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Das innere Auge: Von der Kunst des Ingenieurs PDF

217 Pages·1993·7.589 MB·German
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Eugene S. Ferguson Das innere Auge Von der Kunst des Ingenieurs Aus dem Amerikanischen von Anita Ehlers Springer Basel AG Die Originalausgabe erschien 1992 unter dem Titel <<Engineering and the Mind's Eye>> bei MIT Press, Cambridge, Massachusetts. © 1992 Eugene S. Ferguson Der Verlag dankt Herrn Prof. Dr. Joachim Raabe (Pullach) für die Fachredaktion der deutschsprachigen Ausgabe. Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Ferguson, Eugene S.: Das innere Auge :von der Kunst des Ingenieurs I Eugene S. Ferguson. Aus dem Amerikan. von Anita Ehlers. Einheitssacht.: Engineering and the mind's eye <dt.> ISBN 978-3-0348-6236-3 ISBN 978-3-0348-6235-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-6235-6 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheber rechts. © 1993 Springer Basel AG Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag, Basel1993 Softcover reprint of the hatdeover 1st edition 1993 Umschlaggestaltung: Ulrich Kaiser, Freiburg i. Br. Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff ISBN 978-3-0348-6236-3 987654321 Dieses, endlich und in immerwährender Liebe, ist für ]o. Inhalt Vorwort 9 Danksagungen 11 1 Das Wesen des Entwurfs 13 Entwerfen ohne Zeichnungen: Wie es der Handwerker macht . . . 15 Entwerfen mit Hilfe von Zeichnungen: Wie es der Ingenieur macht 18 Das Wissen des Konstrukteurs 20 Der Entwurf als Erfindung 22 Kunst und Ingenieurwesen . 33 Der Stil eines Ingenieurs 36 Der Prozeß des Entwerfens 39 2 Das innere Auge . . . . . . . . . 47 Rechte und linke Gehirnhälfte . . 48 Der Status des visuellen Denkens 49 Die Praxis des visuellen Denkens 53 Ein Beispiel: Whitcombs Flächenregel 56 Wirkliches Sehen . . . . . . . . . . . 60 Kreativität . . . . . . . . . . . . . . . 61 Nichtvisuelles, nichtsprachliches Wissen 62 3 Die Ursprünge der modernen Technik 65 Die Kontinuität der Technik . . . . . . . 65 Die Skizzenbücher der Ingenieure in der Renaissance 68 Wie man eine Festung entwirft 71 Das Geheimnis des Entwurfs 73 Ingenieure und ihre Gönner 74 Ingenieurschulen . . . . . . 75 4 Die Mittel der Veranschaulichung 79 Die Zentralperspektive . . . . . . . 81 Orthogonalprojektionen . . . . . . 88 Die Anfertigung von technischen Zeichnungen 97 Die Verwendung von technischen Zeichnungen 101 8 Modelle 104 Anhang: Die Risiken beim Abzeichnen technischer Zeichnungen 107 5 Die Entwicklung und Verbreitung technischen Wissens 115 Bilderbücher der Renaissance 120 Die unfreien Künste . . . . . . . . . . 130 Die didaktische Rolle der Modelle . . 134 Das Lehren physikalischer Prinzipien 141 Die Mittel der visuellen Analyse 143 6 Die Ausbildung zum Ingenieur . . . . . . . . . . . 151 Mythen technischen Wissens: Von der Mathematik zur Naturwissenschaft ......... . 152 Die Aufteilung der Ingenieurausbildung 157 Die Krise des Entwerfens . . . . . . . . . . 159 Das Aufkommen der Ingenieurtechnologie 164 7 Die Kluft zwischen Anspruch und Ausführung 167 Die Macht des Sehens . . . . . . . . . . . . . . . . 167 Probleme des Entwerfens . . . . . . . . . . . . . . 169 Menschliches Versagen und andere Überraschungen 171 Eine Serie von Fehlern 180 Entwürfe von oben her 185 Nachdenken tut not .. 185 Anmerkungen zum Text . . . . .. 191 Anmerkungen zu den Abbildungen 214 Index ................... . 217 Ich weiß sehr wohl, daß der Mensch, der nicht mit einem sau ber ausgearbeiteten Plan, mit einer Reihe von Lehrmeinun gen, mit einer abgerundeten und klangvollen Formel und mit festen Überzeugungen zu allem auftritt, in sehr vielen Kreisen als verknöcherter und vielleicht reaktionärer alter Herr einge ordnet wird, der sicherlich nicht zu den Auserwählten gehört, die «etwas leisten» und der Rasse die Richtung anzeigen. Ich muß das Risiko eingehen. Ich habe keine Formel. [Aber ich werde jenen widerstehen,] die die Formel für so vieles haben und die so begierig danach trachten, sie alle anderen schluk ken zu lassen. Matthew Woll, «Standardization», Annalen (American Academy ofP olitical and Social Science, Philadelphia) 137 (Mai 1928), S. 47. Vorwort Dieses wissenschaftliche Zeitalter nimmt allzu bereitwillig an, daß alles Wis sen, das in den Erzeugnissen der Technik stecken könnte, aus der Naturwis senschaft stammen muß. Diese Annahme ist Teil einer modernen Überliefe rung, die die vielen nicht-wissenschaftlichen Entscheidungen, die großen wie die kleinen, unbeachtet läßt, die Techniker treffen, wenn sie die von uns bewohnte Welt entwerfen. Viele Dinge des täglichen Umgangs sind offensicht lich von den Naturwissenschaften beeinflußt worden, aber ihre Form, ihre Ausmaße und ihr Erscheinungsbild wurden von Technikern bestimmt - von Handwerkern, Ingenieuren und Erfindern, die nicht wissenschaftlich dachten. Tranchiermesser, Brücken, Uhren und Flugzeuge sind so, wie sie sind, weil ihre Entweder und Konstrukteure ihre Formen, Stile und Materialien festleg ten. Viele Eigenschaften und Kennzeichen der Dinge, über die jemand nach denkt, der sich mit Technik beschäftigt, lassen sich nicht auf eindeutige sprachliche Beschreibungen reduzieren; mit ihnen geht man deshalb ohne Worte um, indem man sie sich vorstellt oder veranschaulicht. Das innere Auge ist ein hochentwickeltes Organ, das nicht nur den überblick über das hat, was im visuellen Gedächtnis gespeichert ist, sondern auch falls erforderlich, neue oder andere Bilder[. ..] abändert. Beim Nachdenken über[. .. ] Vorgänge kann man das Bild im Geist bewegen. Wer etwas entwirft und Einzelteile [ ... ] zusammenfügt, kann in der Vorstellung Geräte bauen und handhaben, die es noch gar nicht gibt. 10 Wenn wir das Wesen der Ingenieurkunst verstehen wollen, müssen wir diese wichtige, wenn auch wenig beachtete Denkweise schätzen lernen. Im großen und ganzen war es nichtsprachliches Denken, das die Form der uns umgebenden materiellen Gegenstände festlegte und sie im einzelnen ausfüllte. Mit ihren unzählbaren Wahlmöglichkeiten und Entscheidungen haben die Ingenieure, materiell gesehen, die Welt geschaffen, in der wir leben. Pyrami den, Kathedralen und Raketen gibt es nicht aufgrundvon Geometrie, Struk turtheorien oder Thermodynamik, sondern weil sie Bilder - buchstäblich Visionen - im Geist derer waren, die sie erdachten. Dieses Buch versucht, das Wesen und die Bedeutung nichtsprachlichen Denkens in der Ingenieurkunst klarzustellen. Es behauptet, die moderne Technik-also die Technik der letzten 500 Jahre-sei wesentlich und immer von nichtsprachlichem Lernen und nichtsprachlichem Verständnis abhängig gewesen. Bis zur zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts haben techni sche Hochschulen gelehrt, wie technische Zeichnungen zu verstehen seien, indem sie lehrten, wie man sie anfertigt; sie vermittelten ein Gefühl für das Material und die Maschinenaufgrund der Erfahrungen im Versuchslabor. Sie hatten begriffen, daß wirkliches Verständnis seinem Wesen nach nichtsprach lich ist; es ist eine Art intuitiven Wissens, das Fachleute ansammeln. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich die Technik überwiegend immer weiter von dem Wissen entfernt, das sich nicht als Beziehung zwischen mathemati schen Größen ausdrücken läßt. Die Kunst der Technik wurde zugunsten der analytischen «lngenieurwissenschaften» zurückgedrängt; sie genießen höhe res Ansehen und lassen sich leichter unterrichten. Demgegenüber besteht die Grundannahme dieses Buchs darin, daß eine Ausbildung zum Techniker, die das reiche Erbe an nichtsprachlichem Lernen ignoriert, Menschen erzieht, die gefährlich wenig von den unzähligen subtilen Weisen wissen, in denen sich die wirkliche Welt von jener mathematischen Welt unterscheidet, die sie durch ihre Professoren kennenlernen. Danksagungen Wohin mein inneres Auge auch blickt, sehe ich Menschen, die mir bei diesem Buch geholfen haben. Forscher, die seit 30 Jahren Entdeckungen über das Wesen des technischen Wissens gemacht und darüber geschrieben haben, erweiterten meinen Gesichtskreis und beantworteten viele interessante Fra gen, die ich nicht zu fragen wußte. Der Leser wird vielen von ihnen im Text und in den Anmerkungen begegnen. Sie sind für mich wichtig gewesen; ich hoffe, andere werden mehr über jene wissen wollen, denen sie noch nicht begegnet waren. . Die erfreuliche Reaktion auf meinen Aufsatz in Science vom 26. August 1977 über nichtsprachliches Denken in der Technologie überzeugte mich, daß ich nicht der einzige bin, der sich für nichtsprachliches Denken interessiert. Ich danke jenen, die sich die Zeit nahmen und die Mühe machten, mir zu schreiben. Dieser Aufsatz wurde so, wie er ist, weil mir meine Kollegen und Freunde George Basalla, Barbara Benson, Lynwood Bryant und David Hounshell großzügig halfen. Die mit Recht skeptische Reaktion der kürzlich verstorbenen Bertha Leaman auf einen früheren Vortrag über die Ingenieur kunst der Renaissance war für die Entwicklung dieses Buchs entscheidend. Sie ermutigte mich, die Bedeutung der technischen Zeichnungen in jener Periode neu zu überdenken; dieser Prozeß führte schließlich zu dem Aufsatz in Science und-vieleJahrespäter -,zu diesem Buch. Auch wenn ich damals den Einfluß nicht erwähnt habe, den Edwin Layton auf den Aufsatz hatte, war er (in der Rückschau) derjenige, der mich überzeugte, daß die Ingenieurkunst auf nicht sprachlichem Denken beruht. Merritt Roe Smith schlug vor, ich sollte dieses Buch schreiben, und Larry Cohen hat mehrere Jahre länger darauf warten müssen, als er erwartet hatte. Svante Lindqvist half mit guten Ratschlägen, die ich nicht alle befolgte, weil ich nicht wußte, wie. Gustina Scaglia ließ mich großzügig an ihrer umfassen den und tiefen Kenntnis der Technik der Renaissance teilhaben. James W. Althouse beantwortete viele Stunden lang meine Fragen und stellte selbst einige zu technischen Entwürfen. E. Hubbard Yonkers ermutigte meine Ar beit und ließ mich eine seiner «sprechenden» Skizzen verwenden. Henry Petroski hat mir stetige, großzügige Ermutigung und guten Rat gegeben; er bewahrte mich auch vor einigen technischen Schnitzern. Seit 20 Jahren ver körpert Nathaniel Puffer für mich die Vorzüge der Bibliothek der Universität von Delaware, er erweiterte mein Revier, indem er umfangreiche Sammlungen seltener Bücher und historischer Zeitschriften zur Ingeieurkunst und Technik anlegte. Charles M. Haines war immer bereit, mir die Gedanken zu erläutern (oft waren es seine), die ich auszudrücken versuchte. Stuart W. Leslie kritisierte

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