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Das mandäische Fest der Schalttage: Edition, Übersetzung und Kommentierung der Handschrift DC 24 Sarh d-paruanaiia PDF

252 Pages·2005·8.887 MB·German
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Mandäistische Forschungen Herausgegeben von Rainer Voigt Band 2 2005 Harrassowitz Verlag • Wiesbaden Bogdan Burtea Das mandäische Fest der Schalttage Edition, Übersetzung und Kommentierung der Handschrift DC 24 Sarh d-paruanaiia Mit einer CD-ROM der Handschrift 2005 Harrassowitz Verlag • Wiesbaden Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografic; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Bibliographie Information published by Die Deutsche Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; dctailed bibliographic data is availablc in the internet at http://dnb.ddb.de. Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.harrassowitz.de/verlag © Otto Harrassowitz KG, Wiesbaden 2005 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrcchtsgesctzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck und Verarbeitung: Hubert & Co., Göttingen Printed in Germany ISSN 1861-1028 ISBN 3-477-05179-5 Dem Andenken an meine Mutter Inhalt Vorwort.............................................................................................................................. IX 1 Einleitung........................................................................................................ 1 1.1 Die Stellung der Ritualtexte innerhalb der mandäischen Literatur............... 1 1.2 Das Fest der Paruanaiia....................................................................................... 4 1.3 Beschreibung der Handschrift 24 der Drower Collection.............................. 6 1.4 Aufgaben der Arbeit............................................................................................ 8 1.5 Zur Edition............................................................................................................ 9 1.6 ZurÜbersetzung................................................................................................... 10 1.7 Transliterationstabelle......................................................................................... 11 2 Transliteration und Übersetzung................................................................. 13 3 Kommentar.......................................................................................................155 3.1 Z. 1-81: Rituelle Präliminarien...........................................................................156 3.2 Z. 82-99: šarh d-qnasa d-iuna d-paruanaiia „Die Erläuterung des Taubenopfers der Paruanaiia“........................169 3.3 Z. 99-243: šarh d-dukrana Ihdaia rba zadiqa „Die Erläuterung der Totengedächtnisfeier (dukrana) des einzigen großen Gerechten“........................................................................172 3.4 Z. 244-300: šarh d-ah aha d-mania b-iuma d-paruanaiia mandaiia gabra eu enta eu rba eu zuta „Die Erläuterung der Darbringung der Gewänder am Tage der Paruanaiia (für alle) Mandäer, Mann oder Frau, groß oder klein“...................................................................185 3.5 Z. 301 -342: šarh d-ahaba d-mania d-tarmida eu ganzibra „Die Erläuterung der Darbringung der Gewänder eines Priesters oder eines Ganzibras“.........................................................188 3.6 Z. 343-578: šarh d-tabahata „Die Erläuterung der Väter (tabahata)“...............................................................................................190 3.7 Z. 579-806: šarh d-dukrana d-šumaiia „Die Erläuterung der Totengedächtnisfeier (dukrana) der Namen“........................................202 3.8 Z. 807-931: šarh d-zidqa brika d-paruanaiia „Die Erläuterung des gesegneten Almosens der Paruanaiia“.....................................206 3.9 Z. 932-53v: Kolophon.......................................................................................210 4 Abschließende Bemerkungen...........................................................................217 5 Wortliste...............................................................................................................221 6 Konkordanz der zitierten Gebete.....................................................................231 Inhalt 7 Abkürzungsverzeichnis.....................................................................................235 8 Literaturverzeichnis.......................................................................................... 9 Register...............................................................................................................243 Vorwort Der Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Ber­ lin hat die vorliegende Arbeit unter dem Titel Sarh d-paruanaiia „Erläuterung der Paruanaiia“ Text, Übersetzung und Kommentar der mandäischen Handschrift DC 24 im Herbst 2002 als Inaugural-Dissertation angenommen. Sie erscheint im vor­ liegenden Druck in einer geringfügig überarbeiteten Fassung. Zu herzlichem Dank verpflichtet bin ich meinem semitistischen Lehrer, Prof. Dr. Rainer Voigt, nicht nur für die Begleitung dieser Arbeit, sondern insbesondere für seine volle Unterstützung für die Wiederaufnahme mandäistischer Studien am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin, sowie für die Aufnahme meiner Dissertation in die von ihm herausgegebene Reihe „Mandäisti- sche Forschungen“. Für Kritik und Verbesserungsvorschläge aus seinem reichen mandäistischen Wissen sowie für die Übernahme des Zweitgutachtens der Dissertation gilt beson­ derer Dank Herrn Prof. Dr. Dr. Kurt Rudolph. Mein Dank geht weiter an Frau Dr. Cornelia Briel, Herrn Wolfgang Dickhut und Frau Birgit Simon, welche die Arbeit auf sprachliche Korrektheit und stilisti­ sche Kohärenz hin durchgesehen haben. Etwaige Fehler und Unzulänglichkeiten gehen natürlich zu meinen Lasten. Frau Doris Nicholson von den Oriental Imaging Services der Bodleian Library stellte mir während meines Aufenthaltes in Oxford das Original der mandäischen Handschrift 24 der Drower Collection zur Verfügung und half großzügig bei mei­ nen Recherchen und bei der Beschaffung mandäistischer Mikrofilme. Die Bodleian Library, Oxford, gab mir außerdem das Recht, diese Handschrift zu veröffentli­ chen. Herr Michael Langfeld vom Verlag Harrassowitz unterstützte mich mit Rat und Tat bei der Drucklegung. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger Dank. Gewidmet ist diese Arbeit dem Andenken an meine Mutter. 1. Einleitung Als letzte lebende gnostische Religionsgemeinschaft zogen die Mandäer das ganze 20. Jahrhundert hindurch das Interesse westlicher Wissenschaftler in unterschiedli­ chen Fachrichtungen (Semitistik, Religionsgeschichte, Theologie) auf sich. Dieses Interesse war jedoch nicht immer von gleicher Intensität. Nach einem tumultuösen Auftakt, der in den zwanziger und dreißiger Jahren mit der sogenannten „Mandä- erfrage“1 seinen Gipfel erreichte, folgten in den fünfziger und sechziger Jahren die wichtigen editorischen und sprachwissenschaftlichen Arbeiten von Ethel S. Drower und Rudolf Macuch.2 Aus dieser Zeit stammt auch die erste - bis heute unüberholte - Mandäer-Synthese Kurt Rudolphs. Basierend auf den damals zugänglichen Quel­ len versuchte der Leipziger Religionswissenschaftler unter kritischer Einbeziehung umfangreichen Materials aus der Umwelt des Mandäismus, die Geschichte und Literatur3, den Kult4 und die Lehre5 6 7 dieser Religionsgemeinschaft systematisch darzustellen. Nach dieser überaus erfolgreichen Forschungsphase nahm das Inte­ resse am Mandäismus ab. Bis zum Ende des Jahrhunderts wurden mit Ausnahme einiger magischer Texte (Zauberschalen, Rollen) nur zwei bedeutsame und um­ fangreichere Texte ediert bzw. übersetzt: Der mandäische „Diwan der Flüsse“ {Diuan d-nahrauataf und der „Diwan des erhabenen Königtums“ (Diuan malkuta elaita)? Obwohl die Rituale im Mittelpunkt des religiösen Lebens der Mandäer stehen, sind bis jetzt nur wenige echte Ritualtexte ediert worden, was vordergründig mit der Tatsache zusammenhängt, daß diese Texte schwer auszulegen sind. 1. 1 Die Stellung der Ritualtexte innerhalb der mandäischen Literatur Die folgende Klassifizierung der mandäischen Literatur richtet sich nach themati­ schen Kriterien und folgt mit Einschränkungen den detaillierten Beschreibungen 1 So nennt man in der Forschung die Frage nach der Herkunft und dem Alter dieser Religionsge­ meinschaft. Diese brach 1919 mit Richard Reitzensteins Abhandlung „Das mandäische Buch des Herrn der Größe und die Evangelienüberlieferung“ und 1920 mit M. Lidzbarskis Einleitung zu den mandäischen Liturgien auf. Eine gute Auswahl wichtiger Beiträge zur Mandäerfrage findet man bei Widengren 1982. dort Kap. VII. Zu Reitzenstein als Mandäerforscher siehe Koch 1995. 2 Ausführliche Angaben sind der Literaturliste zu entnehmen. 3 Rudolph 1960. 4 Rudolph 1961. 5 Rudolph 1965. 6 Edition und Übersetzung s. Rudolph 1982. 7 Übersetzung mit Kommentar s. Buckley 1993. Einleitung Lady Drowers8 und Kurt Rudolphs9. Sie beabsichtigt hauptsächlich, das Verhältnis dieser zu anderen Textgattungen zu verdeutlichen. 1. Die erste Gruppe bilden die Texte liturgischen Charakters. Hierher gehört in erster Linie die als Qolasta bekannte Sammlung von Gebeten, Hymnen und Lie­ dern, die während der wichtigen Zeremonien vorgetragen werden.10 11D12ie Besonder­ heit dieser Schrift besteht darin, daß die liturgischen Stücke mit knappen, an die Priester gerichteten rituellen Anweisungen abwechseln. Diese Anweisungen sind wertvoll nicht nur für die Bestimmung der Reihenfolge ritueller Sequenzen, son­ dern manchmal auch zur Entschlüsselung der Symbolik und der Bedeutung kulti­ scher Handlungen und Gegenstände. Ferner kennt die mandäische Literatur eine Reihe kultischer Texte bzw. Rollen, die den Namen „Kommentar“, „Erläuterung“ oder „Erklärung“ (šarh) tragen. Die­ ser Begriff ist ein Lehnwort aus dem Arabischen und weist darauf hin, daß diese Gattung nach der islamischen Eroberung Mesopotamiens entstanden ist. Im Arabischen bedeutet šarh „exposition, explanation, or Interpretation, in the form of a running commentary, comprising the entire text of the work which it expounds“ (Lane 1530). Es handelt sich dabei um lakonische Beschreibungen der Rituale für verschiedene Zeremonien. Ein Merkmal dieser Texte ist, daß sie aus dem sog. Qolasta zitieren, und zwar meist nur die Anfänge der dort vorhandenen Stücke, die während der Zeremonien von den Priestern vollständig rezitiert werden sollen. Bei längeren, wichtigen Stücken aus dem Qolasta wechseln rituelle Zwischenbemer­ kungen mit kurzen Zitaten aus diesen Stücken ab, wobei der Schlußabschnitt der Gebete immer angegeben wird. Da diese šar/i-Texte keine Kommentare in unserem Sinne sind, ist die Bezeich­ nung „Erläuterung“ angemessener. Von diesen Texten sind nur zwei von Drower veröffentlicht worden: a) Die „Erläuterung des Hochzeitsrituals des großen šišlam“ (šarh d-qabin d- Sišlam rba)u Das mandäische Hochzeitsritual ist religiös ausgerichtet und dem Priesterprototypen šišlam gewidmet. Der Bräutigam wird darin als Priester darge­ stellt. b) Die „Erläuterung des Aufrichtens der Krone des großen šišlam“ (šarh d- trasa d-taga d-Sišlam rbd)n ist die Beschreibung der mandäischen Priesterweihe, die als „Krönung“ dargestellt wird. Der mandäische Priester erhält hierbei ein 8 Drower 1953b. 9 Rudolph 1976. 10 Die erste Edition Lidzbarski 1920. Die umfangreiche Version dieser Sammlung wurde von Dro­ wer 1959 (englische Übersetzung mit Faksimile-Text) veröffentlicht. 11 Transliteration und Übersetzung s. Drower 1950. 12 Text und Übersetzung Drower 1962. Einleitung 3 Stoffband als Krone und die königsgleichen Insignien Stab und Ring. Das mythi­ sche Wesen „Großer Sišlam“ gilt dabei als Urbild des gekrönten Priesters, an dem die Konsekration exemplarisch vollzogen wird. Die jüdischen, christlichen und gnostischen Parallelen zu den mandäischen Zeremonien untersuchte Eric Segelberg in seinem Kommentar zu diesem Text.13 Die bisher erwähnten Texte tragen jedoch nur ungenügend zu einer befriedi­ genden Erklärung des esoterischen - nur den Priestern zugänglichen - Sinnes man- däischer Rituale bei. Bekanntlich ahmen mandäische Kulthandlungen und Zeremo­ nien ähnliche Vorgänge nach, die in illo tempore von den Lichtwesen {malkia) im Lichtreich ausgeführt wurden. Infolgedessen gilt der mandäische Priester als deren Stellvertreter im Diesseits. Das mandäische esoterische Wissen, die Nasiruta, wird in Schriften wie Alp trisar šuialia (Tausend und zwölf Fragen)14, Alma rišaia rba (Die große erste Welt), Alma rišaia zuta (Die kleine erste Welt)15 oder Diuan malkuta elaita (Diwan des erhabenen Königtums)16 behandelt und weiter tradiert. Die Auslegung vieler in den šflr/7-Texten beschriebenen Rituale ist manchmal nur diesen Texten zu entnehmen. Die Auslegungstechnik der Mandäer beschränkt sich nicht nur auf die Interpretation der Rezitationen und der Handlungen, sondern be­ müht sich um eine bildhafte Darstellung derselben. So enthalten die drei letztge­ nannten Schriften Bilder mit knappen Erklärungen zu den jenseitigen Vorgängen. 2. Die zweite wichtige Gruppe besteht aus spekulativen lehrhaften Sammelwer­ ken mythologisch-theologischen, aber auch astrologischen Inhalts. Hier sind vor allem das für das Hauptwerk der Mandäer gehaltene Sidra rba oder Ginza17 1-8 eine umfangreiche Sammlung mythologisch-kosmologischer und moralischer Traktate - und weiter das „Johannesbuch“ {Drašia d-Iahia^ zu erwähnen. Ebenso könnte man auch das Aspar malnašia (Buch der Tierkreiszeichen)19 dazu rechnen. All diese Schriften haben gemeinsam, daß sie trotz der umfangreichen Spekulationen wenig ergiebig für die Beschreibung der Rituale sind. Der Ginza enthält zwar in seinem linken Teil {ginza smala) kultisch-liturgische Stücke, die teilweise identisch mit denen aus den Mandäischen Liturgien (Qolasta) sind, doch fehlen dabei die rituellen Anweisungen völlig. 13 Segclbcrg 1976. 14 Transliteration und Übersetzung Drower 1960a. 15 Text und Übersetzung der beiden letzten Texte Drower 1963. 16 S. Fußnote 7. 17 Edition Petermann 1867, Übersetzung Lidzbarski21978. 18 Dieses zweitgrößte mandäische Sammelwerk lehrhaften Inhalts wurde von Mark Lidzbarski 1905-1915 ediert und übersetzt, s. Lidzbarski21966. 19 Text und Übersetzung Drower 1949.

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