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Das Kriegsgeschehen 2001: Daten und Tendenzen der Kriege und bewaffneten Konflikte PDF

283 Pages·2002·8.652 MB·German
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Das Kriegsgeschehen 2001 Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) Das Kriegsgeschehen 2001 Daten und Tendenzen der Kriege und bewaffneten Konflikte Herausgegeben von Wolfgang Schreiber Mit Sonderbeitrag zu "Kriegsokonomien und langen Kriegen" Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Gedruckt auf săurefreiem und altersbestăndigem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fUr die Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhăltlich ISBN 978-3-8100-3578-3 ISBN 978-3-322-97571-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-97571-3 © 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2002 Das Werk einschIieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung au Berhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages un zulăssig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielfâltigungen, Ubersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Vorwort Das vorliegende Jahrbuch setzt die Reihe der seit 1993 erscheinenden Jabres berichte der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) zum weltweiten Kriegsgeschehen fort. Kemstfick des Jahrbuchs ist das mnd 200-seitige Konfliktregister mit seinen 44 Einzelberichten zu 48 Konflikten. Sie geben Auskunft fiber die strukturelleriHintergriinde, die historischen Entwicklungen und die aktuellen Ereignisse der Kriege und bewaffneten Konflikte des Jahres 2001. Ein Index der Konfliktakteure sowie Hinweise auf weiterfUhrende Literatur und aktu elle Intemet-Adressen machen das Konfliktregister zu einem benutzerfreund lichen Nachschlagewerk, das sowohl eine schnelle, aktuelle Information wie auch eine vertiefte LektUre zu den aktuellen Gewaltkonflikten ermoglicht. Eingebettet sind die Einzelberichte in einen Uberblick fiber die Tendenzen und Charakteristika des Kriegsgeschehens im Berichtsjahr 2001, der diese in regionale und intemationale Zusammenhange einordnet. Die Einleitung zum diesjiihrigen Kriegsgeschehen stellt das Thema "Ter rorismus und Krieg" in den Mittelpunkt, das seit dem 11. September 2001 zu einem zentralen Gegenstand Offentlichen Interesses und politischen Handelns geworden ist. Dabei geht es nicht urn eine weitere Einschatzung der Ursachen oder Folgen des 11. September, sondem urn einen Uberblick fiber aktuelle Literatur zu Terrorismus und die schwierige Abgrenzung von Terror und Krieg. Der Sonderbeitrag dieses Jahres wendet sich dem Thema "Kriegsoko nomie" zu. Am Beispiel des Libanon wird deren Bedeutung fUr die Persistenz innerstaatlicher Kriege herausgearbeitet. Die Arbeit an diesem Jahrbuch ist eine Gemeinschaftsleistung der AKUF, die 1978 von Prof. Dr. Klaus Jiirgen Gantzel gegrUndet wurde und seither als Forschungsseminar am Institut fUr Politische Wissenschaft der Universitat Hamburg angeboten wird. "Das Kriegsgeschehen" ist das Haupt periodikum der AKUF, zugleich aber nur ein Ausschnitt der umfangreichen wissenschaftlichen Tiitigkeit ihrer Mitglieder. Hierzu ziihlt neben verschiede nen Forschungsprojekten und zahllosen Veroffentlichungen auch eine um fangreiche Kriege-Datenbank. Einen umfassenden Uberblick fiber die Arbeit der AKUF und fiber das weltweite Kriegsgeschehen bietet die AKUF Homepage unter < www.akuf.de >. Da die AKUF ohne finanzielle UnterstUtzung seitens der Universitiit Hamburg arbeiten muss, gilt - auch fUr dieses Jahrbuch - me in besonderer Dank ihren engagierten Mitgliedem. Jens Siegelberg, Leiter der AKUF, April 2002 Inhaltsverzeichnis Terrorismus und andere Themen des Krieges 2001.. ............................... 11 Terrorismus und Krieg .................................................................................. 11 Kindersoldaten .............................................................................................. 16 Kleinwaffen ................................................................................................... 18 Kriegsokonomie ond Persistenz innerstaatlicher Kriege ......................... 23 Daten ond Tendenzen des Kriegsgeschehens 2001 ................................... 41 Statistik der Kriege ........................................................................................ 41 Der "Anti-Terror-Krieg" und der Krieg in Afghanistan ................................ 45 Der "Anti-Terror-Krieg" und andere Kriege - Kaschmir, Irak, Israel und Somalia ............................................................................................ 46 Die Kriege im Vorderen und Mittleren Orient - Tschetschenien, Algerien und Tiirkei ............................................................................... 48 Die Kriege in Siidasien - Sri Lanka, Indien ond NepaL .............................. 50 Die Kriege in Siidostasien - Philippinen und Indonesien ............................. 51 Die Kriege in Ostafrika - Sudan ................................................................... 52 Die Kriege in Westafrika - Sierra Leone, Guinea, Liberia und Senegal ....... 53 Die Kriege in Zentralafrika - Kongo-Kinshasa, Ruanda, Burundi und Uganda .................................................................................................... 54 Der Krieg im siidlichen Afrika _ Angola ...................................................... 56 Die Kriege in Lateinamerika - Kolumbien ................................................... 56 Der Krieg in Europa - Mazedonien ............................................................... 57 Bewaffilete Konflikte .................................................................................... 58 Sonstige Gewaltkonflikte .............................................................................. 61 Register: Die Kriege ond bewaffneten Kontlikte des Jahres 2001 ...•...... 65 Vorderer ond Mittlerer Orient .................................................................. 67 "Anti-Terror-Krieg" (USA und GroBbritannien / Afghanistan und Al Qaida) ........................ 67 Afghanistan ................................................................................................... 74 Algerien ......................................................................................................... 80 Georgien (Abchasien) .................................................................................... 86 8 Das Kriegsgeschehen 2001 Iran (Volksmujahedin) .................................................................................. 91 Israel (PaUtstina) ............................................................................................ 94 Libanon ......................................................................................................... 98 Russland (Tschetschenien) .......................................................................... 101 Tadschikistan ............................................................................................... 107 TOrkei (Kurden) ........................................................................................... 110 USA und GroBbritannien / Irak ................................................................... 115 Usbekistan und Kirgistan (Ferganatal) ........................................................ 119 Asien .......•.•.•...••....••..•.••.••••.••.••..•.•......•..•.•.•.•.........................•.......•..•......... 123 Indien (Assam) ............................................................................................ 123 Indien (Bodos) ............................................................................................. 127 Indien (Kaschmir) ....................................................................................... 130 Indien (Nagas) ............................................................................................. 134 Indien (Naxaliten) ........................................................................................ 138 Indien (Tripura) ........................................................................................... 141 Indien / Pakistan .......................................................................................... 145 Indonesien (Aceh und Irian Jaya) ................................................................ 150 Myanmar (Birma) ........................................................................................ 157 Nepal ........................................................................................................... 160 Pakistan (Sind, Religionskonflikt) ............................................................... 163 Philippinen (Mindanao ) ............................................................................... 169 Philippinen (NPA) ....................................................................................... 174 Salomonen ................................................................................................... 177 Sri Lanka ..................................................................................................... 181 Afrika ......................................................................................................... 187 Angola ......................................................................................................... 187 Burundi ........................................................................................................ 193 Guinea ......................................................................................................... 197 Kongo-Kinshasa ("Afrikanischer Regionalkrieg") ...................................... 200 Kongo-Kinshasa (Kivu) .............................................................................. 206 Liberia ......................................................................................................... 209 Nigeria (Scharia-Unruhen, Tiv/Junkun) ...................................................... 212 Ruanda ......................................................................................................... 217 Senegal (Casamance) .................................................................................. 221 Sierra Leone ................................................................................................ 226 Somalia ........................................................................................................ 231 Sudan ........................................................................................................... 239 Tschad ......................................................................................................... 244 Uganda ........................................................................................................ 247 Inhaltsverzeichnis 9 Lateinamerika. ........................................................................................... 253 Kolumbien (F ARC, ELN) ........................................................................... 253 Europa ..........................•................•..........................................•..•.............. 259 Jugoslawien (Kosovo) ................................................................................. 259 Mazedonien ................................................................................................. 264 Autorinnen und Autoren der AKUF ....................................................... 271 Abkiirzungsverzeichnis ............................................................................. 275 Index der Kontliktakteure ........................................................................ 281 Grafiken 1 Weltweit gefiihrte, begonnene und beendete Kriege .......................... 42 2 Zahl der Kriege des Jahres 2001 nach Regionen ................................ 43 3 Zahl der Kriege des Jahres 2001 nach Kriegstypen ........................... 44 Tabellen I Die Kriege im Vorderen und Mittleren Orient 2001 .......................... 49 2 Die Kriege in Asien 2001.. ................................................................. 50 3 Die Kriege in Afrika 2001 ................................................................. 53 4 Die Kriege in Lateinamerika 200 I ..................................................... 56 5 Der Krieg in Europa 200 I .................................................................. 57 Definitionskiisten I Die AKUF-Kriegsdefinition ............................................................... 10 2 Die AKUF-Kriegstypen ..................................................................... 40 10 Das Kriegsgeschehen 2001 AKUF-Kriegsdefinition 'Krieg' definiert die AKUF in Anlehnung an den ungarischen Friedensforscher Istvan Kende (1917-1988) als einen .,gewaltsamen Massenkonflikt, der aile folgenden Merkmale ausweist: (a) an den KAmpfen sind zwei oder mehr be waffnete StreitkrAfte beteiligt, bei denen es sich mindestens auf einer Seite um regulAre Streitkrafte (MilitAr, paramilitarische VerbAnde, Polizeieinheiten) der Regierung handelt; (b) auf beiden Seiten muss ein MindestmaB an zentralge lenkter Organisation der KriegfOhrenden und des Kampfes gegeben sein, selbst wenn dies nicht mehr bedeutet als organisierte bewaffnete Verteidigung oder planmABige OberfAlle (Guerillaoperationen, Partisanenkrieg usw.); (c) die bewaffneten Operationen ereignen sich mit einer gewissen KontinuitAt und nicht nur als gelegentliche, spontane ZusammenstOBe, d.h. beide Seiten operieren nach einer planmABigen Strategie, gleichgOltig ob die KAmpfe auf dem Gebiet eines oder mehrerer Gesellschaften stattfinden und wie lange sie dauern." Kriege gelten als beendet, soweit Kampfhandlungen dauerhaft, d.h. fOr mindestens ein Jahr, eingestellt bzw. nur unterhalb der AKUF-Kriegsdefini tion fortgesetzt werden. Bei einem 'bewaffneten Konflikt' handelt es sich um gewaltsame Auseinandersetzungen, bei den en die Kriterien der Kriegsdefiniti on nicht in vollem Umfang gegeben sind. Terrorismus und andere Themen des Krieges 2001 Wolfgang Schreiber Das vorliegende Jahrbuch bietet jeweils einen kurzen Bericht, in dem Hinter grtinde und aktuelle Ereignisse eines jeden Krieges der Jahres 2001 darge stellt werden. Als soziales Phanomen wei sen viele Kriege aber auch Gemein samkeiten Uber den Einzelfall hinaus auf. Ebenso wie bei der Wahmehmung der einzelnen Kriege der auf den 11. September folgende "Anti-Terror Krieg" aile anderen Uberschattete und zum "ersten Krieg des 21. Jahrhun derts" hochstilisiert wurde, galt dies auch fUr die gemeinsamen Aspekte von Kriegen. Hier drangte sich die Frage nach dem Zusammenhang von "Terro rismus und Krieg" in den Vordergrund. Die aktuelle Literatur zu "Terroris mus" steht daher auch im Mittelpunkt der folgenden Einleitung. Daneben bietet sie jeweils einen Uberblick zu den Themen "Kindersoldaten" und "Kleinwaffen". Den Zusammenhang zwischen "Kriegsokonomie" und lang andauemden Kriegen analysiert JUrgen Endres in einem Sonderbeitrag. Terrorismus uDd Krieg Nach einem Blick auf das weltweite Kriegsgeschehen kann man den Ein druck gewinnen, dass in vielen Kriegen "Terrorismus" ein wesentIiches Ele ment bildet: 1st Terrorismus also nichts anderes als eine bestimmte Form des Krieges? Auf der anderen Seite kommt Terrorismus auch in Kontlikten zum Tragen, die nach Definition der AKUF keine Kriege sind, wie zum Beispiel im spanischen Baskenland. Die Abgrenzung zwischen Terrorismus und Krieg ist kein neues Problem. In der Literatur sind zuniichst zwei einfache und entgegengesetzte Moglichkeiten fUr dieses Unterscheidungsproblem zu fin den: Die eine sieht Terrorismus als vorsiitzlichen Krieg gegen Zivilisten (Carr 2002: 9), also als eine bestimmte Form von Krieg;! die andere definiert Ter rorismus als Verhalten, das als Kriegsverbrechen zu bezeichnen wiire, wenn es in Kriegen angewandt wUrde (Heymann 1999: 6), also Krieg und Terro rismus als eindeutig voneinander zu unterscheiden.2 Beide Losungen sind unbefriedigend, da sie groBe Teile dessen, was all gemein als Terrorismus angesehen wird, ausklammem. Ein Hauptgrund fUr Der Militltrhistoriker Carr beschllftigt sich allerdings nur am Rande mit dem was landillufig unter Terrorismus verstanden wird. Allerdings definiert Heymann sein Verstllndnis von "Krieg" nicht; er scheint dabei aber in erster Linie an zwischenstaatliche Kriege zu denken. 12 Das Kriegsgeschehen 2001 das Problem der Abgrenzung liegt bereits im Begriff "Terrorismus". Seine Anwendung hangt in hohem MaBe auch von politischen Einstellungen ab.3 Diese Dimension des Definitionsproblems wird besonders deutlich in der Formel: "Der Terrorist des einen ist der Freiheitsk!impfer des anderen." Selbst die Zuordnung dieses Satzes ist umstritten. Walter Laqueur (2001: 138) schreibt sie "Liberalen" zu, Christopher Daase (2001: 55) dem ehemali gen US-Prasidenten Ronald Reagan.4 Will man dieser Beliebigkeit nicht folgen, kommt der Frage, wie Terrorismus definiert wird, eine groBe Bedeu tung zu. Sie ist aber offensichtlich alles andere als einfach zu beantworten. Zwei der filhrenden intemationalen Terrorismusexperten brauchen jeweils ihre einleitenden Kapitel von Uber 40 Seiten, urn die Schwierigkeiten von Definitionsversuchen darzulegen (Hoffman 2001: 13ff; Laqueur 2001: 13ft), und kommen anschlieBend zu eher unbefriedigenden Ergebnissen. FUr Laqueur (2001: 44) lasst sich Terrorismus "nur als Anwendung von Gewalt durch eine Gruppe bezeichnen, die zu politischen oder religi5sen Zwecken gew5hnlich gegen eine Regierung, zuweilen auch gegen andere ethnische Gruppen, Klassen, Religionen oder politische Bewegungen vorgeht."5 Bruce Hoffman (2001: 56) definiert Terrorismus "versuchsweise als bewusste Er zeugung und Ausbeutung von Angst durch Gewalt oder die Drohung mit Gewalt zum Zweck der Erreichung politi scher Veranderung".6 Wahrend Laqueurs Definition - wenn auch wohl ungewollt - jeden innerstaatlichen Krieg ohne Zweifel mit einschlieBt, scheint Hoffman dieses mit der Betonung des Begriffs der "Angst" gerade vermeiden zu wollen. Geeigneter in dieser Beziehung erscheint die Definition von Peter Waldmann: Ihm zufolge sind Terrorismus "planmaBig vorbereitete, schock ie rende GewaltanschHige gegen eine politische Ordnung aus dem Untergrund. Sie sollen allgemeine Unsicherheit und Schrecken, daneben aber auch Sym pathie und Unterstiitzungsbereitschaft erzeugen" (1998: 10). Nicht nur der "Angst-Faktor" wird durch diese Definition besser erfasst, sondem daruber hinaus auch die andere Seite terroristischer Anschlage, namlich das BedUrfnis So MIt MOnkler (1980: 299) fest, dass die Zusammenstellung von Ereignissen und Fakten zum Thema Terrorismus "oft genug weniger durch wissenschaftliche Kategorien als viel mehr durch den jeweiligen politischen Standort des Autors motiviert worden is!." Weder Laqueur noch Daase nennen eine Quelle. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Formel in der Tat von "beiden Seiten" benutzt wurde. Diese Definition schlieBt jeden innerstaatlichen Krieg mit ein, was etwas befremdlich ist, da Laqueur seit den 1970er Jahren sowohl zu den Themen Guerilla als auch Terrorismus einschHlgige BOcher veroffentlicht hat, in denen er nach MOnkler (1980: 303) ,jede Vermi schung von Guerillastrategie und Terrorismus vermeide!." Allerdings forrnuliert Hoffman in seiner Einleitung eine Reihe von Bedingungen, die Ober die von ihm letztlich gebrachte Definition fOr Terrorismus hinausgehen. So muss derjenige, der Terrorismus ausObt ein nichtstaatlicher Akteur sein (2001: 40), darfaber auch kein (gei steskranker) Einzeltater sein (200 I: 53).

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