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Das bildnerische Denken: Charles S. Peirce PDF

356 Pages·2012·25.282 MB·German
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Das bildnerische Denken: Charles S. Peirce ACTUS BAND V et IMAGO BerlinerSchriftenfürBildaktforschung undVerkörperungsphilosophie HerausgegebenvonHorstBredekamp Schriftleitung:MarionLauschke Das bildnerische Denken: Charles S. Peirce Herausgegebenvon FranzEngel, MoritzQueisnerund TullioViola AkademieVerlag EinbandgestaltungunterVerwendungvonFrancescoColonna,„Hypnerotomachia Poliphili“,1499(Vorderseite)undCharlesS.Peirce,„Epistêmy“,MS1538,ca.1902 (Rückseite). BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetüber http://dnb.d-nb.deabrufbar. ©AkademieVerlagGmbH,Berlin2012 EinWissenschaftsverlagderOldenbourgGruppe www.akademie-verlag.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer- tungaußerhalbderGrenzendesUrheberrechtsgesetzesistohneZustimmungdesVerlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundBearbeitunginelektronischenSystemen. MitarbeiterInnendiesesBandes:KatharinaLeeChichester,HannaFiegenbaum, JasminMeinicke,RebeccaSpindler Reihengestaltung:PetraFlorath,Berlin DruckundBindung:DZADruckereizuAltenburgGmbH,Altenburg DiesesPapieristalterungsbeständignachDIN/ISO9706. ISBN978-3-05-005696-8 eISBN978-3-05-006253-2 Inhaltsverzeichnis IX VorwortvonHorstBredekamp 1 ZeichnungenvonCharlesS.Peirce 39 FranzEngel,MoritzQueisnerundTullioViola Einleitung.Viertheit:Peirce’Zeichnungen I. Begriffe 53 JohnMichaelKrois EineTatsacheundzehnThesenzuPeirce’Bildern 65 HelmutPape WasistPeirce’bildnerischesDenken? II. Bilder 95 FrederikStjernfelt Cows,RedCows,andRedHerrings. AGraphicalExperimentAddressingNaturalClasses intheYoungPeirce 115 TullioViola Pragmatism,BistableImages,andtheSerpentineLine. AChapterinthePrehistoryoftheDuck-Rabbit 139 MichaelLeja Peirce,Visuality,andtheSemioticsofPictures 149 FranzEngel EpistêmyundandereGrotesken 175 JaimeNubiolaandSaraBarrena Drawings,Diagrams,andReasonableness. Peirce’sLettersfromhisFirstVisittoEurope(1870–71) III. Aspekte 189 AlessandroTopa „ACircleofCategoriesofwhichKant’sFormanArc“. ZurdiagrammatischenFormdestopischenZusammenhangs inderfrühenPeirce’schenKategorienspekulation 219 Sun-JooShin HowDoExistentialGraphsShowWhatTheyShow? 235 SteffenBogen DieSchlingealsKonklusion. ZumBilddesDenkensbeiCharlesS.Peirce 253 AudSisselHoel LinesofSight. PeirceonDiagrammaticAbstraction 273 BenjaminMeyer-KrahmerundMarkHalawa PragmatismusaufPapier. ÜberdenZusammenhangvonPeirce’graphischerPraxisund pragmatischemDenken 303 MirjamWittmann FremderOnkel. CharlesS.PeirceunddieFotografie Anhang 325 Siglen 327 ZusammenfassungenderBeiträge 333 ÜberdieAutoren 337 Dank 339 Personenregister 243 RegisterderPeirce-Manuskripte 345 Bildnachweise In memoriam John Michael Krois (1943–2010) Vorwort DerknappsteBeitragdesvorliegendenBandeshatdenweitestreichendenAn- spruch.„Peirce’Bilder“vonJohnMichaelKroiszieltaufeineradikaleVerlage- rungdesAgensderPhilosophie.IndekaloghafterFormentfalteterdieGrund- annahme,dassDenkvorgängealleindurchihreVerkörperungmöglichwerden. Damitistdas„Bild“nichtetwaaufeineneinzigenGegenstandsbereichderArte- fakte eingegrenzt; vielmehr zielt es auf einen weiten Bereich der gestalteten undempfindungsauslösendenForm,dievonFossilienbiszurFotografiereichen kann.VonAristotelesüberGalenundGottfriedWilhelmLeibnizbiszurgegen- wärtigenPhilosophiederVerkörperung(embodiment)reichtKroiszufolgejene Tradition,dieinPeirceihrenwohlentschiedenstenProtagonistenfindet.Wenn Peirce’dynamischaufzufassendeSemiotikdagegenoftmalsalsstatischeIden- tifizierungvonZeichenphänomenenmissverstandenwurde,soliegthierinein intellektuellesSkandalon.Seingesamtes„pragmatizistisch“geprägtesDenken liefeinersolchenZuordnungzuwider. UmeinersolchenUmpolungvonPeirce’Überlegungenentgegenzuwir- ken, hat im März des Jahres 2010 das von John Michael Krois, Franz Engel, Moritz Queisner und Tullio Viola konzipierte Symposium zu Peirce’ bildne- rischemDenkenimRahmenderKolleg-ForschergruppeBildaktundVerkörpe- rung stattgefunden. Alle Sprecher und Autoren haben aus unterschiedlichen PerspektivenmitVerveindiesemAnspruchsrahmenoperiert. DasGrosderBeiträgezieltaufeineSeitederAktivitätenvonPeirce,die immer bekannt, bislang aber nicht wirklich begriffen worden ist. Sie besteht darin,dassPeircegeradealsPhilosophdavonüberzeugtwar,sichwenigerdurch seineSchriftenalsvielmehrdurchseineZeichnungenangemessenausdrücken zu können; er dachte in Bildern und durch Bilder. Diese Praxis war nicht auf Gattungen, Medien oder Natur- und Kunstartefakte zu reduzieren, aber sie kulminierteinseinemzeichnerischenŒuvre.Tausendeseinerdisegniwarten X VORWORT aufdieErschließung,undwenndiesgeleistetseinwird,dürftedieDefinition dessen,wasPhilosophieistundseinkann,eineneueFassungerhaltenhaben. DervorliegendeBandbietetaucheinenHöhepunktjenerZusammenar- beitzwischenKroisunddemUnterzeichner,diemitdemSammelbandzudem Kunsthistoriker und Philosophen Edgar Wind begonnen hat.1 Wind war der Erste,derPeirceinDeutschlandbekanntmachte,underhatinseinerHabilita- tionsschrift,die1934zurZeitseinesExilsherauskam,jenenBegriffder„Ver- körperung“definiert,2indemPeirce’bildnerischesDenkenseinenweitenRah- menfindet. In dieser Tradition steht auch jene „Theorie des Bildakts“, die Krois in seiner9.ThesemitdemDenkenvonPeirceinBeziehungsetzt.Siehandeltvom WechselspielzwischenderimBildverkörpertensinnlichenErkenntnis,gegen- überwelcherderBetrachternichtalsErzeuger,sondernalsTeilnehmerauftritt, sowiedergemeinschaftlicherzeugtenBedeutung,dieals„Wirklichkeit“defi- niertwird.DieseagiertaufdenMenschenzu,abersieberuhtaufeinemkon- sensuell erzeugten Verständnis ihrer selbst: Diesem Paradox widmet sich die TheoriedesBildaktsalsElementderVerkörperungsphilosophie.DasersteGe- sichtdiesesJanuskopfeshatKroisinseiner9.Theseniedergelegt,unddaszwei- tehaterdemUnterzeichnerineinemseinerletztenSchreibenvorseinemTod imOktober2010mitHilfedesPeirce-Zitatesverdeutlicht:„Thus,theveryorigin oftheconceptionofrealityshowsthatthisconceptionessentiallyinvolvesthe notion of a COMMUNITY, without definite limits, and capable of a definite increase of knowledge.“3 „Eine Gemeinschaft, ohne definierte Begrenzungen, abermiteinementschiedenenZuwachsanWissen“:DiesmögealsMottoauch überdemhiervorgelegtenSammelbandstehen. HorstBredekamp 1 HorstBredekamp/BernhardBuschendorf/FreiaHartung/JohnMichaelKrois(Hg.): EdgarWind.KunsthistorikerundPhilosoph,Berlin1998. 2 EEddggaarrWWiinndd::DDaassEExxppeerriimmeennttuunnddddiieeMMeettaapphhyyssiikk..ZZuurrAAuuflflöössuunnggddeerrkkoossmmoollooggii-- schenAntinomien,Tübingen1934,Neuauflage:Frankfurt/M.2001. 3 CharlesS.Peirce:SomeConsequencesofFourIncapacities,W2:239,1868.

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