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Das Philosophische und die praktische Medizin PDF

248 Pages·1990·5.74 MB·English
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Brucken von der Allgemeinmedizin zur Psychosomatik Band 4 Reihenherausgeber: Hj.Mattem, E.Petzold, G. Bergmann , H.A.Zappe Foto: Krammer Minerva, Gottin der (philosophischen) Weisheit und des (praktischen) Handwerks H.A. Zappe Hj. Mattern (Hrsg.) Das Philosophische und die praktische Medizin Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Dr. rer. nat. Dr. med. Helmut A. Zappe Fakultat fUr klinisehe Medizin I, Sektion Allgemeinmedizin 1m Neuenheimer Feld 346/105, D-6900 Heidelberg Prof Dr. med. Hansjakob Mattern DantestraBe lOe, D-6900 Heidelberg Umsehlagzeiehnung: F. Dicke, D-5632 Wermelskirchen ISBN-13 :978-3-540-52267-6 e-ISBN -13 :978-3-642-75494-4 DOl: 10.1007/978-3-642-75494-4 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Das Philosophische und die praktische Medizin 1 H.A. Zappe; Hj. Mattern (Hrsg.). Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong: Springer, 1990 (Briicken von der Psychosomatik zur Allgemeinmedizin) ISBN-13:978-3-540-52267-6 NE: Zappe, Helmut A. [Hrsg.] Dieses Werk ist urheberrechtlich geschfitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung odeT der VervielfaItigung auf anderen Wegen und def Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes odeT von Teilen dieses Werkes ist 3uch im Einzelfall nur in den Grenzen def gesetzlicheo Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspfiichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1990 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt aueh ohne besondere Kennzeichnung nieht zu def Annahme, daB so1che Namen im Sinne def Warenzeiehen- und Markensehutz-Gesetzgebung aIs fiei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Gesamtherstellung: Ernst Kieser GmbH, 8902 NeusaB 2119/3140-543210 - Gedruckt auf saurefreiem Papier Vorwort Vielleicht war es Minerva, Gottin der Weisheit und des Handwerks, die - in ihr steinernes Abbild auf der histori- schen Karl-Theodor-Briicke Heidelbergs gebannt - den Ini- tiatoren der 4. Heidelberger "Briickentagung" den kiihnen Gedanken eingab, in dem Leitthema der Tagung das Philoso- phische mit der praktischen Medizin in Verbindung zu brin- gen. Der Mut, dies auch zu tun, wurde durch einen kaum erwarteten, aufrichtigen Zuspruch und eine unerwartet rege Teilnahme belohnt. Dazu mag nicht zuletzt die Neugier der Teilnehmer beigetragen haben, zu erfahren, wie denn die ins Auge springende Zweiseitigkeit des Themas zu iiberbriicken sei: Kiimmert die praktische Wissenschaft im wesentlichen nur das Detail, faBt die philosophische Betrachtung doch stets das Ganze ins Auge. Was aber auf den ersten Blick uniiber- brtickbar scheint, zeigt sich - wie dieses Buch belegen soIl - bei naherem Hinsehen als immer schon zusammengehorig. Denn - soviel konnen wir vorwegnehmen - praktische arzt- liche Tatigkeit hat immer mit dem Menschen zu tun, und dieser ist - jeder wissenschaftsgerechten Einteilung zum Trotz - in praxi kaum in Psyche (Seele) und Soma (Korper) teilbar. Praktische Medizin ist daher nicht anders als ganzheitlich zu verstehen. Und diese ganzheitliche Sicht erweist sich hier nicht - wie so oft - als nur eine vollmundige Forderung, sondern sie tragt der handfesten Realitat nachweislich Rech- nung und tut bekanntlich not: sei diese nun in psychosomati- schem Verstandnis die Einheit Mensch, aus okologischer Besorgnis der Planet Erde oder entsprechend politischer Bemiihung das Haus Europa. Das vorliegende Buch berichtet iiber ein Arbeitstreffen, auf dem sich praktisch tatige und philosophisch interessierte Arzte, Psychologen, Therapeuten, Schwestern, Pfleger, Stu- dierende, sogar Patienten und natiirlich Philosophen trafen und miteinander austauschten. Der Zweiseitigkeit des The- mas entsprechend war die Tagung in 2 Abschnitte gegliedert, VI Vorwort in einen theoretischen Teil mit Vortragen, einem Film und einer Diskussion und in einen praktischen Teil: die Arbeit in den Arbeitsgruppen. Der Dokumentation der Tagung einleitend vorangestellt sind die Beitrage von Werner Schwarz und Peter Hahn. Ersterer wirft die Frage auf, ob die heute praktizierte Medi- zin "an der Seele vorbei" kuriere, da sie sich vorwiegend der technischen Wissenschaft bedient. Letzterer geht der Frage nach, ob die praktische Medizin, deren Wissenschaftlichkeit seit langem zur Debatte steht und in Zweifel gezogen wird, einer Klarung ihres von den namlichen Wissenschaften gepragten Wissenschaftsverstandnisses bedarf. Den Hohepunkt des theoretischen Teils der Tagung bilde- ten die Vortrage 4 namhafter Personlichkeiten des Heidelber- ger Universitatslebens: des Philosophen Hans-Georg Gada- mer, des Pathologen Wilhelm Doerr, des Physiologen Hans Schaefer und des Medizinhistorikers Heinrich Schipperges. Aus den Blickwinkeln ihrer Facher und diese iibergreifend nahmen sie zu dem Thema der Tagung Stellung. Den allge- meinmedizinischen Part iibernahm in der anschlieBenden Dis- kussion die Allgemeinarztin Gisela Fischer. Ein erster Bezug von der Theorie zur gelebten Praxis wurde mit dem Film gekniipft, dessen Dialoge in diesem Buch auszugsweise wiedergegeben sind. Darin erzahlen von der Suchtproblematik Betroffene ihre Lebens- und Leidens- geschichte. In ihren Schilderungen klingt mehrfach die Frage nach der Sinnhaftigkeit unseres menschlichen Tuns an. Und genau diese Frage ist letztlich das Bindeglied zwischen Theo- rie und Praxis, zwischen (philosophischer) Lebenseinstellung und (praktischer) Lebensgestaltung. Denn ohne Zweifel sind es un sere Sinnzuschreibungen, unsere Wertungen und Ansichten, die - zusammen mit den unabanderlichen Tatsa- chen - unser Tun und Lassen bestimmen. Diese Frage wird daher auf den folgenden Seiten immer wieder angesprochen. Einen weiteren Bezug zur Praxis bildeten, wie schon erwahnt, die Arbeitsgruppen. In ihnen sollte zu konkreten Problemen der arztlichen Alltagspraxis Stellung bezogen und in gemein- samer Anstrengung nach praktikablen Losungen gesucht wer- den. Inwieweit dies gelungen ist, kann in den Plenumsberich- ten nachgelesen werden. Ihnen ist noch ein Kapitel vorange- stellt, in dem einige der Gruppenleiter in die Themen der Arbeitsgruppen einfiihren. Mit den Eroffnungsworten zu der Tagung und in dem SchluBwort zu dies em Buch setzt Hansjakob Mattern, Nestor Vorwort VII der Heidelberger Allgemeinmedizin, den Rahmen. Er erin- nert darin an die spezifische Heidelberger Tradition, als deren Fortsetzung auch seine Bemiihungen urn eine ganzheitlich praktizierte Medizin zu verstehen sind. Seiner Schaffenskraft und seiner verbindenden Menschlichkeit ist das Zustande- kommen eines groBen Teils des "Briickenbaus" zwischen Kli- nik und Praxis zu verdanken. Fiir das Gelingen der Tagung zu danken ist femer den zahlreichen Teilnehmem, den Referenten und Moderatoren sowie insbesondere Frau Inge Kullik und den Studentinnen und Studenten des Balint-Seminars, die sich aufopferungsvoll und mit Freude urn die vielen organisatorischen Belange kiimmerten. Dieses Buch sollte nun, wenn iiberhaupt, mit Vorsicht gele- sen werden. Denn die Praxis halt nicht immer, was die Theo- rie verspricht. Das Urteil bleibt somit - wie nur selbstver- standlich - dem Leser vorbehalten. Heidelberg, im Mai 1990 Helmut A. Zappe Inhaltsverzeichnis Teil I: Einleitnng Die Zielsetzung H. A. Zappe und Hj. Mattern . 3 Zur Tradition - Ausgewahlte Ausztige aus Werken Heidelberger Autoren L. von Krehl, V. von Weizsiicker, K. Jaspers und A. Mitscherlich ...... . . . . . . . . . . . . . .. 4 An der Seele vorbei? W. Schwarz . .... . 8 Braucht die praktische Medizin wissenschaftstheoretische Grundlagen? P. Hahn . ................ . 14 Teil II: Begrii6nng nnd Eroffnnng der Tagnng GruBwort aus Rektorat und Fakultat G. Komposch . . . . . . . . . . . . 27 GruBwort aus der Psychosomatik E. Petzold . ............ . 29 GruB wort aus der Allgemeinmedizin und Eroffnung der Tagung Hj. Mattern . . . . . . . . . . . . . . . 32 Teil III: Vortrage Das Philosophische und die praktische Medizin H.-G. Gadamer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 X Inhaltsverzeichnis Non vivere, valere vita! W. Doerr ........ . 45 Physiologisches im psychophysischen Grenzland H. Schaefer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Impulse der Medizin aus der Heidelberger Tradition H. Schipperges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Abhangigkeit und Befreiung - Auszuge aus einem Gesprach zwischen Betroffenen und Arzten G. Weiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Vom Sinn des Ganzen H. A. Zappe 97 Diskussion . 106 Teil IV: Einfiihrung zu den Arbeitsgruppen Angst aus allgemeinmedizinischer Sicht U. Kleinschmidt .............. . . . . .. 119 Depression aus allgemeinmedizinischer Sicht H. A. Zappe .................. ...... 125 Der Alkoholkranke in der arztlichen Praxis W.-R. Weisbach .. . . . . . . . . . . .. ....... 138 Selbsthilfegruppen fur Alkoholkranke - die Wege zu ihnen G. Weiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 141 Aids - und viele Fragezeichen T.Amon ........... . 152 Krankheit als Herausforderung? E. Petzold . ............ . 159 Balint-Arbeit: warum?! U. Kleinschmidt .... 173 Eine "Arzt"-Patient-Beziehung aus der Sicht einer Medizinstudentin M.Keany .................... . 177 Inhaltsverzeichnis XI Sieg oder Niederlage oder: Wirklichkeit einer Neurodermitikerfamilie B. Frederich .................. ...... 182 Die vielschichtigen Aufgaben des Hausarztes am Beispiel eines Einzelschicksals H.-D. Klimm . . . . . . . . . . . . . . . . .. ...... 194 Autogenes Training und StreBbewaltigung in der Patientengruppe A. Wiesemann ........................ 200 Teil V: Berichte aDS den Arbeitsgruppen A. Depression U. Hein; T. Luppold; B. Popp; 1. Bechtold ..... 215 B. Abhangigkeit und Sucht M. Kretzler; J. Raabe; N.N. . . . . . . . . .. 218 C. Partnerschaft, Sexualitat und Aids K. Muller; H. Katzer; C. Werling .......... 221 D. Fragen der Ethik M. Krahn; N. Baumeister . . . . . . . . . . . . . . .. 223 E. Balint-Arbeit E. Crunig; A. Pfitzer; S. Tomaschewski . . . . . . .. 225 .F. Systemorientierte (Familien)therapie M. Ohly; L. Klaus; B. Lehmann . . . . . . . .. 227 G. Autogenes Training E. Bohmer-Lammert 229 Aus der AbschluBdiskussion 230 Epilog Hj. Mattern und H.A. Zappe 233 Bilddokumentation ..... . 237

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