Linien 16 und 18) verkehren, pendelten einst (ebenso parallel und räumlich versetzt wie heute) die durchaus gemächlicheren Züge der Rheinuferbahn ab dem Jahre 1906, der Staatsbahn ab 1844 mit Bahnhöfen in Sechtem und Roisdorf und des legendären Funken sprühenden „Feurigen Elias“ ab dem Jahre 1897, der 1929 durch die zunächst mit Benzol angetriebenen Züge und später mit elektrifizierten Zügen der KBE (Köln-Bonner Eisenbahn) ersetzt wurde. Die zuletzt genannte Eisenbahnlinie führte teilweise auf neuer Trasse am gesam­ ten Vorgebirge entlang und erhielt daher den treffenden Namen ,Vorgebirgsbahn“. Die Leute im Vorgebirge sprachen aber immer nur vom „Bähnchen“ und gelegentlich etwas abschätzig von der „Flitsch“. Die Abkürzung KBE wurde von der humorvollen Bevölkerung wegen einiger besonderer Eigenschaften dieses lieb gewonnenen Verkehrsmittels sprachschöpferisch aufgelöst als „Kappes-Buure-Express“, „kann beliebig eintreffen“, „Köln-Bonner Elend“ und „keine beson­ dere Eile“. Die Menschen des Vorgebirges galten stets als überaus fleißig und humorvoll. Kauzige Ori­ ginale gab es in allen Dörfern. Das Traditionsbewusstsein der hiesigen Bevölkerung drückt sich auch heute noch in zahlreichen kirchlichen und weltlichen Festen und Veranstaltungen aus. So vermitteln einige Bilder Eindrücke von einem einst außerordentlich reichen Vereinsleben in Schützenbruderschaften, Junggesellen-, Theatervereinen oder Sängervereinigungen. Das nicht selten beschwerliche Leben in Flaus und Hof, bei der Feldarbeit und in anderen Bereichen wurde auf zum Teil heute sehr seltenen Fotos festgehalten. So befindet sich in dieser Bildauswahl manches „Schätzchen“, so z.B. zwei Fotos des Mertener Urgesteins und legendären Fliegers Georg „Schorsch“ Gierlich in unterschiedlichen „fliegenden Kisten“. Andere Bilder geben beispielsweise Einblicke in die Jagd, die heute noch im Vorgebirge eine bedeutende Rolle spielt und im Vorhandensein des „Hegerings Vorgebirge“ und eines kompetenten Jagdhorn-Blä­ serkorps ihren spürbaren Ausdruck findet. Die alteingesessenen Vorgebirgler waren und sind überwiegend gemäßigt konservativ und meist der katholischen Kirche zugehörig. Häufig zeigten sie sich jedoch oder gerade deshalb immer wieder Neuerungen gegenüber aufgeschlossen. Ihr sprichwörtlicher Frohsinn, der sich besonders während der Karnevalstage, der so bezeichneten „fünften Jahreszeit“, in Sitzungen, Maskenbäl­ len, Umzügen und fetzigem Straßen-„Fasteloovend“ zeigt, dürfte mit dazu beitragen, dass die Menschen hier von Toleranz und Freigebigkeit geprägt sind. Deshalb dürfen in diesem Album keineswegs Abbildungen vom früheren Karneval fehlen. So war und ist Alfter eine Hochburg des närrischen Treibens, das seinen Höhepunkt mit einem jecken „Zoch“ am Veilchendienstag erreicht. Gerade die Alfterer gelten von alters her als besonders humorvolle Vorgebirgler. Auf sie ist der dem Rhythmus des einst im Turm der Pfarrkirche St. Matthäus ausgeübten festlichen Glo- ckenbeiems unterlegte Spruch „Dat Aleftere Volek, dat mäht jäen Olek; dat süff wie en Koh on friss dozo: dat schlau Volek, dat schlau Volek“ gemünzt (übersetzt: „Das Alfterer Volk, das macht gern Ulk; es säuft wie eine Kuh und frisst dazu: dieses schlaue Volk, dieses schlaue Volk“). Beim Stöbern in diesem Buch wünsche ich der Leserschaft Entdeckerfreude und Neugier auf Altes „us em Vüejeberech“, wie man hier in der Mundart zu sagen pflegt. Die älteren Leute aus dem Vorgebirge stoßen sicherlich hier und da auf Bekanntes, das es in dieser Form nicht mehr gibt. Jugendliche werden vielleicht feststellen, dass die Welt von damals doch schon sehr weit von unserem heutigen Lebens- und Erfahrungskreis entfernt ist: Alles ist weitaus „städtischer“, ja globaler und damit anonymer geworden. Ich widme dieses Buch mehreren Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Erfor­ schung von Kultur und Geschichte des Vorgebirges verdient gemacht haben und denen ich vieles verdanke: dem langjährigen Hemmericher Pfarrer und Dekanatshistoriker German Hubert Chris­ tian Maaßen (1825-1910, abgebildet auf Seite 57), dem Nestor der hiesigen Heimatforschung Norbert Zerlett (1911-1993), dessen umfangreiche Dokumenten- und Bildsammlung im Stadtar­ chiv Bomheim zugänglich ist, dem Mertener Heimatkundler und Volksschulrektor Hans Meyer (1913-2003) sowie der stets gut gelaunten, anregenden und hilfsbereiten Leiterin des außeror­ dentlich reich bestückten Stadtarchivs Bomheim, Hildegard Heimig (1955-2007). Die beiden zuletzt Genannten haben zusammen mit dem Autor des vorliegenden Bildbandes das Buch „Die Stadt Bomheim. Mittelalterliche Ersterwähnungen der einzelnen Ortschaften“ (1996) verfasst. Es bleiben mir zum Schluss die Ehre und Freude, allen ganz herzlich Dank zu sagen, die mich seit Jahren mit Abbildungen (siehe das Abbildungsverzeichnis auf Seite 6) und reichhaltigen Informati­ onen versorgt haben. Zuletzt waren dies meine Mutter Anna Bursch, mein Mertener Freund Franz Levenkaul, Heinrich Küpper sowie dessen Nachbarn Agnes und Johann Kiel aus Hemmerich. 1 „Os Dörpe“: Grüße und Rundgänge von Ort zu Ort Um 1910 wurde diese Menschengruppe vor der Sechtemer Gaststätte „Zum Vorgebirge“ ange­ nommen. Johann Pülicher schenkte hier Wein, Branntwein, Lagerbier, Kaffee und „Liqueur“ aus. Das Gebäude besteht heute noch als Wohnhaus in der Kaiserstraße. warimum Gruß aus Alfter Gaal- und Gartomvlrtachaft der Vorgeblrgsbahn ; von Johann Weber, Bahnhof Alfter ? Das Alfterer Bahnhofsgebäude mit den Geleisen des „Feurigen Elias“, die Gast- und Gartenwirt­ schaft von Johann Weber — „Weber am Bähnchen“ — sowie eine oberhalb des Bahnhofs gelegene Jugendstilvilla bilden die Motive dieser Grußkarte. Die vier Teile dieser Alfterer Grußpostkarte von etwa 1930 lenken den Blick auf die alte Pfarrkir­ che. Das im 18. Jahrhundert neu erbaute Schloss - hier „Burg“ genannt das vor dem Schloss sich erhebende Kriegerdenkmal und eine Häusergruppe am Strangheidgesweg sind die weiteren Motive. 10

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