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Das römische Rheinland Archäologische Forschungen seit 1945 PDF

193 Pages·1960·7.77 MB·German
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ARBEITSGEMEIN SCHAFT FÜR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN GEI STE SWISSENSCHAFTEN 63. Sitzung am 18. März 1959 in Düsseldorf ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN GEI STESWI S SEN SCHAFTEN HEFT 86 Harald von Petrikovits Das römische Rheinland Archäologische Forschungen seit 1945 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-00238-3 ISBN 978-3-663-02151-3 (eBook) DOI 1O.1007/978-3-663-02151-3 © 1960 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1960. RUDOLF EGGER ZUGEEIGNET VORWORT Schon öfters wurde von Fachkollegen, allgemein Interessierten, Studen ten und Verlegern der Wunsch geäußert, daß ein Buch über Geschichte und Kultur der römischen Rheinzone geschrieben würde, da die Schrift "Die Römer in Deutschland" von F. Koeppbereits veraltet ist. Die Bücher von A. W. Byvanck, R. G. Collingwood, A. Grenier und F. Staehelin über die römische Epoche ihrer Länder zeigen, welch großen Nutzen der Forscher und alle, die Geschichte als Bildungsinhalt bewegt, aus solchen Studien zu gewinnen vermögen. Wir meinen aber, daß die archäologischen Untersuchun gen, die nach dem zweiten Weltkrieg an vielen Stellen Deutschlands be gonnen wurden, unser Bild von der römischen Epoche der Rheinzone so tiefgreifend verändern, daß man die gewünschte Gesamtdarstellung auf eine Zeit verschieben sollte, in der die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen besser zu übersehen sind. Das wird noch einige Jahre voller Arbeit dauern. Um aber schon jetzt einen überblick zu geben, welche Fragestellungen uns bei del1 archäologischen Grabungen im Rheinland beschäftigen, hielten wir es für nützlich, einen Vortrag über archäologische Forschungen im Rheinland seit dem zweiten Weltkrieg zu diesem Bericht zu erweitern und mit aus reichend vielen Plänen, Abbildungen und Belegen auszustatten. Ich danke der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Westdeutschen Verlag für das Entgegenkommen, das sie mir bei der Herausgabe dieser Schrift erwiesen haben. An der Diskussion, die sich an meinen Vortrag anschloß, beteiligten sich die Herren: L. Brandt, Tb. Kraus, Prälat G. Schreiber, H. E. Stier, J. Trier und L. Weisgerber. Ich habe die Anregungen, die ich durch sie gewonnen habe, dankbar verwertet. Bei der Abfassung der Arbeit durfte ich mich des Rates und der Hilfe der Damen und Herren H. Borger, O. Doppelfeld, E. Ettlinger, H. Kenner, P. La Baume und G. Müller erfreuen. H. G. Pflaum (Paris) las das Manuskript. Ihm verdanke ich zahlreiche Bemerkungen, Ergänzungen und 8 Harald von Petrikovits Hinweise. Die Zeichnungen haben die Herren Th. Müller (Beilage, Abb. 2-4, 6-8,14,17,28,36,37,41), P. J. Tholen (Taf.17, Abb. 27,29), F. Zack (Abb. 22, 24, 26, 38) und P. Wieland (Taf. 1, 2, 3, 4, Abb. 1, 5, 9-11, 13, 15, 16 18-21, 23, 25, 34, 39) ausgeführt. Dem Greven Verlag in Köln danke ich für die bereitwillige überlassung von Klischees. Besonderen Dank schulde ich Fräulein A. Bruckner und Herrn M. FriedenthaI, die mir unentbehrliche Helfer bei der Abfassung des Manuskriptes und beim Lesen der Druckbogen waren. Herr FriedenthaI fertigte auch die Register an. Diese Schrift ist Rudolf Egger gewidmet, demjenigen meiner Lehrer an der Alma Mater Rudolphina in Wien, dem ich für meine besondere Wissen schaftsrichtung den stärksten Anstoß verdanke. Bonn, im September 1959 H arald von Petrikovits INHALT Vorwort . . . 7 1. Einleitung 11 II. Militärgeschichte 14 1. Die Okkupationszeit 15 2. Der niedergermanische Limes von Tiberius bis zu den Frankeneinfällen . . . . . . . . . . . . . . .. 35 3. Die spätrömische Epoche des niedergermanischen Limes 76 III. Siedlungsgeschichte . . . . . . 84 1. Städte . . . . . . . . . . 85 2. Mittlere und kleine Siedlungen 103 3. Die ländliche Besiedlung. 109 4. Civitates . . . . 111 IV. Wirtschaftsgeschichte 112 V. Religionsgeschichte 125 Summary. . . . . . 143 Resume. . . . . . . 146 Abkürzungsverzeichnis 151 Verzeichnis der Text- und Tafelabbildungen 153 Register . . . . . . . . . . . . . . . 157 Tafeln 1-17 und Beilage Das römische Rheinland Archäologische Forschungen seit 1945 Von Dr. phi!. Harald von Petrikovits, Bonn I. Einleitung Die römische Reichs-Archäologie ist eine Methode der Geschichtswissen schaft. Ihre Notwendigkeit erhellt aus der Art der Quellen zur Geschichte des Imperium Romanum. Das Interesse der antiken Geschichtsschreiber galt vor allem dem hervorragenden Individuum, das man als bewegende Kraft der Geschichte schlechthin ansah. Wenn auch die Bedeutung außer- und überindividueller Kräfte dem antiken Geschichtsdenken bewußt war - man sah das Walten der Götter oder derTuX'Yl-Fortuna, biologische Alternsvor gänge oder die Bestrafung von Sünde -, so blieben doch die anonymen Kräfte der Geschichte, die unser heutiges Geschichts- und Menschenbild be stimmen, weitgehend außer Betracht. Daher konnte die antike Geschichts schreibung das komplizierte Gewebe des römischen Reiches analytisch nicht ausreichend begreifen. Zudem sind diese einseitig orientierten Schriftquellen größtenteils nur durch den Filter des christlichen Mittelalters auf uns ge langt. So kann der moderne Historiker das nicht überlieferte und das Ver lorene nicht mehr ergänzen. Darum sucht er andere Quellengruppen zu erschließen und neue Methoden zur Interpretation der Quellen zu gewin nen. Solche Quellen sind die archäologischen Bodenbefunde und die Sprach reste (vor allem Personennamen und geographische Namen). Die entsprechen den Methoden sind die der Archäologie, der Sprachwissenschaft und der vergleichenden kulturhistorischen Forschung verschiedener Disziplinen. Archäologie ist also, soweit sie nicht Kunstwissenschaft ist, eine Methode der Geschichtsforschung. Als Rheinland bezeichnen wir in dieser Schrift den Verwaltungsbereich des Landschaftsverbandes Rheinland, der die Regierungsbezirke Düssel dorf, Köln und Aachen umfaßt. Die archäologische Erforschung dieses Gebietes obliegt dem Rheinischen Landesmuseum Bonn, das dem genannten Landschaftsverband untersteht, und im Stadtgebiet Köln dem Römisch- 12 Harald von Petrikovits Germanischen Museum der Stadt Köln. Die Direktoren dieser Museen sind ,Staatliche Vertrauensmänner für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer' im Sinne des Ausgrabungsgesetzes Die genannten Museen erfüllen ihre Auf 1. gaben im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und mit den ihnen vom Landschaftsverband Rheinland und der Stadt Köln zur Verfügung ge stellten Mitteln. Darüber hinaus werden sie unterstützt von Vereinen, Kreisen, Städten, Wirtschaftsverbänden oder einzelnen Werken, ganz beson ders von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Rheinische Friedrich Wilhelms-Universität Bonn hat einen Lehrauftrag für »Provinzial-Archäo logie und Geschichte der Rheinlande in römischer Zeit" erteilt. Der Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Städte, Dörfer und Werke, der Bau neuer Siedlungen und Fabriken und die großflächigen Eingriffe in die Erdoberfläche durch Tieft agebaue der Braunkohle und durch Kiesgruben machten eine Verstärkung der archäologischen Ausgrabungstätigkeit not wendig. Sie mußte nicht nur erweitert, sondern auch verfeinert werden, um mit den methodischen Fortschritten, insbesondere der englischen Archäo logie, Schritt halten zu können. Der Mangel an Provinzialarchäologen, der sich in Deutschland nach dem Kriege zeigte, ist ein großes Hemmnis Um 2. die personellen und materiellen Kräfte nicht zu verzetteln, hat das Rhei nische Landesmuseum (Landschaftsverband Rheinland) aus der Fülle der gefährdeten Untersuchungsobjekte einige ausgewählt, deren intensive Be arbeitung lohnend erschien. Der folgende kurze Bericht soll die Gesichts punkte darlegen, die unsere Wahl bestimmt haben, die natürlich nicht die einzig mögliche ist. Das größte und kostspieligste Untersuchungsfeld ist Novaesium-Neuß. Der Bau neuer Stadtteile im Südosten der Altstadt wurde zum Anlaß un serer Grabungen. Sie werden vom Verfasser und G. Müller geleitet Im 3. Siedlungsraum Xanten und Birten wurde durch kombinierte Untersuchun gen die Lage der Legionsfestung Vetera II ermittelt, und in der Colonia 1 Ausgrabungsgesetz vom 26. März 1914 (Preußisdte Gesetzsammlung 1914 Nr. 10, 41 H.) und Ausführungsbestimmungen vom 30. Juli 1920, Ministerialblatt für die Preu ßisdte innere Verwaltung Nr. 12 (Berlin 15. 8. 1920) 81. Jahrg., 304 H. - Zu den Verwal tungsgrenzen des Rheinlandes und den in dieser Schrift erwähnten Städten und Orten vgl. Tafel 17. 2 Ver/., Rheinisdtes Jahrb. 1, 1956, 80 H. Vgl. W. Krämer in: Neue Ausgr. 175 f. 3 An der Grabung und der Fundbearbeitung sind zahlreiche Wissensdtaftler und Studenten beteiligt. Die Mittel stellten die Deutsdte Forschungsgemeinschaft, die Stadt Neuß und der Landschaftsverband Rheinland zur Verfügung. Förderung wird audt der Römisdt-Germanisdten Kommission des Deutschen Archäologisdten Institutes verdankt. Beridtte: Ver/., Novaesium und ders., in: Neue Ausgr. 286 H. Das römische Rheinland 13 Traiana werden Grabungen durchgeführt. Diese leitet H. Hinz. Kiesbagger und Industrieneubauten zwangen uns zu diesen Arbeiten Im Bereich der 4. dritten rheinländischen Legionsfestung, Bonna-Bonn, wurden wegen des Baues von Wohnhäusern ebenfalls archäologische Ausgrabungen nötig. Sie werden von E. Gersbach geleitet Ferner wurden in den Auxiliarlagern 5. Asciburgium (Moers-Asberg und Rheinhausen) und Gelduba (Krefeld-Gel lep) planmäßige Untersuchungen veranstaltet. Beide Kastelle sind durch Kiesgrubenbetriebe gefährdet. Die Grabung in Asciburgium wird von F. Tischler geleitet, diejenige in Gelduba, die früher von A. Steeger und W. Piepers wahrgenommen wurde, leitete zuletzt G. Müller6• Außerdem führte der Verfasser Ausgrabungen zum Studium der ländlichen Besiedlung und des Bergbauwesens römischer Zeit südlich Berg vor Nideggen (Kreis Düren) durch Die Stadt Köln hat nicht nur die Durchführung mehrerer 7. großer Grabungen ermöglicht, sondern hat auch die beträchtlichen Mehr kosten für die vorbildliche Konservierung des Statthalterpalastes unter dem Rathaus der Stadt getragen. Die Kosten der Ausgrabungen im Kölner Dom trugen die Hohe Domkirche und die Stadt Köln gemeinsam. Die Unter suchungen in Kölner Kirchen wurden auch von der Kunstdenkmälerauf nahme Rheinland (Landschaftsverband Rheinland), die von W. Zimmer mann geleitet wird, unterstützt Die 1933 von W. Bader begonnenen Gra 8. bungen im Xantener Dom wurden seit 1954 hier und in der Immunität von der Kunstdenkmäleraufnahme Rheinland (Landschaftsverband Rheinland) fortgesetzt. Die gleiche Einrichtung führt die Ausgrabungen an St. Quirin in Neuß durch Diese Aufzählung enthält nur die großen Untersuchungs D. objekte. Ich danke auch hier allen Einrichtungen der öffentlichen und pri vaten Hand für die ünterstützung, die sie unseren Forschungen gewährt 4 Die Grabungen des Rheinischen Landesmuseums Bonn in der Colonia Traiana wur den vom Landschaftsverband Rheinland und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft getragen. Ihre Fortsetzung ermöglichte eine Beihilfe des Kultusministeriums Nordrhein Westfalen. S Grabungen und Fundbeobachtungen des Rheinisdlen Landesmuseums Bonn mit Mit teln des Landschaftsverbandes Rheinland und des Kultusministeriums Nordrhein-Westfalen. 6 Die Mittel für das Unternehmen Asciburgium stellten die Deutsche Forschungsgemein schaft, der Kreis Moers, die Stadt Duisburg und der Landschaftsverband Rheinland zur Verfügung. Die Zeche ,Rheinpreußen' unterstützte gleichfalls die Grabung. Erster Bericht: F. Tischler, Duisburger Forschungen 2, 1959, 162 H. - Die Arbeiten in Gelduba wurden von der Stadt Krefeld und vom Landschaftsverband Rheinland finanziert. 7 Diese Grabungen des Rheinischen Landesmuseum~ Bonn wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Kreis Düren unterstützt. 8 Einzelheiten in der Anm. 154 H. und 230 genannten Literatur. 9 Beide Grabungen führt H. Borger durch.

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Schon öfters wurde von Fachkollegen, allgemein Interessierten, Studen­ ten und Verlegern der Wunsch geäußert, daß ein Buch über Geschichte und Kultur der römischen Rheinzone geschrieben würde, da die Schrift "Die Römer in Deutschland" von F. Koeppbereits veraltet ist. Die Bücher von A. W.
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