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Das Compliance-Index-Modell PDF

174 Pages·2018·2.423 MB·German
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Sebastian Rick Das Compliance- Index-Modell Wie der Wertbeitrag von Compliance aufgezeigt werden kann Das Compliance-Index-Modell Sebastian Rick Das Compliance-Index- Modell Wie der Wertbeitrag von Compliance aufgezeigt werden kann Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ralf Jasny, Frankfurt University of Applied Sciences Sebastian Rick Frankfurt a.M., Deutschland Dissertation der Technischen Universität Chemnitz, 2018 Vielen Dank für die Hilfe durch die Frankfurt University of Applied Sciences, die ein Forschungsprojekt zu diesem Thema durchgeführt hat, an dem der Verfasser beteiligt war. Dank wird auch dem Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung (FIRM) und der Standard Life Ltd. geschuldet, die das Forschungsprojekt finanziell unterstützten. ISBN 978-3-658-23077-7 ISBN 978-3-658-23078-4 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-23078-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer Gabler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Unternehmen geben viel Geld aus, um in Sachen Compliance (Einhaltung gesetzlicher und eigener Regeln) alles richtig zu machen. So haben viele Unternehmen – insbesondere Banken und andere Finanzdienstleister – in den vergangenen Jahren umfangreiche Compliance-Programme eingeführt, die darauf abzielen, Fehlverhalten zu verhindern und Compliance-Risiken zu reduzieren. Die dimensionale Breite und Vielfalt in solchen Programmen unterscheidet sich dabei stark: Es gibt formale Ethik- oder Verhaltenskodizes, welche die Erwartungen einer Organisation in Bezug auf ethische Standards darstellen, Ethik- oder Compliance- Kommissionen, deren Auftrag darin besteht, Richtlinien zu erarbeiten, Handlungen von Mitarbeitern oder Dritten zu evaluieren und/oder Verstöße zu untersuchen beziehungsweise über diese zu urteilen, Kommunikationssysteme (z.B. Telefon-Hotlines), mit deren Hilfe Mitarbeiter Verstöße melden oder sich beraten lassen können, einen Compliance-Officer, dessen Aufgabe in der Koordination von Maßnahmen, der Weiterbildung der Mitarbeiter und der Untersuchung von Verdachtsfällen besteht, Schulungsmaßnahmen, die Mitarbeitern helfen sollen, ethische und rechtliche Probleme zu erkennen und auf diese zu reagieren sowie Disziplinarverfahren zur Ahndung unethischen oder rechtswidrigen Verhaltens. Was bislang noch nicht Gegenstand einer Untersuchung war, ist die Frage, wie die Wirkungen von Compliance-Maßnahmen effektiv in Unternehmen gemessen und damit auch gesteuert werden können. Hier setzt die Arbeit von Sebastian Rick an. Rick entwickelt in der vorliegenden Dissertation das Compliance-Index-Modell, das es erlaubt, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen und zu steuern. Dabei werden nicht nur die Messmodelle spezifiziert und empirisch getestet, sondern auch ein praktisch durchführbarer Fragebogen entwickelt, der mit begrenztem Aufwand in Unternehmen eingesetzt werden kann und die Datenbasis für das Strukturgleichungsmodell liefert, mit dem die Ursache- Wirkungs-Beziehungen ermittelt werden. Das Ergebnis ist ein Compliance-Index (KPI), anhand dessen der Erfolg der Maßnahmen innerhalb der Organisation gemessen, gesteuert und überwacht werden kann. Außerdem erlaubt das Modell interne Benchmark-Analysen, um auf diese Weise Unterschiede in der Compliance-Kultur in einzelnen Organisationsbereichen zu ermitteln. Da sich Rick dabei auf einen quantitativen Ansatz stützt, werden „harte“, belastbare Ergebnisse generiert, die sich durch ein hohes Maß an Objektivität und Vergleichbarkeit auszeichnen. Fortschritte können so eingeleitet, überwacht und vorangetrieben werden. Insgesamt gesehen ist das Compliance-Index-Modell ein neues Instrument zur Beurteilung und Verbesserung der Wirksamkeit formaler Compliance-Programme. Es stellt wesentliche Informationen bereit, um eine Lücke hinsichtlich des Wissens zu füllen, das benötigt wird, um sicherzustellen, dass Compliance-Programme die Ursachen von Fehlverhalten in Unternehmen bekämpfen, anstatt nur „Symptome zu behandeln“. Das Modell hat das Potenzial, die Wirksamkeit formaler Compliance-Programme in Unternehmen, die in einem zunehmend von Herausforderungen geprägten globalisierten Markt um ihr Fortbestehen kämpfen, wesentlich zu steigern. Damit ist die Arbeit von Herrn V Rick nicht nur von höchster wissenschaftlicher, sondern auch von außergewöhnlich hoher praktischer Relevanz. Frankfurt, im Juni 2018 Prof. Dr. Ralf Jasny VI Vorwort Insbesondere im wissenschaftlichen Bereich besitzt die Bildung von Modellen einen zentralen Stellenwert zur Erklärung und Prognose der unterschiedlichsten Sachverhalte in der Wirklichkeit, wie z.B. menschliches Verhalten. Aber auch in der Praxis sind immer zumindest implizit formulierte Modelle existent, mit deren Hilfe komplexe reale Sachverhalte beschrieben und zukünftige Entwicklungen abgeschätzt werden. Struktur- gleichungsmodelle bilden dieses Beziehungsgefüge in einem formalen Gleichungssystem (sog. Strukturgleichungen) ab. Dieses Beziehungsgefüge wird als Strukturmodell bezeichnet und spiegelt die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen den untersuchten Variablen wider. Ein charakteristisches Merkmal von Strukturgleichungsmodellen ist, dass dabei mit latenten Variablen (auch hypothetische Konstrukte genannt) gearbeitet wird. Latente Variablen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich einer direkten Beobachtbarkeit auf empirischer Ebene entziehen. Es bedarf daher zunächst geeigneter Indikatoren, mit deren Hilfe empirische Beobachtungswerte für die latenten Variablen gewonnen werden können. Indikatoren sind direkt gemessene Beobachtungen (Rohdaten), die entweder als Items (eines Fragebogens) oder Messvariablen bezeichnet werden. Außerdem sind sie in Messmodellen verwendete verfügbare Daten (z.B. Antworten auf Umfragen). Unter Verwendung dieser Ausgangsdaten können dann die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen den latenten Variablen im Strukturmodell mit Hilfe der Verfahren der Strukturgleichungsanalyse geschätzt werden. Ein Beispiel für eine latente Variable im Compliance-Index-Modell ist das wahrgenommene Compliance-Risiko, also das aktuelle oder potenzielle Risiko für Erträge und Kapital, das durch Verstöße gegen Gesetze, Regelungen, Vorschriften, Vereinbarungen, vorgeschriebene Praktiken oder ethische Standards entsteht. Obgleich Strukturgleichungsmodelle in vielen wissenschaftlichen Disziplinen, wie z.B. Accounting, Health Care, Hospitality Management, Management Information Systems, Marketing, Operations Management, Strategic Management, Supply Chain Management und Tourism breite Akzeptanz genießen, spielen sie bislang im Banking und Finance überraschender Weise eher eine untergeordnete Rolle (Avkiran, 2018). Dies mag zum einen damit zusammenhängen, dass Banking und Finance im Kontext empirischer Methoden und Techniken eher eine konservative Disziplin ist. Zum anderen bestehen meist große Zugangsbarrieren; sowohl was den Theorie- als auch den Methodenbereich betrifft. Insgesamt ist bei Strukturgleichungsmodellen eine Kluft zwischen mathematisch versierten Experten und grundsätzlich interessierten Anwendern festzustellen. Vor diesem Hintergrund kann die vorliegende Dissertation, die unter dem Titel „Das Compliance-Index-Modell als Grundlage zur Beurteilung und Verbesserung der Wirksamkeit formaler Compliance- Programme“ an der Technischen Universität Chemnitz abgeschlossen wurde, dazu beitragen, diese Kluft zu überwinden. Mein besonderer Dank gilt meinen Eltern, die mich stets in all meinen Vorhaben unterstützten. Ohne sie wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Meinem Bruder, der voller Elan einen völlig anderen Lebensweg als ich einschlug. Meinen Freunden Asmi, Renz, Kolja, Dung und Christian, die immer für die notwendige Zerstreuung sorgten und mich so stets auf neue Ideen brachten. Meinem Freund Karim, dessen unbedingter Glaube an sich VII selbst mir als Vorbild diente. Meinem Mentor Ralf, der mir mehr als einmal auch in schwierigen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stand. Meiner Frau Kathi, die mir die emotionale Sicherheit gab, meinen Weg so zu beschreiten, wie ich es tat. Und nicht zuletzt meinem Sohn Jakob, der die Entstehung dieser Arbeit indirekt die letzten Monate begleitete und mit Erscheinen dieses Buchs das Licht der Welt erblickt haben wird. Frankfurt, im Juni 2018 Dr. Sebastian Rick Literaturverzeichnis Avkiran, N.K. (2018). Rise of the Partial Least Squares Structural Equation Modeling: An Application in Banking. In: Avkiran N., Ringle C. (Hrsg.) Partial Least Squares Structural Equation Modeling. International Series in Operations Research & Management Science, vol 267. Springer, Cham. VIII Inhaltsverzeichnis Geleitwort ............................................................................................................................. V Vorwort ............................................................................................................................... VII Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................................... XI Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... XIII Abstract .............................................................................................................................. XV 1 Einleitung ...................................................................................................................... 1 2 Theorie und Sachlogik als Ausgangspunkt ................................................................... 5 Definition von Compliance ................................................................................... 5 Ein Modell des Compliance-Prozesses ................................................................. 6 Formale Compliance-Programme als symbolische, legitimierende Strukturen ... 8 Ethische Führung als Mittel zur Legitimierung formaler Compliance- Programme in Organisationen ............................................................................ 11 Schlussfolgerungen für die weitere Vorgehensweise ......................................... 15 3 Das Compliance-Index-Modell und Methodologie ..................................................... 17 Hypothesen und Modellbildung .......................................................................... 17 ICPL Antezedenzien ...................................................................................... 18 ICPL Konsequenzen ...................................................................................... 20 Entwicklung des Messinstruments ...................................................................... 21 Schritt 1: Konstruktion .................................................................................. 21 Schritt 2: Expertenreview .............................................................................. 23 Schritt 3: Reliabilitätsprüfung ....................................................................... 36 Empirische Prüfung des Hypothesensystems ..................................................... 51 Begründung zur Auswahl des PLS-Ansatzes ................................................ 53 Formale Modellspezifikation ......................................................................... 61 Durchführung der Modellschätzung .............................................................. 70 Ergebnisse der Modellschätzung ................................................................... 75 Evaluation der Modellschätzung ................................................................... 78 IX Der Compliance-Index ........................................................................................ 85 Fortgeschrittene Methoden ................................................................................. 86 Schritt 1: Berechnung der Leistungswerte..................................................... 87 Schritt 2: Berechnung der Wichtigkeitswerte ................................................ 90 Schritt 3: Erstellung des Wichtigkeit-Leistung-Diagramms ......................... 91 4 Das Compliance-Index-Modell im Praxistest.............................................................. 97 Datenerhebung .................................................................................................... 97 Ergebnisse der Modellschätzung ........................................................................ 97 Evaluation der Modellschätzung ....................................................................... 100 Schritt 1: Evaluation der Messmodelle (äußere Güteprüfung) .................... 101 Schritt 2: Evaluation des Strukturmodells (innere Güteprüfung) ................ 103 5 Diskussion und Fazit ................................................................................................. 105 Ergebnisse der Arbeit ........................................................................................ 105 Folgerungen und Grenzen der Forschung ................................................... 105 Praktische Folgerungen für das Management ............................................. 107 Fazit ................................................................................................................... 108 Anhang .............................................................................................................................. 111 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 139 X

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