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Das Buch der Bücher: Die Entstehungsgeschichte der Bibel PDF

168 Pages·1963·3.873 MB·German
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VERSTANDLICHE WISSENSCHAFT DREIUNDACHTZIGSTER BAND SPRINGER-VERLAG BERlIN HEIDELBERG GMBH DAS BUCH DER BUCHER DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER BIBEL VON PROFESSOR DR. KLAUS KOCH HAMBURG 1.-6. TAUSEND SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH Herausgeber der geistcswissenschaftlichen Abteilung: Prof. D. Hans Frh. v. Campcnhausen, Heidelberg Alle Rechte, insbesondere das der tlbersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdriickliche Genehmigung des Veriages ist cs auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photo mechanischem Wege (photokopie, Mikrokopie) oder auf andere Art zu vervielfaItigen. ISBN 978-3-540-03071-3 ISBN 978-3-662-00063-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-00063-2 ©by Springer-Verlag Berlin Heidclberg 1963 Origina1lypublished by Springer-Verlag OHG. Berlin· Gottingen· Heidelberg 1963 Library of Congress Catalog Card Number 63-22400. Inhalt 1. Die Geschichle tier Bibel und .die Geschichle ihrer Schriften n. Die friihen ErzahlTPerke. . . . . . . . . . . . . . 6 I. Entstehung des Israelitischen Staates. S. 6. - 2. Buch von dex Thronnachfolge Davids. S. 7. - 3. Ruth. S. II. - 4. Biichex der Tage der K6nige. S. II. - 5. Jahwist. S. 12. - 6. Elohist. S. 18 III. Dichlung am Hof und Heiligtum . . . . . . . . . . . . . .. 19 I. Spriiche Salomos. S. 19. - 2. Hohes Lied. S. 22. - 3. Kenn zeichen Israelitischex Poesie. S. 22. - 4. Psalmen. S. 23. - 5. Hymnus. S. 23. - 6. Liturgie. S. 26. -7. Volksklagelied. S. 28. - 8. Biichlein der Klageliedex. S. 30. - 9. K6nigslied. S. 30. - 10. Klagelied des Einze1nen. S. 33. - II. Danklied des Einzelnen. S·35 IV. Die Profeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37 I. Die profetische Bewegung. S. 37. - 2. Ella und Elisa. S. 38.- 3. Amos. S. 39. -4. Hosea. S. 43. - 5. Micha. S. 46. -.:. 6. Jesaja. S. 46. - 7. Nahum, Habakuk, Zephanja. S. 51. - 8. Jexemia. S.52 . - 9. Hesekiel. S. 57. - 10. Deuterojesaja. S. 60 V. Gesetzgebung und Geschichtsschreibung im Schatten der Profetie. . .. 66 I. Deutexonomium. S. 66. - 2. Deutexonomistisches Geschichts wexk. S. 69. - 3. Priesterschrift. S. 73 VI. Aus der Zeit toleranter Fremdherrschaft . . . . . . . . . . .. 76 I. Wende durch die Perserherrschaft. S. 76. - 2. Haggai und Sacharja. S. 77. - 3. Maleachi, Tritojesaja und Deuterosacharja. n - S. 4. Jona. S. 78. - 5. Esra und Nehemia. S. 78. - 6. Chro nistisches Geschichtswerk. S. 80. -7. Esther und Tobit. S. 81. - 8. Spate Weisheit, Jesus Sirach und der Prediger. S. 82. - 9. Hiob. S.82 vn. Spiilisraelilisches Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . . .. 84 I. Seleukiden- und R6mexzeit. S. 84. - 2. Daniel. S. 85. - 3. Apokalypsen. S. 88. - 4. Andexe Apokryphen und Pseud epigraphen. S. 89. - 5. Ende der alttestamentlichen Zeit. S. 90 VllI. Die Zeit des Neuen Testamentes: Johannes der Taufer und Jesus. •• 91 I. Altes und Neues Testament: Gemeinsamkeit und Unterschied. S. 91. - 2. Die Sekte von Qumran. S. 92. - 3. Johannes der Taufex. S. 93. - 4. Jesus. S. 94 v IX. Die SYfl(}ptischen Evangelien und die Apostelgeschichte . . . . . .. 99 I. Gattung des Evangeliums. S. 99. - 2. Miindliche Jesus Tradition. S. 101. - 3. Markusevangelium. S. 102. - 4. Mat thausevangelium. S. 105. - 5. Lukasevangelium. S. 110. - 6. Apostelgeschichte. S. 112. - 7. Apokryphe Evangelien. S. 115 X. Paulus I. Leben des Paulus. S. 115. - 2. Die paulinische Theologie. S. IZI. - 3. Brief an die Thessalonicher. S. IZ5. - 4. Brief an die Galater. S. IZ6. - 5. Briefe an die Korinther. S. IZ9. - 6. Brief an die Romer. S. 135. - 7. Brief an die Philipper und an Philemon. S. 139 XI. Deuteropaulinen und Pastoralhriefe . . . . . . . . . • . . .. 140 I. Kolosser-und Epheserbrief. S. 140. - 2. 2. Thessalonicherbrief. S. 140. - 3. Briefe an Timotheus und Titus. S. 141 XII. Das johanneische Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . . .. 142 I. Johannesevangelium. S. 142. - 2. Die drei Briefe des Johannes. S. 146. - 3. Offenbarung des Johannes. S. 147 XIII. Die katholischen Briefe . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 149 I. Nachapostolische Zeit. S. 149. - 2. Brief an die Hebraer. S. 150. - 3. Jakobusbrief. S. 151. - 4. Judasbrief. S. 151. - 5.2. Petrusbrief. S. 15I. - 6. I. Petrusbrief. S. 152 XIV. Riickblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. IH Anhang: Zeittafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 (Auf Obersichtskarten zu den geographischen und historischen Verhaltnissen wurde verzichtet, da sie sich in jeder modernen Bibelausgabe finden.) Stichwort-Verzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 161 Die Bibelhandschriften flir den Umschlag stellte in dankenswerter Weise die Stiftung Preussischer Kulturbesitz, Tiibinger Depot der Staatsbibliothek, zur Verfiigung VI Verzeichnis der Schriften und ihrer Abkiirzungen Die Tora = der Pentateuch EZwrseteitse sB uBcuhc hM Mosoes e == EGxeondesuiss 21.. MMooss.. } vgl.S.12ff., Drittes Buch Mose = Leviticus 3. Mos. 73ff., 79 Viertes Buch Mose Numeri 4. Mos. Fiinftes Buch Mose = Deuteronomium 5. Mos. vgl. S. 66ff. Das deuteronomistische Geschichtswerk Josua Josue Jos. } vgl. S. 70ff. Richter Judicum Richt. Ruth Ruth vgl. S. II Erstes Buch Samuel 1. Regum 1. Sam. i vgl. S. 7ff. Zweites Buch Samuel 2. Regum 2. Sam. Erstes Buch der K6nige 3. Regum I. K6n. vgl. S. II If., Zweites Buch der K6nige = 4. Regum 2. K6n. 70ff. Das chronistische Geschichtswerk EZrwsteeitse sB Bucuhc hd dere rC Chhroronnikik == 2I.. PPaarraalliippoommeennaa 21.. CChhrr.. } vgl. S. 80f. Esra 1. Esdras Esra vgl. S. 78 If. Nehemia 2. Esdras Neh. vgl. S. 78 If. Esther Esth. vgl. S. 81 Poetische Bucher Hiob Job Hiob vgl. S. 82f. Psalter Psalmen Ps. vgl. S. 23 If. Spriiche Proverbia Spr. vgl. S. 19ff. Prediger (Qohalat) Ecclesiastes Pred. vgl. S. 82 Hohes Lied = Canticum H.L. vgl. S. 22 Profetenbiicher Jesaia Isaias Jes. S. 46ff., 60ff., 78, 88 Jeremia Ieremias Jer. vgl. S. pff. Klagelieder Threni Klag. vgl. S. 30 Hesekiel Ezechiel Ez. vgl. S. 57 If. Daniel Dan. vgl. S. 85 ff. Hosea Osee Hos. vgl. S. 43 ff. Joel Joel vgl. S. 78 Amos Am. vgl. S. 39ff. Obadja Ob. vgl. S. 55 Jona Jonas Jon. vgl. S. 78 Micha Mi. vgl. S. 46 Nahum Nah. vgl.S.52,55 Habakuk Hab. vgl. S. 52 Zephanja Sophonias Zeph. vgl. S. 52 Haggai Hag. vgl. S. 77f. Sacharja Zacharias Sacb. vgl. S. 77 f. Maleachi Mal. vgl. S. 77 VII Apokryphen und Pseudepigraphen Judith vgl. S. 89 Weisheit Salomos Sapientia Salomonis vgl. S. 89 Tobias = Tobit vgl. S. 81 f. Jesus Sirach Ecclesiasticus Sir. vgl. S. 82 Erstes Buch Baruch vgl. S. 89 Erstes Buch der Makkabaer vgl. S. 89 Zweites Buch der Makkabaer vgl. S. 89 Drittes Buch Esra vgl. S. 89 Stiicke zu Esther vgl. S. 81 Erstes Buch Henoch I. Hen. vgl. S. 88 Eliasapokalypse vgl. S. 88 Viertes Buch Esra vgl. S. 88f. Aristeasbrief vgl. S. 89 Die Evangelien Evangelium nach Matthaus Mat. vgl. S. 105 ff. Evangelium nach Markus Mark. vgl. S. 102 ff. Evangelium nach Lukas Luk. vgl. S. IIoff. Evangelium nach Johannes Joh. vgl. S. 142 ff. Die Apostelgeschichte Apg. vgl. S. II2ff. Die BrieJe Brief an die Romer Rom. vgl. S. I35ff. Der I. Brief an die Korinther 1. Kor. vgl. S. I29ff. Der 2. Brief an die Korinther 2. Kor. vgl. S. I34f. Brief an die Galater Gal. vgl. S. 126 ff. Brief an die Epheser Eph. vgl. S. 140 Brief an die Philipper Phil. vgl. S. 139 Brief an die Kolosser Kol. vgl. S. 140 Der I. Brief an die Thessalonicher I. Thess. vgl. S. 125 f. Der 2. Brief an die Thessalonicher 2. Thess. vgl. S. 140f. Der I. Brief an Timotheus 1. Tim. vgl. S. 141 f. Der 2. Brief an Timotheus 2. Tim. vgl. S. 141 f. Brief an Titus Tit. vgl. S. 141 f. Brief an Philemon Philem. vgl. S. 139 Brief an die Hebraer Heb. vgl. S. 150f. Brief des Jakobus Jak. vgl. S. 151 Der 1. Brief des Petrus 1. Pet. vgl. S. 152f. Der 2. Brief des Petrus 2. Pet. vgl. S. 152 Der I. Brief des Johannes 1. Joh. vgl. S. 146f. Der 2. Brief des Johannes 2. Joh. vgl. S. 146f. Der 3. Brief des Johannes 3. Joh. vgl. S. 146f. Brief des Judas Jud. vgl. S. 151 Offenbarung des Johannes Off. vgl. S. I47ff. Allgemeine Abkiirzungen: Kap. = Kapitel V. Vers f. samt folgendem 01 ers oder Kapitel) ff. = samt den folgenden 01 ersen oder Kapiteln) VIII I. Die Geschichte der Bibel und die Geschichte ihrer Schriften Kein anderes Buch hat in den hinter uns liegenden Jahren 2000 einen starkeren EinfluB auf das Abend- und Morgenland ausge ubt als die Bibel. Die christlichen Kirchen leiten ihr Selbstver standnis auS diesem Buch abo Urn Rang und Deutung der Bibel ging es in allen groBen innerkirchlichen Kampfen. Theologische und philosophische Denker haben ihre entscheidenden AnstoBe aus ihr empfangen. Auch Gesetzgeber und Staatsmanner beriefen sich auf Worte des Alten und Neuen Testamentes; ob zum Vor wand oder mit glaubigem Sinn, ist oft nicht mehr zu entscheiden. Und die europaische Literatur ist bis in das 19. Jahrhundert hinein ohne den Hintergrund biblischen Wortschatzes, biblischer Er zahlungen und biblischer Weltansicht gar nicht zu verstehen. Vor allem aber holen sich durch alle Zeiten hindurch Manner und Frauen Rat aus dies em Buch in guten und schlimmen Tagen, machen es ehrfiirchtig zur Grundlage ihres Lebens und Sterbens, weil sie davon uberzeugt sind, hier das wahre Wort Gottes zu finden. Daher der Name "Bibel", nach dem Griechischen "das Buch", was nichts andres meint als das "Buch der Bucher". Halten auch heute noch tagtaglich viele Menschen uber der Bibel ihre Andacht, so gibt es doch andererseits viele Zeitgenos sen, die dem altehrwurdigen Buch verstandnislos gegenuber stehen. Die Unmittelbarkeit, mit der die Generationen vor uns eine Profetenschrift oder einen Apostelbrief in ihre Gegenwart ubertragen konnten, ist uns verloren gegangen. Wer sich einmal der fortlaufenden Lekture eines biblischen Buches widmet, ent deckt zunachst mehr vom Abstand zu unserer Zeit als von blei bender Wahrheit. Ein fremdartiger Hauch weht uns an - selbst beim Lesen eines neutestamentlichen Evangeliums. Man ahnt, daB die Satze der Bibel nur zu begreifen sind, wenn man die Zeit naher kennt, auS der sie stammen. Und die Wissenschaft bestatigt I Koch, Das Buch der Biicher den Eindruck. Das naive Deuten biblischer Verse, das sie sofort in unsere Welt libersetzt, greift oft daneben. Wer die Bibel ver stehen will, muB sie an ihrem historischen Ort sehen. Freilich hat die wissenschaftliche Erforschung des Alten und Neuen Testa mentes noch eine zweite Erkenntnis zutage gefordert: die bib lischen Schriften wollen auch ihrem eigenen Selbstverstandnis nach nicht anders als geschichtlich gesehen werden. Durch die Bibel kam es allererst zu der Einsicht, daB menschliches Leben geschichtlich ist. Geschichte ist hier das Spannungsfeld, auf dem sich das gott liche Handeln am Menschen und des Menschen Glauben und Un glauben abspielt. Infolgedessen ist der biblische Glaube Glaube an den Sinn der Geschichte sowohl der Menschheit im Ganzen wie jedes Einzelnen. Und das Wort "Gott" deutet auf jene Macht, die, unablassig dem Menschen zugewandt, Anfang und Ziel dieses Verlaufes setzt. Von daher erklart es sich, daB sowohl die Manner des Alten wie die des Neuen Testamentes groBen Wert auf ihren eigenen geschichtlichen Ort legen. Aus ihrer Zeit heraus und flir ihre Zeit sprechen sie. Die einzelnen Teile der Bibel sind aber keineswegs im gleichen Zeitraum entstanden. Es hat Jahrhunderte gedauert, bis dieses Buch - oder besser: diese Blichersammlung - vollendet war. Vor allem ist ein Tatbestand grundlegend wichtig: es ist zu unter scheiden zwischen der Zeit und den Umstanden, wann eine Schrift entstanden ist, und jener Zeit, als sie durch eine rabbinische oder kirchliche Instanz zum Bestandteil der Heiligen Schrift erklart wurde. Manches literarische Werk war schon Jahrhunderte hin durch im Umlauf und war eifrig gelesen, ehe es kanonisch wurde, d. h. in den Kanon (die flir die Religionsgemeinschaft verbindliche "Richtschnur") eingereiht wurde. Nicht von je her gab es im israelitischen und christlichen Raum eine Heilige Schrift. Was flir den Islam von Anfang an gilt, daB er namlich eine Buchreligion ist, ist flir die israelitisch-christliche Religion nur in eingeschranktem MaBe gliltig. Das Urchristentum besaB zwar das Alte Testament, bezeichnete es als Heilige Schrift, weil es authentisch liber die israelitische V orgeschichte des end gliltigen Gotteshandelns berichtete; aber diese Schrift war keines wegs die ausreichende Grundlage christlichen Denkens und Ver klindigens. Die eigentliche Heilsbotschaft entnahm man vielmehr 2. der mlindlichen Predigt und Lehre der Apostel und Missionare. Von ihnen harte man, wer Jesus Christus war und wer er sein werde. - Eine noch geringere Rolle hatten schriftliche Doku mente in der israelitischen Religion gespielt. Als die israelitischen Stamme um das Jahr 1200 v. Chr. sich zu einem Yolk unter der Verehrung des Gottes J ahwa zusammenschlossen, dachte niemand von ihnen an einen Kanon. Erst um das Jahr 600 flihrt man eine - langst vorhandene - Schrift mit ermahnenden und gesetz lichen J ahwaworten, namlich das 5. Buch Mose, als normativ flir bestimmte Fragen der Religionslibung ein. Das geschieht, um gegen einige heidnische Praktiken scharfer durchgreifen zu kan nen. Um 450 wird der Kreis der fiir die israelitische Religions gemeinschaft maBgebenden Biicher auf die fiinf Biicher Mose er weitert, die fortan als Tora, d. h. als Willensoffenbarung Gottes (weniger genau: als Gesetz), heilig gehalten werden. Zwischen 400 und 200 wachsen dies em Grundstock der Psalter und die al teren geschichtlichen und profetischen Oberlieferungen zu. Ober andere belehrende, weissagende und geschichtliche Biicher war das Urteil lange umstritten. Fiir das Judentum wird erst um das Jahr 100 nach Christus auf der Synode von Jamnia der Kreis der kanonischen Biicher fest abgegrenzt. Etwa um diese Zeit beginnen kirchliche Kreise angesichts der Gefahr einer geschichtslosen Deutung des Christentums (in der sogenannten Gnosis) Schriften zu sammeln, die iiber das Leben Jesu und die Lehre der Apostel verlaBlich orientieren. Ausgangs punkt waren die Evangelien und die Briefe des Paulus. Spater kam anderes hinzu, was in jener Zeit schon langst bekannt war, aber noch nicht den Rang einer heiligen Schrift innehatte. Einiger maBen abgeschlossen war der alt- und neutestamentliche Kanon um 400 nach Christus, hauptsachlich durch die Bemlihungen der beiden Kirchenvater Athanasius und Augustin. Aber nur einiger maBen abgeschlossen; denn die groBen christlichen Kirchen unterscheiden sich noch heute in der Anzahl der Biicher, die sie in das Alte und Neue Testament aufgenommen haben. Eine Reihe von alttestamentlichen Biichern, welche die ramisch-katholische Bibelausgabe enthalt, fiihrt z. B. die Lutherbibel nur als "apo kryph": "das sind Biicher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch niitzlich und gut zu lesen sind". Es gibt auch 3

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