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Das traumatische Mittelhirnsyndrom und die Rehabilitation schwerer Schädelhirntraumen PDF

280 Pages·1982·11.07 MB·German
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Das traumatische Mittelhirnsyndrom und die Rehabilitation schwerer Schädelhimtraumen Herausgegeben von Egon Müller Mit 107 Abbildungen und 53 Tabellen Spring er-Verlag Berlin Heidelberg New York 1982 Referate und Vorträge der 19. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Hirntraumatologie und Klinische Hirnpathologie, 3.-4. Apri11981 in Bad Nauheim Prof. Dr. Egon Müller Chefarzt der Neurologischen Klinik St. Josef-Hospital, Universitätsklinik der Ruhr-Universität, Gudrunstraße 56, 4630 Bochum 1 ISBN-13: 978-3-540-11848-0 e-ISBN-13: 978-3-642-68755-6 DO!: 10.1007/978-3-642-68755-6 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Das traumatische Mittelhimsyndrom und die Rehabilitation schwerer Schädel himtraumen: (3.-4. April 1981 in Bad Nauheim)/hrsg. von Egon Müller. - Berlin; Heidelberg; New York: Springer, 1982. - (Referate und Vorträge der ... Tagung der Deutschen Gesellschaft für Himtrau matologie und Klinische Himpathologie; 19) ISBN-13: 978-3-540-11848-0 NE: Müller, Egon (Hrsg.); Deutsche Gesellschaft für Hirntraumatologie und Klinische Hirnpathologie: ... Tagung der Deutschen Gesellschaft für Hirntrau matologie und Klinische Himpathologie Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Ab bildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die ,Verwertungsgesellschaft Wort', München, wahrgenommen. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1982 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Satz: Schreibsatz-Service Weihrauch, Würzburg 2122/3140-543210 VOnNort Mittelhirnsyndrome sind eine der schwersten Primär- oder Sekundärfol gen kinetischer Energieeinwirkung auf das Gehirn. Ihr voll entwickel tes klinisches Bild ist wohl bekannt und läßt eine ernste Prognose stellen. Rechtzeitige Diagnostik, intensive Uberwachung, neurochirur gische und pharmakotherapeutische Intervention unter gezieltem Ein satz der kranialen Computertomographie und elektrophysiologischer Methoden gestatten heute in vielen Fällen nicht nur ein Uberleben die ses schweren Schadens. Dies darzustellen, die Möglichkeiten aufzuzei gen, kontroverse Auffassungen zu erörtern, aber auch die Grenzen sicht bar zu machen, an denen aus biologischen und humanitären Gründen ärzt liches Mühen enden muß, ist Sinn der vorliegenden Zusammenstellung von Referaten und Vorträgen des 19. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Hirntraumatologie und Klinische Hirnpathologie. Zu Wort kommen die Vertreter fast aller neurochirurgischer Schulen und Kliniken der Bundesrepublik Deutschland, mit der Traumatologie besonders befaßte Neuropsychiater, nicht zuletzt die für die Rehabilitation schwerer Hirnschäden unersetzlichen Psychologen, Physiotherapeuten, Logopäden. Die Zusammenstellung, um deren Druck und Ausstattung sich der Sprin ger-Verlag in bewährter Weise verdient gemacht hat, verschafft dem Fachmann, dem interessierten Studenten und Arzt einen guten Uberblick über den derzeitigen Wissensstand, die offenen Probleme und Aufgaben. Möge sie vielen Anregung zu weiterem aktiven Forschen und Mühen um die traumatischen Hirnschäden sein. Egon Müller v Inhalt P. PiLz und J. St~oheeke~: Der pontomedulläre Einriß - Isoliertes primäres Hirnstammtrauma durch Hyperextension der HWS •••••..•.•• G. Lausbe~g, A. Se~vet und u. WiLdf8~ste~: Verlaufsformen und Prognose akuter Hirnstammsyndrome ••••.•.•..••••.•••.•••••.•••••• 6 K. Maie~-Hauff, M. Lange, L. Sehü~e~, O. Kempski und A. Baethmann: Pathophysiologie des Schädelhirntraumas - Neue Erkenntnisse zum traumatischen Hirnödem •••••.•••.•.••••••••••••..••••..•••••.•••• 18 K.E. Rieha~d, R.A. F~owein und T. Hashimoto: Prognose traumatischer Mittelhirnsyndrome bei Kindern und Jugendlichen .••••••••..••••.• 23 H. ALtenbu~g, J. Hidding, Th. He~te~ und D. Do~sie: Zur Problematik von Anisokorie und Operations zeitpunkt beim schwer Schädelhirn- verletzten ••.•••.•••••.•••••••••.••••.•.••..•••••••••.•••.•••.•. 31 w. Lankseh und Th. G~umme: Computertomographie bei schweren Schädelhirnverletzungen ••••.•••••••••.•.••.••.••.•••••••••..•.•• 36. J.L. B~8eheLe~ und H. Zeume~: Computertomographische Befunde bei Kindern mit traumatischem Mittelhirnsyndrom •.••.••.•••••..••.••• 46 H.E. CLa~, H.C. Nahse~ und L. Ge~ha~d: Zeichen der Mittelhirn schädigung im Computertomogramm und Hirnschnitten nach Schädel- hirntrauma .••.••••.••••.•••••••••••••••••••••••.•••••••••.•••••• 53 A. Laun: Zum Problem der Zisternenverquellung und direkter sowie sekundärer Schädigungen am Hirnstamm (Computertomographische Analysen) ..•.•••••.••••.••.•.•.•.••.•.••.•.••••••••••••••••••••• 60 K. Roosen, M. Maksoud, A. B~enne~ und Th. Ha~twig: Klinische und computertomographische Spätergebnisse nach operativer Therapie posttraumatischer Liquorzirkulationsstörungen ••••••• '.". • • . • • • • • • 65 M.R. Gaab und I. Haubitz: Traumatisches Mittelhirnsyndrom: Differentialdiagnose primärer/sekundärer Hirnstammschäden, Prognose und intrakranieller Druck ••.•••••••••••••••••••.••••••• 72 P. FasoL, H. Binde~, Th. Reisne~, R. SehedL und M. . St~iekne~: Messung des intrakraniellen Druckes bei verschiedenen Stadien des Mittelhirnsyndroms •••.•.••••••••••••.••••.•••••••••••.•••••• 87 J. K~üge~: Electroencephalographi·sche Befunde und Frequenz- analysen beim traumatisch bedingten Mittelhirnsyndrom ••••.••.••• 91 VII G. Sitzer und H. AZtenburg: Toposelektive EEG-Ableitungen und ihre Bedeutung für die Diagnose von Hirnsubstanzschäden ••••••••• 105 F.O. MiZtner: Die diagnostische Wertigkeit der frühen akustisch evozierten Potentiale beim Koma mit Mittelhirnsymptomatik ••••••• 116 P. Gruss: Operative Maßnahmen beim akuten Mittelhirnsyndrom nach Trauma •.••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••..••••• 121 u. Dietrich und M. Schirmer: Therapie des posttraumatischen Hydrocephalus •••••••••••••••••••••••••••••.••••••••••••••••••••• 129 D. Dorsi6. H. AZtenburg. Th. Herter und J. Hidding: Zur Problematik des posttraumatischen Hydrocephalus 132 H.-G. HöZZerhage. A. Luba. L. Vernier und A. Spring: Thiopental therapie bei Patienten im akuten Mittelhirnsyndrom •••••••.•••••• 141 R. Preger und J. SchuZte ~m Esch: Etomidat in der Behandlung des Mittelhirnsyndroms bei schwerem Schädelhirntrauma ••••••••••.•••• 145 G. FaupeZ: Dexamethason beim traumatischen Mittelhirnsyndrom .••• 153 H. Wassmann. K.-H. HoZbach und J. SchuZte am Esch: Zur Behandlung des traumatischen Mittelhirnsyndroms durch die hyperbare Oxygenierung •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 160 K.-F. Druschky. A.M. HarteZ. H.-H. Fuchs. K.A. FZügeZ und M. KZupp: Die langdauernde Anwendung des Cava-Katheters und ihre Komplikationen bei schweren Schädelhirntraumen •.•.••.••.••• 165 H.-H. Fuchs. K. ArnoZd. K.A. FZügeZ. M. KZupp und K.-F. Druschky: PrObleme der Langzeiternährung bei sch'1'eren Schädelhirn- verletzungen ••••••••••••••••••••••••••.••••••••••••••••••••.•••. 171 W. BZumenthaZ: Uberlegungen zur Behandlung von Spätfolgen schwerer Hirnverletzungen ••••••••••••••.•.•••••••••..••••.•••••. 186 G. Harrer: Sinn und Unsinn medikamentöser Behandlung post traumatischer cerebraler Spätschäden •••••••••••••••••••••••••••• 194 G.E. MuZZer: Zur Prognose der posttraumatischen Temporallappen- epilepsie ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••.•••••••••• 198 M. Wais. C.G. Lipinski. J. Weisser und D. GoepeZ-Abtt: Diagnostik und Therapie des Hemineglect-Syndroms ••••••••••••••••••••••.•••• 211 B. HOfferberth: Zur Differentialtherapie des posttraumatischen Schwindels ••••••••••••••••••••••••••••••••••.•••••• ;.. . • • • • • • • • • . 215 J. Marpmann: Sport mit Hirnverletzten, insbesondere beim Auftreten organisch-cerebraler Anfälle •••••••••••••••••••••••••• 219 M. Schwinning: Krankengymnastische Aspekte bei der Behandlung von Schädelhirnverletzten •••••••••••••.••••••••••••••••••••••••• 222 D. Münz: Ergotherapie zwischen Klinik und Beruf •••••••••.••.•.•. 225 H. Thom: Möglichkeiten der operativen Therapie aus orthopädischer Sicht.............. ••••.••••.•••••••••.•••••.••.••••.•.••••.. .•. 229 VIII W.J. Bock: Grenzen der Rehabilitation bei schweren gedeckten Schädelhirntraumen in der Frühphase aus der Sicht des Neurochirurgen ••••••••••••••.•••••••••••••••••••••••••••••.••.•• 237 M. HBrmann: Probleme der Prognose und Langzeitrehabilitation nach schweren gedeckten Schädelhirntraumen ••••••••••.••••••••••• 241 A. Kotten: Aphasietherapie schwer Hirngeschädigter •••••••••••••• 249 G. Wochnik: Die integrierte Behandlung und Nachsorge Unfall verletzter mit multiplen Verletzungen und gleichzeitigem Schädelhirntrauma ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••.•••••••• 253 G. Wochnik: Die interdisziplinäre Nachsorge sog. verspäteter Fälle von schwer Hirnverletzten und Polytraumatisierten mit gleichzeitiger schwerer Schädelhirnverletzung .•••••••••••••••••• 256 G. Busch und F.G. Schmieder: Auswahlkriterien der stationären medizinischen Rehabilitation schwer Schädelhirnverletzter •..•••• 258 D. von Gramon: Der Wiederaufbau der Sprechfunktion nach traumatisch bedingtem Mutismus •••••••••••••••••••••••••••••••••• 262 Sachverzeichnis •••••••••••••••••.••••••••••••••••••••••••••••••• 267 Mitarbeiterverzeich nis* Altenburg, H. 31 , 105, 132** Krüger, J. 91 Arnold, K. 171 Lange, M. 18 Baethmann, A. 18 Lanksch, W. 36 Binder, H. 87 Laun, A. 60 BlumenthaI, W. 186 Lausberg, G. 6 Bock, W.J. 237 Lipinski, C.G. 211 Brenner, A. 65 Luba, A. 141 Bröcheler, J.L. 46 Maier~Hauff, K. 18 Busch, G. 258 Maksoud, M. 65 Clar, H.E. 53 Marpmann, J. 219 Cramon, D. von 262 Miltner, F.G. 11 6 Dietrich, u. 129 Münz, D. 225 Dorsic, D. 31 , 132 Muller, G.E. 198 Druschky, K.-F. 165, 171 Nahser, H.C. 53 Fasol, P. 87 Pilz, P. 1 Faupel, G. 153 Preger, R. 145 Flügel, K.A. 165, 171 Reisner, Th. 87 Frowein, R.A. 23 Richard, K.E. 23 Fuchs, H.-H. 165, 171 Roosen, K. 65 Gaab, M.R. 72 Schedl, R. 87 Gerhard, L. 53 Schirmer, M. 129 Goepel-Abtt, D. 211 Schmieder, F.G. 258 Grumme, Th. 36 Schürer, L. 18 Gruss, P. 1 21 Schulte, J. am Esch 145, 160 HärteI, A.M. 165 Schwinning, M. 222 Hartwig, Th. 65 Servet, A. 6 Hashimoto, T. 23 Sitzer, G. 105 Harrer, G. 194 Spring, A. 141 Haubitz, I. 72 Strickner, M. 87 Herter, Th. 31, 132 Strohecker, J. 1 Hidding, J. 31 , 132 Thom, H. 229 Höllerhage, H.-G. 1 41 Verner, L. 141 Hörmann, M. 241 Wais, M. 211 Hofferberth, B. 215 Wassmann, H. J60 Holbach, K.-H. 160 Weisser, J. 211 Kempski, o. 18 Wildförster, u. 6 Klupp, M. 165, 171 Wochnik, G. 253, 256 Kotten, A. 249 Zeumer, H. 46 * Die Anschrift des erstgenannten Autors ist auf der ersten Seite des Beitrages an gegeben ** Seite, auf der der Beitrag beginnt XI Der pontomedulläre Einriß - Isoliertes primäres Hirnstammtrauma durch Hyperextension der HWS P. PILZ und J. STROHECKER Neuropathologisches Labor und Neurochirurgische Abteilung der Landesnervenklinik, A-5020 Salzburg Einleitung Traumatische Hirnstammschäden sind ein viel diskutiertes Kapitel der Neurotraumatologie. Von besonderer Bedeutung ist die Klärung der Frage, welche Hirnstammveränderungen unmittelbar durch das Trauma bedingt sind, und welche sekundär durch Erhöhung des intrakraniellen Druckes zustande kommen. Forensisch ist von besonderer Bedeutung, welche Hirnstammtraumen unmittelbar letal und welche mit einer gewissen Uberlebenschance einhergehen. Der erste Fragenkomplex wurde u.a. von ADAMS und Mitarbeitern bearbeitet. ADAMS bezeichnet diesen Verletzungstypus als diffuses Trauma der weißen Substanz, bei dem disseminierte Axonzerre.i.ßungen den wesentlichen pathomorphologischen Befund darstellen. Einrisse des Sulcus ponto-medullaris wurden bisher nur von wenigen Autoren beschrieben (PATSCHEIDER, 1961; WUERMELING und STRUCK, 1965; LINDENBERG und FREYTAG, 1970). Alle bisher berichteten Fälle verliefen unmittelbar tödlich. Alle Unter sucher kamen zu dem Schluß, daß diesem Verletzungstypus eine Hyperextension der HWS bzw. zusätzlich eine Zugbelastung der HWS und Schädelbasis zu Grunde liegt, wobei ringförmige Extensionsbrüche des Schädelgrundes auftreten können. Wir berichten über zwei Fälle, in denen diese Verletzung längere Zeit überlebt wurde. Kasuistik 1. FaU Ein 10jähriges Mädchen saß am Vordersitz eines Lada Taiga angegurtet, der bei Schneeglätte im Gebir~e von der Straße abkam und 100 m sich mehrfach überschla gend einen Steilhang hinunterstürzte. Das Mädchen blieb in den Sicherheitsgurten hängen, wurde bewußtlos in ein Spital gebracht, intubiert, auf die neurochirur gische Abteilung weitergeschickt. Bei der Aufnahme. Generalisierte StreckkräIDpfe, geringe Reaktion auf Schmerzreize, Deviation der Bulbi nach rechts, Spontanbabinski bds., Hyper ventilation. Am 2. Tag war das Kind weitgehend luzide und zeigte eine Abducensparese rechts. Am 3. Tag wurden alle Extremitäten auf Kommando be wegt. Am 5. Tag wurde eine Besserung der Abducensparese festgestellt. Im folgenden kam es zu einer kontinuierlichen Harnstofferhöhung, Anurie. Tod am 8. Tag. Das traumatische Mlttelhimsyndrom ... Herausgegeben von Egon MOlier © Springer-Verlag 8erlin· Heidelberg 1982 Obduktionsbefund. Hämatom am Occiput, multiple Kontusionen am Körper, Rippenserien fraktur, Subluxatio atlanto occipitalis, stiftförmiges, extradurales, kleines Häma tom am Clivus, kein Schädelbruch, Schocklungen. NeuropathoZogisoher Befund. Hirngewicht 1300 g, mäßige meningeale Blutsuffusionen occipito-parietal bds. und in der Ci sterna interpeduncularis. Im Sulcus ponto-me dullaris von außen geringes weißliches Exsudat; auf Sagittalschnitten ein wenige mm vom Sulcus ponto-medullaris in die Tiefe reichender Einriß, bzw. Erweichung. Die histologische Untersuchung des Hirnstamms in Serienschnitten zeigt einen kleinen Einriß mit umgebender, in Organisation befindlicher Nekrose am Sulcus ponto-medul laris. In den darüber gelegenen Leptomeningen, granulozytäres Exsudat mit reichlich Erythrozyten und Erythrophagen, ein kleiner Arterienabriß getroffen, die Ruptur stelle durch ein geschichtetes Gerinnsel abgedichtet. Im Verlauf der perforieren den Arterien in oberster Medulla oblongata und unterer Brücke, multiple kleine Blu tungen und Nekroseherde. In beiden Pyramiden, an der Oberfläche der Oliven, in den unteren Kleinhirnstielen und in der Pyramidenbahn und den medialen Lemnisci der Pons, disseminierte Axonauftreibungen bzw. Axonzerreißungen mit Mikrogliareaktion. Weitere massierte Axonzerreißungen im Hirnschenkel der linken Seite (kein Kerno hannotch). Die Abducenskerne unverändert, keine zentrale Chromatolyse. In den Ab ducenswurzeln geringfügige Befunde einer Waller'schen Degeneration. Hypoglossus und Hinterstrangkerne mit den Zeichen einer zentralen Chromatolyse. In der linken Cal carinarinde ein winziger Infarkt im Stadium der Capillarproliferation. Keine Hypoxie bzw. Hirndruckfolgen im Groß- und Kleinhirn. 2. Fan Ein 12jähriges Mädchen wurde beim Überqueren einer schneeglatten Straße von einem Pkw erfaBt und niedergeschleudert. Der Pkw-Lenker hatte das Mädchen vor dem Zusam menprallen nicht wahrgenommen, über Fahrtgeschwindigkeit sind keine Angaben be kannt. Im Krankenwagen soll ein Atemstillstand eingetreten sein, die Patientin wurde mit Erfolg reanimiert, auswärts intubiert. Bei der Aufnahme auf der neuro chirurgischen Abteilung tiefe Bewußtlosigkeit, keine Reaktion auf Schmerzreize, assistierte Beatmung, kein Cornealreflex, Areflexie der unteren Extremitäten, Ba binski negativ. Hämatom an der Stirne, Verdacht auf Derangement der oberen HWS. Am 2. Tag trat eine Abducensparese links auf, am 9. Tag ungezielte Reaktion auf Schmerzreize an den unteren Extremitäten, Babinski bds. positiv. 11. Tag: Vertical und Horizontalnystagmus, leichte Besserung des Bewußtseinszustandes. 15. Tag: Spon tanatmung, Abducens links unverändert. 26. Tag: Exitus, Pneumonie. Obduktionsbefund. Bronchopneumonie, handflächengroßes Hämatom über dem Stirnbein übergreifend auf die Scheitelbeine, keine Schädelfraktur, handtellergroße Blutunter laufung im Bereich der rechten Hüfte. NeuropathoZogisoher Befund. Gehirngewicht 1360 g, keine Rindenkontusionen, tiefer Einriß des Sulcus ponto-medullaris bis 1/2 cm unter den Boden des vierten Ventrikels reichend. Sequestrationsnekrose des oralen Abschnittes der Oliven und Pyramiden bds., Ruptur einer kleinen Arterie an der Oberfläche der Medulla oblongata, Ruptur stelle von einem Thrombus abgedeckt. Multiple herdförmige Nekrosen und Blutungen im Verlauf perforierender Arterien in Medulla oblongata und Brücke. Disseminierte Axonauftreibungen bzw. Zerreißungen in den Pyramiden, in den unteren Kleinhirnstie len, im medialen Lemniscus und in den pyramidenbahnen in der Brücke. Blutungen und Nekrosen in einem umschriebenen Abschnitt des Plexus choroideus im unteren Abschnitt des vierten Ventrikels. (Plexuskontusion?) Die Abducenswurzel verläuft durch die, den Einriß umgebende Nekrosezone, sie ist nicht sicher abgerissen. Befunde einer Waller'schen Degeneration in einigen Wurzelbündeln des Hypoglossus. Zentrale Chroma tolyse in Hinterstrang- und Hypoglossuskernen. Disseminierte Axonzerreißungen im Balken; ältere Tentoriumkontaktnekrosen bds. Laminäre Rindennekrosen fronto-parieto occipital bds., keine hypoxischen Ammonshornschäden. 2

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