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Das Ende der Euromantik: Neustart jetzt PDF

179 Pages·2018·1.562 MB·German
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Roland Vaubel Das Ende der EUromantik Neustart jetzt Das Ende der Euromantik Roland Vaubel Das Ende der Euromantik Neustart jetzt Roland Vaubel Volkswirtschaftslehre Universität Mannheim Mannheim, Deutschland ISBN 978-3-658-18562-6 ISBN 978-3-658-18563-3 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-18563-3 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http:// dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer Fachmedien Wiesbaden 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Vorwort Die Zeichen stehen auf Zentralisierung. Paris wünscht für die Eurozone ein Budget, das durch Eigenmittel und Schulden finanziert und in Krisenländern eingesetzt wird. Es soll einen Euro-Finanzminister, ein Euro-Parlament und eine gemeinsame Versicherung der Bankguthaben geben. In Berlin ist man nicht abgeneigt. Aber das alles kostet Geld und belastet vor allem den deutschen Steu- erzahler. Die Umverteilung zwischen den Mitgliedstaa- ten schwächt den Anreiz, gute Politik zu machen. Ist der „immer engere Zusammenschluss“, den die Präambel des EU-Vertrags fordert, die richtige Antwort auf die krisen- hafte Entwicklung und die europapolitische Ernüchterung der letzten Jahre? Dieses Buch versucht zu enthüllen und zu erklären, was geschah, um schließlich daraus positive Lehren zu ziehen. V VI Vorwort Viele der Fakten sind weitgehend unbekannt. Um die politischen Hintergründe offen zu legen, werte ich Zei- tungs- und Fernsehinterviews und die Memoiren der beteiligten Akteure aus. Dutzende von Zitaten belegen und verdeutlichen meine Darstellung. Die Recherchen fördern einen hochpolitischen Entscheidungsprozess vol- ler Überraschungen, Tricks und Rechtsbrüche zutage. Im Rückgriff auf meine juristische Ausbildung und die rechts- wissenschaftliche Literatur versuche ich, die verschiedenen Rechtsverstöße – ich komme auf insgesamt siebzehn – kurz, einfach und allgemein verständlich darzustellen. Zu den Ursachen der europapolitischen Ernüchte- rung gehört zweifellos auch das Versagen in der Einwan- derungspolitik. Ich begründe, weshalb die Freizügigkeit nicht den gleichen Rang wie die anderen Grundfreiheiten beanspruchen kann und weshalb manche Rechtfertigun- gen einer unkontrollierten Freizügigkeit im vorliegenden Fall gar nicht anwendbar sind. Ich widerspreche der weit- verbreiteten Meinung, dass ein Land, dessen einheimi- sche Bevölkerung schrumpft, darauf angewiesen ist, den Rückgang durch Zuwanderung auszugleichen. Ich zeige, wie sich mit dem Bevölkerungsrückgang leben lässt, selbst wenn die Rentenversicherung nach dem Umlageverfahren funktioniert. Ist es Fakt, dass die Europapolitiker nicht mehr das tun, was die Bürger wünschen? Oder wird das nur von übelwollenden Euroskeptikern behauptet? Eine Klärung ist möglich. Dazu muss man den Europapolitikern und den Bürgern zum selben Zeitpunkt dieselben Fragen stel- len und die Antworten vergleichen. Eurobarometer – das Vorwort VII Umfrageinstitut der Europäischen Kommission – würde das nie tun, aber es gibt Forscher, die derartige Untersu- chungen vorgelegt haben. Auch diese Ergebnisse sind weitgehend unbekannt. Sie belegen, dass die Europapoli- tiker stärker zentralisieren wollen, als den Bürgern lieb ist. Außerdem zeigt sich, dass die Deutschen mehr Vertrauen zu ihren eigenen politischen Institutionen haben als zu den europäischen. Anstatt den Zentralisierungsprozess einfach immer wei- ter zu treiben, sollte man sich an den Wünschen der Bür- ger orientieren und versuchen, ein effizientes und stabiles Gleichgewicht zu finden. Dazu müssen die europäischen Institutionen, einschließlich der Währungsunion, refor- miert werden. Die Reformvorschläge sollten realistisch, das heißt konsensfähig, sein. Unter den Regierungen der Mitgliedstaaten bestand Konsens über die Reformen, die man im Februar 2016 dem damaligen britischen Pre- mierminister David Cameron anbot. Daran sollte man anknüpfen. Das tue ich ausführlich im letzten Kapitel des Buches. Was die Währungsunion angeht, ist das, was man Cameron zugestand, unergiebig, denn Großbritannien gehört ihr nicht an. Aber auch im Währungsbereich kann man vieles verbessern, ohne die Verträge ändern zu müs- sen. Ich präsentiere acht Vorschläge, die die EZB von sich aus realisieren könnte, und drei, die lediglich eine Ände- rung der einfachen EU-Gesetzgebung erfordern. Sehr viel ambitiöser wäre eine Neugliederung des Euroraums. Ich zeige, dass ökonomische Kriterien für eine Dreiteilung sprechen und wer in welche Gruppe gehört. VIII Vorwort In der Computersprache ausgedrückt ist meine Emp- fehlung: „Aktualisieren und neu starten“. Sie lautet nicht „Herunterfahren“. Schalten Sie das Programm nicht ab! Im Juni 2017 Roland Vaubel Inhaltsverzeichnis 1 Weshalb der Euro der Preis für die Wiedervereinigung war 1 2 Die EZB macht sich zum Kumpanen der Politiker 19 3 Neues aus der Haftungsunion 45 4 Das Recht ist unter die Räder gekommen 75 5 Verfehlte Einwanderungspolitik? 111 6 Das Eigeninteresse der Eurokratie 129 7 Neustart jetzt 149 IX 1 Weshalb der Euro der Preis für die Wiedervereinigung war Die europäische Währungsunion war von Anfang an ein französisches Anliegen. Die erste offizielle Initiative lan- cierte 1968 Raymond Barre, der damals Vize-Präsident der EWG-Kommission war. Er wurde später unter dem französischen Präsidenten Giscard d’Estaing Premierminis- ter. Barre und Giscard forderten auch schon damals einen europäischen Währungsfonds. Als 2011 der sogenannte „Europäische Stabilitätsmechanismus“ (ESM) beschlos- sen wurde, sah der französische Präsident Nikolas Sarkozy darin triumphierend den „Beginn eines Europäischen Währungsfonds“[1]. Paris hatte auf der ganzen Linie erreicht, was es schon immer wollte. Aber der konkrete Anstoß für den Euro ging 1988 vom deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher aus. Als FDP-Vorsitzender veröffentlichte er im Februar 1988 © Springer Fachmedien Wiesbaden 2018 1 R. Vaubel, Das Ende der Euromantik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-18563-3_1

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