eXamen.press eXamen.press ist eine Reihe, die Theorie und Praxis aus allen Bereichen der Informatik für die Hochschulausbildung vermittelt. Reinhard Höhn ∙ Stephan Höppner Das V-Modell XT Anwendungen, Werkzeuge, Standards Mit Gastbeiträgen von Andreas Rausch, Manfred Broy, Roland Petrasch, Stefan Biffl, Roland Wagner, Wolfgang Hesse, Klaus Bergner und anderen Mit 215 Abbildungen 123 Reinhard Höhn Rudolf-Waisenhorngasse 138 1230 Wien Österreich [email protected] Stephan Höppner Eckermannstraße 169 12683 Berlin [email protected] ISBN 978-3-540-30249-0 e-ISBN 978-3-540-30250-6 DOI 10.1007/978-3-540-30250-6 Springer Lehrbuch ISSN: 1614-5216 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2008 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Über- setzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenver- arbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berech- tigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Waren- zeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandgestaltung: KünkelLopka Werbeagentur, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem Papier 9 8 7 6 5 4 3 2 1 springer.com Geleitwort Die Bedeutung der IT im e-Government Eine leistungsfähige und kostengünstige öffentliche Verwaltung ist wichtiger Standortfaktor im globalen Wettbewerb der Industriestaaten. Produktivitätsfort- schritte sind in den Behörden ebenso wie in Unternehmen vor allem durch konse- quente, IT-basierte Optimierung der Geschäftsprozesse zu erzielen. Mit den E-Government-Programmen des Bundes, der Länder und der Kommunen sind hierbei bereits erhebliche Fortschritte erzielt worden. In den Maße, in dem IT-Systeme Rückgrat der Arbeit der öffentlichen Verwal- tung wurden, sind die Anforderungen an professionelles IT-Management gestie- gen. In der Abschlusserklärung des ersten Nationalen IT-Gipfels im Dezember 2006 in Potsdam wird dieser Aspekt aufgegriffen und ein professionelles Manage- ment von IT-Großprojekten der Verwaltung eingefordert. Das Vorgehensmodell XT ist Standard der Bundesverwaltung für die Durch- führung von IT-Projekten. Er ist wichtige Grundvoraussetzung, um die Erfolgs- wahrscheinlichkeit, die Produktivität und Kosteneffizienz von Entwicklung, War- tung und Betrieb von IT-Systemen zu steigern. Das V-Modell XT wurde im Auftrag der Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (KBSt) im Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium der Verteidigung entwickelt. Die Technischen Universitäten München und Kaiserslautern haben gemeinsam mit den Firmen Siemens, EADS, IABG und 4Soft einen Standard für die IT-Systementwicklung fertig gestellt, der den neuesten technischen Entwick- lungen Rechnung trägt. Heute gilt es, das Konzept der standardisierten IT-Projektabwicklung weiter bekannt zu machen und mit ersten Erfahrungen aus der Arbeit mit dem V-Modell anzureichern. Das vorliegende Buch ist von den „Machern“ des V-Modells XT geschrieben und gibt somit aus erster Hand einen umfassenden und vollständigen Einblick in die Grundlagen des V-Modells und auch auf konkrete Anwendungsfragen. vi Geleitwort Dieses Buch ist somit nicht nur als Lehrbuch konzipiert, sondern vor allem auch als Praktikerbuch und Nachschlagewerk gedacht. Der abgedeckte Themenbereich reicht von theoretischen Grundlagen und Konzepten über die praktische Anwen- dung in Projekten, den Einsatz der V-Modell-Werkzeuge bis hin zum Vergleich mit anderen Vorgehensmodellen. Für IT-Projekte wichtige Fragen der Beschaffung und Vertragsgestaltung werden ebenfalls aufgegriffen. Ich wünsche den Leserinnen und Lesern eine angenehme Lektüre, eine hilfrei- che Einführung in das V-Modell sowie eine umfangreiche Unterstützung bei der Anwendung des V-Modells XT. IT-Direktor im Bundesministerium des Innern Ministerialdirigent Martin Schallbruch Geleitwort vii Die Bedeutung des V-Modells XT für die Industrie Im Zeichen des globalen Wettbewerbs ist die Steigerung von Effizienz (das Rich- tige tun) und Effektivität (es richtig tun) für die Industrie ein zentrales Thema. Die Effektivität in der Abwicklung der Projekte legt den Grundstein für unser zukünftiges Geschäft. Dabei ist Geschwindigkeit einer der Schlüssel zum Erfolg. „On Time“ zu sein und selbstverständlich „On Quality“, d. h. die Bedürfnisse des Kunden voll zu erfüllen, wird die Gewinner der Zukunft auszeichnen. Heute sind wir größtenteils noch weit davon entfernt. Weltweit ist es kein Geheimnis, dass viele Entwicklungsprojekte ihre Ziele in Zeit und Kosten nicht erreichen. Daneben sind die Anforderungen an die Industrie bei Projektbeginn nicht im- mer klar. D. h. das richtige zu tun, fällt uns in vielen Fällen schwer. Beispielsweise lässt die Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern an vielen Stellen noch Wünsche offen. Kurz gesagt: Die Produktivität im Engineering wird in der Zukunft einer der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit sein. Um auf dem globalen Markt der Zukunft bestehen zu können, bleibt den heutigen „alten“ Industriestaaten kaum ein anderer Weg als die Steigerung der Innovationskraft und die Beschleunigung der Innovationszyklen. Die Steigerung der Produktivität im Engineering ist dafür Grundvoraussetzung. Deshalb müssen wir alle Chancen nützen, die Performance im Engineering zu verbessern. Logische Folge ist, dass wir nicht nur Innovationen bei der Ent- wicklung neuer Produkte sondern auch bei unseren innerbetrieblichen Abläufen brauchen. Hier setzt das V-Modell XT neue Maßstäbe: Es basiert auf einem Meta-Modell nach dem neuesten Stand der Modellierungstechnik. Das Meta-Modell ermöglicht die Anbindung von Werkzeugen. Damit wird die Anpassung des Entwicklungs- prozesses an ein spezifisches Projekt wesentlich erleichtert. Wichtig ist dies vor allem in der Projektinitialisierungsphase. Außerdem werden jetzt auch die Auftraggeber aktiv in die Gestaltung einbezo- gen, so dass deren Anforderungen frühzeitig in die Entwicklung der Konzepte eingehen. Und wenn denn beide Seiten an einem Strang ziehen, werden die Pro- jekte auch besser laufen. Zudem ist das V-Modell XT jetzt nicht nur für IT-Projekte sondern auch für in- tegrierte Projekte benutzbar, in welchen es neben SW-Entwicklung auch um Sys- tems-Engineering, HW-Entwicklung und Logistik geht. Denn es wird analog zu neuen Standards wie dem ISO/IEC 15288 nun der Lebenszyklus unterstützt. Wir erwarten daher bei Einsatz des V-Modells XT deutlich kürzere Entwick- lungszyklen und deutlich geringere Kosten. Das V-Modell XT bietet also die Chance, die Produktivität im Engineering zu erhöhen. viii Geleitwort Im Rahmen meiner Mitarbeit im Entwicklungsteam des V-Modells XT lag mir immer der Praxisbezug am Herzen. Deswegen freue ich mich als einer der Initia- toren des V-Modells XT nun ganz besonders, dass ich mit meinem Geleitwort zu diesem praxisorientierten Buch beitragen kann. Leiter V-Modell XT und Standards EADS Defence & Security Dipl.-Ing. Wolfgang Kranz Vorwort Das V-Modell XT ist ein umfassendes Prozessmodell für die Planung und Durchführung der Systementwicklung in IT-Projekten. Es ist seit Februar 2005 für alle IT-Projekte der deutschen Bundesbehörden verbindlich und liegt seit September 2007 in der Version 1.2.1 vor. Seine Vorzüge sind die Vollständigkeit und Systematik zur Planung und Durchführung von IT-Projekten und die kosten- freie Nutzbarkeit. Das Buch „Das V-Modell XT“ mit dem Untertitel „Anwendungen, Werkzeu- ge, Standards“ baut auf den Konzepten und Begrifflichkeiten des aktuellen „V-Modell XT Katalog“ der Version 1.2.1 (www.v-modell-xt.de) auf. Es dient als Ratgeber für die organisationsspezifische Anpassung und Implementierung des V-Modell XT zu einer integrierten unternehmensweiten Vorgehensmodell- Lösung. Von herkömmlichen Vorgehensmodellen hebt sich das V-Modell XT durch eine Reihe von innovativen Konzepten ab (Rausch 2008): • Modulare, flexibel kombinierbare Vorgehensbausteine erleichtern die Anpas- sung an konkrete Projekte, indem sie passgenaue Rollen, Produkte und Aktivi- täten vorgeben. Die hervorragende Anpassbarkeit („eXtreme Tailoring“) hat dem V-Modell XT seinen Namen gegeben. • Anstatt starre Phasen vorzugeben, sieht das V-Modell XT unterschiedliche Projektdurchführungsstrategien vor, beispielsweise zur inkrementellen, agilen oder komponentenorientierten Entwicklung. • Das V-Modell XT schreibt nicht vor, dass einzelne Aktivitäten in einer festge- legten Reihenfolge abgearbeitet werden müssen, sondern stellt die Projekter- gebnisse in den Vordergrund. Sie werden zu bestimmten Entscheidungspunkten vorgelegt und machen das Projekt transparent und steuerbar. • Mit Migration, Ergonomie, Systemsicherheit, Ausschreibung, Vertragsschluss und Abnahme wurden im V-Modell XT neue Themenbereiche integriert. Ne- ben Auftragnehmern von IT-Projekten werden jetzt auch die Auftraggeber um- fassend unterstützt – bei einzelnen Projekten ebenso wie beim Multi-Projekt- Management.
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