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Das Arsenal PDF

97 Pages·2012·0.99 MB·German
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Atlan - Die Abenteuer der SOL Nr. 638  Anti‐ES ‐ Das Arsenal    Das Arsenal   von Peter Griese    Anti‐ES baut eine unbesiegbare  Truppe aurf    Die Verwirklichung von Atlans Ziel, in den Sektor Varnhagher‐Ghynnst zu  gelangen, um dort den Auftrag der Kosmokraten zu erfüllen, scheint außerhalb  der Möglichkeiten des Arkoniden zu liegen. Denn beim entscheidenden Kampf  gegen Hidden‐X wurde Atlan die Grundlage zur Erfüllung seines Auftrages  entzogen: das Wissen um die Koordinaten von Varnhagher‐Ghynnst.  Doch Atlan gibt nicht auf! Um sich die verlorenen Koordinaten wieder zu  besorgen, folgt der Arkonide zuerst einer Spur, die in die Galaxis Xiinx‐ Markant führt, wo die SOL in erbitterte Kämpfe verwickelt wird. Schließlich,  gegen Ende des Jahres 3807 Terrazeit, muß die SOL den Sturz ins Nichts  wagen,  und  sie  gelangt  dabei  nach  Bars‐2‐Bars,  die  aus  zwei  ineinander  verschmolzenen Galaxien bestehende Sterneninsel.  Die  Verhältnisse  dort  sind  mehr  als  verwirrend,  wie  die  Solaner  bald  erkennen müssen. Doch sie tun ihr Bestes, die Verhältnisse zu ordnen, indem  sie die Völker der künstlich geschaffenen Doppelgalaxie, die einander erbittert  bekämpfen, zum Frieden zu bewegen versuchen.  Anti‐ES ist natürlich über die jüngsten Aktivitäten der Solaner in Bars‐2‐ Bars informiert. Die in der Namenlosen Zone festgehaltene Superintelligenz  beschließt daher Gegenmaßnahmen. Um die SOL zu vernichten, stellt sie eine  unbesiegbare Truppe zusammen – DAS ARSENAL … Die Hauptpersonen des Romans:    Die Penetranz ‐ Ein Ableger von Anti‐ES.  Sanny und Kik ‐ Sie bilden die Urzelle des Arsenals.  Tyari  und  Mjailam  ‐ Die  Geschöpfe  der  galaktischen  Intelligenzen  werden  umfunktioniert.  Twoxl ‐ Die Sehnsucht nach der SOL leitet den Siebenteiler.  Mata St. Felix ‐ Kommandantin der MT‐K‐9.    Anti‐ES:    Was  mich  von  allen  anderen  Wesen  unterscheidet,  die  diesen  Kosmos erfüllen, ist die unabänderbare Tatsache, daß ich weiß, was  ich will. Alle anderen lassen sich von momentanen Einfällen leiten,  reagieren  impulsiv  und  ohne  Verstand  oder  versuchen,  ihre  persönlichen  Probleme  zum  Mittelpunkt  des  Geschehens  zu  machen.  Ich bin anders, denn ich weiß, was ich will.  Die  Fäden,  die  ich  ziehe,  durchschauen  nicht  einmal  die  schweigenden Hohen Mächte, die sich hochtrabend »Kosmokraten«  nennen  lassen,  geschweige  denn  jene  Unnahbaren,  die  in  einer  ständigen Defensive dahinvegetieren und als »Schlafende Mächte«  zu bezeichnen sind.  Unbemerkt  von  allen  habe  ich  meine  Geschicke  trotz  der  Verbannung wieder in meine Hände genommen und die Weichen  für eine Zukunft gestellt. Ich bin bestens vorbereitet, denn ich habe  die  Phase der  relativen  Freiheit  gut  genutzt.  Die  Hohen  Mächte  werde ich nie verstehen. Was mag sie bewogen haben, mich, der ich  gegen ihre Gesetze im Kampf mit ES vorsätzlich verstoßen habe,  einer so lächerlichen Verbannung zu unterziehen?  Die Relativ‐Einheiten, zehn sollten es an der Zahl werden, sind so  relativ, daß ich teilweise schalten und walten konnte, wie es mir  beliebte. War das die Relativität dieser unbestimmten Zeitspannen,  deren  Anfang  und  Ende  ich  nicht  bestimmen  kann?  Es  ist gleichgültig, denn der Plan der Hohen Mächte hat sich längst als ein  Machwerk der Lächerlichkeit entpuppt, als ein Versuch, den Narren  in die Szene gesetzt haben.  Der einzige Faktor, der meine schnelle Befreiung verhinderte, war  Atlan. Dadurch, daß er ein winziges Stück aus mir entfernte, war ich  nicht mehr komplett. Zunächst hatte ich diesem Umstand wenig  Bedeutung beigemessen, aber bald war mir klar geworden, daß ich  ohne mein vollständiges Ich zu schwach war, mein Vorhaben zu  verwirklichen. Auf unbegreifliche Weise war es ihm sogar gelungen,  in das richtige Universum zu entkommen und dort an Größe und  Macht  zu  gewinnen.  Heute  weiß  ich,  daß  dieser  Umweg  hätte  vermieden  werden  können.  Das  Problem  ist  aber  von  geringer  Natur, denn Born oder NarʹBon oder Wöbbeking – oder wie immer  sich dieses Fragment nennt – wird bald wieder in mir sein. Es ist  alles vorbereitet. Die wenigen Schritte, die ich noch zu veranlassen  habe, sind bald getan.  Bars‐2‐Bars,  diese  wundervolle  Kombination  aus  kosmischen  Kräften,  strahlt  etwas  aus,  dem  sich  auch  der  Flüchtling  nicht  entziehen kann. Ich habe dort einen sensiblen Stoff ausgebreitet, der  ihn anlocken und aus seiner Verborgenheit hervorholen wird. Das  ist unabänderlich, und er weiß das. Er wird in dem Strudel landen  und sich mir zeigen müssen. Dann schlage ich zu, und der erste  große Schritt in die neue Zukunft ist getan.  Zuerst gilt es aber noch, die vorbereitende Phase zu bewältigen  und  alle  Störfaktoren  auszuschalten.  Der  Zeitpunkt  der  Wiedervereinigung bestimmt sich nicht von selbst. Ich muß einen  entscheidenden Beitrag dazu leisten, denn die Momente, in denen  ich  Teilfreiheiten  genieße,  kann  ich  nicht  beliebig  wählen.  Die  Hohen Mächte sind zwar immer großzügiger mit mir geworden,  was eigentlich unverständlich ist, aber eine völlige Freiheit haben sie  mir noch nie eingeräumt. Es zeichnet sich allerdings ein Augenblick  ab, da dies geschehen könnte. Auf diesen Moment arbeite ich hin.  Und über das widersinnige Verhalten der Hohen Mächte mache ich mir  keine  Gedanken.  Sollen  sie  zusehen,  wie  Anti‐ES  der  Namenlosen Zone entflieht und stärker denn je seine Bestimmung  dort sucht, wo es einmal entstanden ist, in der Nähe der Menschheit.  Diese braucht eine harte Hand, die zu neuen Taten führt. Sie braucht  mich, meinen Willen, meine Befehle!  Ich konzentriere mich auf die Störfaktoren.  An erster Stelle ist das seltsame Wesen Atlan zu nennen. Dem  Arkoniden ist es immer wieder gelungen, sich meinem Zugriff zu  entziehen.  Ich  gestehe  mir  auch  ein,  daß  er  mir  Niederlagen  zugefügt hat. Wirklich schaden konnte er mir jedoch nie. Er war  stets froh, mit heiler Haut davongekommen zu sein.  Mein ursprünglicher Plan, mit Hilfe Atlans die Hohen Mächte zu  zwingen, mich aus der Namenlosen Zone zu entlassen, scheiterte.  Ich nehme heute an, daß die fehlende Reaktion aus dem Jenseits  einen ganz einfachen Grund hatte. Atlan war zu bedeutungslos für  das  gesamte  Geschehen.  Es  interessierte  die  sogenannten  Kosmokraten  jenseits  der  Materiequellen  nicht,  was  mit  ihm  geschah. Ich hätte ihn töten können. Die Hoffnung, daß die Hohen  Mächte doch noch einlenken, hatte mich davon abgehalten.  Der Arkonide hatte danach seine Schläue bewiesen, denn es war  ihm  gelungen,  meine  durch  die  Verbannung  hervorgerufenen  Schwäche‐ und Ruheperioden zu nutzen und sich immer weiter von  mir zu entfernen. Selbst die verhängte Erinnerungslöschung hatte er  überwinden können. Mir hatte das bewiesen, daß er auch jetzt noch  so umsichtig, mutig und konsequent handeln konnte wie damals,  als ich Perry Rhodans Gehirn nach Naupaum hatte entführen lassen  und er der Menschheit erfolgreich vorgaukelte, Rhodan sei noch in  der Milchstraße.  Unterschätzt hatte ich Atlan nicht, aber dennoch hatte er mich  überrascht. Dadurch wurde er aber noch wertvoller für mich, denn  dies war der Beweis, daß ich kaum einen besseren Vasallen finden  konnte als ihn.  Ich änderte meine Pläne und versuchte, ihn in meinen neuen Anti‐ Homunk zu integrieren, aber es gelang ihm wieder, sich diesem  Zugriff zu entziehen.  So blieb das auch in der Folgezeit, bis er auf unbegreifliche Weise  aus der Namenlosen Zone verschwand.  Nun  ist  er  wieder  da!  In  Xiinx‐Markant  hat  er  Anti‐Homunk  besiegen können. Und prompt hatte ihn sein weiterer Weg in die  Doppelgalaxis der Nabel zur Namenlosen Zone geführt. Das war  eine Entwicklung gewesen, die ich zunächst begrüßt hatte, denn es  war klar, daß Wöbbeking‐NarʹBon nun erst recht hier erscheinen  würde.  Sehr bald hatte ich jedoch merken müssen, daß Atlan auch in Bars‐ 2‐Bars begann, meine Pläne zu stören. Er stürzte sich schon nach  den  ersten  bruchstückhaften  Erkenntnissen  über  diese  wichtige  Sternenkonstellation auf das Kernproblem, nämlich die Verzahnung  von Bars und Farynt. Irgendwie muß er davon erfahren haben, daß  er  mir  damit  einen  schweren  Schaden  zufügen  konnte.  Die  beginnende  Versöhnung  zwischen  den  Völkern  von  Bars  und  Farynt, die Wiederbelebung der Evolution und der Entwicklung,  sind  mir  ein  Dorn  im  Auge.  Die  Zeit  beginnt  gegen  mich  zu  arbeiten, wenn ich nicht schnell handle.  Atlan als persönlichen Helfer zu besitzen, diesen verlockenden  Gedanken habe ich noch nicht aufgegeben. Die einzelnen Schritte zu  diesem  Ziel  liegen  fest.  Das  Ziel  selbst  ist  identisch  mit  der  Beseitigung  des  wichtigsten  Störfaktors,  egal  wie  ich  mich  im  Endeffekt entscheiden muß. Als Knecht wäre mir Atlan jedenfalls  lieber, denn als kosmischer Staub nützt er mir nichts.  Ich werde zunächst die Helfer von seiner Seite entfernen, die ihm  bei seinem Werk zur Seite standen. Gleichzeitig werde ich ihm vor  Augen führen, daß diese nun meine Diener sind. Er wird seine  Waffen gegen sich selbst gerichtet sehen und so in die Falle rennen,  die auch ihn zu meinem Vasallen macht.  Auf die Gyranter ist zwar großen Verlaß, aber ihnen fehlt die  Intuition, die sie zu wirklichen Kämpfern machen würde. Daher werde ich die Führungsspitze meiner neuen Truppe aus dem Kreis  der Wesen um Atlan rekrutieren. Er wird einen Schock erleben!  Das  Arsenal!  So  werde  ich  diese  Kerntruppe  nennen,  die  die  Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des verlorenen Teils trifft  und das kosmische Feld in Bars‐2‐Bars ebnet.  Das  Arsenal  wird  unbesiegbar  sein,  den  ich  werde  dafür  das  opfern, was ich mit viel Mühe der Lichtquelle abgegaunert habe,  meine Jenseitsmaterie.  Doch damit ist es noch nicht genug. Das Arsenal allein würde  isoliert  von  mir  kämpfen,  und  dieses  Risiko  werde  ich  nicht  eingehen. Ich brauche eine durchdringende und ständige Präsenz  meines  Willens  im  unmittelbaren  Kreis  des  Arsenals.  Ein  Teil  meines Ichs muß in irgendeiner Form dort gegenwärtig sein, damit  der Plan in keiner Phase gefährdet wird. Ich werde etwas erschaffen,  das diese Lücke füllt, die Penetranz. Nach dem Vorbild, das Atlan  mir  bei  der  Entstehung  des  untergegangenen  Bastards  Chybrain  geliefert hat, werde ich die Penetranz erzeugen. Sie soll nur meine  Interessen vertreten, weiter nichts.  Als Führer des Arsenals werde ich nach einem Wesen aus dem  Kreis der Rekrutierten suchen lassen, der dieses Amt verdient hat.  Da ich schnell reagieren muß und das ausgewählte Raumschiff des  Arsenals  noch  nicht  zur  Verfügung  steht,  werde  ich  auch  eine  ARSENALJYK I besorgen, die aus dem Kreis meiner Gegner kommt.  Später kann die ARSENALJYK II sie ersetzen, sofern das überhaupt  noch notwendig sein sollte.  Das Arsenal wird Atlan in sich aufnehmen und zu meinem Knecht  machen. Das Arsenal und die ARSENALJYK werden den zweiten  Störfaktor vernichten, das Volk der Solaner und ihren brüchigen  alten Kahn, die SOL. Dann werden sich die Völker von Bars‐2‐Bars  wieder  besinnen  und  den  alten  Zustand  des  ewigen  Konflikts  herstellen, der allein die Ruhe der Nabel garantiert. EGEN wird  wieder aktiv werden und den Beneterlogen sagen, was sie zu tun  haben. Dann  ist  auch  der  dritte  Störfaktor  eliminiert,  und  ich  kann  warten,  bis  der  kosmische  Strudel  von  Bars‐2‐Bars  Wöbbeking‐ NarʹBon, diesen Narren, dazu zwingt, sein wahres Gesicht zu zeigen  und seine Verstecke aufzugeben. Er wird in mich hineinfallen und  sein eigenes Ich für immer vergessen. Dann bin ich so stark, daß ich  den Hohen Mächten trotzen kann. Die Namenlose Zone wird zu  meinem Schutz da sein, aus dem heraus ich mich voll entfalten  werde – über die Nabel von Bars‐2‐Bars.  Ich überprüfe alle Einzelheiten meines Planes und stelle fest, daß  es ein guter und sicherer Plan ist. Die Erfolgsgarantie ist vorhanden.  Ich strecke einen Fühler aus und taste die Urzelle des Arsenals ab.  Sie besteht aus zwei relativ kleinen Wesen, aber was besagt die  Größe einer Schöpfung schon. Und es sind zwei alte Bekannte aus  dem früheren Geschehen, Sanny und Kik.      *  Turkmenion:    Wir waren die perfekteste Harmonie, die wohl in der Geschichte  unseres Volkes je entstanden war, Myliny und ich. Er hörte gern  meine lieben Komplimente, aber meine Ansicht über unsere innere  Bindung  teilte  er  nicht.  Das  erschien  ihm  immer  etwas  zu  überzogen, denn er wußte, daß es in der Vergangenheit unzählige  Paare gegeben hatte, die eine bestimmt nicht weniger harmonische  Bindung eingegangen waren, und daß es sie auch jetzt gab und in  alle Ewigkeit.  Wir  streiften  entlang  der  unsichtbaren  Fäden  des  immerwährenden Lebens und hielten nach einem Platz Ausschau,  an dem wir eine Weile verharren konnten.  »Turkmenion!«  Seine  Fühler  berührten  mich  sanft  zur  Unterstreichung seiner Gedanken. »Was ist, wenn wir keinen Ort  finden, der unseren Vorstellungen entspricht? Wirst du mich dann wieder verlassen?«  Ich  lachte  glucksend.  »Unsere  Harmonie  kann  durch  nichts  zerstört werden, Myliny. Wir haben uns getroffen und gefunden –  für immer.«  »Ich bewundere dich, Liebes. Woher nimmst du diese Sicherheit?«  »Ist das alles, was du an mir magst?« Ich spielte die Enttäuschte.  »Bei den Gedanken der Ahnen!« Mylinys Worte klangen eine Spur  zu hart. Ich spürte, daß er mich nicht ernst nahm. »Du bist das  schönste Geschöpf, daß der Allgeist je erzeugt hat.«  »Und ich dachte«, neckte ich ihn weiter, »daß meine Eltern mich  gemacht haben.«  »So etwas Herrliches, wie du es bist, Turkmenion, kann nur der  Allgeist selbst gewollt haben.« Wieder strichen seine Fühler über  meinen Körper. »Ich liebe alles an dir! Deine strahlende Augenreihe,  deine  zarten  Fühler,  deinen  geknoteten  Leib  und  das  sanfte  Leuchten der Düsen.«  »Dann«, gab ich gedanklich zurück, »bin ich zufrieden. Nun kann  ich dir auch sagen, woher ich die Sicherheit nehme. An der Seite  eines Partners, wie du ihn darstellst, und unter den Gefühlen, die  ich von dir empfange, wächst die innere Sicherheit. Das ist ganz  natürlich für ein Paar, das in der perfekten Harmonie lebt.«  Er schwieg, aber ich spürte seine Zustimmung. Ruhig glitten wir  weiter  durch  das  schier  endlose  Vakuum.  Die  fernen  Sterne  schickten ihren matten Glanz zu uns und spiegelten sich bisweilen  auf  Mylinys  Rücken.  Ich  vernahm  die  unsichtbaren  Fäden  des  immerwährenden  Lebens  von  Augenblick  zu  Augenblick  immer  deutlicher.  Das  war  ein  sicheres  Zeichen,  daß  wir  uns  unserem  selbstgewählten Ziel näherten. Die Kraft in uns wuchs durch uns  selbst, aber auch durch die Energien des Kosmos, an deren Linien  wir emporglitten.  »Spürst du es?« wollte Myliny unvermittelt wissen.  »Was?« Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als daß ich  meine Sinne vollständig nach außen hätten öffnen können. »Es wird stärker«, entgegnete er nur.  Unwillig unterbrach ich meine Meditationen. Dann klappte ich die  vorderen Panzerplatten nach oben und machte die Sensorschicht  transparent. Nun drangen alle Strömungen in voller Stärke auf mich  ein.  Die  goldenen  Fäden  des  immerwährenden  Lebens  verblaßten  zunächst etwas unter den vielfältigen Eindrücken. Milliarden von  Einzelgedanken mußten voneinander getrennt werden, um das zu  entdecken, was  Myliny  gemeint  hatte.  Selbst seine  Ausstrahlung  schwächte sich unter der Flut von mentalen Worten ab.  Dann  entdeckte  ich  den  Gedankenlosen.  Er strahlte  stärker  als  jeder andere Impuls – obwohl er nichts dachte.  »Etwas  Unnahbares,  Turkmenion«,  sagte  mein  Partner.  Seine  Gedanken klangen unsicher. »Es ist stark, aber es ist doch nicht da.  Ich kann es nicht lokalisieren.«  »Müssen  wir  uns  um  diese  Erscheinung  kümmern?«  Ich  legte  meine ganze Gelassenheit und Überzeugungskraft in diese Worte.  »Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt. Der Gedankenlose hat damit  nichts zu tun.«  »Der Gedankenlose?« Ich spürte seine Beklemmung. »Sicher eine  treffende Bezeichnung, Liebes. Mich beunruhigt diese Erscheinung,  denn nach meinem Wissen gibt es nichts, was inhaltslos denkt.«  »Vergiß deine Forscherambitionen, bis wir unsere Nachkommen  in  das  Vakuum  geschickt  haben.«  Zur  Besänftigung  seiner  in  Unordnung  geratenen  Gefühle  legte  ich  meine  ganze  Überzeugungskraft in diese Gedanken und verpackte sie mit einem  innigen  Hauch  meiner  Liebe  zu  ihm.  »Danach  habe  ich  nichts  dagegen, wenn du dich um diesen kranken Geist kümmerst und  ihm den Pfad zu den Wonnen des Daseins weist.«  »Kranker Geist?« Mylinys inneres Zittern war stärker geworden,  ganz entgegen meinen Hoffnungen und Wünschen. »Vielleicht hast  du recht. Es stört mich, mit dir Nachkommen zu zeugen, wenn ein  kranker Geist in der Nähe ist. Er strahlt so stark. Er muß unweit von

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