gg 940. W. UNIVETTy C ILLIOS LIERTY AT URBANA-CHAMPAIGN STACKS - - - - - - - - - -- | | - - || | | - - ||| | - | |- sein mit - | | | | | | - -- | | | | - | | - - - ---- -- - |||-| -- - | |||||| | -- - - -- - - - || | -| - - - - -- - - -- -- - - - - - | -- | - - - - ------ - --- |-- - - - --- - - - - - - - Return this book on or Latest Date before the stamped below. University ofIllinoisLibrary L 161-H41 Ferdinand Avenarius Das Bild als Verleumder Beispiele und Bemerkungen zur Technik der Völker-Verhetzung Mit72 Rbbildungen 151. Flugschrift des Dürerbundes München, Georg D. W. Callwey J. URBAN."“ OFL, LIBRARY Kgl. Hofbuchdruckerei Kastner s. Callwey in München aßdieZeitungen auchim Kriege undauchbeider SchilderungdesFeindes wahrhaftig feien, liegt nicht nur aus Forderungen der Sittlichkeitim gemeinsamen Intereffe von Freund und Feind, sondern auch aus folchen der praktischen Zweckmäßigkeit, der politischen Forderung. Esmag erlaubt, es mag sogar geboten sein, im einzelnen Fall als Kriegslist eine Tatsache zuver schweigen oder Spione über sieirre zuführen, doch niemals kann esimIntereffe eines Volkes liegen, von feinenWortführern über das Wefen des Gegners getäuscht zu werden. Wird hier das Bild der Dinge gefäls–cht, sowird ja damit auch die Grundlage gefälscht des Fühlens, des Urteilens der Entfchlüffe. So daß dann inder Welt der Wirklichkeiten unterfalschen Voraussetzungen auch gehandelt wird. W–asaber befagt das: eswird gehandeltimKampfe aufLeben und Tod der Völker unterfalschen Voraussetzungen! So wage ich's, eine Beachtung der folgenden Blätter nicht allein bei uns Deutschen und unfernVerbündeten zu erhoffen, sondern auch bei den Neutralen und fogar beiden Besonnenen unserer Gegner im Krieg. WirDeutschen behaup ten: imIntereffe nicht etwa der feindlichen Völker, sondern der Leiter derfeind lichenPolitik werden unfre Gegner und die Neutralen über uns irregeführt. Und - diefolgende Zusammenstellung versucht, dasfür ihr GebietanStichproben nach- - zuweifen. Eine Bitte und eineZusicherung voraus. Die Bitte an meine Landsleute: man unterbreite mir weiteren Stoff. Wenn es für einen Einzelnen schon sehr schwer ist, Stoffwie diesen inausreichender Menge ausFeindesland zu erhalten, so hängtdasErreichen auchderbeweifenden Unter lagenfür Bilder-Fälschungen fast vonzufälligem Finderglück ab, wennnicht viele helfen. Die Zusicherung an die Neutralen und Gegner: ich werde durch beweiskräftige Unterlagen mir nachgewiefene verleumderische Fälschungen bildlicher Dokumente durchDeutsche genau ebenso rücksichtslos veröffentlichen, wie folche durch unfre Gegner. dresden-Blasewitz Ferö. Avenarius 1.Fälschungen bildlicher Urkunden „Bildliche Urkunden", die alsDokumente für ein Ereignis oder einen Sach befund ausgegeben werden, dasbedeutet in unserm Zufammenhange: Photo graphien nach der Wirklichkeit oder nach Bild oder Schrift, die als Beweis für eine Behauptung gelten sollen. Die Fälschung ihres Beweiswertes stmöglich, i indem man sie selber verändert, oder aber, indem man die Bilder alsZeugniffe für etwas ausgibt, was sienicht darstellen, kurz gesagt: indem man die Unter schrift fälscht. Beginnen wir mit einigen Bildern nSachen der angeblichen deutschen i Greu e[. Abb.1zeigt „dieGreuel desPogrom“, die „Rückkehr einesjüdischen Soldaten“ im russischen Heere nach der Heimat. DiesesGemälde von M. Maimon erschien nachgebildet im Mai-Juniheft 1906 der deutschen Zeitschrift für das Judentum „Ostund West“ alsIllustration zu einem Aufsatze „Verbotene Malwerke inRuß land“. Der jüdische Soldat, der verwundet im Kampfe für Rußland heimkehrt, findet Weib und Kind von Ruffen imPogrom erschlagen. Abb. 2zeigt dasfelbe Bild aus dem Pariser „Journal“ vom 12. 2.1915. bHier aber lautet die Überschrift: „Nach dem Durchzug der Barbaren“, und die Unterschrift: „Welch ergreifendes Bild, und täglich erlebt,dieses Dokument, dasunsaus Rußland kommt! Einverwundeter SoldatdesZaren hatErholungs urlaub bekommen, um sichauszuruhen unddie Seinigen zuumarmen. Erkommt an feinen Herd...Entsetzen! Dortfindet erWeib und Kind erwürgt undfein bHeimgeplündert“. EinDokument für das dargestellte Geschehen istein Gemälde jaüberhauptnicht.Vor dem schlechten Druck einer Tageszeitung kann ein williger und flüchtiger Betrachter glauben, erhabe eine Wirklichkeitsaufnahme vor sich. Ob das beabsichtigt war, bleibe dahingestellt. Der Beweis der wiffentlichen, der verleumderischen Irreleitung wird dadurch erbracht, daß dasBlattmit Spiegel den hebräischen Zeichen neben dem übermalt ist. Außer dem stdas Signetdes Malers weggetuscht.– i Ich muß die Lefer wegen dergrauenhaften Bilder, die nun folgen, um Ent schuldigung bitten. Es sindBilder, beidenen kein Künstler gemildert hat, Bilder, die nder Tat Dokumente, dasheißt: Beweisstücke für das dargestellte Ent i setzliche find, nichtPhantasie darstellungen. Alsich die eidlich bezeugten und zu großem Teil auchvon Neutralen bestätigten amtlichen Protokolleüber die Greuel taten der Ruffen nOstpreußen fah, wo kein Franctireurwesen Soldaten zum i Rafen gebracht hatte undbeidenen trotzdem das Bewiefene sichzu demüber deutsche Greueltaten Behaupteten wie ein Berg zu einem Hügel verhält, fragte ich einen hohen Reichsbeamten, warum man das nicht veröffentliche. Die Antwort hatte den Sinn: „Wir möchten unserm Volk nicht durch diese Scheußlich keiten feine Vorstellungswelt beschmutzen“. Mir hingegen scheint, daß die Härte der Zeit auch zur Abhärtung bei solchen Eindrücken zwingt, wenn esum Wich tiges geht. Deshalb lege ich Bilder wie die folgenden, die den Ausländern als urkundliche Zeugniffe deutscher Taten vorgelegt werden, auch hier vor. Abb. 3 ist die Vervielfältigung einer photographischen Postkarte, die von jüdischer Seite aus Rußland nach dem Pogrom von Odeffa 1905 verbreitet – – 4