Description:Wenn irgendwo in Lateinamerika, genauer gesagt am Amazonas, lilafarbene Bestien ausgebrochen sind, um einen ganzen Landstrich zu verwüsten, und kein Mensch ihre Herkunft ahnt, so glaubt die einheimische Sensationspresse sehr leicht an eine Invasion vom Mars ‒ kein Hindernis jedoch für Konjunkturritter und Geschäftemacher, aus dem tödlichen „Affenboom“ Geld zu schlagen. Wenn zur gleichen Zeit etwa in einem Städtchen der Sowjetunion ein hochbetagter Globetrotter tot aufgefunden wird und die Miliz zunächst auf Selbstmord tippt, wenig später aber ein waschechter Mord passiert ‒ unter so mysteriösen Begleiterscheinungen wie einer bläulichen Lichtfontäne, Lilafärbung von Menschenhaut, in freier Natur spukendem „plastischem Kino“ ‒, dann schließt der gewiefte Leser auf einen ursächlichen Zusammenhang. Die näheren Umstände allerdings sprengen den Rahmen einer gewöhnlichen Detektivgeschichte. Das Tatmotiv nämlich ist die Besitzergreifung eines Gegenstandes außerirdischen Ursprungs, der, aussehend wie ein simpler Spazierstock, in Wahrheit gar keiner ist, sondern ein gebogenes Spannungsfeld, das die außerordentliche Eigenschaft besitzt, die gesamte Wissenschaft einer früheren Erdenzivilisation zu bergen und bei Bürgern der Jetztzeit das „Erbgedächtnis“ zu mobilisieren. Also durchaus ein kostbarer Schatz, der in den Händen verantwortlich Denkender Fortschritt bedeuten könnte, in der Gewalt gesellschaftlich feindlicher Kräfte aber Verfall und Tod. In wessen Hände er schließlich gerät, das erzählt Anatoli Sharenow spritzig-salopp in einem handlungsprallen, utopischen Krimi.