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Das Grabmal von Adolf Guyer PDF

359 Pages·2015·15.5 MB·German
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Das Grabmal von Adolf Guyer- Zeller von 1900 in Bauma, Zürich Schadensbild und Schadensentwicklung an den Marmoroberflächen Master- Thesis Studiengang: Konservierung und Restaurierung Vertiefungsrichtung: Architektur, Ausstattung und Möbel (AAM) Autor/in: Michael Hauser Referent/in: Prof. dipl. Rest. Ueli Fritz (HKB) Koreferent/in: Prof. Dr. Andreas Gerdes (KIT) Datum: 15.07.2014 2. Überarbeitete Auflage Berner Fachhochschule | Hochschule der Künste Bern Selbständigkeitserklärung und Nutzungsrecht: Ich versichere hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt und ohne fremde Hilfe verfasst habe. Es wurden nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt. Alle wörtlich oder sinngemäss übernommenen Textstellen sind als solche kenntlich gemacht. Ich übertrage der Hochschule der Künste Bern HKB und dem Fachbereich Konservierung und Restaurierung das einfache Nutzungsrecht, um Kopien der Arbeit herzustellen und zu verbreiten. Ort, Datum: Bern; 15.07.2014 Unterschrift: Berner Fachhochschule | Hochschule der Künste Bern Zusammenfassung Die vorliegende Master Arbeit behandelt degradative Phänomene auf Marmoroberflächen am konkreten Beispiel des Grabmales von Adolf Guyer-Zeller in Bauma ZH. Dieses weist heute diverse Schäden auf und ist einer baldigen Sanierung bedürftig. Für qualitätvolle und nachhaltige Eingriffe müssen die Schadensursachen und Schadensverläufe verstanden werden. Wie sich gezeigt hat, offenbaren sich einige Schadensursachen als komplexer als gemeinhin angenommen. Dabei hat die Theorie der Geländeverschiebung und damit verbundenen Verrückung der einzelnen Blöcke nach eingehender Beobachtung zur Revidierung dieser Annahme, hin zur hohen Dilatationsfähigkeit bei Marmor als Ursache geführt, was mittels Untersuchungen mit IR- Thermographie nachgewiesen werden konnte. Dadurch muss der Ansatz zur Verhinderung von Verschiebungen völlig anders erfolgen. An erster Stelle steht das niedrige Wärmeaufnahmepotential bei rein weissem Marmor, bzw. das hohe Wärmeaufnahmepotential bei verschwärztem Marmor und das damit einhergehende Dehnungsverhalten. Die am Grabmal weissen Marmorflächen erwiesen sich als weitgehend regengeschützt. Diese Erkenntnis und die damit verbundenen weiteren Folgeerscheinungen lassen Rückschlüsse auf die Schadendynamik zu und offenbaren die Kausalität der anfänglichen Beregnung mit nachfolgender Verschmutzung und damit verbundene Veränderung der Reaktion auf die thermischen Einwirkungen. Die intensivierten Aufheizungs- und Abkühlungszyklen führten zur Verrückung und legen als Schlussfolgerung eine Massnahme zum Schutz vor Witterung v.a. des Regens als primäre Massnahme nahe. Auch der biologische Befall erwies sich als weitaus überlebensfähiger und tiefer in der Struktur des Marmors verankert als dies gemeinhin angenommen wird. Trotz intensivster Behandlungen und auch wenn rein optisch kein Befall mehr sichtbar ist konnte eine kaum dezimierte Aktivität festgestellt werden. Auch hier liegt der Schluss nahe dass traditionelle Behandlungen nicht das erwünschte Resultat erzielen können und andere Ansätze gefunden werden müssen. In die gleiche Richtung weisen auch die Untersuchungen zum Gefüge innerhalb des Marmors. Dieses ist trotz eine äusserlich noch recht intakt erscheinenden Oberfläche recht stark gelockert und kann einer ungeschützten Exposition kaum mehr lange standhalten. [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 3 Dank Als erstes gilt mein Dank Reto Gadola von der Denkmalpflege Zürich. Er hat den Untersuch des Grabmales ermöglicht und somit ein äusserst interessantes Objekt zur Verfügung gestellt. Dazu bedanke ich mich auch ganz herzlich für die tolle Unterstützung meines Referenten Prof. dipl. Rest. Ueli Fritz und meinem Koreferenten Prof. Dr. Andreas Gerdes mit seinem Team des KIT, insbesondere Jens Heinrichs, welcher mich beherbergte und sachkundig unterstützte. Auch bedanken möchte ich mich bei den anderen Teammittglidern des KIT, bei Dr. Matthias Schwotzer, Jonas Kaltenbach und für die mikroskopischen Analysen bei Dr. Karen Stumm (Uni Leipzig), sowie ganz besonders bei Dr. Paul Raschle, aus St. Gallen für Tipps und Hilfestellungen. Für die zur Verfügung gestellten Unterlagen und Ideen zum Aufbau der Arbeit möchte ich mich auch bei Susanne Mühlhaus und für die zur Verfügunggestellten Archivalien des Chornik Archives Bauma bei Walter Ledergerber bedanken. Bedanken möchte ich mich auch für die Untersuchungen im Labor der HKB bei Brigitte Lienert-Pärli, Prof. Dr. Stefan Zumbühl und Dr. Nadim Scherrer, wie auch Andreas Küng für die geologischen Fragen. Prof. Dr. Anne Krauter war eine grosse Hilfe bei den ersten Fragen und Einschätzungen rund um die kunsthistorischen Hintergründe des Grabmales und bei Cornelius Palmbach, Tobias Hotz, Claire Gervais und Peer Storemyr für Literaturtipps oder weiterführenden Tipps. Zusätzlichen Dank gilt auch Yvonne Sandoz von der Denkmalpflege Basel, Markus Heggli in Luzern, bzw. Kirche Meggen, wie auch Andreas Gallmann und Thomas Müller von der Denkmalpflege Zürich für zur Verfügung gestellt Unterlagen. Zuguter letzt möchte ich mich auch ganz herzlich bei meiner Familie für die immerwährende Unterstützung, bei meinen Freunden und Mittbewohnern, sowie auch meinen Mitkommilitonen für die gute Zeit bedanken. [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 4 Inhaltsverzeichnis I. Einführung..............................................................................................8 1.1 Ausgangslage der MA- Thesis.....................................................................8 1.2 Projektdaten und Lokalisierung..................................................................9 1.3 Stil und Bedeutung des Grabmals.............................................................12 1.4 Wertschätzung des Grabmals....................................................................17 1.5 Ziele und Vorgehen der MA- Thesis..........................................................17 II. Forschungsstand...............................................................................19 2.1 Wissensstand zum Marmor - Zerfall nördlich der Alpen..........................19 2.2 Wissensstand zu Mikroorganismen auf Marmoroberflächen...................22 III. Historischer Hintergrund und Beschreibung des Grabmals Guyer-Zeller.........................................................................................25 3.1 Einleitung: Die Bedeutung der Grabkultur um 1900................................25 3.2 Abriss zum Werdegang Adolf Guyer-Zellers............................................26 3.3 Die Erbauer des Grabmales von Guyer-Zeller..........................................30 3.3.1 Baptist Hoerbst, der Bildhauer.......................................................31 3.3.2 Schmidt und Schmidweber, die Marmorfirma................................32 3.3.3 Fröbel und Mertens, die Gartenarchitekten...................................33 3.4 Beschreibung des Grabmals....................................................................34 3.5 Konstruktive Besonderheiten..................................................................38 3.6 Oberflächenbehandlung..........................................................................38 3.7 Konstruktion und Werktechnik des Marmoraufbaus..............................39 3.7.1 Sockelbereich.................................................................................40 3.7.2 Mittelrisalit....................................................................................41 3.7.3 Seitenflügel....................................................................................42 3.7.4 Brüstung........................................................................................43 3.7.5 Inschriften.....................................................................................44 3.8 Gesteinsarten...........................................................................................44 3.8.1 Pentelischer Marmor......................................................................45 3.8.2 Syenit..............................................................................................46 [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 5 3.8.3 Sockelgestein..................................................................................47 IV. Restaurierungsgeschichte des Grabmals................................48 4.1 Gartenunterhalt.........................................................................................48 4.2 Vorbereitungen der Instandsetzungen 1998............................................48 4.3 Mikrobiologische Expertise von Paul Raschle (EMPA, 4.12.1995).............49 4.4 Ausführende Arbeiten 1998......................................................................50 4.5 Bericht von Walter Ghenzi zur Sanierung 1998........................................50 4.6 Expertise 2011 (Expert Consult, 2011).....................................................52 V. Fazit aus der Restauriergeschichte und Gedanken zum Zusammenhang der vergangenen Behandlungen und dem heutigen Zustand.............................................................................53 5.1 Vergleiche der Oberflächenerscheinungen von 1995 bis 2014..............54 5.2 Versuch einer Interpretation der Genese der Verschwärzungen anhand von historischen Fotos............................................................................56 VI. Technologische Untersuchungen für die Masterarbeit ab Juli 2013..............................................................................................63 6.1 Umgebung, Pflanzen und Exposition des Grabmales.............................63 6.1.1 Gedanken zum Zustand des Marmors....................................................64 6.2 Bestandeserfassung 2013/ 2014............................................................65 6.2.1 Material Gefüge.......................................................................................66 6.2.2 Salzausblühungen...................................................................................66 6.2.3 Statik (Fugenöffnung).............................................................................67 6.2.3.1 Ausgangslage.....................................................................67 6.2.3.2 Temperaturgradient bei Insolation im Verlauf eines Tages.69 6.2.4 Risse im Gestein des Grabmals...............................................................75 6.2.5 Ultraschall- Messung...............................................................................78 6.2.6 Bohrkernentnahme..................................................................................82 6.2.6.1 Quecksilber- Druck Porositäts- Messung............................86 6.2.6.2 Thermogravimetrie- Analyse (TGA).....................................88 [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 6 6.2.6.3 Röntgendiffraktometrie (XRD)..............................................89 6.3 Interpretation der Gefüge-Untersuchungen 2013/2014..........................90 VII. Biologischer Befall............................................................................92 7.1 Feuchtexposition des Grabmals..............................................................92 7.1.1 Beregnung des Grabmals........................................................................92 7.1.2 Feuchte- Kapazitäts- Messung................................................................95 7.1.3 Tropf- Test..............................................................................................96 7.1.4 Wasseraufnahmen mit Mirowsky- Prüfröhrchen....................................97 7.2 Biologischer Bewuchs am Grabmal........................................................98 7.3 Kartierung des biologischen Befalls 2014............................................101 7.4.1 Untersuchung des biologischen Bewuchses........................................109 7.4.1.1 Untersuchungen mit Ultraviolettem Licht........................109 7.4.1.2 Fluorometer- Untersuchung.............................................114 7.4.1.3 FTIR (Infrarot- Spektroskopie- Analyse)...........................119 7.4.1.4 Environmental Scanning Electron Microscope (ESEM).....123 7.4.1.5 Mikroskopische Analyse der auftretenden Organismen.130 7.5 Gesamt- Interpretation Bio- Befall........................................................138 VIII. Interpretation der Untersuchungen......................................140 8.1 Schlussbetrachtungen zur Schadengenese..........................................140 8.2 Überlegungen zum künftigen Umgang mit dem Denkmal in Bauma..141 8.2.1 Primäre Massnahme: Eine Überdachung..............................................142 8.2.2 Gedanken zur Reinigung des Marmors................................................143 8.2.3 Soll der Marmor konserviert werden?..................................................144 IX. Literaturangaben..........................................................................145 X. Anhang [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 7 I. Einführung Die vorliegende MA- Thesis liefert einen Einblick in den aktuellen Zustand des Grabmales von Adolf Guyer-Zeller in Bauma. Dazu werden die verschiedenen Phänomene untersucht und soweit möglich in Zusammenhang gesetzt. Die relativ schnelle Wiederbesiedelung, bzw. Verschmutzung nach der letzten Restaurierung sollte möglichst verstanden werden. Es war explizit kein Ziel der Arbeit ein Konservierungskonzept zu erstellen sondern lediglich eine Diskussionsgrundlage für das weitere Vorgehen zu schaffen. 1.1 Ausgangslage der MA- Thesis Das untersuchte Objekt ist das Familiengrab des Eisenbahnpioniers Adolf Guyer- Zeller (1839- 1899). Es wurde aus Marmor erstellt und besteht aus einem Mittelteil. zwei seitlichen, nach vorne gerundeten Grabwänden, sowie einer Eingrenzung der offenen Anlage in Form einer Brüstung, ebenfalls aus weissem Marmor. Diese Elemente sind dem Zeitgeschmack entsprechend im Neoklassizistischen Stil gehalten (Abb.1). Das Grabmal wurde 1900 erstellt und im Jahre 1998 nach vorangehenden Untersuchungen wieder in Stand gesetzt. Danach zeigte es rasch ein erneutes Auftreten von starkem biogenem Befall. Aus diesem Grund wurde 2011 eine Untersuchung durch "Expert Consult" vorgenommen. Von der Denkmalpflege des Kantons Zürich wurde auch die Hochschule der Künste Bern, HKB, (Konservierung und Restaurierung, Fachbereich AAM, Architektur, Ausstattung und Möbel) angefragt, sich dem Objekt anzunehmen und Untersuchungen zu den Schadensursachen anzustellen. Diese Anfrage bildet die Grundlage der vorliegenden Masterarbeit welche versucht die Problematiken geschädigter und biogen befallener Marmoroberflächen zu ergründen. Die Erkenntnisse dieser Arbeit sollten zum Verständnis des Schadensverlaufes beitragen und Ansatzpunkte für weitere Konzepte bieten, wie mit dem Grabmal in Zukunft umgegangen werden soll um einen schnellen Neubefall zu verhindern. [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 8 Abb.1 Das Grabmal von Adolf Guyer-Zeller in Bauma, Hauptansicht in aktuellem Zustand, 2014 1.2 Projektdaten und Lokalisierung • Auftraggeber Baudirektion Kanton Zürich, Amt für Raumentwicklung, Archäologie und Denkmalpflege, Stettbachstrasse 7, 8600 Dübendorf • Beteiligte an der Untersuchung Reto Gadola, dipl. Architekt ETH/SIA Bauberater Region Ost • Besitzer Gemeinde Bauma, Zürich • Untersuchungszeitraum der MA- Thesis Juli 2013 bis 15. Juli 2014 (Abgabetermin) • Beteiligung Ueli Fritz (HKB), Andreas Gerdes (KIT) Objektidentifikation • Objekt Familien-Grabmal aus Marmor • Denkmalpflege Kat. Nr. 4292 • Ort, Kanton, Provinz 8494 Bauma, Kt. Zürich • Datierung 1900 • Strasse, Platz Friedhof Bauma, Friedhofstrasse • Erbauer, Künstler Firma Schmidt und Schmidweber, Zürich Bildhauer Baptist Hoerbst, Zürich • Signatur Relief-Büste: "B. Hoerbst" Grabmal "Schmidt und Schmiedweber" • Material Sockelpartie; Marmor (unbekannte Sorte) Aufbau; Marmor (Mt. Pentelikon, Griechenland) [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 9 Schriftplatten; Syenit (Odenwald, DE) Lettern der Inschrift; Bronzeguss • Masse (Gesamtausdehnung) 10x 6 m (mit Brüstung)/ 10x 3 m (ohne Brüstung) Höhe Mittelrisalit: 3.6 m (ohne Akroterion) Höhe Seitenflügel: 204 cm (ohne Akroterion bis Sockeloberkante) Höhe Brüstung: 75 cm (ohne Kapitell bis Sockeloberkante) • Besitzverhältnisse Erbgemeinschaft Guyer-Zeller • Verantwortung Gemeinde Bauma • Mitspracherecht /Finanzierung1 Erbgemeinschaft Guyer-Zeller Guyer-Zeller Bank Zürich Jungfraubahn Interlaken Kantonale Denkmalpflege ZH Gemeinde Bauma: Hans Keusch- Stiftung, Trachsler- Fonds Lokalisierung Die Gemeinde Bauma (Bezirk Pfäffikon im Kanton Zürich, Plz. 8494) liegt im flachen Schwemmgebiet der Töss. Die beidseitig aufsteigenden Hänge kommen an der Talsohle zwischen 600 und 900 m.ü.M. zu liegen, wobei die Gemeinde Bauma beidseitig des Flusses Töss angelegt wurde [Kunstdenkmäler Kt. Zürich, 1978, S. 282]. Der Friedhof kann im südlichen Hang der Gemeinde gefunden werden, wobei auch die Grabanlage südseitig des Friedohofes zu liegen kommt und somit auf dem höchsten Punkt, "thronend" über dem Friedhofsareal steht2. Es liegt auf 654 m.ü.M. [sonnenverlauf.de] und ist gegen Norden3 ausgerichtet. Unmittelbar hinter dem Grabmal befindet sich der Vorplatz zur Aufbahrungshalle und dem Gärtnereilager und auf der rechten Seite wird die Grabanlage von einer Quartierstrasse (Friedhofstrasse) flankiert. 1 Stand 1995. [Dok.14, ZDPA, 1996 (Anhang-R.3)] 2 Geodaten für den Standort des Grabmales betragen; Breite: N 47° 21`57.11" Länge: E 8° 52`39.81" (N 47.36587°/ E 8.87773°) [sonnenverlauf.de] 3 Das Grabmal ist ca. NNW ausgerichtet, also in 345° Richtung mit Windrichtung von NNO. [MA-Thesis, Michael Hauser, 2014] 10

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mindestens 50% Feldspat, unterschiedliche Mengen and Quarz und viel Glimmer [Grütter, 1967, S.15]. Dr. Martin Lüpold, MAS ALIS. Archivar /
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