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Das Schöne: Schopenhauers Ästhetik PDF

52 Pages·1927·5.34 MB·German
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~ie neuen i?e~r~Iäne ~aben in ben ein3elnett i?änbern bie ~ö~eren E5d)ulen 3ur <finbe3ie{)ung ber "ll(>ilofo~(>ie in ben Unterrld)t uer~flid)tet. ~n mrbeit~gemeinfd)aften ober aud) inner(>alb be~ (e(>r~lanmäßigett Unterrid)te~ foU ber E5d)üler burd) bie i?eftüre bebeutenber ~enfer ~erangebHbd werben 3U einem felbftänblgen 'il3erftänbnl~ ~Qi!ofo~~ifd)er Werfe. ~abei foU nid)t ein f1)ftematifd)es ffad)roiffen UermitteU werben, fonbern <finfid)t in ba~ "llbilofo~{)ieren, <finbficf in bie ffieifte~arbeit großer ~enfer. ~er E5d)iHer foU 3u einem erften 9tingen mit ~{)Ho• fop(>ifd)en "llroblemen befä{)igt werben. Um für eine fold)e mufgabe ba~ nötige 9naterial bereit3ufteUen, bebarf e~ einer befonber~ gearteten OueUenfammiung. ~fe ~ler im <frfd)einen begriffene, (>erau~gegeben uon Oberftubienblreftor Dr. .E 5d)ne!ber, E5tralfunb unb E5tubientat Dr. 3or.ban, S8remen, ge(>t bauon au~, baß 1. ber E5d)üler 3unäd)ft nur uor ein ein3elne~ "llrob(em gefterrt werben foU unb baß~ 2. um einer 'il3erlDirrung uor3uf>eugen, biefe~ eine "llrof>(em ge3e!gt werben foU im Werf eineß eln3elnen ~enferß. mur fo !Derben bie mnforberungen eineß fd)uimäßigen "ll~ilofo~~ie• unterrid)tß erfürrt werben fönnen. ~enn bie mrf>eit an einem fold)en fjeft foU 3u einem "gemeinfamen <f!nbrittgen" in baß Wefen "fd)arfer S8egriffßf>Ubung" 31Ding en. ~aß 'il3erfolgeu einer benferifd>en ~inie foU E5inn für ble "$lraft einer S8elt>e!ßfit{)rung" lt>ecfen. "'itiefe unb Weite be~ ffiebanfenf>aueß" eiueß "ll~Hofo~~en foU uor boreiligem unb rab!falem fformulieren eigener Urteile belt>a{)ren. * Bunäcf)ft erf cf)einen: 1. tJt~carttt,;, ltutiftf unß frftnntn. fjerau~gegef>en bon Of>er• ftubienbireftor Dr. S8ud)enau. .2. Sid}tt, i'it 13tftimmung ßts ffitnfd}tn. ßerau~gegeben t>on E5htbienrat Dr. 3orban. :5. l;t!m6oft;, i'it l!atfatfttn in ßtt Wa&mt6mung. ßeraußgegef>en t>on Oberftubiettblreftor Dr. E5d)neiber. 4 • .$dyoptn~autt1 tlat,; ..fd}önt. fjerau~gegef>en t>on €ihtbienrätin 9nertenß. Weiter(>in finb in 93orbereitung: er $l an t (<ttW) 1 ß um e ($laufantät) 1 fj e g (ffiefd)id)tß~(>ilofo~~ie) 'it(>omaß UOtt mqu itto (E5d)o[aftif) fjierJu treten ~rof>remgefc{)id)trid)e S8ei~efte, b!e SYragen wie ~etermlui~muß, $lo~mogoniett unb ä{)nlic{)e~ be(>anbe(n. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Pl}tlofopl}ifd}e <nuellenl}efte l}eft 4 Das ScQöne Sd}openl}auers flftl}etik l}erausgegeben uon (Jjertrub mertens Stubienrätin Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1927 ISBN 978-3-663-15596-6 ISBN 978-3-663-16169-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-16169-1 att~ur Sd]o:pen~auer. S:ebensbaten. fhtqur Sd]o:pen~auer rour~e 1788 als So~n eines Dan3iger Ban• ltiers geboren. Jn l)amburg - rool}in Sd]o:penl}auers Vater 1795 übet• fiebelte - unb in l)aure, im l)aufe eines <Befd)äftsfreunbes feines Da· ters, uerlebte artqur Sd]o:penl}auer. feine Kinbl}eit. ttr follte bann Kaufmann werben, fel}nte fiel) aber nad) roiffenfd]aftHd)en Stubien. 1809-1812 ftubierte er in <Böttingen unb Berlin, 1813-1814 lebte er in Weimar, bann reifte er nad) Jtalien, nad)bem er 1815 in Jena :promoviert l}atte. 1820-1831 war er Priuatbo3ent in Berlin, ol}ne feine fel}rtätiglteit je rid]tig aus3uüben. Jnaroifd]en roar er aud) roieber mel}rere Jal}re in Jtalien. Der ausbrud] ber Q:l}olera in Berlin 1831 rourbe il}m ein aniaf3, bie Stabt 3u uerlaffen. ttr fieberte 3unäd]ft nad] mannl}eim, f:päter nad] Sranltfurt a. m. über, roo er fortan feinen feften Wol}nfi~ ~atte. 1860 ftarb er. Seine Sd]riften: 1813: über bie uierfad]e Wur3el bes Sa~es uom 3ureid]enben <Brunbe (Di.ffertation). 1819: Die Welt als Wille unb Dorftellung. 1836: über ben WiUen i.n ber natur. 1839 unb 1840: Die <Brunb:probleme ber <Etl}if. 1851 : Parerga unb parali:pomena. Die bis je~t gebräud}lid}e flusgabe ber Werke ift bie aud} unferm ~e!t 3ugrunbe gelegte non <Btifebad); bie uon p. Deuffen bei R. piper in münd}en erfd}einenbe wirb auf3er bem burd}aus 3uoerläffigen ~e!t alles ttrreid}bare an manufltri:pten, Briefen unb BUbern bes P~iio· fo:pqen, fowie eine oollftänbige Sd}openl}auerbibliogra:pl}ie bringen. ~ur Vertiefung unb Weiterbilbung. l). Rid}ert: Sd}openqauer, feine perfönlid)lteit, feine feqre, feine Be· beutung. (B. <B. ~eubner.) ~ur ttinfül}rung, aud] für bie l)anb bes Sd}ü· lers feqr geeignet. Joq. Uolltelt: artqur Sd)o:penqauer. Seine perfön· lid}keit, feine feqre, fein <Biaube. (Stuttgart 1907 3.) ttine gute über• fid}t über bie fiteratur finbet fid} in überweg•l)etn3e, <Brunbrtf} ber <Befd}id}te ber pqilofo:pqie IV. ftfie Red)te, einfd)liefllid) bes Überfetlungsred)ts, norbeqalten <finfüqrung. flrt~ur Sd}open~auer ijt einer ber p~Uofop~en, bei benen es bie größten Sd}wierigfeiten mad}t, i~nen in ber <1>efd}td}te ber P~ilofop~ie einen feften Plat ein3uräumen. Q)bwo~l feit ber fl.bfaffung feines qauptroerfes "Die Welt als IDUle unb t>orftellung" me~r b·enn ~unbert Ja~re oergangen finb, ge~ört er bod} nod} 3u ben gan3 tebenbig·en, bie 3u bem menfd}en oon qeute fpred}en unb oiel - gerabe aud} in Kreifen, benen bie pqilofopqie fon)t ein femerliegenbes <1>ebiet iTt - gelefen roerben. 3um {[eil mag bies feinen <1>runb barin qaben, baß Sd}openqauer nid}t nur ein großer Denter, fonbern aud} ein genialer Sd}riftfteller ift. Wie wenige es oerftanben, meiftert er bie beutfd}~ Sprad}e unb roeiß fie 3U einem Jnftrument ;}U mad)en, mit bem er bie gan3e Sülle bes Denfens unb Sül}lens in allen feinften Sd}at• tierungen 3um flusbruct bringt. "Das fräftige IDoqlgefüql bes Spre· d}enben", fa.gt :Sriebri,d} Uietfd}e, "umfängt uns beim erften {[on fei· ner Stimme; es ge~t uns äqnhd} wie beim <Eintritt in ben qod}~ roalb; roir atmen tief unb fü~len uns auf einmal roieberum wol}I. qier ift eine immer gleid}artige <ftärfenbe tuft, fo füqlen roir; ~ier ift eine geroiife unnad}aqmlid}e Unbefangen~eit unb natürlid}teit, roie fie menfd}en qaben, bie in fiel} 3U qaufe, ,unb 3roar in einem feqr reid}en qaufe qerren finö. . . . Sd}openqauers flusbrucf erinnert mid} qier unb ba ein wenig an <1>oet~e, fonjt aber über~aupt nid}t an beutfd}e mufter. Denn er ner~teqt es, bas {[iefj\nnige einfad}, bas <Ergreifenbe oqne Rqetori,f, bas Streng .• Wiffenfd}aftlid}·e o~ne Pebcm• terie 3u fagen." <Erregt ber Künftler Sd}openqauer unfer äft~etifd}es Wo~lgefallen, fo ift es bod} roid}tiger nod} 3u fragen, roas er uns als Denker 3u fagen qat. mit ber bangen :Srage nad} bem Sinn bes tebens, nad} bem Wert bes Dafeins treten roir an iqn ~eran in einer 3eit, b·a aUes, was feft ftanb, erfd}üttert fd}eint. Was uns 3uteil roirb, ift ein Weft. bilb, bas, beraubt alles befcq.önigenben (1){,an3es unb :Slimmers, bie nacfte IDaqrqeit 3eigt. pefiimismus ift bas Sd}lagwort, mit bem man 1* 4 <Einfü~rung bie PI)Hofopi)ie Sd)openi)auers fenn3eid)net. <Ein I)offnungslofer, troft· Iofer Peffimismus i)t aud) I)·eute bi·e IDeitanf,d)auung aii3uDieler, unö roas mir edeben, ift Dielfad) bie tmurige Be)tätigung beffen, mas Sd)openl}auer gefd)aut l}at. flber öer peffimismus Don I)eute I)at menig 3u tun mit oem Sd)o· peni)auers. flus <tnttäufd)ung uno üb.eröruß I)at er ii)n nid)t gefd)öpft, Dielmei)r aus .einer tiefen Sei)nfud)t nad). Befreiung DOn öen S.d)ranfen oes menfd)fid).en Dafeins, aus ber <trfenntnis ber großen Derfd)ulbung ber menfd)I)eit. uno bem Derlangen nad), <trlöfung, nad) !}eiligteit, nad) I)öi)eren Dafeinsformen. Diefe Sei)n[l.IJd)t, Oiefes Su·d)en nad) einem flusmeg aus öen t:eiben biefer IDe(t i)t le\)ten <tnbes flnfang unb ftuSc gang aller Sd)openi).auerfd)·en PI)Hofopi)i~. !Die er uns öie gan3e nid):, tigfeit alles irbifd)en Strebens unb in biefem Streben gerabe eine Ur, fad)e unferes t:eibens aufbecft, fo weiß er aud)· ben <Drt 3U meife1t, mo mir roenigftens für einige 3eit aufatmen rönnen unb ausrui)en Don ber uns erbrüd\enben t:aft ber irbifd)en (Uualen: es ift bas (J5ebiet ber Kunft. <Db mir nun als Sd)affenbe ober ob mir als (J5enießenoe in jenes Reid) eintreten, öort fallen öie StlaDenfetten Don uns, bort fino mir frei Don ber !}errfd)aft bes IDiUens, bie ber (UueU aii unferes t:eiöens ift. Sd)openl}auers t:el}r·e fuf:lt - wenn er il}n aud) oielfad) glaubt be· rid)tigen 3u müffen - auf Kant. "Kants größtes Derbienft ift bie Unterfd)eibung ber <trfd)dnung Dom Ding an fi-d)", fagt er in öer Kritit ber Kantifd)en PI)Hofopi)ie. Die <trfenntnis, bafl bie uns um= gebenbe Weit an fid) feine Realität q.at, i)t ber flnfang pi)iiofopi)ifd)er Befonneni)eit bei jeöem menfd)en. <ts mirb ii)m bann geroiß, "baß er feine Sonne fennt unö feine (Erbe; fonbern immer nur ein fluge, bas eine Sonne fiei)t, eine !}anb, bie eine <tröe füi)It; baß bie Welt, me(d)e ii)n umgibt, nur als Dorfteilung öa i[t, bas I)eiflt öurd)meg \nur in Be3iei)ung auf ein flnberes, bas Dorfteifenbe, meld) es er feibft ift". "Die Weit ift meine Dorfteiiung", fo beginnt Sd)openqauer fein !}aupt-. wert Sür Kant fomoq( als für iqn I)a.t alfo Oie uns erfd)einenöe Weit fein mai)res Sein. Das ift eine t:ei)re, Oie Kant als erft:er rui)ig unb nüd)tern bemiefen I)at, bie aber forooi).( Piato als aud) bie Jno.er fd)on in einer Dielfad) mt)ti)ifd)en unb poetifd)en Sorm ausg•efprod)en qaben. Jebes Ding I)at nad) Kant au'ßer ber uns 3ugdei)rten Seite, Oie mir feine <trfd)einung nennen, nod) eine Derborg·ene: bas Ding an <Einfü~rung 5 fiel). Diefes Ding an fiel), fagt er, epftiert 3m•ar, mit tönnen es aud) öenfen, aber mir tönnen es nid},t erfennen. Unfer <Etfennen ijt ge• bunben an bie !Deli ber <Erfd)einungen, bas Ding an fiel) ift alfo ein x. ftud) mid) jelbjt etfenne id) nur, mie t:d). mir erjd)dne, Ie~rt Hant~ unö ~ier tut nun Sd)open~auer einen großen Sd),ritt über i~n ~inaus. ftud) er jie~t -ein, baß DOilt außen bem !Defen b•et Ding·e nimmermeftt bei3ufommen ift: "mie immer man aud) forfd)en mag, fo geminnt man nid)ts als Bi1{)er uno namen. man gleid)t einem, ber um dn Sd)loß ~erumge~t, Derg•ebHd) einen <Eingang fud).enb uno einftmeUen bie :Saffabe ffi33ierenb". Würben mit nur edenn·enbes Subjeft, "ge= flügeltet <Engelsfopf o~ne teib" fein, fo mürben mir ben übetgang Don ber U>elt als 1Jorftelfung! ~3u bem eigentnd), Seienben nid)t finb·en. Uun mur3ein mit aber felbft in bet !Dert bes Seienben. Unfet teib ift uns gegeben als <Erfd)einung unter anöeren <Erfd)einungen, aber mir ne~men aud) bas innere aietriebe feines !Defens, feines lCuns, feiner Bemegungen ma~r, unb 3mar als - !Dille. Jebe Bemegung unferes teibes ift nid)ts anbet·es als ber objeftiDierte, b. ~- in bie flnfd)·auung getretene flft bes !Doiiens. Unfet lCun unb unfer !Dil(e fte~en 31ll= einanber nid)t im 1Jet~ä{tnis Don Utfad).e unb !Ditfung, fonbetn finb ein unb basfeibe; nur in b·er Refle~ion ijt lCun unb !Dollen gefd)ieben. mein teib ift bie <Dbjektität meines !DUiens, b. ~- er ift ber fid)tbar gemorbene !Dille. Der !DiUe aber ift bas ma~r~aft Seienbe, er ift bas Ding an fiel). !Denn mir nun - id) uerfo.fge ~ier immer ben Sd)open~auerfd)en aiebanfengang - 3u ber <Edenntnis gefommen finö, baä bas innerfte !Defen unferer eigenen <Erfd)einung, ba[3 bas Ding an jid) ber !Dille ift, fo ~aben mit ben Sd)lüfiel in bet l}anb 3Ut <Erfenntnis bes inner· ften !Defens ber gefamten natur. Denn mie in uns, merben mir aud) in anbeten uns ä~nlid)en <Erfd)·einungen - in anbeten menfd)en uni> ben lCieren - als innerfies !Defen jenen nämlid)en !DiHen etf·ettnen unb bei meiterem nad)benfen aud) in ber Hraft, meld)e in ber Pflan3e treibt unb Degetiert, ja, in ber Htaft, burd) meld);e ber Hriftall an~ fd)ie[3t, ober ber, roeld)e ben magnd 3um norbpol menbet, in ber Hraft, bie in ben !Da~{Detroanbtfd)aften bet Stoffe als :Slie~en unb Sud)en erfd)eint, ja aud) in ber Sd)mere, me{d}e in aller materte fo gemaftig ftrebt, ben Stein 3ut <Etoe unb bie <Erbe 3ut Sonne 3ie~t. Sonbern mir nun biefen !Dillen Don ben ein3elnen <Erfd)einungen, 6 a:infüqrung non l.ler Did~eit l.let Dinge in Raum unl.l 3eit, in l.lenen er fid) objet. tiniert, fo gibt es für i~n f·eine Diell)eit, feine illebunl.lenl)eit in Raum unl.l 3eit mel)r. Uid)t i~t etroa ein ffeinerer \!eil non il)m im Stein, ein größerer im menfd)en, l.lenn l.las Derl)ältnis non \!eil unl.l illan3em gilt nur in Raum unl.l 3eit unb qat feinen Sinn meqr, fobalb man non l.liefer flnfd)auungsfotm abg·eqt. Das mel)t ober minbet trifft nur Me <hfd)einung, Oie Sid)tbarfeit, bie <Dbjeftination; non l.liefer ift ·ein ~öqerer illral.l in b·et :Pflan3e als im Stein, im lrier ein l)öl)erer als in b·er :Pflan3e, ja, fein fjernortreten, feine Sid)tbarfeit, feine <Dbi·ef· tination qat fo unenblid)e flbjtufungen, roie 3tnifd)en ber fd)roäd)ften Dämmerung unl.l l.lem qeUften Sonneniid)t, bem ftärtften lron unl.l bem leifeften Uad)Uang finb. Jebe aiigemeine, urfvrüngiid)e naturtraft roie Sd)roere, !Ela)ti3ität, Starr~eit ufro. ift iqrem innerften Wefen nad) nid)ts anberes, als bie <Dbjeftination bes Wiiiens auf einer niebeten Stufe. Wir nennen jebe foid)e Stufe eine eroige Jbee. Die Jbee als Stufe l.let <Dbjeftitiation ift Oie unmittelbare <Dbjeftität bes WiUens. · Die J.been fteqen aifo geroiffermaßen 3roijd)en bem Wiiien an fid) unb bem ein3dnen Ding ber !Erfd)einung. Was eine ·eroige Jbee ift, mag nod) f'lar.er ~ernorge~en aus Sd)o:pen~ qauers eigenen Worten: "Jd) qoffe ferner, baß man . . . fein B"" l.lenfen Ql'gen mirb, in ben beftimmten Stufen O·er <DbjeftiDUtion jenes, bas flnfid) ber Welt ausmad)enben WUiens bajenige roieber3uerf~nr. nen, roas :piato bie eroigen Jbeen ober Oie unneränberlid)en Sormen nannte. . . . :Piaton jagt: Die Dinge biefer Welt, roeld)e unfere Sinne roa~rneqmen, qaben gar fein roa~res Sein: f i e ro erb e n im= r m er I i n b aber n i ·e: fie ~aben nur ein re(atines Sein, finb ins~ gefamt nur in unb burd) il)r Derqiiitnis 3ueinanber: man fann ba~er il)r gan3es Dafein ebenfomo~{ ein Uid)tfein nennen. Sie finb fofglid) aud) ntd)t <Dbjefte ·einer eigentlid)en !Erfenntnis (E:~nurt)p:l') ): benn nur non bem, roas an unb für fid) unö immer ~auf glei,d)e Weife ift,· fann es eine fold)e geben: fie ~ingegen finb nur bas <Dbjeft eines (oo;a l.lurd) !Em:pfinbung neraniaßten Dafür~altens ~ta' alurt)ucros aA.6yov) Solange roir nun auf i~re Wa~mel)mung befd)ränft finb, gleid)en roir menfd)en, bie in einer firu)tern fjö~,(.e fo fe'ft gebunben fäßen, baß fie aud) ben Ho:pf nid)t bre~en fönnten, Ull') nid)ts fäl)·en, als beim tid)te eines ~inter il)nen br·ennenben Seuers·, an ber Wanb i~nen gegenüber, bie Sd)attenbilber roirflid}er Ding·e, roeld)e 3tnifd)en <Einfüqrung 7 il)nen unb bem Seuer norübergefül)rt mürben, unb aud}• fogar non einanber, ja jeber non fiel} felbft, eben nur Me Sd}atten auf jener lDanö. 1 Jqre tDeisqeit aber mäte, bie aus l!tfaqtung erlernte Reiqenfolg•e jener Sd}atten notqet 3u fagen. lDas nun qingeg·en aUein maqtqaft Seienb (ov~ro~ ov) genannt roerben fann, weH es t m me t i ft, ab ·er nie mit b , n o d} n e t g eq t: bas finb Oie realen Urbilbet jener Sd}at• tenbilbet: es finb bte ewigen :Sbeen, Oie Urformen aller Ding•e. Jqne:n fommt feine tH e I q e it 3u: benn jebes ift feinem lDefen nad} nur l!ines, inöem es bas Utbilb felbft ift, beffen Uad}bilber, ober Sd}atten, alle iqm gleid}namtge, ein3elne, nergänglid}e Dinge öetfelben ftrt finb. Jl)nen fommt aud} fein l!ntrteqen u.nb Dergeqen 311: benn fie finb maqrqaft feienö, nie aber roeröenb, nod} untergeqenö, mie iqre qinfd}minöenben na.d)bilbet. Don iqnen allein baqer gibt es eine eigentHd}e l!rfenntnis, ba bas <Dbjeft einet fo id}en nur. bas fein tann, mas immer unö in jebem 13etrad}t (alfo an fiel}) ift; nid}t öas, \UlOS ift, aber aud} miebe:t nid}t ift, je nad}bem man es anfieqt." tDie für bas Ding an fid} ober ben lDiffen gilt aud} für Oie Jbeen, baß Raum, 3eit unb Kaufalität, b. 1). bas Derqäftnis non Urfad)e uno tDidung, für fie feine <büHigteit qaben u.nb fie in Mefen nid}t ba finb. Raum, oeit unb Kaufalität finö aber Dorausfe~,u.ng für alles, was <begenftanb bet l!tfaqrung werben fann, alf o für alles, mas l!tfd}ei· nung ift; Diefqeit öes <bleid}attigen ift nur in Raum unö lieit mp.glid}, Sd}openqauer nennt biefe baqet öas principium individuationis, b. i. Oie illögHd}feit bet Dielqeit. Raum unb lieH finb Me Etnfd}auungen, Oie mit nid}t aus ber l!t• faqtung qaben, fie Hegen not aller l!tfaqrung, fie finö nad} Kant ftn• fd}auungen a priori (b. ~· non nornqetein, ntd}t aus bet l!tfaqrung ftammenö). ftlles was wir not aller l!tfaqrung wiffen, was fogar not• wenbige Dotausfe~ung öet l!rfaqrung ift, faßt Sd}openqauet 3Ufammen in bem Sa~. nom <brunbe, rootüber feine er:fte Sd}tift "ftbqanblung übet Oie nietfad}e tDur3ef bes Sa~·es nom 3Ut.eid}enöen <btunbe" qan· belt. Jn bet einfad}ften Sotm lautet biefet Sa~: "md}ts ift oqne <brunb, m.arum es fei." Die nier tDut3efn Oiefes <brunb·es finb: Der Sinnes g tun b - alle U:·eile oes Raumes unb O•et l).eit finö outd}• einanbet bebingt unb beftimmt. Der aJ t u nb b es tD e t b e n s ober bas <befe~ bet KaufaHtät - roenn ein neuer liuftanb eines ooer meq. reter t·ea{er <Dbjefte ·eintritt, fo muß if}m ein anbetet notqergeg;ang·e:n

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