ebook img

Das Deutsche Wörterbuch / Buchstabe U PDF

4667 Pages·32.541 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Das Deutsche Wörterbuch / Buchstabe U

file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... Bd. 23, Sp. 1 U, der 20. buchstabe unseres alphabets (i und j als einen buchstaben gerechnet), der 2. des runenalphabets, stellt den endpunkt unserer vocalreihe dar. um u hervorzubringen, wird die zunge nach hinten gezogen und in ihrem hinteren theile zum weichen gaumen gehoben, wahrend sich die lippen vorschieben und zu einer kleinen kreisrunden offnung zusammenziehen, so dasz im vordermunde ein ziemlich groszer resonanzraum entsteht, der die dumpfe klangfarbe dieses vocales bedingt. diese lippenrundung wird auch schon fruh als hauptmerkmal dieses vocals erkannt: das u ist ein laut gemacht b mit spitzigen lefftzen und zůsammen gezogen mund V. ICKELSAMER Avj . I. nicht umgelautetes u. A. nhd. u ist zweifacher herkunft. 1) die zahl u-haltiger wurzeln, die aus der idg. ursprache ins germ. ubernommen wurde, ist im ahd. schon vorlitterarisch durch die einwirkung des a-umlautes stark vermindert worden. u blieb erhalten, wenn darauf nasal und consonanz oder i (j) folgte; durch a, e, o der folgenden silbe wurde u zu o (s. d.). vgl. gebunden, gesungen gegen geboten, geholfen, genommen; fur (ahd. furi) gegen vor (ahd. fora); joch gegen lat. iugum. da dieser wechsel u--o, durch den suffixvocal bedingt, flexion und wortbildung durchzieht, sind unter dem zwange des etymologischen zusammenhanges im laufe der zeit, als der a-umlaut seine lebendige wirksamkeit verloren hatte, vielfach ausgleichungen eingetreten, die haufig eine weitere einbusze an stammsilben-u bewirkten, seltener eine vermehrung. vgl. gold, golden gegen ahd. golt, guldin; holz, holzern gegen ahd. holz, hulzin; wort, antwort gegen ahd. wort, antwurti; mord, morden gegen ahd. mort, murden. u fur lautgesetzliches o dagegen hat furcht (ahd. forahta) oder im praet. mit umlaut 'furchtete' (ahd. forhte). auch sonst sind nicht selten u zu o geworden, so dem md. dialectgebrauch folgend vor nasal, z. b. sohn, sonder, fromm (mhd. sun, sunder, frumb). 2) einen reichen zuwachs erhielt nhd. u durch die monophthongierung von mhd. uo, das nhd. meist vor mehrfacher consonanz vorliegt, z. b. husten, mutter, stute, wucher, wust. vereinzelt geht u auf etymologisches i zuruck, z. b. in flunkern, auf o in kummet. 3) da die organische lange ū spatmittelhochdeutsch in den meisten dialecten zu au diphthongiert wurde, sind alle schriftsprachlichen nhd. ū jung, wofern es sich nicht um entlehnung aus dem nordischen handelt wie im worte 'rune' (s. d.). die ū der nhd. schriftsprache gehen entweder auf mhd. ŭ zuruck, das in offener silbe gedehnt wurde, z. b. in flug, jude, jugend, kugel, stube, truhe, tugend, meist jedoch auf monophthongierte mhd. uo, z. b. in blume, blut, buch, busze, gut, pflug, ruder u. s. w. B. die dialecte. der doppelursprung des schriftsprachlichen u und die umlautschwankungen bedingen in den dialecten ein ziemlich buntes bild. 1) schriftsprachl. neuhochdeutsches u < mhd. u. in den obd. mundarten entspricht es im allgemeinen einem u. es scheint durchwegs offene aussprache vorzuherrschen. directer ubergang zum o findet sich landschaftlich z. b. im no. und mittl. Elsasz und in der Oberpfalz vor bestimmten consonanten. Bd. 23, Sp. 2 in md. mundarten ist die vertretung von schriftsprachl. u durch o haufiger, besonders in schlesischen und sachsischen mundarten. vielfach tritt o auch auf md. gebiete nur vor r + cons. ein (vgl. z. b. MEISINGER Rappenauer ma. in zs. f. hd. maa. 2 und HERTEL die Pfersdorfer ma. ebd. bd. 3); auf nd. gebiet herrscht o vor, und zwar vielfach lang ō (vgl. HERM. JELLINGHAUS zur eintheilung der nd. maa. 1884). der o-laut charakterisiert besonders das ripuarische und niederfrankische (ā̊ , ŏu), in den sachsischen Niederlanden findet sich neben o, auch der diphthong ue, ein laut, der ein charakteristicum des westfalischen ist (ua, uo). manche mundarten sprechen o fur u nur vor gewissen Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 1 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... consonanten, z. b. das neumarkische vor r (vgl. zs. f. hd. maa. 1907), Mulheim a. d. Ruhr in einigen wortern vor l, p, t (vgl. E. MAURMANN gramm. d. ma. v. Mulheim a. d. Ruhr, Leipzig 1898). 2) schriftsprachl. nhd. u < mhd. uo (germ. o). im obd. gebiet herrscht durchwegs ein diphthongischer laut, im bayr.-osterr. uu oder ui, im oberpfalzischen, wozu sich auch Nurnberg stellt, ou, im elsassischen und schwabischen ua, ue neben ua, ue (schwabisch gewohnlich nasaliert gesprochen). die verkurzung des diphthongs in gewissen wortern ergiebt meistens u, selten o (vgl. H. STICKELBERGER lautlehre der lebenden ma. der stadt Schaffhausen). zur genauen abgrenzung des diphthonggebietes vgl. WREDE berichte uber G. Wenkers sprachatlas, anz. f. d. alt. 19 u. 20. md. ist der monophthong vorherrschend, ū (verkurzt ŭ) und ō (verkurzt ŏ), doch dringt die obd. diphthongierung vielfach uber die von WREDE beschriebene grenzlinie. auch sonst trifft man auf md. boden diphthongische laute, z. b. im rhfrk. Naunheim, in der Wetterau ou (vgl. J. LEIDOLF die Naunheimer mundart 1891), westlich von Meiszen ui, bei Glogau iu. auch ǖ findet sich. im nd. uberwiegt wieder der diphthongische laut (ao oder au, bzw. ou) den monophthong (ū und ō). selten ist ǖ (an der untersten Ems und in Ostfriesland, am Niederrhein) und eo (in einem theile der sachsischen Niederlande und Westfalens) vertreter von nhd. u. uo findet sich im grenzgebiete gegen das md. bei Wittenberg (vgl. JELLINGHAUS zur eintheilung der nd. maa.). C. die schreibung. fur den vocal u sind bis ins 17. jahrhundert zwei zeichen verwendet worden: u und v. beide zeichen erwuchsen aus dem lat. v, stellen also blosz eine graphische variante dar (vgl. th. 12, sp. 1). da aber durch lat. v (bzw. u) nicht blosz der vocal u sondern auch der labiodentale spirant f bezeichnet wurde, in althochdeutscher zeit durch die doppelsetzung von uu oder vv auch noch der bilabiale spirant w, so entstand mehrdeutigkeit und unklarheit. die verwendung von u fur den spiranten (z. b. ahd. uaran 'fahren', fraual 'frevel', ainualt) wird wohl im laufe der ahd. und mhd. zeit etwas eingeschrankt, aber nicht aufgegeben; noch im 16. jahrhundert wird nicht nur intervocalisch der spirant f facultativ durch u bezeichnet (z. b. brieue 'brief'), auch im gedeckten anlaut findet sich u fur den spiranten. erst im 17. jahrhundert bleibt das zeichen u ausschlieszlich dem vocal vorbehalten. Bd. 23, Sp. 3 langer noch erhalt sich die doppelheit von u und v zur bezeichnung des vocals. im anlaut setzt sich vom ausgang des mittelalters an das zeichen v fur den vocal allgemein fest, z. b. bei HANS SACHS, LUTHER, FISCHART. im 17. jahrhundert beharrt auch OPITZ noch bei diesem brauch. die theoretiker des 16. jahrhunderts bestatigen diese doppelschreibung, theils ohne den gebrauch zu regeln, theils aber geben sie auch directiven, wann u bzw. v zu setzen sei, z. b. J. CLAIUS (1578): etiam u duplici charaktere signatur, aperto et clauso, quorum hoc in principiis dictionum ..., illud vero tantum in fine et medio, numquam in principio usurpatur, ut: ... vnser ... wunderbar ... nu, du (altere deutsche gramm. in neudrucken 2, 12 f.). erst SCHOTTEL tritt energisch gegen die v-schreibung ein, so dasz sich ende des 17. und im 18. jahrhundert das einheitliche zeichen u fur den vocal allmahlich festsetzt. der strich uber dem u in der currentschrift soll das zeichen von n unterscheiden und hat seine vorlaufer in den diakritischen zeichen, die schon seit dem 10. jahrhundert zuweilen uber dem u, besonders in nachbarschaft von nasalen in einzelnen handschriften sich finden. GOTHE spottet: wie auf dem u fortan der theure schnorkel zu sparen, auf die antwort sind funfzig dukaten gesetzt xenien (schriften der Gotheges. 8) 420. II. der umlaut u wird mit der zungenstellung des geschlossenen e und der lippenrundung des u gesprochen: das ü lautet mit zůsamen gezognern vnd engern leftzen dann das gemein lateinisch u, darumb auch diser laut bei den Hebreern heiszt kibutz von zůsamen legen der leftzen ... etlich nennens das a franckreichisch u ICKELSAMER Avij . Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 2 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... A. u entspricht -- sofern es nicht auf mhd. u zuruckgeht in den kurz gebliebenen stammsilben von brucke, buchse, burger, dunn, durfen, rucken u. s. w. -- dem alten diphthongen ue, dem umlaut von uo, so in den erst nhd. gekurzten stammsilben, z. b. brullen, mussen, nuchtern, pfrunde. unorganisch an stelle eines i ist u getreten in flustern, wurde (dignitas). die lange ǖ geht fast nie auf mhd. iu (< germ. eu bzw. umlaut von ū) zuruck, das nhd. zu eu diphthongiert ist (worter in nd. form wie hune ausgenommen), sondern auf die kurze u, die spatmittelhochdeutsch in offener silbe gelangt wurde, z. b. in buhel, buhne, flugel, grubeln, luge, muhle, prugel, rude (canis), ture, uber, zugel, oder auf den mhd. diphthong ue, den umlaut von mhd. uo wie in fugen, fuhlen, gluhen, kuhl, kuhn, muhe, prufen, rube u. s. w. unorganisch in duster, suden. B. die dialecte. zwischen dem umlautgebrauch in der schriftsprache und in den dialecten finden sich weitgehende schwankungen und unterschiede. im allgemeinen zeigen die nd. dialecte groszere vorliebe fur den umlaut von u als die oberdeutschen. es laszt sich daher im norden ein plus von umlautformen auf seite der mundarten, im obd. aber auf seite der schriftsprache nachweisen. 1) schriftsprachl. nhd. u < mhd. u. im oberdeutschen entspricht ihm ; jedoch ist auf dem groszten theil des gebietes u zu i entrundet. nur in alem. maa. findet sich gerundetes u haufiger, vgl. H. HALDIMANN vokalismus der ma. von Goldbach (hier kommt neben u auch o vor) und STICKELBERGER lautlehre der leb. ma. der stadt Schaffhausen. im obd. sind namentlich folgende consonantengruppen dem umlaut hinderlich: l-, r-, m-, n-verbindungen, k, ck, pf, ts. in wortern mit diesen consonanten entspricht daher haufig dem schriftsprachlichen u ein u. md. herrscht ebenfalls entrundetes ī̆, nur das ostfrk. ist durch u charakterisiert. vor r + cons. und vereinzelt auch vor anderen lauten offnet sich i haufig zu e, im ostfrk. das nicht entrundete u zu o (vgl. LEIDOLF Naunheimer ma., wo e oft und nicht blosz vor r eintritt; H. SCHMIDT lautlehre der rhfrk. ma. von Verbasz in Sudungarn; HERTEL Pfersdorfer ma.; MEISINGER Rappenauer ma.). im nd. ist die rundung weitaus vorherrschend. entrundung des u zu i kommt vor bei Stralsund und in den grenzmarkungen gegen das md. in der Neumark. die entsprechung fur schriftsprachliches u ist haufiger o als u. am Niederrhein und in den sachs. Niederlanden trifft man Bd. 23, Sp. 4 auf diphthongisches ue, uo, den laut, der -- entsprechend dem ua, uo fur schriftsprachliches u -- dem westfalischen eigen ist. auch hier offnet sich das in einer speciellen ma. sonst gebrauchliche u vor bestimmten consonanten zu o (vgl. E. MAURMANN ma. von Mulheim; JELLINGHAUS westfal. gramm.). 2) schriftsprachl. nhd. u < mhd. ue (umlaut zu uo< germ. o). auf obd. gebiet herrscht entsprechend dem unumgelauteten diphthong durchwegs diphthong, und zwar als umlaut zu uu und ui -- uu, haufiger nur auf alem. gebiet, sonst entrundet zu iu, als umlaut zu ou (im nordgauischen) -- oi (ei, ai). im md. herrscht der monophthong, also im ostfrk. (umlaut zu u), in den ubrigen maa. meist entrundet i. wo dem schriftdeutschen u in den maa. o entspricht, ist der umlaut o (entrundet e). auch hier dringt entsprechend dem uu fur u (mhd. uo) der diphthong uu (iu) vom obd. aus uber die grenze ins md. gebiet. und zu dem naunheimischen und wetterauischen ou gesellt sich der umlaut oi (?i). im nd. ist der (uberwiegende) diphthongische umlaut zu ao (au) -- au (ao, oi, oi, ai, ae), der monophthongische umlaut zu u und o -- u bzw. oe, ȫ. umlaut fur eo in Ravensberg ist oe. entrundung findet sich z. b. des oe zu ee bei Konigsberg und in den grenzgebieten gegen das md., in welch letzteren der hier vorkommende diphthong uo zu iu entrundet erscheint. C. die schreibung. der graphische ausdruck des umlauts ist sehr mannigfach. schon im spatalthochdeutschen finden sich spuren einer umlautsbezeichnung durch ui, iu, y, i. noch mannigfacher sind die versuche, umgelautetes u (uo) in der schrift wiederzugeben im mhd.: v̔ , u̔ , , u̍ , iv, vi, y, i (bzw. ue, u̔ e, u̍ e u. a.). vielfach bleibt der umlaut uberhaupt unbezeichnet, das gleiche gilt fur das altere nhd., wobei das unterlassen der umlautsbezeichnung im md. haufiger ist als im obd. schlieszlich einigt sich der b gebrauch auf u (u cum duobus punctis medium inter u et i sonans L. ALBERTUS [1573] B 5 , altere Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 3 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... deutsche gramm. etc. 3, 35); daneben findet sich allerdings u̔ , ue, ui bis ins 19. jahrhundert, fur die majuskel Ue, Ui noch langer. III. 'ein x fur ein u machen, vormachen, schreiben': die deutung ist in dem zahlenwerthe, den die beiden buchstaben als romische zahlenbuchstaben haben, zu suchen, also '10 statt 5 rechnen', das doppelte bei der zeche anschreiben, ubervortheilen, tauschen (vgl. WAGNER germ. 13, 270). abzulehnen ist Hofers versuch (germ. 14, 215; vgl. auch SCHONBACH Wien. S. B. 142, VII, 105 f.), sie aus der ahd. geheimschrift zu erklaren, in der an stelle der vocale die nachfolgenden consonanten treten, also auch x fur u. A. in myner rechnung hog verloghen myn fromen herren duck betroghen, fur eyn v duck eyn x geschryben JOHANN VON SOEST gemein bicht 837 (germ. 33, 147); der wierte war ein gschwinder man, die kreid in seine hand bald nam, dieselb, wie es dann pflegt zu gen, fur einen strich recht kreidet zwen, er macht ein x wol fur ein v anhang gereimter lugenmarchen zum lalenbuch (1597); wenn der wirt schreibt ein x vor ein v so kompt er seiner rechnung zu LEHMANN florilegium politicum (Lubeck 1639) 936. B. tauschen, hintergehen: der wirth ... sprach bald: ich ware ein armer wirth, wenn ich nicht wuste ein x fur ein v zu machen, wasser fur wein, und hefen fur bier zu verkauffen J. W. CHRISTSTEIN weltmann (1675) 71; ein mann ... der sich kein x fur ein u machen laszt HEINR. BECK die qualgeister (1806) 93, IV 5; gott sei dank, dasz wir imstande sind, endlich unsere buben zu burgern zu erziehen, denen man kein x mehr fur ein u vormachen kann G. KELLER 6, 279; warum soll man a leuten kee x fer a u machen? G. HAUPTMANN Rose Bernd (1904) 24. nein, Michel ist munter und wird hinfort wachen und laszt sich kein x fur ein u hinfort machen HOFFMANN VON FALLERSLEBEN 4, 286. C. 'mit jemandem nach belieben umspringen konnen': gebt mir einen mann, je dummer je besser, mit dem ich schalten und walten kann nach belieben, der mir Bd. 23, Sp. 5 nie mit einem aber beschwerlich fallt, der, wenn ich zu ihm sage: diesz u ist ein x, mir ganz demuthig sein x nachlallt KOTZEBUE 7, 171. D. variiert: er merckt, das die gut alt fraw ein x fur ein v verstunde, gedacht: das wurt dir ein ebne sach sein FREY gartenges. 76, 1 Bolte; es ward ein zeichen ... gegeben, dasz jedes sich in die kapelle, oder damit man nicht x fur u nahme, in die taubenkammer einfinden sollte (die fruhere kapelle war namlich spater zur taubenkammer geworden) TH. G. V. HIPPEL kreuz- und querzuge (1793) 1, 141 f.; weisz ich doch von fruher her, wie du gerne flausen machst und dem guten ehrlichen Berner gerne ein x fur ein u unterschiebst W. HAUFF 3, 9, 13. a mit umkehrung der wortfolge: der auch ein v fur ein x schreiben kondte MATHESIUS Sarepta 153 . Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 4 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... IV. interjection der freude, aber ofter interjection des schmerzes. MARTIN-LIENHART 1, 3; SEILER Basler ma. 288; (man hort von ferne heulen:) u! u! au! au! weh! weh! ai! ai! GOTHE 16, 79 Weim. (Satyros). interjection der verwunderung: LEXER karnt. wb. 245, des abscheus: u! ăn àbscheulis krückel, viel wilder als dă wauwau A. HARTMANN volksschauspiele, in Bayern und Osterr.-Ungarn ges. (1880) 33, 130. UAH, interj. 1) des schmerzes, ua, auch uawele MARTIN-LIENHART 1, 3; uah! uah! mein gold! KLINGER theater 3, 218. 2) der ermudung (gahnlaut): uf -- u - ah! machte er, indem er aufstand und sich schuttelte, wie ein hund, der aus dem wasser kommt EDM. HOFER aus der weiten welt 1 (1867) 67. UB ub ubub, warnungsruf auf der schlittbahn (Thun) STAUB-TOBLER 1, 55. UBE, f., mhd. uebe, ahd. uoba. nominalableitung zu uben (s. d.). ahd. und mhd. ist der masc. a-stamm uop haufiger als der fem. o-stamm, im ganzen bleiben die belege sparlich. gegenuber dem verbalabstractum ubung konnte sich ube nicht behaupten und verkummerte. 1) die mit der alten bedeutung von uben colere (vgl. ahd. uobo, colonus) zusammenhangende b verwendung fur 'landbesitz' weist mhd. wb. 3, 191 fur den masc.-stamm aus HARTMANNS rede vom glauben 2406 nach. b b 2) ubertas SCHERZII glossarium 1694 ; vgl. auch FRISCH teutsch-lat. wb. (1741) 2, 397 : 'es scheint dieses alte wort vom lat. uber, ubertas bey den stifftungen gebrauchlich gewesen zu seyn'; hier auch die ff. belege: to Quedelenborch eyn samenunge de selve forste dachte stichten de he wolde berichten mit richeit an groter ube, he wolde o̔ n gheven wol dusent hube chron. rhythm. III script. Brunsw. 19; also mek de scrifft begann do sagen wo dar bi alden dagen were ein provest Aderolt de deme stichte ricke solt gaf mit so groter ube, he gaf im wol hundert huve ebd. 53. 3) gebrauch, thatigkeit, ausubung: dat he alle o̔ be (ubung im reden) forlos A WARMUND dat sassische donekenbok; und si niemen tribet mit endelicher uebe Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 5 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... REINFRID VON BRAUNSCHWEIG 10703 Bartsch; man hat an im (Parzifal) erfunden daz sich der karfvnkel niht vervellen kan swie tunkel si di naht mit trv̔ be vnd ist er vnbekennet, sin edelkeit die machet wol v̔ be jung. Tit. 5638 Hahn; zart schone fraw, gedenck vnd schaw, wie mich deyn lieb mit steter yeb hertzlichen seer thůt krencken flieg. blatt. drey hubsche lieder, gedr. zu Nurnberg durch Kunegund Hergotin; der mer frosch macht das wasser trub und fecht die visch in solcher ub HANS SACHS 7, 458, 38 Keller; wer gotts wort hat in stetter ub denselbigen hat gott auch lieb ders. 19, 17. 30 Keller-Gotze; Bd. 23, Sp. 6 in solcher masz on abelasz magst du mich ye ergetzen mit rechter lieb in steter yeb durch freud ausz trauren setzen FORSTER frische teutsche liedlein 28 neudr.; mit steter lieb des hab ich ub Ambr. liederb. 34, 5; wo lieb bey lieb in Venus ub beiligen ohne sorgen ebd. 47, 3; erhalt nur in schoner ube unsrer eintracht bruderliebe P. DRECHSLER W. Scherffer 266. b UBEDE, f., dasselbe wie übe: ůbida cultus DIEFENBACH nov. gloss. 123 vgl. SCHMELLER I 19; md. ubede LEXER mhd. handwb. 2, 1686. UBEKAMPF, m.: ... Roms jungling seh' ich, um den staubte des ubekampfs marsfeld PLATEN 1, 210. UBEL, adj. u. adv., malus, mhd. ubel, ahd. ubil, goth. ubils, as. ub̄ il, ags. yfel, mnl. ovel, ndl. euvel, belg. ovel, engl. evil. von unsicherer etymologie, nur in den germ. sprachen belegt; GRAFF 1, 92; LEO 6 MEYER die goth. sprache 556 und KLUGE etym. wb. 402 stellen es, gestutzt auf ahd. uppi 'maleficus' Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 6 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... (GRAFF 1, 88), das den stamm ubja zeigt, als l-ableitung (vgl. mhd. michel, lutzel, durkel) zur wurzel * ub, die in der prap. uber (s. d.) vorliegt. darnach ware die grundbedeutung von ubel 'das uber das maasz, die norm hinausgehende'. an. illr steht mit ubel etymologisch nicht im zusammenhang. bedeutung und gebrauch: der gebrauchsumfang, insbesondere von ubel 6 (s. u.), war im ahd., mhd. und fruhneuhd. groszer als heute, da schlecht (s. d.) und schlimm (s. d.) erst spat sich zu synonymen wortern entwickelten und auch arg und bose gegenuber ubel relativ seltener verwendet wurden. so kennt Is. (HENCH 31, 22) wohl ubel (= nefarius), aber weder arc noch bosi, ebenso gebraucht auch Tatian nie arc oder bosi, aber sehr haufig ubil, das die regelmaszige vertretung von lat. malus ist, einmal ubersetzt ubil lat. nequam. Otfried gebraucht wohl arg neben ubili als gegensatz von guat, doch uberwiegt ubili weit, bosi als adj. ist auch bei ihm nicht zu belegen. die bedeutung beschrankt sich in althochdeutscher zeit, dem inhalt der texte entsprechend, fast durchaus auf das moralisch sittliche; z. b.: ther ubilo scalc Tatian 147, 12. 149, 7. im gegensatz zu gitriuui scalc (fidelis servus); ebenso altniederdeutsch vgl. GALLEE 350. auch im mhd. ist diese bedeutung die gelaufigste, daher hier das adj. ubel haufiger zu concreten substantiven als attribut tritt, wahrend nhd. die attributive verbindung mit concreta selten ist gegenuber der mit abstracta. in den dialecten und in der verkehrssprache geht der adjectivische gebrauch uberhaupt zuruck, vgl. CRECELIUS oberhess. wb. 830. die abgrenzung gegen schlimm, bose, arg, schlecht u. a. ist mehrfach, aber stets willkurlich und mit subjectivem sprachgefuhl versucht worden. FRISCH (1741) deutsch-lat. wb. empfiehlt den gebrauch von ubel blosz 'in einer gelinden bedeutung, die eine auslegung zulaszt, als: ein ubler ist nicht so hart geredet, als ein boser mensch, ein ubler geruch ist nicht so viel als gestanck, ein ubler nachbar minus b commodus vicinus'; HEYNATZ versuch eines syn. wb. 231 stellt es als begrifflich nachst verwandt zu schlimm, 'doch konnte man es allein auf das, was physisch nicht gut ist, einschranken, die heuschrecken, die ratzen und mause sind uble thiere ... eine bose handlung ist eine solche, die von einem bosen herzen zeugt, eine uble handlung, die einen ublen ausgang oder uble folgen hat'. ebenso merkt TELLER beurtheilung (1795) 2, 224 fur Luthers sprachgebrauch an: 'ubel ist das bose, insofern es schaden und nachtheil bringt'. EBERHARD (1820) 11, 133 ff. versteht unter ubel 'das bose, sofern es empfunden wird'. alle diese versuche einer begrifflichen abgrenzung sind gewaltsam. die scheidung von den synonymen geschah zu keiner zeit scharf und reinlich, und wo sich ansatze zeigen, fuszen sie nicht in einer begrifflichen, sondern phraseologischen differencierung. 1) krank. schon goth.: ni ?aurbun svin?ai lekeis ak ?ai ubilaba habandans Mc. 2, 17, allerdings hier wortlich Bd. 23, Sp. 7 a das griech. κακως εχοντες ubersetzend; vgl. HOFLER deutsches krankheitsnamenb. (1899) 759 ; ein b wenig u̔ bel, un poco indisposto KRAMER (1678) 1065 . a) attributiv: ubele zane, dentes stupidi, vacillantes, aerosi, cavi, marcidi STIELER (1691) 1375; er hat uble oder schadliche augen, he has infective, malignant or hurtfull eyes LUDWIG teutsch-engl. wb. b (1765) 1777; uble verdauung apepsia NEMNICH lex. nosologicum (1801) 17 ; ich setze ... meinen kopff zum pfande, dasz ihr ... wesen ... von einer ubeln disposition des gebluts herruhret SCHNABEL insel felsenbg. 1, 4 es ist eine wirksame arzenei, welche die guten safte zugleich mit den ublen angreift GOTHE 24, 84, 9 Weim. b) pradicativ: 'ubel sein, werden', to be evil, ill LUDWIG teutsch-engl. wb. a. a. o.; Holty ist auf dem lande bey seiner mutter und soll sehr ubel seyn, ich furchte es ist aus BOIE an Burger 1, 313 Strodtmann; gestern hatte ich rhabarber eingenommen. in der that war ich sehr ubel G. C. LICHTENBERG briefe 1, 23; ich werde ubel, wenn ich mein hiesiges geschmier ansehe briefe an MERCK (1835) 326; heute durch den adverbiellen gebrauch verdrangt. b c) adverbiell: einem ubel seyn, quaalyk zyn KRAMER hochniederd. wb. (1719) 217 . uber das ganze deutsche gebiet verbreitet: es ist, wird mir ubel = ich habe die neigung zum erbrechen CRECELIUS 2, Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 7 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... b 830; mi iss so aawl, ich musz mich erbrechen DANNEIL 8 , vgl. auch HUNZIKER Aargauer wb. 268; auch ohnmachtig werden, vgl. STAUB-TOBLER 1, 55 und SCHOPF tirol. idiot. 779; gegensatz: wohl: b und sei dir allein wol: so jr ubel ist? BOLTZ Terenz deutsch (1539) 85 (adelphi I 1, v. 34); ... wie du aber ungeduldig auffuhrst und schwurst, dir sei ubel und weh, E. TH. A. HOFFMANN 5, 6, 100; 'er ist schon um vier mit den kuhen heimgekommen, weil ihm so ubel war' A. V. DROSTE-HULSHOFF 2, 286 (die judenbuche); 'wann dir nit ubel is, warst heim geblieben', murrte der alte ANZENGRUBER 3, 326. mit acc.: bey menschen mich viel ubler was ROLLENHAGEN froschm. b. 1, th. 1, c. 6 Eija; ubel werden: es wurde ihr ein wenig u̔ bel, ella alterossi un poco KRAMER (1678) a. a. o.; hauptsachlich von der empfindung des magens, dann uberhaupt von dem gefuhle des uberdrusses und ekels SPIESS 261; er hatte ... ein solch wild wessen, dasz ... mir selbst gantz ubel davon ward GRIMMELSHAUSEN 2, 366, 4 Keller (vogelnest); (wir) musten frischen lufft suchen, dann dem Thurnmeyr wolte ubel werden MOSCHEROSCH ges. 2, 224; alle teufel! was hat er? wird ihm ubel? SCHILLER 2, 116 (rauber III 2); a ubel zu pasz seyn, male habere GARTHIUS 442 ; ubel zu fusz seyn, to be a bad walker, a poor a pedestrian HILPERT 633 ; in zwischen liesz er ... das heergera̔the, samt denen krancken, und welche am b u̔ belsten zu fusse waren, zuru̔ cke ... gehen LOHENSTEIN Arminius 1, 56 . heute allgemein. auf psychische schmerzzustande ubertragen: ubel zu muthe sein, werden; fruhneuhochdeutsch auch personlich: (er war) traurig und übel ze můte (dolente e tristo) ARIGO decam. 160, 34 Keller; meist unpers.: ein mensch, dem leid und ubel zu mute ist, der hat auswendig elend geberde LUTHER 18, 494, 9 Weim.; mir war so ubel zu muthe ... H. STEFFENS was ich erlebte 3, 100; gar vbel war dem weib zu můt. ir gspilen rufft sie trewlich an b CASP. SCHEIT frolich heimfahrt B II ; variiert: dem armen Crispan wurde je la̔nger je u̔ bler um das hertz ZENDORIUS A ZENDORIIS teutsche winternachte (1682) 659. ubel gehen, sich ubel befinden, sentirsi, trovarsi male KRAMER (1678) a. a. o.; ... zu einer kranken person ..., die ... sich so ubel befand, ... PFEFFEL pros. vers. 5, 29; sehr ungern hort ich, dasz sie sich einige zeit ubel befanden; moge das fruhjahr uns allen gedeihlich werden GOTHE IV 34, 146, 15 Weim.; auch adjectivisch: ich kam nach Carlsbad in dem ubelsten befinden GOTHE IV 19, 376, 3 Weim.; ubertragen auf die allgemeine lebenslage, insbesondere wirthschaftliche verhaltnisse Bd. 23, Sp. 8 a wie: vivo aflicte, es gehet mir ubel, ich leb kummerlich ER. ALBERUS nov. dict. gen. (1540) 32 oder b ubel gehen, bosen fortgang haben, unglucklichen ausgang haben EMMELIUS M. 4 s. u. verengt: es ist ihr ubel gegangen = sie hatte einen regelwidrigen entbindungsverlauf s. o. th. 5, sp. 709. 'mir macht etwas übel, mir bekommt etwas übel': das es dem viech nicht u̔ bel bekompt SEBIZ feldbau (Straszburg 1579) 17; worauff dieser sich wohl befindet, das bekommt jenem u̔ bel BUTSCHKY Pathmos (1677) 9; er (der wirth) bereitete mir ... ein hochst wohlschmeckendes gastmahl, das mir aber sehr ubel bekam GOTHE 33, 47, 8; wenn er diese seltsamen detailgeschafte betrachtete, deren eines ... feilhielt, wahrend ein anderes mit ubelmachenden bergen verzuckerter fruchte und klebriger bonbons lockte R. PRESBER die bunte kuh 104. haufig verallgemeinert: hie des flohs klag zům Jupiter der seim sommergsellen der mucken Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 8 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... klagt wie man jn gar wo̔ l vertrucken, wie ubel jhm bekommen thut das weiberfleisch und iungfrawblůt FISCHART der flohhatz 69, v. 146 neudr.; dieser handel bekam den studenten etwas u̔ bel HAPPEL acad. roman (1690) 379; allen bekommt dies schweigen, die ganze Iliade hindurch, sehr unwohl; ihren volkern aber noch ubler HERDER 17, 165; (Peter:) gelt! das war ein gutes stuck arbeit? (knecht:) so ziemlich, gnadiger herr, aber es ware euch fast ubel bekommen TIECK schriften 5, 25 (Phantasus, Blaubart). belangend die ensetzung, kam dieselbe daher, das ich ... diese ... beysorge schopffete, als mochten sich a E(uer) G(naden) ... was ubel fuhlen RINGWALT christliche warnung A III ; sik ovele hebben, krank sein b b mnd. wb. (1880) 259 ; ubel auszsehen, pallere, sine colore esse DENTZLER clavis ling. lat. (1716) 293 ; bist du im ernste krank mein sohn? du siehst doch so ubel nicht aus J. F. V. CRONEGK schriften 1, 92; so eben schreibt mir die Toni ... du sehest ubel aus B. V. ARNIM Cl. Brentanos fruhlingskranz 169. a u̔ bel ho̔ ren, udir gravemente, difficilmente v. harthorig KRAMER (1678) 1065 ; du horst ubel, ich a musz dich einmal zum bader furen TAPPIUS (1545) 28 ; damit jhr aber desto fu̔ glicher zur handelung kommen mo̔ get solt jhr wissen, das mein meister sehr vbel ho̔ ret B. KRUGER Clawerts werckl. hist. 7 neudr.; diese leute mussen ubel horen, sprach ich, weil jhnen der engel so hart zuschreyet MOSCHEROSCH ges. (1650) 1, 205; (Fuchsmundi als wahrsager): die tauben werden ubel horen, und die stummen gar nicht reden STRANITZKY ollapatrida 127, 35 Wien. neudr.; ubel sehen, caecurire STIELER (1691) 1375. 2) physische beschwerden verursachend, besonders von geruch und geschmacksempfindungen. b a) attributiv: en'n oweln geruch hem SCHAMBACH 148 ; ein ubeler (widriger etc.) geschmack, een a quaaden smaak, een quaaden, viezen, vuilen reuk KRAMER hochniederd. wb. (1719) 217 ; ein ubler gestanck a deadly stink, ein ubler geschmack oder geruch, an ill or strong taste or smell LUDWIG teutsch-engl. wb. (1765) a. a. o.; das geht mit groszen da̔mpffen vnnd u̔ belm geruch von jnen SEBIZ feldbau (1579) 17; (es war) der mir entwischte u̔ ble geruch ... nur ein schertz dargegen zu rechnen Simpl. 87 Kogel; die reichen des mittelalters, welche mit wohlriechenden kostbaren specereien die uble ausdunstung ihrer haut und kleider, ... zu ersticken wuszten J. LIEBIG chemische briefe (1844) 101; wer sich gegen die ublen geruche wehren will, zieht den kurzeren V. HOLTEI erzahl. schr. 3, 185; was susze schmeckt, hat einen ublen nachgeschmack G. TH. V. HIPPEL lebenslaufe 1, 342; nye kein schlaffe im in sein augen komen mochte; das villeicht von dem herten pette oder ubeln essen bekomen mocht ARIGO decam. 203, 33 Keller; ein wasser oder wenig ublen wein kosten B. SCHUPP schriften 699. die metaphorische verwendung in der redensart 'einen ublen geschmack z. b. in der kleidung, wahl der lecture u. dgl. zeigen' s. u.; die kinder singen einen ublen trippel ABR. A S. CLARA etwas fur alle (1711) 2, 9; selbst Rammler, der behutsamste dichter in der sprache singt Bd. 23, Sp. 9 von der sonne, dasz sie rings um sich gluckselige welten an goldenen seilen umherlenkt, wo ketten gewisz ein ubles geklirr machen wurden HERDER 5, 395. b) pradicativ: dieser wein ist nicht ubel, this wine has a good garb LUDWIG (1765) a. a. o.; aha! einen kapaun, und mit truffeln gefullt -- nicht ubel! hier haben sie, herr pastor! NICOLAI Seb. Nothanker (1773) 1, 59. c) adverbiell: das gewa̔chs stincket vast vbel BOCK kreutterbuch 145; das brot so von altem korn, das ubel schmecket und ersticket ist, gebacken wird, ist hartdauig TABERNAEM. (1581) 591; die juden bruchen das cristen blut fur den geschmacke, als sie ubel stincken Endinger judenspiel 97 neudr.; das musz ja furchterlich schmecken! meinst du nicht auch, Katinka? gar nicht ubel, erwiederte diese V. Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 9 из 4667 09.11.2008 17:48 file:///C:/Users/%D0%92%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC/Des... HOLTEI erzahl. schriften 3, 183. damit ich sagen kann, was gut und ubel schmecket, folgt es, dasz ich ein koch sein musz? LICHTWER asopische fabeln (1748) 111. metaphorisch: ir vnwarheit stinckt so vbel EBERLIN V. GUNZBURG 1, 85 neudr.; hunger vnd harren b stinckt vbel in die nase TAPPIUS (1545) 92 ; vbel kyden, misztonen discrepare, dissonare MAALER (1561) 441; denn solches meistes theils ubel klinget, und den vers hart ... macht AUG. BUCHNER anleit. z. dtsch. poeterei 70; der esel singt darum so ubel, weil er so hoch anhebt A. SCHELLHORN sprichworter (1797) 16; was thoren ubel lautet, ist harmonie und klang DUSCH verm. werke (1754) 67. 3) unbequem, lastig, beschwerlich, unlusterfullt, disagreeable, inconvenient, uncomfortable, a troublesome HILPERT (1845) 633 , woraus sich verallgemeinernd die bedeutung 'unglucklich, unheilvoll' entwickelt. der weite kreis der gebrauchsmoglichkeiten kann hier nicht erschopft werden; im folgenden nur die gelaufigeren verbindungen: a) attributiv: den wolf begie ein ubel vart Reinhart Fuchs 355; we mir daჳ ich ie wart, ich han gevarn eine ubel vart, sit ich uberwunden bin MONE schausp. d. mittelalters 1, 79, 147; si sprach 'ich w?ne ir sw?ren tac und ubele zit hinne tragt' (gegensatz: senfte zit 1749) HARTMANN V. AUE Iwein 1741; derselb wirt eynem(!) ublen tag sehen an dem iungsten tag der nit het das lyden christi ... zů eynem a fursprechen der ewigen wiszheit betbuchlin (1518) 113 ; weilen aber ... desz menschen will und ziel nicht selten im ausgang stolpern, also hat auch die uble zeit manchem reichen einen riegl geschossen ABR. A S. CLARA mercks Wien (1680) 72; aber hiervor (fur die kleinodien) bietet ihr mir nur die halfte, was ich fordere, sie kosten mich schier mehr, ich bitt, begehret meine ubele zeit nicht schausp. engl. komodianten 100 Tittman; die beiden ersten tage wollte es nicht recht gehen, da ich aber die art schon weisz, wie es mir bey solchen veranderungen zu muthe ist, so wartete ich die uble zeit mit ruhiger beschaftigung ab und bin jetzt schon um vieles weiter GOTHE IV 13, 103 Weim.; da ich so manchen guten und frohlichen tag in unsernn geschaften mit ihnen zugebracht habe; so hatte ich auch von herzen gern die ubeln und sauren stunden getheilt, welche sie zuletzt in Ilmenau haben durcharbeiten mussen IV 8, 274 Weim.; und wie er gestern erst vom thal bei argem frost und harter muh getragen ihn auf ublen wegen A. V. DROSTE-HULSHOFF 2, 73. ubles wetter: sie (die fehlschusse) entstehen theils aus der ungeschicklichkeit des buchsenmeisters, theils aus den stucken selbst, theils von der ublen witterung V. FLEMING d. vollk. teutsche soldat (1726) 64 § 5; das uble wetter dieses sommers hat, furcht ich, die Ilmenauer messung manchmal gestort GOTHE IV 8, 27, Weim. auch metaphorisch fur uble laune: bei denen mir alles uble wetter so leicht ubergegangen ware A. V. ARNIM 7, 7. Create PDF files without this message by purchasing novaPDF printer (http://www.novapdf.com) Стр. 10 из 4667 09.11.2008 17:48

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.