essentials Essentials liefern aktuelles Wissen in konzentrierter Form. Die Essenz dessen, worauf es als „State-of-the-Art“ in der gegenwärtigen Fachdiskussion oder in der Praxis ankommt. Essentials informieren schnell, unkompliziert und verständlich. • als Einführung in ein aktuelles Thema aus Ihrem Fachgebiet • als Einstieg in ein für Sie noch unbekanntes Themenfeld • als Einblick, um zum Thema mitreden zu können. Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die Nutzung als eBook auf Tablet-PCs, eBook-Readern und Smartphones geeignet. Essentials: Wissensbausteine aus Wirtschaft und Gesellschaft, Medizin, Psycho- logie und Gesundheitsberufen, Technik und Naturwissenschaften. Von renommier- ten Autoren der Verlagsmarken Springer Gabler, Springer VS, Springer Medizin, Springer Spektrum, Springer Vieweg und Springer Psychologie. Ulf von Krause Das Parlament und die Bundeswehr Zur Diskussion über die Zustimmung des Deutschen Bundestages zu Auslandseinsätzen Ulf von Krause Königswinter Deutschland ISSN 2197-6708 ISSN 2197-6716 (electronic) ISBN 978-3-658-07111-0 ISBN 978-3-658-07112-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-07112-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vs.de Was Sie in diesem Essential finden können • Kernelemente des Parlamentsvorbehalts für Einsätze der Bundeswehr nach dem „Streitkräfteurteil“ des Bundesverfassungsgerichts und dem Parlamentsbeteili- gungsgesetz • Gründe für das Spannungsverhältnis zwischen Parlamentsbeteiligungsgesetz und der (vertieften) militärischen Integration in Europa • Vorschläge aus Politik und Wissenschaft zur Änderung des Parlamentsbeteili- gungsgesetzes, um dieses Spannungsverhältnis zu entschärfen • Positionen der politischen Parteien zum Problemkomplex bei Einsetzung der „Kommission Auslandseinsätze“ des Deutschen Bundestages • Komplexität der Optimierungsaufgabe der Kommission zwischen den Dimen- sionen Verfassungsrecht, Innenpolitik, Bündnisfähigkeit, Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit V Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Skizze des Konstitutiven Parlamentsvorbehalts in Deutschland . . . . 3 3 Programmatik und Stand multinationaler Kooperation in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3.1 Skizze herkömmlicher Kooperationsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3.2 Neue Programmatik – „Pooling und Sharing“ (EU) und „Smart Defence“ (NATO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.3 Zur Notwendigkeit von Souveränitätsverzicht und Vertrauen . . . . 9 4 Der konstitutive Parlamentsvorbehalt als Hindernis für verstärkte multinationale Kooperation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 5 Ansätze zur Entschärfung des Spannungsverhältnisses zwischen Kooperation/Integration und Parlamentsvorbehalt . . . . . . . . . . . . . . 15 5.1 Entwicklung und gesellschaftliche Debatte einer schlüssigen außen- und sicherheitspolitischen Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 5.2 Sicherung des Verbleibs deutschen Personals in den Hauptquartieren und Stäben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 5.3 Abgestufte Parlamentsbeteiligung bei integrierten Verbänden . . . . 18 5.3.1 Spezialnorm für luftgestützte Aufklärungs- und Führungsfähigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 5.3.2 Stärkung der Regelungen für eilbedürftige Einsätze . . . . . 20 5.3.3 Delegation bestimmter Entscheidungen auf Ausschüsse . . . 20 5.3.4 Vorabentscheidungen bzw. Vorratsbeschlüsse . . . . . . . . . . . 21 VII VIII Inhaltsverzeichnis 6 Aktuelle Positionen der Politischen Parteien zur Fortentwicklung des Parlamentsbeteiligungsgesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 6.1 Positionierung nach Verabschiedung des ParlBG . . . . . . . . . . . . . . 25 6.2 Kommission Parlamentsrechte bei Mandatierung von Auslandseinsätzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 6.2.1 CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 6.2.2 SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 6.2.3 Die Linke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 6.2.4 Bündnis 90/Die Grünen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 7 Resümee und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Was Sie aus diesem Essential mitnehmen können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Der Autor Ulf von Krause ist Wirtschaftswissenschaftler, Mili- tärökonom und Politikwissenschaftler. Als Generalleut- nant a. D. der Bundeswehr war er bis 2005 in führender Position mit in die Vorbereitung deutscher Auslands- einsätze eingebunden. Er ist Publizist zu Themen an der Nahtstelle zwischen Politik und Militär. IX Einleitung 1 Die Bundeswehr ist eine „Parlamentsarmee“1 – mit diesem Schlagwort begründete das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) im sog. „Streitkräfteurteil“2 von 1994 den Parlamentsvorbehalt für Auslandseinsätze als deutsche Besonderheit im Verhältnis zwischen Volksvertretung und Streitkräften. 20 Jahre nach dieser Entscheidung ist der Parlamentsvorbehalt in die Diskussion geraten. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in einer – zumindest programmatisch – fortschreitenden Vertiefung der euro- päischen bzw. transatlantischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, so dass Einsatzentscheidungen tendenziell mehr auf den Ebenen NATO und Europäische Union (EU) fallen. Die Diskussion hat dabei zwei Argumentationsrichtungen. Zum einen wird unter Effektivitätsgesichtspunkten die Frage gestellt, ob die deutschen Entscheidungsmechanismen eine Vertiefung der Zusammenarbeit in den Bündnissen be- oder sogar verhindern. Zum anderen wird aus Sicht von Verfassungsjuristen bzw. Parlamentariern die Sorge artikuliert, der Parlamentsvorbehalt könne durch mehr multinationale Kooperation ausgehebelt 1 Das Gericht verwendete zwar den Begriff „Parlamentsheer“, aber die Bundeswehr besteht aus Heer, Luftwaffe und Marine, für die der Parlamentsvorbehalt gleichermaßen gilt, so dass der Begriff „Parlamentsarmee“ richtiger ist und sich in der Diskussion auch durchgesetzt hat (von Krause 2013, S. 195 f.). 2 BVerfG 2 BvE 3/92. © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 1 U. von Krause, Das Parlament und die Bundeswehr, essentials, DOI 10.1007/978-3-658-07112-7_1