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Das Schienennetz in Deutschland nach der Bahnreform: Möglichkeiten und Grenzen einer Reform der Eisenbahninfrastruktur-Bereitstellung PDF

258 Pages·2001·9.21 MB·German
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Rudiger Munzert Das Schienennetz in Deutschland nach der Bahnreform Wirtschaftswissenschaft ~ Rudiger Munzert Das Schienennetz in Deutschland nach der Bahnreform Moglichkeiten und Grenzen einer Reform der Eisenbahninfrastruktur-Bereitstellung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Heiko Korner Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Munzert, Riidiger: Das Schienennetz in Deutschland nach der Bahnreform : Moglichkeiten und Grenzen einer Reform der Eisenbahninfrastruktur-Bereitstellung / Rudiger Munzert. Mit einem Geleitw. von Heiko Korner. - 1. Aufl .. - Wiesbaden : Dt. Univ.-Verl.,2001 (DUV : Wirtschaftswissenschaft) Zugl.: Darmstadt, Techn. Univ., Diss.,2000 ISBN 978-3-8244-0574-9 Dissertation Darmstadt, D 17 1 . Auflage April 2001 Aile Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden, 2001 Orginally published by Deutscher Universitats-Verlag GmbH, Wiesbaden in 2001 lektorat: Ute Wrasmann / Gereon Roeseling Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzu I.~ssig und stralbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. www.duv.de Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser liel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. ISBN 978-3-8244-0574-9 ISBN 978-3-663-08340-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08340-5 GELEITWORT Ein wesentlich wichtiger Erfolgsfaktor der Industriepolitik, besonders der indu striellen Standortpolitik, ist eine effiziente, kostengtinstig arbeitende Verkehrsinfra strukturausstattung. Von besonderer Bedeutung erscheinen heute in dieser Hinsicht die Leistungen des Luftverkehrs und des StraBenverkehrs, wlihrend der schienengebunde ne Giiter- und Personenverkehr eher im "Schatten der Entwicklung" steht. Das kann mit vielen technischen und betriebswirtschaftlichen Griinden erklart werden. Auch althergebrachte gesellschaftspolitische Strukturpriiferenzen und die hieraus bedingten Verhaltensweisen spielen eine Rolle, wenn nach den Ursachen fur die Schwierigkeit von Reformen im Schienenverkehrssystem gefragt wird. Der Verfasser der vorliegenden Arbeit versucht, solche Fragen anhand der 1994 in Deutschland eingeleiteten Bahnreform zu beantworten, der bislang ganz offensichtlich nur in geringem MaBe Erfolg attestiert werden kann. Er fiihrt das auf die Tatsache zu ruck, daB das institutionelle Gefiige der Deutschen Bahn nicht so verandert worden ist, daB die vorhandenen Ursachen fur Leistungsdefizite durch ein verbessertes Anreizsy stem fur die beteiligten Akteure ausgeriiumt werden konnten. Er will mit seiner Arbeit eine Analyse der hierfiir verantwortlichen Ursachen leisten und, da die Bahnreform in Deutschland noch nicht abgeschlossen ist, Vorschliige zur Verbesserung der institutio nellen Struktur der Deutschen Bahn erarbeiten. Dabei geht der Autor davon aus, daB die technische und betriebswirtschaftliche Sonderstellung des Eisenbahnwesens darin begriindet liegt, daB hier nicht nur der Ver kehrsbetrieb (das Mobilitiitsangebot) zu optimieren ist, sondem auch das Infrastruktur angebot eigenstandig erbracht und optimiert werden mull. Deshalb ist fur die Lei stungsfahigkeit des Gesamtsystems Bahn die Optimierung des Netzbereitstellungspro zesses von ausschlaggebender Bedeutung. Die Optimierung des Schienennetzes steht deshalb folgerichtig im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Vor dem Hintergrund der heute gegebenen Organisationsstruktur leitet der Verfasser ab, warum von dieser fur die beteiligten Akteure kaum Anreize zur Verwirklichung von allokativer sowie von produktiver Effizienz ausgehen, und warum - im Gegen teil - hohe Diskriminierungspotentiale und Anliisse zur Steigerung von Transaktions kosten entstehen. Als Kemthese ergeben die vorliegenden Untersuchungen, daB die bestehende Aufbauorganisation durch einen Mangel an Anreizen zu einem das Ge samtsystem optimierenden Verhalten den einzelnen Akteuren die Moglichkeit egoisti schen Verhaltens in einem MaBe eroffnet, daB die Gesamteffizienz des Systems Deut sche Bahn urnfassend geschiidigt wird. Nur radikale organisatorische Anderungen - unter anderem die wirtschaftliche Verse1bstandigung des Netzuntemehmens - er scheinen in den Augen des Verfassers als angemessene Wege der Bahnreform. Die vorliegende Arbeit be1egt die Uberlegenheit einer gesamtwirtschaftlichen Ana lyse, die sich auf die Aussagen der modemen Verhaltens- und Institutionenokonomik stiitzt, gegeniiber partialOkonomischen Ansiitzen, die nur einzelne Teile des Systems betrachten, z.B. die vie1 diskutierte Frage des Trassenzuganges und der Angebotsko sten. Zugleich ist es aber auch klar, daB die aus dieser umfassenden Analyse hervorge henden umfassenden Reformvorschliige auf Widerstand von vielen, ihre partiellen In teressen verteidigenden Gruppen innerhalb und auJ3erhalb der Balm stoJ3en werden. Das spricht nicht gegen die Notwendigkeit einer radikalen Bahnreform, sonaem dafiir, daB die politisch Verantwortlichen endlich den Mut zu entsprechenden Schritten [m den. Denn ein technisch leistungsfiliiges, kostengiinstiges Angebot von Eisenbalmver kehrsleistungen gehOrt auch bei der heutigen Volkswirtschaft zu den unverzichtbaren Erfolgsfaktoren. Prof. Dr. rer. pol. Heiko Komer VORWORT Das Riickgrat nicht nur der industriellen, sondern auch der post-industriellen Ent wicklung von Volkswirtschaften ist, so scheint es, Mobilitat. Der rasche und preis werte Transport von Giitern und Personen (und natiirlich auch von Daten) bildet heute die Grundlage fUr die Ausbildung einer globalisierten Dienstleistungsgesellschaft. Will eine Gesellschaft an diesen Entwicklung teilhaben, so muB es eine ihrer zentralen Aufgaben sein, Mobilitat nachfragegerecht, d.h. in ausreichender Menge und in der geforderten Qualitat, zu gUnstigen Kosten bereitzustellen. Dabei kann es nicht darum gehen, Verkehr durch staatliche Subventionen kiinstlich gUnstig zu machen - schlieB lich miissen die fUr Subventionen benotigten Ressourcen der Volkswirtschaft an ande rer Stelle entzogen werden. Vielmehr ist ein Verkehrssystem gefragt, das moglichst ejfizient, d.h. mit geringstrnoglichem Mitteleinsatz, die gefragten Mobilitatsleistungen bereitstellt. In einem solchen Szenario ist es zum einen wesentlich, daB jeder Verkehrstrager entsprechend seinen systemspezifischen Starken, den "komparativen Vorteilen", zum Einsatz kommt. Zum anderen ist es aber genauso wichtig, daB jeder einzeIne Verkehrstrager fUr sich gesehen seine komparativen Vorteile optimal nutzt. Gerade die Bahn in Deutschland hat, als ehemaliger Teil der Staatsbiirokratie, noch enorme Leistungsreserven, die heute erst ansatzweise genutzt werden. Die vorliegende Arbeit versucht einen Beitrag zu leisten, das Leistungspotential eben dieses Verkehrs tragers Bahn fUr Deutschland zu mobilisieren. DaB ich mich mit diesem spannenden Thema beschaftigen konnte und schlieBlich diese Arbeit erfolgreich fertigstellen konnte, verdanke ich Herm Prof. Dr. Heiko Kor ner. Seiner Einladung, mich unter seiner Obhut wissenschaftlich zu qualifizieren, bin ich 1997 gerne gefolgt. Das vorliegende Buch ist das Ergebnis meiner Forschungsta tigkeiten am von ihrn geleiteten Fachgebiet fUr Wirtschaftspolitik (Institut fUr Volks wirtschaftslehre) der Technischen Universitat Darmstadt. Das Manuskript wurde 2000 am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften als Dissertation eingereicht und anerkannt. Die Studie ist entstanden ohne formelle Verbindung zur Deutschen Bahn AG. Nichtsdestotrotz waren lnformationen aus erster Quelle ein sehr wichtiger Input. Viele notwendige lnformationen konnten nicht aus der Literatur, sondern erst aus dem di rekten Kontakt mit dem Unternehmen gewonnell werden. Daher mochte ich mich bei allen meinen (zahlreichen) Gesprachspartnern bei der Deutschen Bahn AG ganz herz lich bedanken. Als sehr hilfreich hat sich auch ein direkter intemationaler Vergleich des deutschen Bahnwesens mit dem us-amerikanischen erwiesen. Hierzu durfte ich im Herbst 1999 einen sechswochigen Forschungsaufenthalt am Department of Economics der Michi gan State University, Lansing MI, verbringen. Mein herzlicher Dank geht dort an Prof. Kenneth D. Boyer, der mir diese Einladung ausgesprochen harte und mich hervorra gend aufgenommen hat. Den uberaus groBten Beitrag zum Gelingen dieser Arbeit halt jedoch, wie oben schon angedeutet, mein Doktorvater, Herr Prof. Komer. In zahlreichen Fachgesprii chen habe ich von ibm wertvolle Hinweise zu Vorgehensweise und Inhalt der Studie erhalten. Dariiber hinaus hat er stets die neuesten Medienberichte uber die Bahn leb haft mit mir diskutiert und wirtschaftspolitisch bewertet. Hierfiir schulde ich ibm ho hen Dank. Neben der fachlichen mochte ich mich aber auch fur die personliche Unter stiitzung bedanken. Seine stets freundschaftliche Anteilnahme hat maBgeblich dazu beigetragen, daB ich mich am Fachgebiet iiu13erst wohl gefuhlt habe. Rudiger Munzert INHALT Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ XIII Tabellenverzeichnis .................................................................................................. xv AbkUrzungsverzeichnis ......................................................................................... XVII EINLEITUNG ........................................................................................................... 1 TElL A. AUSGANGSSITUATION UND AUFGABE ............................................. 5 1 Die Entwicklungen im deutschen Bahnsektor in den letzten Jahrzehnten ...... 7 1.1 Der Transportmarkt und die Deutsche Bundesbahn ......................................... 7 1.1.1 Die Entwicklungen auf dem Transportmarkt ............................................. 8 1.1.2 Die Organisation der Deutschen Bundesbahn .......................................... 12 1.1.3 Die Stellung der DB im Transportmarkt .................................................. 15 1.1.4 Zusammenfassung der Situation .............................................................. 16 1.2 Die Deutsche Bahnreform 1994/1999 ............................................................ 19 1.2.1 Das Stufenkonzept der Bahnreform: eine Ubersicht fiber die Stufen 1-3 .. 19 1.2.2 Die Stufe 1 der Bahnreform (1994) .......................................................... 21 1.2.3 Die Stufe 2 der Bahnreform (1999) .......................................................... 27 1.2.4 Die Stufe 3 der Bahnreform (optional) ..................................................... 28 2 Reformziele und Bewertungskriterien ............................................................. 31 2.1 Reformziele ................................................................................................... 31 2.1.1 Zielkataloge der Bahnreform ................................................................... 33 2.1.1.1 Die klassischen Ziele im deutschen Bahnsektor .................................... 34 2.1.1.2 Die "ofjiziellen" Ziele der Bahnreform ................................................ 35 2.1.1.3 Die aus den MijJstanden bei den deutschen Bahnen abzuleitenden Ziele ..................................................................................................... 36 2.1.1.4 Aus der Literatur abgeleitete Ziele ....................................................... 40 2.1.2 Das konsolidierte Zielsystem ................................................................... 42 2.2 Bewertungskriterien ...................................................................................... 50 2.2.1 Die klassisch-neoklassischen Effizienzkriterien ....................................... 50 2.2.2 Das institutionenokonomische Effizienzkriterium .................................... 51 2.2.3 Bausteine institutioneller Effizienz .......................................................... 53 2.2.4 Ordnungspolitische Folgerungen fur die Bahnreform .............................. 57 x Inhalt TElL B. DIE NETZBEREITSTELLUNG HEUTE. .............................................. 59 1 Trassenmarkt und Netzmanagement.. ............................................................. 59 1.1 Die Schichtenstruktur des Verkehrsmarktes und der Bahninfrastrukturmarkt 59 1.2 Die Segmentstruktur des Bahninfrastrukturmarktes und der Trassenmarkt .... 61 1.3 Die Leistungsstruktur des Trassenmarktes und das Netzmanagement ............ 65 2 Netzmanagement (I) -Die Investitionen .......................................................... 71 2.1 Erst- und Etweiterungsinvestitionen .............................................................. 71 2.1.1 Das Konzept der Regierungskommission Bundesbahn (RKB) ................. 72 2.1.2 Die Rege1ungen des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSchwAG) ... 73 2.1.3 Die Rege1ungen der Rahrnenfmanzierungsvereinbarung 1998 ................. 76 2.104 Die Rege1ungen des Gemeindeverkehrsfmanzierungsgesetzes (GVFG) und des Regionalisierungsgesetzes (RegG) .............................................. 78 2.2 Erhaltungsaufwendungen bzw. Ersatzinvestitionen ....................................... 81 2.2.1 Die Rege1ungen der Satzung der DB AG und des BSchwA G .................. 81 2.2.2 Die Rege1ungen der Rahrnenfmanzierungsvereinbarung 1998 ................. 82 2.3 Deinvestitionen ............................................................................................. 83 2.3.1 Die Rege1ungen des Aligemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) .................. 83 2.3.2 Die Rege1ungen in Trassensicherungsvertragen ....................................... 86 3 Netzmanagement (II) -Die Trassenvergabe .................................................... 89 3.1 Das Netzzugangsrecht ................................................................................... 89 3.1.1 Die Regelungen des AEG und der Eisenbahnbetriebsordnung (EBO) ...... 89 3.1.2 Die Regelungen der DB Netz AG ............................................................ 90 3.2 Die Trassenzuweisung ................................................................................... 92 3.2.1 Die Rege1ungen des AEG ........................................................................ 92 3.2.2 Die Rege1ungen der Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung (EIBV) .................................................................................................... 93 3.2.3 Die Praxis der DB AG ............................................................................. 98 3.3 Die Trassenpreise ........................................................................................ 101 3.3.1 Die Rege1ungen des BSchwAG ............................................................. 102 3.3.2 Die Regelungen der EIBV ..................................................................... 102 3.3.3 Die anfangliche Praxis der DB AG: Das Trassenpreissystem 1994/95 ... 104 3.304 Die neuere Praxis der DB AG: Das Trassenpreissystem 1998 ................ 108

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