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Das überlieferungsgeschichtliche Problem des Pentateuch PDF

188 Pages·2015·16.405 MB·German
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Rolf Rendtorff Das überlieferungsgeschichtliche Problem des Pentateuch Rolf Rendtorff Das überlieferungsgeschichtliche Problem des Pentateuch w DE G_ Walter de Gruyter • Berlin • New York 1977 Beiheft zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Herausgegeben von Georg Fohrer 147 CIP-Kurztitelaufnähme der Deutschen Bibliothek Rendtorff, Rolf Das überlieferungsgeschichtliche Problem des Pentateuch. — 1. Aufl. — Berlin, New York : de Gruyter, 1976. (Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft : Beih. ; 147) ISBN 3-11-006760-9 1976 by Walter de Gruyter & Co., vormals G.J. Göschen'sche Verlagshandlung—J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30 Alle Rechte des Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Ubersetzung, der Herstellung von Mikrofilmen und Photokopien, auch auszugsweise, vorbehalten. Printed in Germany Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Berlin 61 Vorwort Dieses Buch stellt den vorläufigen Endpunkt einer langjährigen Auseinandersetzung mit den methodischen Grundfragen der Penta- teuchkritik dar. Wesentliche Anstöße zu einer intensiveren Beschäf- tigung mit diesen Fragen erwuchsen aus Gesprächen mit ausländi- schen Fachkollegen. Es ist deshalb nicht zufällig, daß verschiedene frühere Äußerungen zu diesem Fragenkomplex diese Gespräche wider- spiegeln: In dem Vortrag „Literarkritik und Traditionsgeschichte" in Uppsala 1965 (EvTh 27, 1967, 138—153) habe ich noch die Auffas- sung vertreten, daß die bisherige Lösung der Pentateuchprobleme trotz aller kritischen Reduzierung ihrer Ergebnisse immer noch die einleuchtendste sei; in meinem Beitrag „Traditio-Historical Method and the Documentary Hypothesis" in Jerusalem 1969 (Proceedings of the Fifth World Congress of Jewish Studies 5—11) habe ich dann zu zeigen versucht, daß sich von einem konsequent überlieferungs- geschichtlichen Ansatz aus die Urkundenhypothese nicht aufrecht- erhalten läßt; in Edinburgh 1974 habe ich schließlich die Existenz des Hauptpfeilers der Urkundenhypothese, des „Jahwisten", in Frage gestellt („Der .Jahwist' als Theologe? Zum Dilemma der Penta- teuchkritik", VTSupp 28, 1975, 158—166). Hier soll nun auf einer breiteren Basis ein Neuansatz in der Pentateuchforschung skizziert werden. Ich habe vielen zu danken, mit denen ich im Laufe der Jahre diese Fragen erörtern konnte: Zunächst den Heidelberger Kollegen, mit denen das Gespräch auf vielfältige Weise geführt wurde und auch weiter geführt wird. Dann vor allem den Kollegen und Freunden in Jerusalem, die mir nach zahlreichen früheren Begegnungen und Ge- sprächen die Möglichkeit gaben, mich im Wintersemester 1973/74 als Gast der Hebräischen Universität ganz auf diese Fragen zu konzen- trieren und sie in intensivem Austausch mit ihnen weiter zu klären. Schließlich Konrad Rupprecht, ohne dessen ständige Beratung und Mitarbeit das Buch nicht zustandegekommen wäre, und Erhard Blum, der an der Herstellung des Manuskripts und den Korrekturen mitge- wirkt und das Register hergestellt hat. Der Deutschen Forschungs- gemeinschaft danke ich dafür, daß sie mir im Jahre 1966 einen ersten Studienaufenthalt in Jerusalem ermöglicht hat. Schriesheim b. Heidelberg, Juli 1975 Rolf Rendtorff Inhaltsverzeichnis 1. Überlieferungsgeschichte und Urkundenhypothese 1 1.1 Gerhard von Rads Neuansatz 2 1.2 Martin Noths Veränderung dieses Ansatzes 6 1.8 Das Festhalten an der Urkundenhypothese 12 1.4 Die Frage nach den „größeren Einheiten" 19 2. Die Vätergeschichten als Beispiel einer „größeren Einheit" im Rahmen des Pentateuch 29 2.1 Die Geschichten von Joseph, Jakob und Isaak 29 2.2 Die Abrahamgeschichte 34 2.21 Die Vielschichtigkeit der Abrahamaberlieferungen 34 2.22 Die Verheißungen in den Gottesreden in der Abrahamgeschichte 37 2.3 Die Verheißungen an die Erzväter 40 2.31 Die Landverheißung 42 2.32 Die Verheißung von Nachkommenschaft 46 2.33 Der Segen 48 2.34 Die Führung 49 2.36 Verbindung der einzelnen Verheißungsthemen 61 2.4 Die Funktion der Verheißungsreden für die Komposition derVätergeschichten 67 2.6 Das Fehlen der festgestellten Bearbeitung im Buch Exodus 66 2.6 Die „größeren Einheiten" in den Büchern Exodus bis Numeri 70 2.7 Spuren einer übergreifenden Bearbeitung 76 3. Kritik der Pentateuchkritik 80 3.1 Der gegenwärtige Stand der Pentateuchkritik 80 3.2 Das Problem des Jahwisten 86 3.21 Die literarische Analyse des Jahwisten 86 3.22 Kennzeichen der Arbeit des Jahwisten 96 3.23 Die Theologie des Jahwisten 103 3.24 Gründe gegen die Annahme eines jahwistischen Werkes 109 3.3 Das Problem einer priesterschriftlichen Erzählung in den Vätergeschichten 112 3.31 Die Geschichten von Joseph und Isaak 113 3.32 Die Jakobgeschichte 116 3.33 Die Abrahamgeschichte 120 3.34 Genesis 23 128 3.4 Die priesterliche Schicht in den Vätergeschichten 130 3.41 Chronologische Notizen 131 3.42 „Theologische" Stücke 136 3.43 Die Funktion der priesterlichen Schicht 13S VIII Inhaltsverzeichnis 3.44 Keine priesterschriftliche Erzählung, sondern eine priesterliche Bearbeitungs- schicht 141 3.6 Zusammenfassung 142 4. Ergebnisse und Folgerungen 147 4.1 Abkehr von der Urkundenhypothese 148 4.2 Die „größeren Einheiten" im Pentateuch 151 4.21 Die Vätergeschichten 151 4.22 Die übrigen „größeren Einheiten" 164 4.3 Das Problem der zusammenfassenden und abschließenden Gestaltung des Pentateuch 168 1. Überlieferungsgeschichte und Urkundenhypothese In der gegenwärtigen Pentateuchforschung stehen zwei metho- dische Ansätze nebeneinander: auf der einen Seite die literarkritische Methode, die in ihrer seit J. Wellhausen klassisch gewordenen Aus- prägung mehrere durchlaufende literarische »Quellen« innerhalb des Pentateuch voneinander scheidet; auf der anderen Seite die form- und überlieferungsgeschichtliche Methode, die seit H. Gunkel nicht von der literarischen Endgestalt des Pentateuchtextes ausgeht, sondern von den einzelnen, ursprünglich selbständigen »kleinsten Einheiten«, und die den weiteren Gang der Überlieferungsbildung bis hin zu ihrem literarischen Endstadium verfolgt. Die beiden Methoden sind also in ihrem Ansatzpunkt und in der Richtung ihrer Fragestellung einander entgegengesetzt. Dies muß nun keineswegs bedeuten, daß sie auch zu entgegen- gesetzten Ergebnissen kommen. Gleichwohl ist es überraschend, daß über das Verhältnis dieser beiden grundverschiedenen methodischen Ansätze zueinander bisher kaum Überlegungen angestellt worden sind. Das hat seinen entscheidenden Grund offenbar darin, daß auch die- jenigen Forscher, die die formgeschichtliche und die überlieferungs- geschichtliche Methode entwickelt haben oder sich ihrer bedienen, fast durchweg an der literarkritischen Quellenscheidung festhalten. So konnte man geradezu von einer »Erweiterung der Methoden durch die Formgeschichte«1 sprechen, ohne deutlich zu erkennen oder zum Aus- druck zu bringen, daß es sich in Wirklichkeit nicht um eine Erweite- rung, sondern um eine grundlegende Veränderung der Fragestellung handelt2. Vielfach wurde so verfahren, wie Westermann kritisch das methodische Vorgehen Noths charakterisiert: »die beiden Methoden nur mechanisch zu addieren, so etwa, daß man den Text zunächst nach der einen und dann nach der anderen Methode behandelt«3. Dieses Verfahren hat aber zur Folge, daß der methodische Ansatz der Formgeschichte in ihrer Weiterführung durch die Überlieferungs- geschichte bisher nicht voll zur Entfaltung gekommen ist. Die hier vorgelegte Arbeit versucht, die Gründe dafür aufzuzeigen und in Richtung auf eine solche Entfaltung einen Schritt weiterzuführen. Es ist dabei zugleich ihre Absicht, das kritische Element gegenüber der 1 K. Koch, Was ist Formgeschichte ?, 1964, 1974», 89. 2 K. Koch (a. a. O. 94) bezeichnet die Literarkritik geradezu ab einen »Teil der Form- geschichte«. 3 C. Westermann, Genesis, 1966—1974, 763. Rendtorff, Pentateuch 1 2 Uberlieferungsgeschichte und Urkundenhypothese literarkritischen Quellenscheidung, das in dem veränderten metho- dischen Ansatz angelegt ist, stärker zur Geltung zu bringen, als es bisher geschehen ist. Ich greife deshalb bewußt die Titel von zwei Studien auf, die die Arbeit am Pentateuch nach H. Gunkel besonders nachhaltig beeinflußt haben und deren Ansätze hier aufgenommen und, wenn auch teilweise kritisch, weitergeführt werden sollen: »Das form- geschichtliche Problem des Hexateuchs« von G. von Rad (1938)4 und die »Überlieferungsgeschichte des Pentateuch« von M. Noth (1948)5. Auf der Basis dieser beiden Arbeiten und in kritischer Auseinander- setzung mit ihnen soll im folgenden »das überlieferungsgeschichtliche Problem des Pentateuch« entfaltet werden. 1.1 GERHARD VON RADS NEUANSATZ G. von Rad wollte mit seiner Arbeit den Stillstand überwinden, der in der Erforschung des Pentateuch bzw. Hexateuch eingetreten war. Er sah den Grund für die allgemeine »Forschungsmüdigkeit« darin, daß mit der Analyse der Pentateuchquellen einerseits und mit der Untersuchung der Einzelstoffe andererseits »ein Auflösungsprozeß großen Stiles« eingesetzt hatte und daß »das dumpfe oder klare Wissen von seiner Nichtumkehrbarkeit« viele Forscher lähmte. Dieser Auf- lösungsprozeß betraf nach von Rads Einsicht besonders die End- gestalt des Hexateuch, die selbst gar keiner besonderen Diskussion mehr für wert gehalten wurde, sondern nur noch als Ausgangspunkt diente, »von dem die Erörterung möglichst schnell wegzukommen habe, um an die eigentlichen dahinterliegenden Probleme zu gelangen«. Deshalb fragte von Rad wieder nach dieser Endgestalt. Er unternahm dies mit den Mitteln der Formgeschichte, indem er versuchte, den ganzen Hexateuch als »Gattung« zu verstehen, »von der anzunehmen ist, daß . . . ihr 'Sitz im Leben' und ihr weiterer Ausbau bis hin zu der Zerdehnung, in der sie uns heute vorliegt, einigermaßen erkennbar sind«1. Von Rad hat mit diesem methodischen Neuansatz der Hexateuch- bzw. Pentateuchforschung2 wesentliche neue Impulse gegeben. Auch über den Bereich des Pentateuch hinaus haben seine Anstöße weit- 1 G. von Rad, Das formgeschichtliche Problem des Hexateuchs, 1938 = Gesammelte Studien zum Alten Testament, 1958, 19714, 9—86; Seitenangaben im folgenden nur nach dem Neudruck. 6 M. Noth, Uberlieferungsgeschichte des Pentateuch, 1948. 1 G. von Rad a. a. O. (s. o. Anm. 4) 9 ff. 2 Im folgenden wird vom PentatevLch gesprochen, auch wenn die herangezogenen Autoren ihrerseits vom Hexateuch sprechen. Nur dort, wo es sachlich geboten ist, wird der Terminus Hexateuch benutzt.

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