ebook img

Das Akkumulations und Zusammenbruchsgesetz des kapitalistischen Systems PDF

650 Pages·1929·36.186 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Das Akkumulations und Zusammenbruchsgesetz des kapitalistischen Systems

H E N R YK G R O S S M A NN vi I I; Das Akkumulations- und Zusammenbruchsgesetz des kapitalistischen Systems V E R L AG C. L. H I R S C H F E LD L E I P Z IG 1 Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung in Verbindung mit einer Reihe namhafter Fachmänner aller Länder herausgegeben von Dr. Carl Grimberg o. ö. Professor und Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Universität Frankfurt a/M. Vom Archiv liegen dreizehn Jahrgänge vollständig vor. Der 14. Band ist im Druck und wird u.a. folgende Arbeiten enthalten: Max Adler, Die Bedeutung Vicos für die Entwicklung des soziologischen Denkens; Frieda Hier, Das Werk Constantin Pecqueurs bis zum Jahr 1848; Georges Bourgin, Jules Guesdes; ders., Die Gewerk- schaftsbewegung in Frankreich während des Wellkrieges; Karl Korsch, Kautsky und die materialistische Geschichtsauffassung; Robert Michels, Kurt Eisner; itodolfo Mondolfo, Die Einheit der Arbeiterbewegung und der Kampf zwischen Mazzini und Bakunin in Italien; MilX Nettlau, Zur Geschichte der spanischen Internationale und Landesföderation; KeorgesWeill, Die sozialistische Partei in Frankreich von 1920 — 1928. Bezugspreis für den ganzen Jahrgang 18 KM. Als Beihefte zum „ Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung" erschienen: Stephan Born und die Organisations- bestrebungen der Berliner Arbeiterschaft (August 1840 - Sept. 1848) von Dr. Wilhelm Friedensburg. Preis RM. 3.20 Die Schrift bietet einen wertvollen Beitrag zur historischen Erforschung des Charakters und Verlaufs der Berliner Arbeiterbewegung in ihrer Frühzeit. Bis dahin unbenutztes Material ist mit sicherem Geschick herangezogen. Die Zusam- menhänge sind wirklich gesehen und lebendig dargestellt. Die politische Theorie Ferdinand Lassalles von Dr. S. Baron. Preis RM. 4.— Die Schrift geht aus von der Anschauung, dass bei der Krisis, in der sich heute die marxistische Theorie befindet, eine Wiederbesinnung des Sozialismus auf die Theorie Lassalles notwendig sei und stellt eine systematische und kri- tische Darstellung dieser Theorie dar, wobei aber bewusst jede praktische Schluss- folgerung vermieden wird. Ein erster Teil beschäftigt sich mit den „Elementen derTheorie", insbesondere mit LassallesStellunnzuden soziologischen Problemen wie Revolution und Verfassungsfrage, während in einem zweiten Teil von seinen eigentlichen ökonomisch-theoretischen Grundanschauungen gehandelt wird, vor allem von den von ihm vorgeschlagenen Produktivassoziationen mit Staatshiife. „Weltwirtschaftliches Archiv" Band 20/IV. Sombarts „Widerlegung" des Marxismus von Friedrich Pollock. Preis RM. 3.60 Eine lesenswerte Kritik des bekannten Werkes von Sombart, „Der proleta- rische Sozialismus", das zwar manche brauchbare Formulierung enthält, aber init soviel Gehässigkeit gegen die sozialistische Bewegung und ihre Exponenten erfüllt ist, dass man is iin Ganzen nicht als wissenschaftliche Leistung wür- digen kann. Friedrich Pollock Iässt einer knappen, gut orientierenden Inhalts- angabe eine manchmal sarkastische, überzeugende Kritik folgen, die nicht ohne \Vitz ist. Deutsche Werkmeisterzeitung. c. L. Hirschfeld / Verlagsbuchhandlung / Leipzig C 1 ; - M- ; U" . " . . , 1 . - Schriften des Instituts für Sozialforschung an der Universität Frankfurt a. M. Herausgegeben von Carl Grünberg Erster Band: HENRYK GROSSMANN Das Akkumulations- und Zusammenbrudhsgesetz des kapitalistischen Systems Verlag von C. L. Hirsdxfeld I Leipzig 1929 Ml e23H Das Akkumulations- und Zusammenbruchsgesetz des kapitalistischen Systems (Zugleich eine Krisentheorie) Von Henryk Grossmann ,Einst wird kommen der Tag, da die heilige Ilios hinsinkt Ilias, 4. / N.ro INVENTARIO PRB -158^6 Verlag von C. L. Hirsdifeld I Leipzig 1929 Copyright by C. L. Hirschfeld, Leipzig 1929 Printed in Germany Druck von W. Kohlhammer / Stuttgart ! Einleitung. Die vorliegende Arbeit bildet einen Teil eines größeren Werkes über die Entwicklungstendenzen des Kapitalismus nach der Marx sehen Theorie, das demnächst erscheinen wird, und das aus Vorlesungen entstanden ist, die ich 1926/27 im Rahmen des Instituts für Sozialforschung und an der Frankfurter Uni- versität gehalten habe. Das Ergebnis meiner Studien ist ein doppeltes: zunächst wird zum erstenmal die Methode rekonstruiert, die Mar- xens „Kapital" zugrunde liegt, und zweitens werden auf der so gewonnenen Basis wichtige Gebiete des theoretischen Systems von Marx in wesentlich neuer Beleuchtung geschildert. Eine dieser neu gewonnenen Erkenntnisse ist die nachfolgende Zusammenbruchstheorie, die tragende Säule im ökonomischen Gedankensystem von Karl Marx. Sie bildete zwar seit Jahrzehnten den Mittelpunkt heftiger theoretischer Auseinandersetzungen, nie wurde jedoch bisher derVersuch un- ternommen, sie zu rekonstruieren und in das Ganze der Marx- schen Theorie einzubauen. Aber es wäre undankbar, die Dog- matik des Marxismus um eine neue Interpretation zu vermehren und so den Ausspruch von G. Briefs zu bestätigen, daß der Marxismus zu einer Interpretationsangelegenheit geworden ist. Der unbefriedigende Zustand der bisherigen Marx forschung ist m. E. darauf zurückzuführen, daß man sich bisher über die Marxsche Forschungsmethode nicht nur keine klaren, son- dern, so merkwürdig das erscheinen mag, überhaupt keine Gedanken machte. Man klammerte sich an die E r g e b n i s se der Lehre: sie wurden in den Mittelpunkt des Interesses, der Kritik wie der Verteidigung gestellt. Die Methode ging dabei verloren. Man vergaß die Grundregel aller wissen- schaftlichen Forschung, daß jedes noch so interessant er- scheinende Ergebnis wertlos ist, wenn man nicht den Weg kennt, auf dem es gewonnen wurde. Nur so, losgelöst von — VI — dem Erkenntnisweg, konnte es zum Objekt der — im Wandel der Zeit — wechselnden Interpretationsbestrebungen werden. Die Darstellung der Forschungsmethode M a r x e ns muß für meine Hauptarbeit vorbehalten bleiben. Nur soweit es sich um das Verständnis der hier nachstehenden Ausführungen handelt, erscheinen mir die folgenden methodologischen kurzen Bemer- kungen unumgänglich. Zu untersuchen ist die empirisch gegebene Welt der Erschei- nungen, die konkrete Erscheinungswelt. Diese ist aber zu kompliziert, um unmittelbar erkannt zu werden. Wir kön- nen uns ihr nur stufenweise nähern. Zu diesem Zweck werden zahlreiche vereinfachende Voraussetzungen gemacht, die uns erlauben, das Erkenntnisobjekt in seiner Kern- s t r u k t ur zu erkennen. Dies ist die erste Erkennt- nisstufe im Marx sehen Annäherungsverfahren. Diesem methodologischen Gedanken M a rx ens entspricht sein R e p r o d u k t i o n s s c h e m a , welches den Aus- g a n g s p u n kt seiner g e s a m t e n A n a 1 y s e bildet und bereits den A u s f ü h r u n g en des I. Bandes des „Kapital" z u g r u n de liegt. Unter den anderthalb Dutzend vereinfachender Voraussetzungen, die mit dem Reproduktionsschema aufs Engste verknüpft sind, befinden sich z. B. die Annahmen: daß die kapitalistische Produktions- weise isoliert, d. h. dass der Aussenhandel ausgeschlossen ist; dass die Wirtschaft nur aus Kapitalisten und Arbeitern besteht, dass daher von allen sogenannten „dritten Personen" bei der Analyse abstrahiert wird; dass die Waren zu ihren Werten ver- kauft werden; dass vom Kredit abgesehen wird; dass der Wert des Geldes als k o n s t a nt angenommen wird usw. Es ist nun klar, dass man dank dieser fiktiven Voraus- setzungen sich von der empirischen Wirklichkeit zunächst entfernt, während doch diese Wirklichkeit zu erklären ist. Daraus ergibt sich, dass die so gewonnenen Erkenntnisse nur v o r l ä u f i g en Charakter haben können, dass also der ersten Erkenntnisstufe eine zweite, definitive folgen muß. Zu jeder vereinfachenden Voraussetzung gehört eine n a c h t r ä g- liche K o r r e k t u r, welche die zunächst vernachlässigten Elemente der realen Wirklichkeit nachträglich berücksichtigt, — VII — wodurch die ganze Untersuchung stufenweise an die kompli- zierte konkrete Erscheinungswelt näher gerückt und in Über- einstimmung mit ihr gebracht wird. Nun ist das fast Unglaubliche geschehen: dass die M a r x- sehe Untersuchungsmethode mit vereinfachenden Voraus- setzungen arbeitet, hat man gesehen; der vorläufige Charak- ter dieser ersten Erkenntnisstufe jedoch wurde nicht bemerkt und übersehen, dass im methodischen Aufbau von Marx ens System zu jeder vereinfachenden fiktiven Voraussetzung eine nachträgliche Modifikation gehört. Die vorläufigen Ergeb- nisse der Analyse, die Zwischenerkenntnisse, wurden mit den Endergebnissen verwechselt. Nur so ist der Einwand Lederers1) gegen die Marx sehe Methode zu begreifen: zwar müsse jede Theorie vereinfachen; er wolle aber darin doch nicht so weit gehen, als es Marx tut; da „gerade aus einer zu w e i t g e h e n d e n V e r e i n f a c h u ng Schwierig- keiten für das Verständnis entspringen. Wenn wir, wie es Marx tut, uns den ganzen wirtschaftlichen Kosmos bloß als Arbeiter- und Unternehmerklasse vorstellen, so wird die Pro- duktionssphäre zu ei n f ach". Denselben Einwand zu starker Vereinfachung des Problems wiederholt dann auch Salz2). Nur aus dieser absoluten Verkennung der Marx sehen Untersuchungsmethode ist es auch zu erklären, dass Stern- berg Marx vorwirft, er „habe den Kapitalismus unter einer Voraussetzung analysiert, die noch nie bestanden habe, näm- lich, dass es keinen nichtkapitalistischen Raum gäbe. Eine solche Analyse arbeitet mit V o r a u s s e t z u n g e n, die nicht bewiesen sind"3). Muhs endlich spricht sogar davon, daß „Marx sich . . . geradezu alsOrgiast der A b s t r a k t i on erwiesen" und „unmögliche, weil irrationale Voraussetzungen" eingeführt habe, „an denen die Analyse des Geschichtsprozesses scheitern muß"4). 1) Vgl. Emil Lederer, Konjunktur U.Krisen, Grundr. d. Sozialöko- nomik. IV/1, Tübingen 1925, S.368. 2) Vgl. A. S a 1 z, ebenda. IV/1, S. 219. 3) Vgl. F. Sternberg, Der Imperialismus. Berlin 1926, S.301, 303. 4) Vgl. Muhs, „Anti-Marx". Jena 1927. S.lOf. — VIII — Jedem, der das Wesen der Marxschen Untersuchurigs- methode erkannt hat, liegt die Oberflächlichkeit dieser Ein- wände auf der Hand, und jegliche Kritik dagegen erscheint überflüssig. Zugleich wird uns jetzt verständlich, wieso in der bisherigen M a r x- Diskussion die grösste Verwirrung in de<" Auffassung von Marx ens Lehre selbst entstehen konnte und mußte. Das Annäherungsverfahren von Marx ist zwei- stufig, teilweise sogar dreistufig. S ä m t l i c he Erschei- n u n g en und P r o b l e me w e r d en somit zumin- dest zweimal behandelt: zunächst unter verein- fachenden Voraussetzungen, sodann in endgültiger Gestalt. Wem das verborgen bleibt, der muß fortwährend auf „Wider- sprüche" zwischen den einzelnen Bestandteilen der Lehre stoßen. Hierher gehört — um nur ein Beispiel zu nennen —, der von B ö h m - B a w e rk entdeckte „Widerspruch" zwischen dem I. und III. Band des „Kapital". Das im folgenden behandelte Problem wird von Marx d r e i s t u f ig behandelt. Zunächst werden die Bedingungen des normalen Verlaufs des Reproduktionsprozesses unter- sucht, die einfache Reproduktion. Die zweite Stufe der Ana- lyse umfaßt die Einwirkungen der Kapitalakkumulation mit der sich ergebenden Z u s a m m e n b r u c h s t e n d e n z. In der dritten Phase endlich werden die diese Tendenz modi- f i z i e r e n d en F a k t o r en geprüft. Inhaltlich ist das an dieser Stelle behandelte Problem das zentrale, oder vielmehr das Problem des Kapitalismus. Es wird die Frage untersucht, ob der vollentwickelte Kapitalismus als aus- schließliches und allgemeines, nur auf sich selbst angewiesenes Wirtschaftssystem imstande ist, den Reproduktionsprozess auf einer fortschreitend sich erweiternden Basis schrankenlos zu entfalten, oder aber ob für diese Erweiterung nicht etwa irgendwelche unüberschreitbare Grenzen bestehen. Bei der Behandlung dieses Problems dürfen die spezifischen Momente der kapitalistischen Produktionsweise nicht außer Acht ge- lassen werden. Seit den Anfängen menschlicher Geschichte zeigte sich der technische und wirtschaftliche Fortschritt darin, daß der einzelne Mensch imstande war, mit seiner Arbeits- kraft A eine stets größere Masse von Produktionsmitteln Pm

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.