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Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte PDF

292 Pages·1977·18.098 MB·German
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Erich Größer Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte Erich Gräßer Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte Dritte, durch eine ausführliche Einleitung und ein Literaturverzeichnis ergänzte Auflage w DE G Walter de Gruyter · Berlin · New York 1977 Beiheft zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche Herausgegeben von Eduard Lohse Beiheft 22 CIP-Kurztitelaufnähme der Deutschen Bibliothek GtSseer, Erich Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte. — 3., durch e. aus- führt. Einl. u. e. Literaturverz. erg. Aufl. — Berlin, New York: de Gruyter, 1977. (Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche : Beih. ; 22) ISBN 3-11-007612-1 © 1977 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sehe Verlagshandlung—J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30 Alle Rechte des Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Übersetzung, der Herstellung von Mikrofilmen und Photokopien, auch auszugsweise, vorbehalten. Printed in Germany Satz: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Druck: Werner Hüdebrand, Berlin 65 Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Berlin 61 Vorwort zur 1. Auflage Die vorliegende Arbeit wurde im Herbst 1955 von der Theo- logischen Fakultät der Philipps-Universität in Marburg/Lahn als Dissertation angenommen. Die Untersuchung greift ein aktuelles Thema der gegenwärtigen neutestamentlichen Diskussion auf. Um ihm einigermaßen gerecht zu werden, bemühte ich mich, nach dem bewährten methodischen Grundsatz meines verehrten Lehrers, Herrn Prof. Kümmel, zu ver- fahren, nämlich »streng exegetisch«. Dadurch allein erschien es mir möglich, die Diskussion weiterzutreiben. Denn es hat keinen Zweck, sofort in dogmatische Auseinandersetzungen zu treten, wenn nicht zuvor die exegetischen Grundlagen kritisch gesichtet und erar- beitet sind. Die Fragestellung ist also eine historische. Es ging mir nicht um eine wie auch immer akzentuierte »Eschatologie« (etwa »konsequent« oder »realized«), sondern um eine Klärung im exegetischen Vorfeld des Problems: was sagen die ältesten Evangelien und die Apostel- geschichte über die Parusieverzögerung ? Mein herzlicher Dank gilt allen, die mir durch viel freundliche Hilfsbereitschaft die Vollendung dieser Arbeit ermöglichten. So der Universität Marburg wie dem Landeskirchenamt der Evan- gelischen Kirche im Rheinland, Düsseldorf, die einen Druckkosten- zuschuß bewilligten. Herrn Prof. D. Walther Eltester danke ich besonders dafür, daß er bereit war, die Arbeit in den »Beiheften zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft« herauszubringen. Auch dem Verlag Alfred Töpelmann sei ausdrücklich gedankt für sein großzügiges Entgegenkommen in der Finanzierungsfrage. Ganz besonderer Dank aber gilt Herrn Prof. Dr. Werner Georg Kümmel für seine selbstlose Förderung dieser Arbeit wie auch meiner selbst. Er hat mit großer Geduld meine oft sicher anfechtbaren Versuche zu einer eigenen Sicht der Dinge gelten lassen auch da, wo er anderer Meinung ist als ich. Schwalbach/Saar, im Oktober 1956 Erich Gräßer Vorwort zur 3» Auflage Die einst von Albert Schweitzer ausgelöste Diskussion um die Parusieverzögerung, in die das vorliegende Buch vor genau 20 Jahren erstmals eingriff, mußte notwendigerweise sehr bald den apokalypti- schen Hintergrund der neutestamentlichen Aussagen strittig werden lassen. Denn es stand nicht weniger als die Glaubwürdigkeit der eschatologischen Botschaft auf dem Spiel, wenn Jesus sich tatsächlich im Zentralen, der Ansage der nahen Gottesherrschaft, geirrt haben sollte. Ob es sich dabei um ein notwendiges, ein vermeidbares oder ein von den Texten gar nicht abverlangtes Eingeständnis handelt, vermag nur eine möglichst genaue Überprüfung des Verhältnisses Jesu zur Apokalyptik zu entscheiden. Dieses religionsgeschichtliche Problem war und ist als historische und exegetisch-hermeneutische Frage Gegenstand intensiver theologischer Studien. Die vorliegende historische Untersuchung — in erster Linie dem traditions- und redaktionsgeschichtlichen Befund in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte zugewandt — hatte sich in jenen Streit um das apokalyptische Erbe nicht hineinbegeben. Gleich- wohl hatte sie den Zusammenhang der eschatologischen Verkündigung Jesu mit der Apokalyptik vorausgesetzt und in Teill die Nah- eschatologie Jesu als einzige thematische Grundlegung angenommen. Das hat den besonderen Widerspruch vieler Fachexegeten hervorge- rufen. Tatsächlich muß ein solcher methodischer Ausgangspunkt der urchristlichen eschatologischen Entwicklung bei der Naherwartung Jesu sich vor der seither stattgehabten Diskussion rechtfertigen. Er ist nicht mehr — wie noch in Rudolf Bultmanns »Theologie des Neuen Testaments« — eine Selbstverständlichkeit. Vielmehr ist seine Begrün- dung eine Notwendigkeit. Die vorliegende 3. Auflage versucht ihr so zu entsprechen, daß sie in einer neuen Einleitung besonders ausführlich die strittigen Fra- gen der methodischen Grundlegung behandelt. Auch auf Kritik an den Thesen des Buches selbst und auf abweichende Beurteilungen des historischen Befundes wird gelegentlich eingegangen, während der Fortgang der Diskussion hinsichtlich der redaktionsgeschichtlichen Ergebnisse mehr pauschal skizziert wird. Ein ausführliches Eingehen darauf hätte ein neues Buch ergeben. In einem Nachtrag wird das Literaturverzeichnis auf den gegenwärtigen Stand gebracht. Voll- ständigkeit ist nicht mehr erreichbar. Dennoch hoffe ich, die für die Weiterarbeit wichtigen Titel genannt zu haben. VIII Vorwort zur 3. Auflage Im übrigen ist die Untersuchung selbst unverändert geblieben, weil es das alte Buch ist, das nach dem Vergriffensein der 2. Auflage von 1960 für die Diskussion präsent bleiben soll. Dem Verlage danke ich, daß er diese 3. Auflage angeregt und in dieser Form herausgebracht hat. Besonderer Dank aber gilt meinem Lehrer Werner Georg Kümmel, der mir seinerzeit diese Untersuchung als Dissertationsthema stellte. Ich durfte mich seines Rates und Zuspruches in all den zurückliegenden Jahren dankbar erfreuen. Für die Vorbereitung dieser neuen Auflage stellte er mir das Manuskript seines Jesus-Berichtes, der zur Zeit in der »Theologischen Rundschau« erscheint, zur Verfügung, was mir die Sichtung der vielfältigen Lite- ratur und die Beurteilung mancher Sachverhalte außerordentlich erleichterte. Und schließlich: Wenn ich das Buch nun noch einmal der Öffent- lichkeit vorlege, so tue ich es nicht, ohne jener alten Marburger Freunde zu gedenken, die während der Abfassung der Dissertation um mich und bei mir waren: Hans Beisheim, Ernst Burkardt, Friedrich Wil- helm Eltester, Günter Klein, Manfred Wendland. Witten-Bommern, im Oktober 1976 Erich Gräßer Einleitung zur 3. Auflage I. Die neutestamentliche Wissenschaft hat in den zurückliegenden zwanzig Jahren kaum ein theologisches Problem intensiver und viel- fältiger behandelt als das der unterschiedlichen eschatologischen Konzeptionen innerhalb des Neuen Testamentes. Die unüberschaubar gewordene Literatur förderte dabei eine Fülle von gegensätzlichen Thesen zutage. Sie betreffen nicht nur das in dieser Untersuchung behandelte spezielle Problem der Parusieverzögerung, sondern weit mehr noch Struktur und grundsätzliche Bedeutung der Eschatologie in der Verkündigung Jesu und der nachösterlichen Gemeinden, bei Paulus, den Synoptikern und bei Johannes. Ja, es zeigte sich, daß schon der methodische Ausgangspunkt, von dem her die Probleme in den Griff zu bekommen sind, nicht unumstritten ist (W. Schenk). So nimmt es nicht wunder, daß wir uns derzeit mit zwei gegenläu- figen Tendenzen konfrontiert sehen. Einmal wird unter dem Einfluß bestimmter systematischer Prämissen, die wiederum mit der Wieder- belebung bzw. -besetzung alter liberaler Positionen zusammenhängen, ein gewisser Trend spürbar, der Jesus Überwinder der apokalyptischen Frömmigkeit und das urchristliche Kerygma die kontinuierliche Weiterbildung der so bestimmten Botschaft sein läßt. (H. Flender; L. Goppelt; N. Perrin; H. Wenz). Andererseits wird Jesus als Apoka- lyptiker gesehen und seine Verkündigung in den Zusammenhang der zeitgenössischen jüdischen Naherwartungspredigt gerückt, die grund- legend futurisch-eschatologisch zu interpretieren ist (R. Bultmann; W. Schmithals; S. Schulz; A. Strobel). Die systematische Eschatologie bezieht von daher ihre Anstöße, die Apokalyptik wieder zu Ehren kommen zu lassen (W. Pannenberg) und in ihrer Perspektive welt- wendende Hoffnungsentwürfe zu erstellen (J. Moltmann). Zwischen den gegenläufigen Tendenzen steht eine breite Forschungsrichtung, die sich auf die Alternative »apokalyptisch-unapokalyptisch« nicht einläßt. Vielmehr beläßt sie Jesus grundsätzlich im Rahmen der Apokalyptik, sieht aber in dem heilsgeschichtlichen Miteinander von wirklichem Da-Sein der Basileia in der Person Jesu und von zeit- licher Ausständigkeit der vollen Heilsverwirklichung in der nahen Zukunft das Proprium der eschatologischen Verkündigung Jesu und die Konstante zwischen Jesus und der Urkirche (bes. repräsentativ O. Cullmann; W. G. Kümmel; katholischerseits R. Schnackenburg; H. Küng, Christ sein 206ff.). χ Einleitung zur 3. Auflage So widersprüchliche Entwicklung drängt im Blick auf die gegen- wärtige Lage zu der Feststellung, daß wir hinsichtlich der Frage nach der Einstellung Jesu und der frühen Christenheit zur Apokalyptik und damit zentral zur kommenden Gottesherrschaft wieder dort stehen, wo Johannes Weiß und Albert Schweitzer um die Jahrhundert- wende mit ihren Aufsehen erregenden Schriften gestanden haben. »Problematik und Aporien sind deutlicher geworden; die Frage selbst ist offener als je«1. Angesichts dieser offenen Situation stellt sich die Frage, die bald nach dem erstmaligen Erscheinen des vorliegenden Buches einen Hauptdiskussionspunkt darstellte, verschärft: Stimmt überhaupt das den Thesen und Ergebnissen zugrundegelegte urchristliche Geschichts- bild ? Ist wirklich die von Jesu Reichspredigt auf einen Höhepunkt getriebene apokalyptische Naherwartung durch den Aufer- stehungsglauben in der Urgemeinde noch einmal potenziert worden, um bald einem Prozeß der Entspannung zu unterliegen, den die Erfahrung der Parusieverzögerung ausgelöst hat und der sich in der Redaktion der Evangelienstoffe literarisch greifbar spiegelt ? Oder ist das Geschichtsbild ganz anders zu sehen ? Ist Jesus von der Apokalyp- tik zu unterscheiden und erst von der Urgemeinde apokalyptisch verstanden und gedeutet worden (E. Käsemann) ? Muß seine Basileia- Predigt von seiner Gottesverkündigung getrennt und letztere ins Zentrum gerückt werden (H. Schürmann; zur Kritik besonders A. Vögtle) ? Verlief der eschatologische Entwicklungsprozeß möglicher- weise genau umgekehrt, also nicht von einer hochgespannten Naher- wartung zu einer abgeklärten Fernerwartung, sondern von der unter- minierten Ansage der Basileia bei Jesus zur hochakuten apokalypti- schen Parusieerwartung in der Urgemeinde (E. Linnemann) ? Oder gab es gar nicht die einlinige Entwicklung, sondern ein Auf und Ab sehr differenzierter eschatologischer Erwartungen ? Dürfen wir die Eschatologie Jesu zum Ausgangspunkt von Vergleichen, Problem- stellungen Und -lösungen oder gar zum Kriterium machen, wenn sie sich gar nicht hinreichend klar bestimmen läßt ? Kann überhaupt die Naherwartung Jesu allein als Ausgangspunkt der Entwicklung 1 W. Schmithals, Jesus und die Apokalyptik 64. — Freilich ist der vereinfachenden Darstellung Schmithals' nicht überall zu folgen. Daß Jesus Apokalyptiker war, kann bei einer weniger pauschalen Handhabung des Apokalyptikbegriffs auch bestritten werden. Vgl. G. Klein, Gottesreich 32; J. Becker, Täufer 105; P. Hoffmann, Jesus v. Nazareth 39 ff. Das Für und Wider diskutiert W. G. Kümmel, Die Naherwartung in der Verkündigung Jesu 457ff.; ferner H. Patsch, Abendmahl 128ff. Im übrigen ist es durchaus strittig, ob es die Apokalyptik in einem einheitlichen Sinn gab. Und diejenigen Schriften des Frühjudentums, die man ihr unzweideutig zuordnen kann, stellen die erwartete Zukunft selten unter dem Motiv der Basileia Gottes dar (vgl. G. Klein, Gottesreich 20f.).

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